Eigentlich ist es wie (fast) immer: Die Forderung der Gewerkschaften halbieren sich.
Gefordert wurde ein voller Inflationsausgleich (nicht mehr), geboten wurde ein halber.
11.10.2022
Reallohnverlust soll vermieden werden
Die Gewerkschaften begründen die Lohnforderung unter anderem mit der hohen Inflation. "Die Beschäftigten sollen die Sicherheit bekommen, dass sie keinen Reallohnverlust hinnehmen müssen", hatte dbb-Chef Ulrich Silberbach bereits gesagt. Ver.di-Chef Frank Werneke hatte betont, dass neben dem Inflationsausgleich […]“
Um einen Inflationsausgleich auszuhandeln, hätten 20% für 2023 gefordert werden müssen, um sich dann auf 10% pro Jahr zu einigen. Vermutlich war es für die Gewerkschaftsführer schon aufregend eine zweistellige Forderung aufzustellen.
Würde Verdi vor der anstehenden vierten Verhandlungsrunde genau jetzt etwas PR machen, hätte das mit Sicherheit nochmal einen größeren Effekt für die Verhandlungen. Genau das scheinen sie aber bewusst nicht zu machen und strahlen Zufriedenheit aus. Somit läuft es wahrscheinlich auf eine Einigung auf den Schlichterspruch hinaus.
Um ehrlich zu sein verstehe ich nicht, warum diese so entscheidende Woche nicht gezielt zum Aufbau einer stärkeren Verhandlungsposition genutzt wird.