Autor Thema: Unterschied zwischen Krank- und Arbeitsunfähigkeitsmeldung?  (Read 2280 times)

alonso

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Hallo,

eine Kollegin meldet sich immer arbeitsunfähig und nicht, wie (fast?!) alle anderen krank.

Sie ist zzt. wieder arbeitsunfähig. Da ich heute frei habe, habe ich sie zufälligerweise im Fitnessstudio getroffen, in dem ich neu bin. Ich sprach sie an, wies ihr denn so geht, weil sie ja nicht an der Arbeit ist und sie meinte, dass die Gründe für ihre Arbeitsunfâhigkeit mich nichts angehen und sie wollte bitte ihre Ruhe haben. Okayyy ...

Macht es tatsächlich einen Unterschied, ob man sich krank oder arbeitsunfähig meldet?

Klar, man kann arbeitsunfähig z. B. auch psychischen Gründen sein und da mag Sport tatsächlich hilfreich sein, aber nicht an die Arbeit gehen und dann ins Gym?! o_O

Wo liegen da die Grenzen?

Wenn ich mich z. B. gegenüber meinem AG krank meldet, bin ich auch aus diversen Gründen nicht arbeitsfähig, aber ich würde  ich auf die Idee kommen, ins Fitnessstudio zu gehen oder zu joggen oder radzufahren. Aber dürfte ich das, sofern ich nicht mit z. B. Corona oder einem grippalen Infekt "umliege"? Vllt könnte es ja sein, dass genau Sport vom Arzt "verschrieben" wurde?

Ich hätte dennoch ein schlechtes Gewissen.

Danke.

MfG


MoinMoin

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Es gibt nur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, so dass man sich auch nur arbeitsunfähig melden kann.
Volksmund nennt es fälschlicherweise Krankmeldung.

Denn ein chronisch Kranker (Diabetiker z.B. ) meldet sich ja auch nicht jeden Tag krank  ;D
und ist regelmäßig arbeitsunfähig.

Und wenn jemand AU ist, dann kann es durchaus sein, dass der Arzt den Besuch ins Fitnessstudio als Therapie anrät. (Bei Depressionen z.B.)

Wenn du also ein schlechtes Gewissen hast, arbeiten zu gehen obwohl du nicht arbeitsfähig bist, dann solltest du es überdenken.
Und wenn du Arbeitsunfähigkeit mit 40 Grad Fieber und bettlägerig gleichstellst, dann liegst du falsch.



Coffee86

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Wurde ja schon dargelegt - "Krankmeldung" heißt eigentlich "Arbeitsunfähigkeit". Deswegen heißt der "Gelbe Schein", den man früher immer bekam "Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung".

Zum Thema Sport - du sagst erst selbst das es sicherlich Krankheiten geben kann, bei denen man Sport machen kann oder sogar helfen kann - verurteilst es aber gleichzeitig mehrfach. Kann ich nicht nachvollziehen.

Gerade bei psychischen Erkrankungen ist Sport (bei der Witterung heißt das meistens --> Fitnessstudio) ein valides Mittel. Und grundsätzlich hat die gute Frau recht ... es geht dich rein gar nichts an, was sie hat. Ich finde das höchst übergriffig von dir.

blondie

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Solche Fragen sollte man schon stellen dürfen, ohne befürchten zu müssen, dass da ein Neidgedanke oder anderes der Grund ist. Sie wurde beantwortet und alles andere ist doch oft nur Mutmaßung.

brian

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Wenn ich mir den Arm breche, bin ich auch arbeitsunfähig. Kann aber trotzdem draußen rumlaufen, wegfahren und ggf. auch Sport.

MoinMoin

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Wenn ich mir mein Arm oder Bein breche bin ich nicht arbeitsunfähig.
Nur eingeschränkt.

Rentenonkel

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Hier mal ein passendes Urteil dazu:

https://www.justiz.nrw.de/nrwe/arbgs/koeln/lag_koeln/j2011/9_Sa_1581_10urteil20111102.html

Wird ein krankgeschriebener Mitarbeiter bei sportlichen Freizeitübungen gesichtet, ist das nicht unbedingt ein Beweis dafür, dass seine Arbeitsunfähigkeit nur vorgetäuscht ist. Die ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung darf der Arbeitgeber nur bei schwerwiegenden Gründe in Zweifel stellen. Allein der beobachtete Besuch in einem Fitnessstudio reicht dafür nicht aus.

Flying

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Wenn ich mir mein Arm oder Bein breche bin ich nicht arbeitsunfähig.
Nur eingeschränkt.

Wenn ich z.B. Busfahrer wäre, wäre ich ziemlich sicher damit arbeitsunfähig.

ike

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Hallo,

eine Kollegin meldet sich immer arbeitsunfähig und nicht, wie (fast?!) alle anderen krank.

Sie ist zzt. wieder arbeitsunfähig. Da ich heute frei habe, habe ich sie zufälligerweise im Fitnessstudio getroffen, in dem ich neu bin. Ich sprach sie an, wies ihr denn so geht, weil sie ja nicht an der Arbeit ist und sie meinte, dass die Gründe für ihre Arbeitsunfâhigkeit mich nichts angehen und sie wollte bitte ihre Ruhe haben. Okayyy ...

Macht es tatsächlich einen Unterschied, ob man sich krank oder arbeitsunfähig meldet?

Klar, man kann arbeitsunfähig z. B. auch psychischen Gründen sein und da mag Sport tatsächlich hilfreich sein, aber nicht an die Arbeit gehen und dann ins Gym?! o_O

Wo liegen da die Grenzen?

Wenn ich mich z. B. gegenüber meinem AG krank meldet, bin ich auch aus diversen Gründen nicht arbeitsfähig, aber ich würde  ich auf die Idee kommen, ins Fitnessstudio zu gehen oder zu joggen oder radzufahren. Aber dürfte ich das, sofern ich nicht mit z. B. Corona oder einem grippalen Infekt "umliege"? Vllt könnte es ja sein, dass genau Sport vom Arzt "verschrieben" wurde?

Ich hätte dennoch ein schlechtes Gewissen.

Danke.

MfG


Und sonst hast Du weiter keine Probleme?

patrick0815

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Hallo,

eine Kollegin meldet sich immer arbeitsunfähig und nicht, wie (fast?!) alle anderen krank.

Sie ist zzt. wieder arbeitsunfähig. Da ich heute frei habe, habe ich sie zufälligerweise im Fitnessstudio getroffen, in dem ich neu bin. Ich sprach sie an, wies ihr denn so geht, weil sie ja nicht an der Arbeit ist und sie meinte, dass die Gründe für ihre Arbeitsunfâhigkeit mich nichts angehen und sie wollte bitte ihre Ruhe haben. Okayyy ...

Macht es tatsächlich einen Unterschied, ob man sich krank oder arbeitsunfähig meldet?

Klar, man kann arbeitsunfähig z. B. auch psychischen Gründen sein und da mag Sport tatsächlich hilfreich sein, aber nicht an die Arbeit gehen und dann ins Gym?! o_O

Wo liegen da die Grenzen?

Wenn ich mich z. B. gegenüber meinem AG krank meldet, bin ich auch aus diversen Gründen nicht arbeitsfähig, aber ich würde  ich auf die Idee kommen, ins Fitnessstudio zu gehen oder zu joggen oder radzufahren. Aber dürfte ich das, sofern ich nicht mit z. B. Corona oder einem grippalen Infekt "umliege"? Vllt könnte es ja sein, dass genau Sport vom Arzt "verschrieben" wurde?

Ich hätte dennoch ein schlechtes Gewissen.

Danke.

MfG


Und sonst hast Du weiter keine Probleme?

Das gleich kann man dich auch fragen.

Ein Forum ist dazu da, sich über Probleme, Meinungen oder sonst etwas auszutauschen.

Und nichts anderes macht der Threadersteller.


Um in dem Zuge möchte ich auch auf die Eingangsfrage eingehen.

Mit einer AU kann man grundsätzlich alles machen, was den Heilungsverlauf nicht stört. Und da der Arbeitgeber normalerweise nicht weiß, warum man eine AU bekommen, kann man auch alles machen.

Man sollte sich aber natürlich auch bewusst sein, dass alles man tut auch ein Geschmäckle haben kann, auch wenn man juristisch nicht belangt werden kann. Und dies kann selbstverständlich immer auch Auswirkungen auf die tägliche Arbeit haben.

MoinMoin

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Wenn ich mir mein Arm oder Bein breche bin ich nicht arbeitsunfähig.
Nur eingeschränkt.

Wenn ich z.B. Busfahrer wäre, wäre ich ziemlich sicher damit arbeitsunfähig.
Korrekt.
Bin ich aber nicht, daher bin ich arbeitsfähig mit der Einschränkung.
Und keine Ahnung ob @brain Busfahrer ist. Vielleicht denkt er jedoch auch nur, dass er mit einem gebrochenen Arm AU ist.