Autor Thema: [BY] Beamte mit 40?  (Read 8072 times)

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #15 am: 12.04.2023 09:16 »
Finanziell lohnt die Verbeamtung definitiv.(...)
Es stellt sich einfach nicht die Frage, ob es sich finanziell lohnt. Es ist offensichtlich, dass du besser dastehen wirst: Jetzt und auch nicht Zukunft.

Wäre vor so einer Feststellung nicht zunächst zu vergleichen, wie viel der TE aktuell an einer privaten Schule verdient? Weiterhin wäre in der Regel eine PKV auch als angestellter Lehrer möglich.

Abzuwägen wäre weiterhin, inwieweit man als Beamter im ganzen Bundesland eingesetzt werden könnte wohingegen der aktuelle Arbeitsvertrag wohl nur für einen Standort gelten dürfte.

Casa

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #16 am: 13.04.2023 18:21 »
Was die PKV angeht, sind die Vermittler von check24 recht gut.
Wobei ich mir im Vorfeld schon das rausgesucht habe, was für mich wichtig ist.
Gib mir ein Minus, wenn dir meine Beiträge gefallen. :-)

Tommy82

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #17 am: 23.04.2023 10:33 »
Kleiner Erfahrungsbericht

Ich habe mich mit 36 verbeamten lassen.

Würde es wieder tun. Die Vorteile des Beamtentums liegen auf der Hand (quasi unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Pension, bei mir Möglichkeit von home office an 4 tagen/Woche).

Die Pension und GRV passen gut zusammen. Du wirst deine Rente aus der RV bekommen und eine anteilige Pension für DIE Jahre, die du verbeamtet gewesen bist.

Zur PKV - Wenn Vorerkrankungen vorliegen, dann führt der Weg über die Öffnungsaktion.

Vor dem Abschluss des Vertrags solltest du dich ordentlich beraten lassen. Ich kann Hr Lars Ulrich Harms aus Gießen empfehlen (ja aus Gießen, obwohl ich selber in Bayern bin). Obwohl es über ihn (wegen Vorerkrankung) zu keinem Vertragsabschluss kam, hat er mich richtig gut (und kostenlos) beraten.

Ich zahlte bis 2021 ca 200€ / mtl (Einzelzimmer, Chefarzt Behandlung etc) aktuell bin ich mit ca 270€ dabei. 500€ sind auch mit Vorerkrankungen utopisch (werden aber irgendwann kommen, da Beitragssteigerungen).

Der einzige Nachteil der Öffnungsaktion ist, dass die meisten Versicherungen den Beihilfeergänzungstarif nicht mehr versichern. Die mir einzige bekannte Ausnahme ist die debeka, sie hat einen "kleinen" Beihilfeergänzungstarif, den du auch trotz Öffnungsaktion versichern kannst.

Tommy82

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #18 am: 23.04.2023 10:35 »
Was die PKV angeht, sind die Vermittler von check24 recht gut.
Wobei ich mir im Vorfeld schon das rausgesucht habe, was für mich wichtig ist.


Hier durfte ich ganz andere Erfahrung machen. Dem Kunden werden nur die Tarife mit der höchsten Provision empfohlen. 

clarion

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #19 am: 23.04.2023 18:55 »
Der kleine  Beihilfeergänzungstarif der Debeka sichert nur die Zähne zusätzlich ab. Die Auslandskrankenversicherung die damit verbunden ist, ist Gimmick, wenigstens ist der Tarif nicht so furchtbar teuer.

Joschy89

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #20 am: 24.04.2023 06:37 »
Um eine Restkostenversicherung zufinden kann ich die Suchmaschine ( https://www.kv-fux.de/ml/full-service-beratung/?gclid=EAIaIQobChMI1pC-19jB_gIVy-F3Ch3WvAIsEAAYASAAEgJeQ_D_BwE) empfehlen.

PKV = Restkostenversicherung

Beamter

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #21 am: 24.04.2023 11:39 »
Kleiner Erfahrungsbericht

Ich habe mich mit 36 verbeamten lassen.

Würde es wieder tun. Die Vorteile des Beamtentums liegen auf der Hand (quasi unbegrenzte Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Pension, bei mir Möglichkeit von home office an 4 tagen/Woche).

Die Pension und GRV passen gut zusammen. Du wirst deine Rente aus der RV bekommen und eine anteilige Pension für DIE Jahre, die du verbeamtet gewesen bist.

Zur PKV - Wenn Vorerkrankungen vorliegen, dann führt der Weg über die Öffnungsaktion.

Vor dem Abschluss des Vertrags solltest du dich ordentlich beraten lassen. Ich kann Hr Lars Ulrich Harms aus Gießen empfehlen (ja aus Gießen, obwohl ich selber in Bayern bin). Obwohl es über ihn (wegen Vorerkrankung) zu keinem Vertragsabschluss kam, hat er mich richtig gut (und kostenlos) beraten.

Ich zahlte bis 2021 ca 200€ / mtl (Einzelzimmer, Chefarzt Behandlung etc) aktuell bin ich mit ca 270€ dabei. 500€ sind auch mit Vorerkrankungen utopisch (werden aber irgendwann kommen, da Beitragssteigerungen).

Der einzige Nachteil der Öffnungsaktion ist, dass die meisten Versicherungen den Beihilfeergänzungstarif nicht mehr versichern. Die mir einzige bekannte Ausnahme ist die debeka, sie hat einen "kleinen" Beihilfeergänzungstarif, den du auch trotz Öffnungsaktion versichern kannst.

Das weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.

1. Es fehlt ihre Besoldungsstufe um einen Vergleich zu ziehen.
2. "unbegrenzte Lohnfortzahlung": Absolut nicht. Wenn ein Dienstherr seine Hausaufgaben macht, sind Sie nach sechs Monaten in den temporären Ruhestand versetzt. Haben Sie die nötigen Dienstjahre noch nicht zusammen, erhalten Sie nicht mal die Mindestpension. Und wenn Sie diese erhalten, ist das Grundsicherungsniveau (vgl. SGBII Sätze plus Kosten der Unterkunft unter Abzug der PKV).
3. Wer Sie kostenlos berät, vermittelt Sie sicher nicht gut - zumindest nicht für Sie. Eine seriöse Empfehlung ist ein Versicherungsberater, der ausschließlich Geld vom Kunden nehmen darf und damit eine freie und im Sinne des Kunden beste Beratung sicherstellt.
4. Pauschale Aussagen, dass 500 Euro utopisch sind, passen ebenfalls nicht. Es mag vielleicht ein bisschen hoch sein, aber bei den Summen die Sie nennen, verschweigen Sie vermutlich, dass ihr Beihilfeanspruch bei 70 Prozent aufgrund von Kindern liegt. Bei einem Start in der PKV (plus privater Pflegeversicherung) mit Ü40, Risikozuschlag und größtmöglichen Leistungsumfang, kann der Betrag schon jenseits der 400 Euromarke bei 50 Prozent Beihilfeanspruch liegen.

Grüße


MoinMoin

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #22 am: 24.04.2023 16:01 »
2. "unbegrenzte Lohnfortzahlung": Absolut nicht. Wenn ein Dienstherr seine Hausaufgaben macht, sind Sie nach sechs Monaten in den temporären Ruhestand versetzt. Haben Sie die nötigen Dienstjahre noch nicht zusammen, erhalten Sie nicht mal die Mindestpension. Und wenn Sie diese erhalten, ist das Grundsicherungsniveau (vgl. SGBII Sätze plus Kosten der Unterkunft unter Abzug der PKV).
Kann man wirklich nach 3 Monaten schon den Amtsarzt zur Feststellung der Prognose der Dienstunfähigkeit fordern?
Denn der ganze Verwaltungsakt ist ja nicht in 6 Wochen (wg. Fristen Widerspruch etc.) abgehandelt, oder?
Bei uns wird das "automatisch" nach 6 Monaten gestartet.

Und dann muss man bei einer heilbaren Krankheit (z.B. Krebs inkl. Therapie) auch noch einen Amtsarzt finden der die negative Prognose am Anfang der Therapie feststellt.

Aber wo ich dir Recht gebe, wenn die Dienststelle ihren Job richtig macht, dann ist man genauso schnell Kaltgestellt wie der Angestellte, hat nur länger volles "Gehalt" und danach Mindestpension o.ä.

Johann

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #23 am: 24.04.2023 16:50 »
2. "unbegrenzte Lohnfortzahlung": Absolut nicht. Wenn ein Dienstherr seine Hausaufgaben macht, sind Sie nach sechs Monaten in den temporären Ruhestand versetzt. Haben Sie die nötigen Dienstjahre noch nicht zusammen, erhalten Sie nicht mal die Mindestpension. Und wenn Sie diese erhalten, ist das Grundsicherungsniveau (vgl. SGBII Sätze plus Kosten der Unterkunft unter Abzug der PKV).

Im Vergleich zu erwerbsunfähigen Angestellten mit etwa 900€ netto Erwerbsunfähigkeitsrente sind dienstunfähige Beamte nach 5 Jahren Dienstzeit mit ca. 1,8k Brutto schon ganz gut dabei. Besonders wenn man noch bedenkt, dass der deutsche Medianrentner etwa 1,6k Brutto Rente erhält. Je geringer das Amt des dienstunfähigen Beamten, umso besser wirkt die Mindestversorgung wohl. Ein B4 Beamter sieht wahrscheinlich Arno Dübel vor dem geistigen Auge in Anbetracht der Mindestversorgungshöhe.

Meine subjektive Beobachtung hat bei einer bestimmten Behörde gezeigt, dass zumindest der eine Fall jetzt nach 3 Jahren durchgehender Arbeitsunfähigkeit seinen Ruhestand antreten darf (muss), nachdem er zuvor für etwa zehn Jahre jeweils mindestens 120 Krankentage pro Jahr hatte. In all der Zeit gab es zu jedem Zeitpunkt volle Bezüge.

Ich glaube bei Angestellten wäre man in keinem Fall so geduldig gewesen. Weder in den letzten drei Jahren, noch in den zehn Jahren zuvor. ;D

Beamter

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #24 am: 24.04.2023 19:32 »

Im Vergleich zu erwerbsunfähigen Angestellten mit etwa 900€ netto Erwerbsunfähigkeitsrente sind dienstunfähige Beamte nach 5 Jahren Dienstzeit mit ca. 1,8k Brutto schon ganz gut dabei. Besonders wenn man noch bedenkt, dass der deutsche Medianrentner etwa 1,6k Brutto Rente erhält. Je geringer das Amt des dienstunfähigen Beamten, umso besser wirkt die Mindestversorgung wohl. Ein B4 Beamter sieht wahrscheinlich Arno Dübel vor dem geistigen Auge in Anbetracht der Mindestversorgungshöhe.

Meine subjektive Beobachtung hat bei einer bestimmten Behörde gezeigt, dass zumindest der eine Fall jetzt nach 3 Jahren durchgehender Arbeitsunfähigkeit seinen Ruhestand antreten darf (muss), nachdem er zuvor für etwa zehn Jahre jeweils mindestens 120 Krankentage pro Jahr hatte. In all der Zeit gab es zu jedem Zeitpunkt volle Bezüge.

Ich glaube bei Angestellten wäre man in keinem Fall so geduldig gewesen. Weder in den letzten drei Jahren, noch in den zehn Jahren zuvor. ;D

Ungeachtet dessen, dass Sie an meiner, wie ich finde, weitreichenden Antwort, einen Aspekt herauspicken, ist ihre rudimentäre Betrachtung ebenfalls unzutreffend. Dazu habe ich bereits einen korrekten Vergleich angestellt. Was den Vergleich Pension und Rente betrifft, bei dem Sie wohl die Gesamtheit aller in der gesetzlichen Rentenversicherung betrachten, bedienen Sie sich leider wie so oft, den Argumenten der Bildzeitung aus dem Sommerloch, der ganz schnell verpufft, wenn man sich auch nur kurz einem sachlichen Vergleich widmet.
Darüber hinaus unterschlagen Sie erstens die Zusatzversorgung der Angestellten des ÖD sowie das erweiterte Krankengeld des Tarifwerks abseits der gesetzlichen Sozialleistungen.

clarion

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #25 am: 24.04.2023 21:24 »
@Beamter,

ich war knapp über 10 Jahre nach TV-L Tarifbeschäftigt, dann kurzer Exkurs in PW, dann Referendariat, wieder kurz tarifbeschäftigt und dann Verbeamtung, alles im selben schönen Bundesland. Die Verbeamtung lohnt sich im hD ganz massiv. Allein das Netto von E13 und A13, die sich nahtlos aneinander anschlossen, unterschieden sich um mehrere Hundert Euro, auch nach Abzug der PKV mit Öffnungsklausel.

Bei einer 1%igen Dynamisierung ist die VBL auch nicht mehr das, was sie mal war. Und das wiederum lässt das Pendel dann doch wieder zugunsten der Beamtenschaft ausschlagen: Insbesondere dann, wenn die Besoldungsgesetzgeber endlich begreifen, wie eine verfassungsgemäße Besoldung geht.

MoinMoin

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #26 am: 25.04.2023 06:19 »
Was Rente vs Pension im öD angeht, ist das Pendel ganz klar pro Pension im hD, da man erst nach dem Studium einzahlt.
Allerdings ist es ein nur Gap von 5-10%.
Wer seine Ausbildung schon im VBL Bereich macht, der kann sogar mehr Rente plus VBL erreichen, als der Beamte mit Pension, was dank der dynamisierung abschmilzt im Alter.

Beim Krankengeld und Krankengeldzuschuss ist schnelle Schluss als einem Lieb ist. 78 Wochen sind schnell rum und in der Tat sind die Dienststellen bei Beamten nicht so schnell bei der Zwangspensionierung, wegen der idR nicht vorhandenen negativen Prognose.
Wenn eine Reha gemacht wird, wird selten ein Arzt eine 100% Dienstunfähigkeit bescheinigen.

clarion

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #27 am: 25.04.2023 06:38 »
Wer eine Ausbildung im ÖD macht,  der kommt, abgesehen von den ITlern, bis max. in die E9a und auch bis dahin sind es Jahre.  Von daher würde es mich interessieren,  wenn mir jemand mal vorrechnet, dass sich eine Verbeamtung nur für hD lohnen würde. Bei uns sind Beamtenstellen auch bei Mitdreißigern noch immer begehrt, sowohl im mD wie auch hD.

MoinMoin

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #28 am: 25.04.2023 06:49 »
Ich wüsste nicht, warum es im öD zwangsweise so sein sollte, dass es
a) Jahre dauert 9a zu erreichen und
b) warum bei 9a Schluss sein sollte

Gründe die mir da einfallen:
Es gibt nicht die Tätigkeiten/Stellen die die Bezahlung rechtfertigen.
Man verliert bei der ‚Bestenauslese‘.

Was meinst du mit „lohnen würde“?
Und wie kommst du darauf, dass es sich nur für hD lohnt?

Monetär?
Da sind nur die überproportionalen PKV kosten ein Hemmnis.

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Antw:[BY] Beamte mit 40?
« Antwort #29 am: 25.04.2023 08:23 »
Wer eine Ausbildung im ÖD macht,  der kommt, abgesehen von den ITlern, bis max. in die E9a und auch bis dahin sind es Jahre.  Von daher würde es mich interessieren,  wenn mir jemand mal vorrechnet, dass sich eine Verbeamtung nur für hD lohnen würde. Bei uns sind Beamtenstellen auch bei Mitdreißigern noch immer begehrt, sowohl im mD wie auch hD.

Da muss mein einfach nur die Einkommen nebeneinander legen. Gerade im mD unterscheiden diese sich nicht wesentlich zu vergleichbaren Tarifbeschäftigten zumal - zumindest aus meiner Erfahrung - keiner mehr mit Aufgaben unterhalb von E6 / E7 anfängt. Außerdem sind die Stufen auch deutlich flexbler zugunsten der Beschäftigten anpassbar, als bei Beamten.

Weiterhin ist die gläserne Decke bei Tarifbeschäftigten viel geringer ausgeprägt als bei Beamten, da viele Arbeitgeber es mitbekommen, dass zumindest tariflich keine weiteren Bildungsanforderungen an die E9b und höher gestellt werden.

Nur aufs Einkommen / Altersbezüge abgestellt ist man als Tarifbeschäftigter zumindest bis ca. E11 nicht (wesentlich) schlechter dran.