Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 315740 times)

BAT

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Die Jahrgänge, die durch den Misstand am stärksten betroffen sind, sollten sehr großzügige Steuerfreibeträge zum Aufbau von Vermögen erhalten. Die Differenz, wenn man nicht am Sozialstaat sparen möchte, könnte man über eine zusätzliche Abgabe für die betreffenden Jahrgänge finanzieren. Ersteres wäre mir allerdings lieber.

Na dann mal viel Spaß bei der folgenden Schlammschlacht. Oder gilt das Bonus/Malus - System nicht für den 60 jährigen mit sechs Kinder oder den 35 - jährigen mit Null Kindern?

BAT

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Wieso sollte das mit Durchschnittseinkommen nicht möglich sein? Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt 2023 bei 4.200 Euro. Das macht in SK 3 knapp 3.000 Netto. Dass das in München nicht für eine Toskana-Villa reicht, leuchet mir ein. Außerhalb der Ballungsräume kann mit dem Einkommen nach wie vor Wohneigentum gekauft werden. Die Frage ist nur:


Die meisten wollen halt nicht auf den anderen "Luxus" verzichten, z. B. Urlaubsfahrten oder neuere Autos, Essen gehen, etc. War früher mal normal.

Knarfe1000

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Wieso sollte das mit Durchschnittseinkommen nicht möglich sein? Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt 2023 bei 4.200 Euro. Das macht in SK 3 knapp 3.000 Netto. Dass das in München nicht für eine Toskana-Villa reicht, leuchet mir ein. Außerhalb der Ballungsräume kann mit dem Einkommen nach wie vor Wohneigentum gekauft werden. Die Frage ist nur:

Entspricht dieser Wohnraum den eigenen Vorstellungen und Wünschen?

180 m2 Wohnfläche mit Keller und Einliegerwohnung über der Doppelgarage schlüsselfertig klappt so nicht. Hat früher aber auch nicht geklappt.

Reihenhaus im Bestand, große Eigentumswohnung oder Doppelhaushälfte auf kleinem Grundstück mit viel Eigenleistung ist immer noch drin. Einziges Problem: Diese Immobilien sind nicht chick und man kann damit nicht gut vor anderen angeben. Dann doch lieber weiterhin in Miete leben und jammern...
Das ist natürlich ein weiteres Problem - die Ansprüche sind teils absurd und passen nicht zum Gehalt. Aber da sind dann die Boomer oder der Staat schuld.

Meine Schwiegereltern haben Ende der 70er gebaut. Quadratisch, praktisch und 120 Qm Wohnraum. Fast komplett finanziert und über 35 Jahre mühsam abgestottert, dazu fast alles in Eigenleistung. Urlaub? Dafür musste mindestens 3 Jahre gespart werden. Essengehen? Luxus, den man sich nur ein paar mal im Jahr gönnen konnte.

Es war also schon für die Elterngeneration schwer, sich was aufzubauen. Und mit Einschränkungen in anderen Bereichen verbunden. Insbesondere, wenn nur ein Einkommen da war.

« Last Edit: 03.05.2023 14:20 von Knarfe1000 »

Britta2

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Wieso sollte das mit Durchschnittseinkommen nicht möglich sein? Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt 2023 bei 4.200 Euro. Das macht in SK 3 knapp 3.000 Netto.  ....

Reihenhaus im Bestand, große Eigentumswohnung oder Doppelhaushälfte auf kleinem Grundstück mit viel Eigenleistung ist immer noch drin. Einziges Problem: Diese Immobilien sind nicht chick und man kann damit nicht gut vor anderen angeben. Dann doch lieber weiterhin in Miete leben und jammern...

SK3 bedeutet - der Herr ist Hauptverdiener und die holde Gattin steuert nichts bei?
Aber es besteht die Möglichkeit für ZWEI Einkommen der Familie in solcher Höhe!

Durchschnittseinkommen als --- Single mit mehreren Kindern (welche gerne aufs Gymnasium gehen und mal eben Uni-Abschlüsse erreichen) - ohne Unterhalt vom Erzeuger -  NULL Chance und trotzdem "egoistischer Boomer, der als Rentner gefälligst den Gürtel endlich mal enger schnallen soll"
Das wäre für paar Jahre SK2 und danach die schicke SK1.

Ich frage mich, wieviele Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst im Osten wohl mindestens dieses "Durchschnittseinkommen von mindestens 3.000€ netto" monatlich nach Haus tragen ...  die wenigsten!
Aber das möchte ja kleiner laut ausgesprochen haben.

Knarfe1000

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Die meisten wollen halt nicht auf den anderen "Luxus" verzichten, z. B. Urlaubsfahrten oder neuere Autos, Essen gehen, etc. War früher mal normal.
:)

Warnstreik

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Ich frage mich, wieviele Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst im Osten wohl mindestens dieses "Durchschnittseinkommen von mindestens 3.000€ netto" monatlich nach Haus tragen ...  die wenigsten!
Aber das möchte ja kleiner laut ausgesprochen haben.

Gerade im ÖD sind doch die Verdienste recht ähnlich - egal ob Ost oder West. Es gibt also doch schon einige in TG10 und höher. Dazu kommen - weil wir grad beim Thema waren - dass zum einen das Doppeleinkommen im Osten die absolute Regel ist und Wohnimmobilien in der Breite deutlich günstiger sind als in den Metropolen des Westens. Es ist also alles irgendwie relativ :-)

Bernstein

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Ich als junger Mitarbeiter sehe das etwas anders. Wir werden bis 70 arbeiten müssen, da kann die jetzige Generation auch bisschen was auffangen.

Wieso musst du bis 70 arbeiten? Das ist einzig und allein deine freie Entscheidung! Da du noch jung bist, hast du viele Jahre die Möglichkeit mehrere finanzielle Versorgungen aufzubauen und frühzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden.
« Last Edit: 03.05.2023 14:32 von Bernstein »

Bastel

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Wieso sollte das mit Durchschnittseinkommen nicht möglich sein? Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt 2023 bei 4.200 Euro. Das macht in SK 3 knapp 3.000 Netto.  ....

Reihenhaus im Bestand, große Eigentumswohnung oder Doppelhaushälfte auf kleinem Grundstück mit viel Eigenleistung ist immer noch drin. Einziges Problem: Diese Immobilien sind nicht chick und man kann damit nicht gut vor anderen angeben. Dann doch lieber weiterhin in Miete leben und jammern...

SK3 bedeutet - der Herr ist Hauptverdiener und die holde Gattin steuert nichts bei?
Aber es besteht die Möglichkeit für ZWEI Einkommen der Familie in solcher Höhe!

Durchschnittseinkommen als --- Single mit mehreren Kindern (welche gerne aufs Gymnasium gehen und mal eben Uni-Abschlüsse erreichen) - ohne Unterhalt vom Erzeuger -  NULL Chance und trotzdem "egoistischer Boomer, der als Rentner gefälligst den Gürtel endlich mal enger schnallen soll"
Das wäre für paar Jahre SK2 und danach die schicke SK1.

Ich frage mich, wieviele Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst im Osten wohl mindestens dieses "Durchschnittseinkommen von mindestens 3.000€ netto" monatlich nach Haus tragen ...  die wenigsten!
Aber das möchte ja kleiner laut ausgesprochen haben.

1. Kann auch die Frau Hauptverdiener sein. Das hat niemand bestritten.
2. Im "Osten" bekommt man ein Häuschen auch für 150-250k.

Knarfe1000

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Ich frage mich, wieviele Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst im Osten wohl mindestens dieses "Durchschnittseinkommen von mindestens 3.000€ netto" monatlich nach Haus tragen ...  die wenigsten!
Aber das möchte ja kleiner laut ausgesprochen haben.

Gerade im ÖD sind doch die Verdienste recht ähnlich - egal ob Ost oder West. Es gibt also doch schon einige in TG10 und höher. Dazu kommen - weil wir grad beim Thema waren - dass zum einen das Doppeleinkommen im Osten die absolute Regel ist und Wohnimmobilien in der Breite deutlich günstiger sind als in den Metropolen des Westens. Es ist also alles irgendwie relativ :-)
Wollte ich auch schreiben. Gerade im Osten kann man mit ÖD-Gehalt noch gut bis sehr gut leben und auch Eigentum erwerben. Weil fast alles da noch deutlich günstiger ist, bei (fast) gleichem Gehalt. In den Speckgürteln Westdeutschlands wird es aber selbst für hD-Beamte schwierig.

KDC

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Wieso sollte das mit Durchschnittseinkommen nicht möglich sein? Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt 2023 bei 4.200 Euro. Das macht in SK 3 knapp 3.000 Netto. Dass das in München nicht für eine Toskana-Villa reicht, leuchet mir ein. Außerhalb der Ballungsräume kann mit dem Einkommen nach wie vor Wohneigentum gekauft werden. Die Frage ist nur:


Die meisten wollen halt nicht auf den anderen "Luxus" verzichten, z. B. Urlaubsfahrten oder neuere Autos, Essen gehen, etc. War früher mal normal.

Und genau da liegt das Problem. Alles haben und auf nichts verzichten wollen - das ist ein gefährlicher Cocktail.

Wieso sollte das mit Durchschnittseinkommen nicht möglich sein? Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt 2023 bei 4.200 Euro. Das macht in SK 3 knapp 3.000 Netto.  ....

Reihenhaus im Bestand, große Eigentumswohnung oder Doppelhaushälfte auf kleinem Grundstück mit viel Eigenleistung ist immer noch drin. Einziges Problem: Diese Immobilien sind nicht chick und man kann damit nicht gut vor anderen angeben. Dann doch lieber weiterhin in Miete leben und jammern...

SK3 bedeutet - der Herr ist Hauptverdiener und die holde Gattin steuert nichts bei?
Aber es besteht die Möglichkeit für ZWEI Einkommen der Familie in solcher Höhe!

Durchschnittseinkommen als --- Single mit mehreren Kindern (welche gerne aufs Gymnasium gehen und mal eben Uni-Abschlüsse erreichen) - ohne Unterhalt vom Erzeuger -  NULL Chance und trotzdem "egoistischer Boomer, der als Rentner gefälligst den Gürtel endlich mal enger schnallen soll"
Das wäre für paar Jahre SK2 und danach die schicke SK1.

Ich frage mich, wieviele Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst im Osten wohl mindestens dieses "Durchschnittseinkommen von mindestens 3.000€ netto" monatlich nach Haus tragen ...  die wenigsten!
Aber das möchte ja kleiner laut ausgesprochen haben.

Durchschnittseinkommen bezieht sich auf ganz Deutschland, da sind die neuen Bundesländer mit drin. Ich hatte die Steuerklasse 3 gewählt, um auf das Beispiel aus der guten alten Zeit mit einem Einkommen in der Familie einzugehen.

3.000 Netto hast du in SK 3 bei 4.200 Brutto = Durchschnittseinkommen Deutschland

Diese Gehalt haben in den neuen Bundesländern alle Beschäftigten des öD, die entsprechend eingruppiert (E9a aufwärts) sind. Das sind vermutlich prozentual genausoviele wie in den alten Bundesländern, da die Aufgaben doch sehr ähnlich sind.

Hugo Stieglitz

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Die Jahrgänge, die durch den Misstand am stärksten betroffen sind, sollten sehr großzügige Steuerfreibeträge zum Aufbau von Vermögen erhalten. Die Differenz, wenn man nicht am Sozialstaat sparen möchte, könnte man über eine zusätzliche Abgabe für die betreffenden Jahrgänge finanzieren. Ersteres wäre mir allerdings lieber.

Na dann mal viel Spaß bei der folgenden Schlammschlacht. Oder gilt das Bonus/Malus - System nicht für den 60 jährigen mit sechs Kinder oder den 35 - jährigen mit Null Kindern?
Man könnte auch die Rente kürzen und/oder die Lebensarbeitszeit für diese Jahrgänge erhöhen. Alles sicher nicht sehr populär. Dann muss halt an einer anderen Stelle im Haushalt gespart werden. Wie wär's mit den zusätzlichen Visagisten, Fotografen etc. unserer Bundesregierung? Deal? Ich finde Anna-Lena ist attraktiv genug, die hat das gar nicht nötig.

Knarfe1000

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Man könnte auch die Rente kürzen und/oder die Lebensarbeitszeit für diese Jahrgänge erhöhen. Alles sicher nicht sehr populär. Dann muss halt an einer anderen Stelle im Haushalt gespart werden. Wie wär's mit den zusätzlichen Visagisten, Fotografen etc. unserer Bundesregierung? Deal? Ich finde Anna-Lena ist attraktiv genug, die hat das gar nicht nötig.
Verstehe ich bei der auch nicht. Haare machen, etwas Schminke und fertig. Sollte man auch selbst hinbekommen.

Warnstreik

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Man könnte auch die Rente kürzen und/oder die Lebensarbeitszeit für diese Jahrgänge erhöhen. Alles sicher nicht sehr populär. Dann muss halt an einer anderen Stelle im Haushalt gespart werden. Wie wär's mit den zusätzlichen Visagisten, Fotografen etc. unserer Bundesregierung? Deal? Ich finde Anna-Lena ist attraktiv genug, die hat das gar nicht nötig.
Verstehe ich bei der auch nicht. Haare machen, etwas Schminke und fertig. Sollte man auch selbst hinbekommen.

Leute - ersthaft? Die Außenministerin ist die höchste Repräsentanz im auswärtigen Amt und damit in der internationalen Diplomatie. Mir ist es lieber, wenn sie beim fertigmachen nochmal die Notizen studiert oder die Formulierungen ihrer Reden (z.T. ja in Fremdsprache) durchgeht. Wenn ich einen wichtigen Termin habe, gehe ich auch zum Frisör...

Knarfe1000

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Ich nicht. So wichtig sind meine Termine aber auch nicht...

BAT

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Man könnte auch die Rente kürzen und/oder die Lebensarbeitszeit für diese Jahrgänge erhöhen. Alles sicher nicht sehr populär.

Man kann sich nicht einfach irgendwas rauspicken, was einem gerade gefällt. Zumal Personen mit Kindern länger leben und damit länger Rente beziehen und damit terer für das System sind:

https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/eltern-leben-laenger-als-kinderlose-studie-a-1138580.html

Also mit sowas erstmal gar nicht anfangen.

Davon ab, woher kommt dieser Frust?