Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II

Begonnen von Germanmann, 29.03.2023 05:40

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Kaiser80

Zitat von: Herbert Meyer am 06.04.2023 14:37

"Faeser hatte zuvor erklärt, sie könne Forderungen der Kommunen nach mehr Geld vom Bund für die Unterbringung von Flüchtlingen und Migranten nicht nachvollziehen. ,,Ich finde es seltsam, wenn jetzt schon – Anfang April dieses Jahres – gesagt wird, das Geld für dieses Jahr reiche nicht aus", so Feaser."

So lassen sich natürlich Gruppen gegeneinander ausspielen und aktiv Ressentiments fördern.
Das hast du missverstanden. Sie kapiert es einfach nicht. Sie kann es nicht. Wenn Sie dann mal Landesmutter ist, dann werden die Kommunen es ihr vielleicht noch mal erklären. Oder den Kommunen in Hessen reicht das Geld dann schon im Februar nicht mehr. Ach wer weiss es schon...


Johannes1893

Zitat von: Sozialarbeiter am 06.04.2023 17:11
Vllt so ähnlich wie bei der Post.
Keine Einmalzahlung, sondern die Inflationsprämie durch eine monatliche Splittung nutzen, um den geforderten Mindestbetrag netto wie Brutto ankommen zu lassen.
Geboten wurden ja 150€ Mindestbetrag im ersten und weitere 150€ im zweiten Jahr. Insgesamt 300€.
Wenn auf 24 Monate gesehen 125€ davon Abgabenfrei gestellt werden und nach Ende der Laufzeit als regulärer Tabellenbestandteil beibehalten wird, würde Netto beim AN mehr ankommen.

Warum kommt von der EZ mehr an wenn ich sie splitte? Die Aktion bei der Post dient der Verschleierung das man die Tabellenerhöhungen erst Mitte 2024(!) umsetzt und somit ziemlich dreist die EZ nicht als Zusatz zahlt sondern zugunsten der Arbeitgeber dies auf die Monate umlegt.

Für mich heißt ,,kreative Lösungen" das man ein kompliziertes Konstrukt erfindet um zu verschleiern das es immer noch so schlecht ist wie die ersten Angebote. Ich sehe keinen Grund warum keine einfache Lösung möglich sein soll.

Kanda

Das Aufspalten der Einmalprämie hat den Vorteil, dass scheinbar mehr Geld im Tabellentopf ist. 3000€ normale Lohnkosten für den AG bedeuten, dass noch 2500€ brutto beim AN ankommen. Hiervon bleiben schnell nur noch 1200-1500€ netto. Wenn ein AG ein Bruttovolumen von 3000€ pro AN als Sonderzahlung tarnt, kommt dieses Geld auch netto beim AN an. Statt 100€/Monat sind es dann 250€/Monat trotz gleicher Kosten für den AG. Im zweiten Jahr wird dann die offizielle Tabelle überproportional nach oben angepasst, um dieses Niveau zu halten. Für +250€ netto werden 450€ brutto nötig sein. Man kann dies dann so verkaufen, dass bei beispielhaften 4500€ brutto eine sofortige Erhöhung der Löhne stattfindet, welche einer Anpassung der Bruttolöhne um 10% entspräche, es dafür im zweiten Jahr eine Nullrunde gibt. Es ist reine Kosmetik, lässt sich aber als hoher Abschluss verkaufen. 

Stempelroboter

Zitat von: Johannes1893 am 06.04.2023 18:08
Zitat von: Sozialarbeiter am 06.04.2023 17:11
Vllt so ähnlich wie bei der Post.
Keine Einmalzahlung, sondern die Inflationsprämie durch eine monatliche Splittung nutzen, um den geforderten Mindestbetrag netto wie Brutto ankommen zu lassen.
Geboten wurden ja 150€ Mindestbetrag im ersten und weitere 150€ im zweiten Jahr. Insgesamt 300€.
Wenn auf 24 Monate gesehen 125€ davon Abgabenfrei gestellt werden und nach Ende der Laufzeit als regulärer Tabellenbestandteil beibehalten wird, würde Netto beim AN mehr ankommen.

Warum kommt von der EZ mehr an wenn ich sie splitte? Die Aktion bei der Post dient der Verschleierung das man die Tabellenerhöhungen erst Mitte 2024(!) umsetzt und somit ziemlich dreist die EZ nicht als Zusatz zahlt sondern zugunsten der Arbeitgeber dies auf die Monate umlegt.

Für mich heißt ,,kreative Lösungen" das man ein kompliziertes Konstrukt erfindet um zu verschleiern das es immer noch so schlecht ist wie die ersten Angebote. Ich sehe keinen Grund warum keine einfache Lösung möglich sein soll.

Mir schwant nichts Gutes. Einfach und transparent wird das dann wohl nicht.

Sozialarbeiter

Zitat von: Kanda am 06.04.2023 18:29
Das Aufspalten der Einmalprämie hat den Vorteil, dass scheinbar mehr Geld im Tabellentopf ist. 3000€ normale Lohnkosten für den AG bedeuten, dass noch 2500€ brutto beim AN ankommen. Hiervon bleiben schnell nur noch 1200-1500€ netto. Wenn ein AG ein Bruttovolumen von 3000€ pro AN als Sonderzahlung tarnt, kommt dieses Geld auch netto beim AN an. Statt 100€/Monat sind es dann 250€/Monat trotz gleicher Kosten für den AG. Im zweiten Jahr wird dann die offizielle Tabelle überproportional nach oben angepasst, um dieses Niveau zu halten. Für +250€ netto werden 450€ brutto nötig sein. Man kann dies dann so verkaufen, dass bei beispielhaften 4500€ brutto eine sofortige Erhöhung der Löhne stattfindet, welche einer Anpassung der Bruttolöhne um 10% entspräche, es dafür im zweiten Jahr eine Nullrunde gibt. Es ist reine Kosmetik, lässt sich aber als hoher Abschluss verkaufen.
Genau.

Und Nein, das ist auch nicht mein Wunsch, sondern ein ,,möglicher kreativer Ansatz" für den öD, wie es ihn bereits anderswo wie bei der Post oder der NGG auch schon gab.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

Silentgalaxy

Wenn sie die EZ monatlich splitten, sind wir endgültig am am untersten Ende angekommen.

Johannes1893

Aber es bleiben doch 3000€ und die liegen aktuell auch auf dem Tisch. Könnt ihr mir das bitte vorrechnen wie man auf ein besseres Ergebnis kommt. Besser wäre es ja nur wenn am Ende der gesplitteten Einmalzahlung eine deutlichere Erhöhung stünde als derzeit angeboten. Zudem wären es ja 18 Nullmonate wie bei der Post.

Tanathos

Zitat von: JohannisBeer am 06.04.2023 16:01
Recht interessant zu lesen, wie ich finde, zur Person des Henning Lühr, Schlichter.

"Das sind gute Eigenschaften für jemanden, der jetzt eine Einigung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern aushandeln soll, nachdem sie sich bislang nicht auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt haben. Und die Fähigkeit zum Kompromiss ist wohl auch der Grund, warum die Gewerkschaften ausgerechnet jemanden zum Schlichter ernannten, der bislang immer die Arbeitgeberseite vertrat.

Ein Interview will Lühr nicht geben, bevor es einen Tarifabschluss gibt. Er wolle sich nicht in den Vordergrund drängen. Er lässt aber durchblicken, dass angesichts der verhärteten Positionen wohl eine unkonventionelle Lösung nötig sei. Es brauche einen kreativen Ansatz. Wie genau der aussieht, ist aber noch unklar. "


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/portraet-luehr-schlichter-oeffentlicher-dienst-101.html

Wird wohl erst mal kein Statement geben, heute Abend, jedenfalls nicht von Lühr.

4Tage Woche bei vollem Lohnausgleich 😍

Stempelroboter

Zitat von: Tanathos am 06.04.2023 20:01
Zitat von: JohannisBeer am 06.04.2023 16:01
Recht interessant zu lesen, wie ich finde, zur Person des Henning Lühr, Schlichter.

"Das sind gute Eigenschaften für jemanden, der jetzt eine Einigung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern aushandeln soll, nachdem sie sich bislang nicht auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt haben. Und die Fähigkeit zum Kompromiss ist wohl auch der Grund, warum die Gewerkschaften ausgerechnet jemanden zum Schlichter ernannten, der bislang immer die Arbeitgeberseite vertrat.

Ein Interview will Lühr nicht geben, bevor es einen Tarifabschluss gibt. Er wolle sich nicht in den Vordergrund drängen. Er lässt aber durchblicken, dass angesichts der verhärteten Positionen wohl eine unkonventionelle Lösung nötig sei. Es brauche einen kreativen Ansatz. Wie genau der aussieht, ist aber noch unklar. "


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/portraet-luehr-schlichter-oeffentlicher-dienst-101.html

Wird wohl erst mal kein Statement geben, heute Abend, jedenfalls nicht von Lühr.

4Tage Woche bei vollem Lohnausgleich 😍

Da muss er dann nur noch seine Haschkekse auf den Tisch stellen, und Welge/Faeser winken das durch. ;D

Silentgalaxy

Zitat von: Tanathos am 06.04.2023 20:01
Zitat von: JohannisBeer am 06.04.2023 16:01
Recht interessant zu lesen, wie ich finde, zur Person des Henning Lühr, Schlichter.

"Das sind gute Eigenschaften für jemanden, der jetzt eine Einigung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern aushandeln soll, nachdem sie sich bislang nicht auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt haben. Und die Fähigkeit zum Kompromiss ist wohl auch der Grund, warum die Gewerkschaften ausgerechnet jemanden zum Schlichter ernannten, der bislang immer die Arbeitgeberseite vertrat.

Ein Interview will Lühr nicht geben, bevor es einen Tarifabschluss gibt. Er wolle sich nicht in den Vordergrund drängen. Er lässt aber durchblicken, dass angesichts der verhärteten Positionen wohl eine unkonventionelle Lösung nötig sei. Es brauche einen kreativen Ansatz. Wie genau der aussieht, ist aber noch unklar. "


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/portraet-luehr-schlichter-oeffentlicher-dienst-101.html

Wird wohl erst mal kein Statement geben, heute Abend, jedenfalls nicht von Lühr.

4Tage Woche bei vollem Lohnausgleich 😍

Nee. Hab doch schon ne 3 Tage Woche mit 2 Tage HO.

teclis22

jeden monat 300€ gutschein von aldi für jeden MA

Johannes1893

Zitat von: Johannes1893 am 06.04.2023 19:09
Aber es bleiben doch 3000€ und die liegen aktuell auch auf dem Tisch. Könnt ihr mir das bitte vorrechnen wie man auf ein besseres Ergebnis kommt. Besser wäre es ja nur wenn am Ende der gesplitteten Einmalzahlung eine deutlichere Erhöhung stünde als derzeit angeboten. Zudem wären es ja 18 Nullmonate wie bei der Post.

Ergänzung: Sinnvoll könnte das monatliche Splitting für ver.di sein, da man so einen höheren ,,Mindestbetrag" vorgaukeln kann. Nehmen wir ein Splitting auf 12x250€ ab 01.01.23. Das kann man als Äquivalent zu 500€ Mindestbetrag verkaufen. Dann zum 01.01.24 die Erhöhung um mindestens 400€ oder max. 8%. Laufzeit 24 Monate.

Ohne nachzurechnen wäre man bei einem ähnlichen Volumen wie vor der Schlichtung. Die Nullmonate werden durch einen höheren Mindestbetrag über die Laufzeit erkauft (400€ statt 300€ und die Wirkung des Mindestbetrags ginge viel tiefer in die Entgelttabelle rein).

Ich fände das einen sehr schlechten Abschluss. Nicht falsch verstehen. Aber denkbar.

Johannes1893

Hier noch so ein kreativer Abschluss mit maximaler Splittung der 3000€ über 24 Monate und Erhöhungen mit Mindestbeträgen und Prozenten, wo man irgendwie zweistellige Prozente verkünden kann:

https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++46d79e96-cca5-11ed-919f-001a4a160129

Was das Jammern angeht sind die Verlage auf einem Niveau mit dem öD.

skiveren

#1483
Das Angebot von dem ARD/ZDF/RTL und co. schlecht und einseitig berichteten.....wie man aus Potsdam so hört war offiziell den Gewerkschaften so nicht angeboten..

Vor allem die Faeser.., die kaum anwesend war...
Sie hat sich von allen möglichen Leuten vertreten lassen...
Ihr war das alles ziemlich egal.., sagt man sich in Potsdam.
Sie interessiert sich 0 für den öffentlichen Dienst.

Und jetzt wird auch noch der Beitrag zur Pflegeversicherung erhöht..

Mal schauen oder schauernd was es demnächst Neues aus P gibt..
Jeder jungen Frau/jedem jungen Mann sei geraten.., meidet den öffentlichen Dienst..
6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..ist das Angebot..

Silentgalaxy

Zitat von: skiveren am 06.04.2023 22:10
Das Angebot von dem ARD/ZDF/RTL und co. schlecht und einseitig berichteten.....wie man aus Potsdam so hört war offiziell den Gewerkschaften so nicht angeboten..

Vor allem die Faeser.., die kaum anwesend war...
Sie hat sich von allen möglichen Leuten vertreten lassen...
Ihr war das alles ziemlich egal.., sagt man sich in Potsdam.
Sie interessiert sich 0 für den öffentlichen Dienst.

Und jetzt wird auch noch der Beitrag zur Pflegeversicherung erhöht..

Mal schauen oder schauernd was es demnächst Neues aus P gibt..
Jeder jungen Frau/jedem jungen Mann sei geraten.., meidet den öffentlichen Dienst..
6,65 € vermögenswirksame Leistungen im Monat..ist das Angebot..

Faeser flutet uns unaufhörlich mit Messerstechern, glaubst du ernsthaft, dass sie sich für den Pöbel interessiert?