Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II

Begonnen von Germanmann, 29.03.2023 05:40

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brian

Inwiefern fordert die igm damit eine Reduzierung der Arbeitszeit? Die Stunden verteilen sich halt auf vier statt 5 Tagen. Kannst du mit deinem AG auch vereinbaren.

Sozialarbeiter

@germanman
Korrekt, was öffentlich wurde ist Basis für die Schlichtung.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

immortalM

Zitat von: DerTechniker am 07.04.2023 16:22
Zitat von: schnitzelesser am 07.04.2023 16:09
Mein Tipp: Verdi will das Schlichtungsergebnis annehmen, die Arbeitgeber nicht.

Dann haben die Arbeitgeber Pech. Wie war das so schön: Streiks verursachen die, die keine fairen Löhne zahlen, NICHT die, die für faire Löhne kämpfen. Punkt.

Ist das so?

Hast du dich mal mit den Tarifverhandlungen 1992 auseinandergesetzt, also jenen Verhandlungen, bei welchen es zu einer 12tägigen Arbeitsniederlegung kam?

Seinerzeit waren es auch die Arbeitgeber, welche den Schlichterspruch abgelehnt hatten und es waren die Gewerkschaften, die trotz Arbeitsniederlegung als Verlierer aus den Verhandlungen hervor gingen.

Dann war es auch noch so, dass sich die Mitglieder gegen die Annahme des Angebots in der Abstimmung ausgesprchen hatten, die Gewerkschaft sich aber dennoch entschieden hatte, das Angebot anzunehmen, was die Satzung der ötv damals auch erlaubte:)

SusiE

Zitat von: brian am 08.04.2023 09:59
Inwiefern fordert die igm damit eine Reduzierung der Arbeitszeit? Die Stunden verteilen sich halt auf vier statt 5 Tagen. Kannst du mit deinem AG auch vereinbaren.
Das ist das light Modell was schon praktiziert wird, sie fordern jedoch 32 statt 37, auf 4 Tage.

alterschlingel

Zitat von: heike2106 am 07.04.2023 23:14
Zitat von: Forschung4u am 07.04.2023 14:12
Zitat von: alterschlingel am 07.04.2023 14:07
Ganz ehrlich, eine Arbeitszeitreduzierung dürfte für die meisten keine Lösung sein. Die meisten Menschen brauchen deutlich mehr Geld, um ihre Rechnungen bezahlen zu können.

Was mützt es mir, den 5. Tag in der Woche frei zu haben und darüber nachdenken zu müssen, wie ich dies oder das bezahlen kann.

Und was die Eigenheimbesitzer betrifft (bin auch so einer) , bitte nicht vorschnell urteilen. Mitleid brauchen die nicht, doch zumeist sind diese keine BESITZER , sondern SCHULDNER. Neben den Kreditraten, ist oft irgendetwas kaputt, muss repariert werden. Zudem sind die Nebenkosten oft noch höher als bei einer Wohnung. Zu sagen, ich bezahle jemand anderem das Haus ab (in Form von Miete), oder ich zahle für meine Familie etwas ab, ist eine Entscheidung, die jeder frei für sich treffen kann. Aber davon auszugehen, dass EigenheimSCHULDNER reich snd und hier nicht "rumjammern" sollen, ist geline gesagt Unsinn.

Genau. Eigentlich ist man die längste Zeit halt Mieter bei der Bank. Mit dem Unterschied, dass ein Teil der Miete eben wieder in der eigenen Tasche landet, nämlich in einer abbezahlten Immobilie. Dazu muss man nicht reich sein. Nur entschlossen.

Und trotzdem kaufen sich immer wieder Leute ein Eigenheim, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten können und "jammern" dann durchaus über die zu hohen Kosten. Ich kann es nicht mehr hören.
Immer alles knapp auf Kante genäht, aber wehe es passiert mal was Unvorhergesehenes.

Also ich kenne einige viele EigenheimSCHULDNER, keiner jammert über zu hohe Kosten. Allerdings kann es einen schon hart erwischen, wenn gewisse Dinge passieren (größerer Wasserschaden, heizung, Dach etc...) Da sind 20.000,- € nicht ausreichend. Aber keiner jammert laut rum.
Und ganz ehrlich, wer von uns ist so vermögend, dass er sich ein Eigenheim leisten könnte, ohne in gewisser Weise "knapp auf Kante genäht" zu haben. Und dies war schon in den Generationen vor mir so. Da wurde der alte Passat Kombi seeeeeeeeeeeeehr lange gefahren (und auch genutzt für alle möglichen Baumarkttransporte), weil kein neuer Wagen drin war. war auch knapp auf Kante genäht. Ohne diesen Zustand können es sich wohl nur sehr vermögende Menschen leisten. Insofern hat man kaum eine andere Wahl. Ich würde es dennoch wieder tun, bin aber froh, heutezutage nicht mehr kaufen zu müssen, so wie der Immomarkt sich entwickelt hat.
Ist aber nur meine Meinung. Sicher nicht jedermanns Geschmack, liebe Heike.
PS: Wir haben 3 Kids, wir müssten eine immense Miete bezahlen für eine adäquate Wohnung, in der meine Gattin noch ein Arbeitszimmer hätte, welches sie unbedingt braucht in ihrem Job. Bei uns in der Gegend, durchaus auch ländlich vor den Toren einer größeren Stadt, wären dies rund 2.000,- € Miete. Da zahle ich lieber meinen Kredit ab  8)

MoinMoin

Zitat von: alterschlingel am 08.04.2023 10:59Bei uns in der Gegend, durchaus auch ländlich vor den Toren einer größeren Stadt, wären dies rund 2.000,- € Miete. Da zahle ich lieber meinen Kredit ab  8)
Und bis vor 1,5 Jahren war es rechnerisch für so gut wie niemanden ein Problem mit der Miete, die er bei Neubezug, zu zahlen hätte auch ein dem Mietobjekt entsprechendes Kaufobjekt zu finanzieren.

Susu

Warum wird jetzt hier wieder über Eigenheimbesitzer diskutiert? Ich kenne die Finanzierungen der letzten Jahre. Viele funktionierten nur aufgrund des damals extrem niedrigen Leitzinses mit einer Tilgung im Bereich von max. 2% p.a.. Betrachtet man diese Finanzierungen heute muss man sagen auf diese Personen kommt bei Festzinsablauf eine jährliche Zinslast von +4 % zu ohne Möglichkeit einer Tilgungsreduzierung. In der Regel haben diese Häuser auch eine Gasheizung, da damals up to date. Von den weiteren gestiegenen Kosten gar nicht zu reden. Das die aktuelle Situation für diese Personen ein Problem darstellt, ist doch wohl völlig klar. Insofern kann ich diese Parolen, von wegen den Eigenheimbesitzern geht es gut, nicht gut heißen. Und es geht in dieser Diskussionsrunde m.E. Auch nicht darum zu diskutieren wem es besser geht und wem schlechter. Es geht darum nach Möglichkeit einen Tarifabschluss zu erhalten der allen gerecht wird und von dem jeder einen Mehrwert erfährt....

emdy

Wir sitzen hier alle im selben Boot. Würde mich freuen, wenn wir aufhören könnten den jeweils anderen von der Richtigkeit der eigenen Lebensentscheidungen zu überzeugen und dabei beleidigend zu werden. Der eine schmeißt sein Geld halt lieber dem Vermieter in den Rachen, der andere verbrennt es in Form von Kaufnebenkosten. Wer glaubt, er hätte mit dem Hauskauf um jeden Preis alles richtig gemacht, der schaue sich den Aktienkurs der Vonovia an. Wer vor mehr als 15 Jahren gekauft hat, hat alles richtig gemacht. Dessen "Leistung" besteht dann allerdings im Glück der frühen Geburt...

Schöne Feiertage!

Forschung4u

Zitat von: heike2106 am 07.04.2023 23:14
Zitat von: Forschung4u am 07.04.2023 14:12
Zitat von: alterschlingel am 07.04.2023 14:07
Ganz ehrlich, eine Arbeitszeitreduzierung dürfte für die meisten keine Lösung sein. Die meisten Menschen brauchen deutlich mehr Geld, um ihre Rechnungen bezahlen zu können.

Was mützt es mir, den 5. Tag in der Woche frei zu haben und darüber nachdenken zu müssen, wie ich dies oder das bezahlen kann.

Und was die Eigenheimbesitzer betrifft (bin auch so einer) , bitte nicht vorschnell urteilen. Mitleid brauchen die nicht, doch zumeist sind diese keine BESITZER , sondern SCHULDNER. Neben den Kreditraten, ist oft irgendetwas kaputt, muss repariert werden. Zudem sind die Nebenkosten oft noch höher als bei einer Wohnung. Zu sagen, ich bezahle jemand anderem das Haus ab (in Form von Miete), oder ich zahle für meine Familie etwas ab, ist eine Entscheidung, die jeder frei für sich treffen kann. Aber davon auszugehen, dass EigenheimSCHULDNER reich snd und hier nicht "rumjammern" sollen, ist geline gesagt Unsinn.

Genau. Eigentlich ist man die längste Zeit halt Mieter bei der Bank. Mit dem Unterschied, dass ein Teil der Miete eben wieder in der eigenen Tasche landet, nämlich in einer abbezahlten Immobilie. Dazu muss man nicht reich sein. Nur entschlossen.

Und trotzdem kaufen sich immer wieder Leute ein Eigenheim, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten können und "jammern" dann durchaus über die zu hohen Kosten. Ich kann es nicht mehr hören.
Immer alles knapp auf Kante genäht, aber wehe es passiert mal was Unvorhergesehenes.

Auf Kante genäht ist relativ. Und in der Inflation ist man insofern erst mal besser dran, als dass die Raten bis zum Ende der Zinsbindung erst mal nicht steigen. Bei einer Indexmiete ist das andere. Trotzdem kann man sich nicht auf alle Risiken vorbereiten. Dass das Gehalt plötzlich 15% weniger wert ist, damit muss man nicht gerechnet haben.

Britta2

Zitat von: emdy am 08.04.2023 11:32
Wir sitzen hier alle im selben Boot. Würde mich freuen, wenn wir aufhören könnten den jeweils anderen von der Richtigkeit der eigenen Lebensentscheidungen zu überzeugen und dabei beleidigend zu werden. Der eine schmeißt sein Geld halt lieber dem Vermieter in den Rachen, der andere verbrennt es in Form von Kaufnebenkosten. Wer glaubt, er hätte mit dem Hauskauf um jeden Preis alles richtig gemacht, der schaue sich den Aktienkurs der Vonovia an. Wer vor mehr als 15 Jahren gekauft hat, hat alles richtig gemacht. Dessen "Leistung" besteht dann allerdings im Glück der frühen Geburt...

Schöne Feiertage!

Sehe ich genauso.

Laut nachgedacht dazu noch:  die Arbeitgeber haben also die Schlichtung beantragt und es besteht tatsächlich die Möglichkeit - dass ausgerechnet die Arbeitgeber dann die Entscheidung der Schlichter abweisen? Nichts ist unmöglich ...

heike2106

Zitat von: xirot am 08.04.2023 08:54
Zitat von: heike2106 am 07.04.2023 23:14
Zitat von: Forschung4u am 07.04.2023 14:12
Zitat von: alterschlingel am 07.04.2023 14:07
Ganz ehrlich, eine Arbeitszeitreduzierung dürfte für die meisten keine Lösung sein. Die meisten Menschen brauchen deutlich mehr Geld, um ihre Rechnungen bezahlen zu können.

Was mützt es mir, den 5. Tag in der Woche frei zu haben und darüber nachdenken zu müssen, wie ich dies oder das bezahlen kann.

Und was die Eigenheimbesitzer betrifft (bin auch so einer) , bitte nicht vorschnell urteilen. Mitleid brauchen die nicht, doch zumeist sind diese keine BESITZER , sondern SCHULDNER. Neben den Kreditraten, ist oft irgendetwas kaputt, muss repariert werden. Zudem sind die Nebenkosten oft noch höher als bei einer Wohnung. Zu sagen, ich bezahle jemand anderem das Haus ab (in Form von Miete), oder ich zahle für meine Familie etwas ab, ist eine Entscheidung, die jeder frei für sich treffen kann. Aber davon auszugehen, dass EigenheimSCHULDNER reich snd und hier nicht "rumjammern" sollen, ist geline gesagt Unsinn.

Genau. Eigentlich ist man die längste Zeit halt Mieter bei der Bank. Mit dem Unterschied, dass ein Teil der Miete eben wieder in der eigenen Tasche landet, nämlich in einer abbezahlten Immobilie. Dazu muss man nicht reich sein. Nur entschlossen.

Und trotzdem kaufen sich immer wieder Leute ein Eigenheim, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten können und "jammern" dann durchaus über die zu hohen Kosten. Ich kann es nicht mehr hören.
Immer alles knapp auf Kante genäht, aber wehe es passiert mal was Unvorhergesehenes.

Und ich kann dein neidvolles rumgeheule nicht mehr hören weil du es im Leben zu keinerlei Besitz geschaft hast weil du nur ängstlich durch die Gegend wandelst. Völlig bedeutungslos wirst du wieder verschwinden. Gratulation.

Getroffene Hunde bellen...

Und woher willst du wissen was ich besitze?


Johannes1893

Zitat von: Britta2 am 08.04.2023 13:32
Zitat von: emdy am 08.04.2023 11:32
Wir sitzen hier alle im selben Boot. Würde mich freuen, wenn wir aufhören könnten den jeweils anderen von der Richtigkeit der eigenen Lebensentscheidungen zu überzeugen und dabei beleidigend zu werden. Der eine schmeißt sein Geld halt lieber dem Vermieter in den Rachen, der andere verbrennt es in Form von Kaufnebenkosten. Wer glaubt, er hätte mit dem Hauskauf um jeden Preis alles richtig gemacht, der schaue sich den Aktienkurs der Vonovia an. Wer vor mehr als 15 Jahren gekauft hat, hat alles richtig gemacht. Dessen "Leistung" besteht dann allerdings im Glück der frühen Geburt...

Schöne Feiertage!

Sehe ich genauso.

Laut nachgedacht dazu noch:  die Arbeitgeber haben also die Schlichtung beantragt und es besteht tatsächlich die Möglichkeit - dass ausgerechnet die Arbeitgeber dann die Entscheidung der Schlichter abweisen? Nichts ist unmöglich ...

Da bin ich auch gespannt. Mitnichten ist gesagt das eine Schlichtung zwangsläufig zu einem vom Gesamtvolumen aus betrachtet höheren Ergebnis führen muss als das bisherige Angebot. Die ,,kreativen Lösungen" können eine weitere Umverteilung von Prozenten zugunsten von höheren Mindestbeträgen bedeuten oder das Splitting des Mindestbetrages. Kreativ könnte auch eine noch längere Laufzeit, minimal höhere Prozente und eine Sprechklausel bei weiter ansteigender Inflation sein, die aber so nebulös formuliert ist das da nichts bei rumkommt.

teclis22

Ist natürlich nur persönliche Neugier:

Aber warum hat aeser überhaupt vor der Presse 8% geboten wenn das Angebot vorher nur 7% war.
Ein einfacher Fehler?
Ein Missverständnis?
Ein taktischer Zug?

Ich denke nicht das 8% damit automatisch ein valides Angebot sind, weil es ja eben nicht offiziell dem anderen Vertragspartner dargelegt wurde.

Könnte mir durchausvorstellen das man (als AG) erst mal bei 7% bleibt um sich dann vom Schlichter auf 8% hochhandeln zu lassen. Somit würde man dann vor der Presse weiter als Held dastehen.

Platten

Es gab kein offizielles Angebot über 7 Prozent.
Bisher öffentlich war immer noch das Angebot aus der zweiten Verhandlungsrunde.

Susu

Könnte mir vorstellen Frau Faeser konnte sich die 8% für den Bund vorstellen, die Kommunen waren wohl eher auf Basis der 7%. Großes Problem waren ja wie aus verschieden Quellen berichtet die unterschiedlichen Ansichten der AG.