Autor Thema: Deutschlandticket als Jobticket: Wie ist das Vorgehen in den jeweiligen Ländern?  (Read 9306 times)

sebbo83

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Ich habe eine Frage bzgl. des Vorgehens der verschiedenen Landesverwaltungen in Deutschland bzgl. den Deutschlandticket als Jobticket.

Wir Thüringer haben ein Schreiben vom Finanzministerium erhalten mit der Info:
[...] Dieses Deutschlandticket wird als Jobticket künftig nur noch dann ausgegeben, wenn der Arbeitgeber sich mit mindestens 25 % an den Kosten des Deutschlandtickets beteiligt. Das bedeutet, dass ohne finanziellen Arbeitgeberzuschuss seitens der Verkehrsunternehmen keine Jobticket-Verträge zum Deutschlandticket geschlossen werden.
Im Landesdienst gibt es weder für die Beamten und Richter noch für die Beschäftigten rechtliche Grundlagen, die die Zahlung eines Arbeitgeberzuschusses ermöglichen. Aus diesem Grund wird es auch zum Start des Deutschlandtickets am 1. Mai 2023 keine Jobticket-Vereinbarung zum Deutschlandticket für die Bediensteten des Freistaats Thüringen geben. [...]


Ist es bei den anderen Bundesländern ähnlich oder gibt es Bundesländer mit rechtliche Grundlagen für einen Arbeitgeberzuschusses?

Danke für ein paar Infos, wie es in den anderen Bundesländern mit dem Deutschlandticket zukünftig gehandhabt wird :)

tv-landschaft

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Sachsen-Anhalt:

Seitens des Ministerium für Infrastruktur und Digitales wird darauf hingewiesen, dass das Land Sachsen-Anhalt keinen Zuschuss auf das Deutschlandticket gewährt und somit NICHT als Jobticket bereitstellt. Eine Reduzierung der Kosten des Deutschlandtickets ist somit nicht möglich. Eine kostenmäßige Beteiligung am Jobticket in der alten Form durch das Land Sachsen-Anhalt gab es bisher auch nicht. Hier erfolgte die Rabattierung durch die Bahn selber.

Umlauf

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Mal meine Erfahrung vom Bund:

Dort hat man sich jahrelang gegen einen Arbeitgeberzuschuss gesperrt. Auch wegen fehlender Grundlage.
Bis die S-Bahn Berlin vor einigen Jahren eine Ankündigung rausschickte, dass die alten Konditionen nur noch zeitweise weiter gelten würden. Hintergrund: Der Verband der Verkehrsunternehmen hatte empfohlen Jobtickets zukünftig nur noch mit AG-Zuschuss anzubieten. Das griff natürlich auch der VBB als Verbund auf.

Da hat man im BMI seine Jobtickets in Gefahr gesehen. Schon wurde der lange nicht mögliche AG-Zuschuss im Bund recht schnell festgelegt.

Die 12,50€ Mindestzuschuss kommen von der Verkehrsseite und sind in der Festlegung der Bundesregierung zum Deutschlandjobticket so festgeklopft.

Vor dem Deutschland-Ticket hat der Bund den Behörden einen Zuschuss bis 40€ erlaubt.
Jetzt wurde die Obergrenze auf den halben Ticketpreis festgelegt. Also 23,27€.
Wie viel tatsächlich gezahlt wird, legt jede Behörde selbst fest.

Die 5% Rabat sind von der Politik nur für die Jahre 2023 und 2024 festgelegt.
Der Grundpreis (49€) nur für 2023.


Wahrscheinlich haben die bockigen unter den Ländern Angst, dass seine „geliebten“ Mitarbeiter tatsächlich noch mehr zu einem Jobticket greifen würden. Das kostet natürlich. Also wieder ganz viel Wertschätzung.

maulwurf

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In Ba-Wü gibt es 25€ pro Monat vom LBV und das Deutschlandticket Job (Jobticket BW) wird mit 5% Nachlass (46,55€ minus 25€ = 21,55€ tatsächliche Kosten im Monat) an die Mitarbeiter weitergegeben.

Aber leider gibt es derzeit noch nicht mit allen Verbünden eine Einigung, wie die Verträge nach dem 30.04.2023 fortgeführt werden.

siehe hier: https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120110.msg292151.html#msg292151

rennie

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Hier in Berlin haben wir den Zuschuss bekommen beim VBB-Jobticket und bekommen das auch fürs Deutschlandticket Job.

(Und im Endeffekt bekommen wir dann diesen Betrag noch vom AG bezahlt durch die Hauptstadtzulage, zwar nur bis 2025, aber immerhin ;))

Die BVG stellt sogar alle VBB-Jobtickets automatisch auf Deutschlandticket Job um (es sei denn man hätte - bis zum 5.4 glaube ich - widersprochen)

cyrix42

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In SH gibt es vom Land fürs Deutschland-Ticket wie für das Job-Ticket 30€/Monat Zuschuss. Dazu die 5% Reduktion der DB , macht noch 16,55€/Monat.

(Nervig ist, dass der lokale Nahverkehr seine seinerseits gewährte Ermäßigung von 20€/Monat für Jobtickets nicht auf das Deutschlandticket ausgedehnt hat. Ich habe also jetzt die Wahl für 10€/Monat hier innerorts mit dem Nahverkehr fahren zu können, oder für 16,55€/Monat deutschlandweit. Allerdings brauche ich letzteres eben zumeist nicht...)

Coffee86

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Ich habe eine Frage bzgl. des Vorgehens der verschiedenen Landesverwaltungen in Deutschland bzgl. den Deutschlandticket als Jobticket.

Wir Thüringer haben ein Schreiben vom Finanzministerium erhalten mit der Info:
[...] Dieses Deutschlandticket wird als Jobticket künftig nur noch dann ausgegeben, wenn der Arbeitgeber sich mit mindestens 25 % an den Kosten des Deutschlandtickets beteiligt. Das bedeutet, dass ohne finanziellen Arbeitgeberzuschuss seitens der Verkehrsunternehmen keine Jobticket-Verträge zum Deutschlandticket geschlossen werden.
Im Landesdienst gibt es weder für die Beamten und Richter noch für die Beschäftigten rechtliche Grundlagen, die die Zahlung eines Arbeitgeberzuschusses ermöglichen. Aus diesem Grund wird es auch zum Start des Deutschlandtickets am 1. Mai 2023 keine Jobticket-Vereinbarung zum Deutschlandticket für die Bediensteten des Freistaats Thüringen geben. [...]


Ist es bei den anderen Bundesländern ähnlich oder gibt es Bundesländer mit rechtliche Grundlagen für einen Arbeitgeberzuschusses?

Danke für ein paar Infos, wie es in den anderen Bundesländern mit dem Deutschlandticket zukünftig gehandhabt wird :)

Hier - auch in Thüringen beschäftigt. Hier ist es wohl sogar so dass das Job-Ticket als solches wegfallen könnte, da der Preisnachlass aktuell nur aufgrund des Mengenrabattes möglich war, dieser aber wohl wegfallen wird. Ein Arbeitgeberzuschuss ist wohl (rechtlich) nicht möglich. Daher steht das wohl ebenso auf der Kippe. Das Deutschlandticket erhält demzufolge auch keinen "Rabatt".

Doso

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In Bayern gibt es das Deutschlandticket nicht als Jobticket.

Die bisherigen Verträge fürs Jobticket laufen daher einfacher weiter.  Alternativ nimmt man ggf. das Angebot seines Vertragspartner (z.B. Deutsche Bank) an sein Ticket in ein reguläres Deutschlandticket zu ändern, halt dann ohne Rabatt für die bekannten 49 Euro pro Monat. Quelle z.B. hier: https://www.personal.zv.tum.de/en/personal/aktuelles/news-singleview/article/kein-deutschlandticket-als-jobticket-fuer-beschaeftigte-des-freistaates-bayern/

Joulupukki

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Im Land Bremen (Freie Hansestadt Bremen, FHB) wird es nach aktuellem Stand keine Zuschüsse zur Verwendung des Deutschlandtickets als Jobticket geben. Man muss daher bei Bedarf selbst auf das reguläre Deutschlandticket umstellen oder das bisherige VBN-Jobticket beibehalten.

Die Modalitäten beim Wechsel vom Jobticket zum Deutschlandticket hat die Performa Nord in einem Informationsblatt dargelegt.

Das Vorgenannte gilt nach meinem Kenntnisstand für die Beschäftigten und Beamten der FHB und der Stadtgemeinde Bremen; in jedem Fall für diejenigen, deren Bezügeabrechnung auch über die Performa Nord läuft. Ggf. gibt es für Beschäftigte und Beamte der Stadtgemeinde Bremerhaven (Magistrat der Stadt Bremerhaven) noch eigene Dokumente und Hinweise, die mir nicht bekannt sind.

sebbo83

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Danke für die ersten Antworten. Da haben wir also bisher nur BW und Berlin, wo es eine Unterstützung für das Deutschlandticket als Jobticket gibt.
Wir rücken dem 1. Mai stetig näher, vielleicht kann der eine oder andere noch berichten, wie es in den noch fehlenden Bundesländern gehandhabt wird? Danke

Bernd47

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In NRW ist meines Wissens bisher nichts geplant.

MoinMoin

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Danke für die ersten Antworten. Da haben wir also bisher nur BW und Berlin, wo es eine Unterstützung für das Deutschlandticket als Jobticket gibt.
Wir rücken dem 1. Mai stetig näher, vielleicht kann der eine oder andere noch berichten, wie es in den noch fehlenden Bundesländern gehandhabt wird? Danke
Habe vom Kollegen aus SH gehört, dass da auch weiter Jobticket bezahlt wird und sie 10€ und etwas für das 49€ Ticket zukünftig zahlen.

Umlauf

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Mindestanforderung an ein Deutschlandjobticket sind 12,50€ AG-Zuschuss. Das ist die politische Unterkante.

xdreamer

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also bie uns im Saarland würde das Jobticket auf das D Ticket geändert und wir zahlen dafür ~34 Euro im Monat.

sebbo83

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Also zahlen bisher Berlin, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und das Saarland einen Jobticket-Zuschuss zum Deutschlandticket.