Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 308109 times)

Opa

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Die BA Tarifeinigung ist da und endlich haben sie es geschafft: Die TE 4 SB verdienen mit den Zulagen endlich mehr als ihre TVÖD Vorgesetzten in gleicher Stufe. Glückwunsch Verdi!
Beispielrechnung?
Kommt darauf an, in welcher Entgeltgruppe die kommunalen Vorgesetzten eingruppiert sind. Bei kommunalen Teamleitern (materielle Leistung oder Markt&Integration) in gemeinsamen Einrichtung geht die mir bekannte Bandbreite von E10 bis E12. Wobei E12 die Ausnahme ist, z.B. als Standortleitung einer kleineren Außenstelle für beide Fachrichtungen.

Opa

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Die BA Tarifeinigung ist da und endlich haben sie es geschafft: Die TE 4 SB verdienen mit den Zulagen endlich mehr als ihre TVÖD Vorgesetzten in gleicher Stufe. Glückwunsch Verdi!
Beispielrechnung?
Kommt darauf an, in welcher Entgeltgruppe die kommunalen Vorgesetzten eingruppiert sind. Bei kommunalen Teamleitern (materielle Leistung oder Markt&Integration) in gemeinsamen Einrichtung geht die mir bekannte Bandbreite von E10 bis E12. Wobei E12 die Ausnahme ist, z.B. als Standortleitung einer kleineren Außenstelle für beide Fachrichtungen.

Ab 01.03.2024
Fachkraft TE IV Stufe 6 mit einer Funktionsstufe: 5.436 Euro
…mit zwei Funktionsstufen oder mit Funktionsstufe 2: 5.650 Euro

XLS

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Ich verstehe das Gejammer hier nicht. Warum schießt ihr euch so darauf ein, dass es in 2023 keine Erhöhung gibt? Ihr habt effektiv erstmal netto 220 EUR/Monat mehr in der Tasche. Im nächsten Jahr gibt es dann eine Erhöhung der Tabelle, mit der wohl jeder zufrieden sein kann. Und ein paar Monate später wird wieder verhandelt. Sauer wäre ich erst, wenn es dann in 2025 tatsächlich zu einer Nullrunde kommen sollte. Aber das weiss aktuell noch niemand.

Und mal ehrlich, es steht für uns und auch für die Menschen in der PW nirgendwo geschrieben, dass der Arbeitgeber stets die Inflation auszugleichen hat, um Reallohnverluste zu kompensieren. Es war so und es wird auch immer so sein, dass es gute und schlechte Zeiten gibt, denen man sich auch irgendwie anpassen muss. Im Zweifel weniger Urlaub machen, weniger Essen gehen, paar Abos kündigen oder sich sonstwie einschränken. Und wenn es dann immer noch nicht passt, verhandeln oder irgendwohin wechseln, wo man für seine Arbeitskraft mehr Geld bekommt. Werden aber hier die wenigsten tun, weil ein Großteil der Menschen im ÖD für die auszübenden Tätigkeiten durchaus sehr gut entlohnt werden.

Das Ergebnis geht für mich in Ordnung. Vielmehr rege ich mich über die Vollpfosten in Berlin und über das auf, was dort jeden Tag aufs Neue verbockt wird. Aber das steht hier nicht zur Diskussion.

...sehr schön geschrieben. Schließe ich mich vollumfänglich an. Man kann die Inflationsausgleichsprämie nicht "unter den Tisch kehren".

Koray

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Die Kerninflation liegt bei 30%. Die schöngerechnete Inflation für 2021 bei 3,1 und letztes Jahr bei 6,9 und dieses Jahr bei 7-8%. In der Summe haben wir c.a. 17,5% weniger Kaufkraft für mindestens die gleiche bzw bessere Arbeitsleistung bei gestiegenen Anforderungen. Mein netto steigt in der gleichen Zeit aber nur um 8,5% und somit weniger als die Hälfte. Ich erwarte von einer Gewerkschaft mindestens einen Inflationsausgleich, um nicht immer mehr zu verarmen! Manchmal gerne auch + X%, um am Wohlstands- und Produktivitätsgewinn zu partizipieren. Damit es nicht jedes Jahr aufs neue heißt, dass die Schere zwischen Arm und Reich wieder größer geworden ist. Wir haben Rekordsteuereinnahmen wie noch nie! Für alles und jeden sind hunderte Milliarden da. Sich selber alle 2 Jahre die "Diäten" zweistellig erhöhen, nach 2 Legislaturperioden lebenslange Rente beziehen aber wenn es um uns kleine Arbeiter geht nach Möglichkeit bis 70 oder 75 arbeiten lassen und ständig dummes Zeug reden, dass es nicht anders geht. Wer mit so einem riesigen Reallohnverlust zufrieden ist, der verdient es dann auch nicht besser.

KDC

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Die Kerninflation liegt bei 30%. Die schöngerechnete Inflation für 2021 bei 3,1 und letztes Jahr bei 6,9 und dieses Jahr bei 7-8%. In der Summe haben wir c.a. 17,5% weniger Kaufkraft für mindestens die gleiche bzw bessere Arbeitsleistung bei gestiegenen Anforderungen. Mein netto steigt in der gleichen Zeit aber nur um 8,5% und somit weniger als die Hälfte. Ich erwarte von einer Gewerkschaft mindestens einen Inflationsausgleich, um nicht immer mehr zu verarmen! Manchmal gerne auch + X%, um am Wohlstands- und Produktivitätsgewinn zu partizipieren. Damit es nicht jedes Jahr aufs neue heißt, dass die Schere zwischen Arm und Reich wieder größer geworden ist. Wir haben Rekordsteuereinnahmen wie noch nie! Für alles und jeden sind hunderte Milliarden da. Sich selber alle 2 Jahre die "Diäten" zweistellig erhöhen, nach 2 Legislaturperioden lebenslange Rente beziehen aber wenn es um uns kleine Arbeiter geht nach Möglichkeit bis 70 oder 75 arbeiten lassen und ständig dummes Zeug reden, dass es nicht anders geht. Wer mit so einem riesigen Reallohnverlust zufrieden ist, der verdient es dann auch nicht besser.

Wo liegt denn Bitteschön die Kerninflation bei 30 %? Diesel ist auf Jahresicht 50 Cent bzw 23 % günstiger geworden. Strom und Gas wird gerade auch günstiger. Mein Anbieter hat hier die Preise verglichen mit Mai 2022 um ca 15 % reduziert. Der Butterpreis hat sich seitdem halbiert.

Was genau treibt in deinen Augen die Inflation auf 30 %?

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Die Kerninflation liegt bei 30%. Die schöngerechnete Inflation für 2021 bei 3,1 und letztes Jahr bei 6,9 und dieses Jahr bei 7-8%. In der Summe haben wir c.a. 17,5% weniger Kaufkraft für mindestens die gleiche bzw bessere Arbeitsleistung bei gestiegenen Anforderungen. Mein netto steigt in der gleichen Zeit aber nur um 8,5% und somit weniger als die Hälfte. Ich erwarte von einer Gewerkschaft mindestens einen Inflationsausgleich, um nicht immer mehr zu verarmen! Manchmal gerne auch + X%, um am Wohlstands- und Produktivitätsgewinn zu partizipieren. Damit es nicht jedes Jahr aufs neue heißt, dass die Schere zwischen Arm und Reich wieder größer geworden ist. Wir haben Rekordsteuereinnahmen wie noch nie! Für alles und jeden sind hunderte Milliarden da. Sich selber alle 2 Jahre die "Diäten" zweistellig erhöhen, nach 2 Legislaturperioden lebenslange Rente beziehen aber wenn es um uns kleine Arbeiter geht nach Möglichkeit bis 70 oder 75 arbeiten lassen und ständig dummes Zeug reden, dass es nicht anders geht. Wer mit so einem riesigen Reallohnverlust zufrieden ist, der verdient es dann auch nicht besser.

Wo liegt denn Bitteschön die Kerninflation bei 30 %? Diesel ist auf Jahresicht 50 Cent bzw 23 % günstiger geworden. Strom und Gas wird gerade auch günstiger. Mein Anbieter hat hier die Preise verglichen mit Mai 2022 um ca 15 % reduziert. Der Butterpreis hat sich seitdem halbiert.

Was genau treibt in deinen Augen die Inflation auf 30 %?
Allgemeine Unzufriedenheit und Verengung der Sichtweise. Wohlstandsverlust ist bedauerlich,.kommt alle paar Jahrzehnte aber immer Mal wieder vor.


KDC

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Falscher Terminus, meinte die Inflation bei alltäglichen Dingen wie Nahrungsmittel und Getränken.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/Verbraucherpreise-12Kategorien.html#236116

Aber auch in vielen anderen Bereichen

https://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/finanzen/problem-kerninflation-darum-zahlen-sie-immer-mehr-obwohl-die-inflation-sinkt_id_190093116.html

Dann bin ich mal auf die offiziellen Zahlen für April und Mai gespannt bei Nahrungsmitteln. Butter im Preis halbiert, Gurke halbiert, Milch 20 % runter, Mehl und Hefe günstiger, dazu  gesunke Energiekosten. Bibi und Tina Saftschorle seit einem Jahr identischer Preis. Tomatenmark preislich unverändert. Passierte Tomaten günstiger. Grillhähnchen unverändert. Porto seit Januar 2022 unverändert.

Dönerpreis seit Monaten stabil, Weinpreis seit 12 Monaten identisch.  Preise im Restaurant werden wieder normal - heute abend gabs Haxe mit 2 Knödel und Salat für 8.90 Euro.

Aus meiner Sicht findet bei Nahrungsmitteln und Getränken aktuell eine Deflation statt verglichen mit Mai 2022.

DeepBlue

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Falscher Terminus, meinte die Inflation bei alltäglichen Dingen wie Nahrungsmittel und Getränken.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/Verbraucherpreise-12Kategorien.html#236116

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https://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/finanzen/problem-kerninflation-darum-zahlen-sie-immer-mehr-obwohl-die-inflation-sinkt_id_190093116.html

Dann bin ich mal auf die offiziellen Zahlen für April und Mai gespannt bei Nahrungsmitteln. Butter im Preis halbiert, Gurke halbiert, Milch 20 % runter, Mehl und Hefe günstiger, dazu  gesunke Energiekosten. Bibi und Tina Saftschorle seit einem Jahr identischer Preis. Tomatenmark preislich unverändert. Passierte Tomaten günstiger. Grillhähnchen unverändert. Porto seit Januar 2022 unverändert.

Dönerpreis seit Monaten stabil, Weinpreis seit 12 Monaten identisch.  Preise im Restaurant werden wieder normal - heute abend gabs Haxe mit 2 Knödel und Salat für 8.90 Euro.

Aus meiner Sicht findet bei Nahrungsmitteln und Getränken aktuell eine Deflation statt verglichen mit Mai 2022.

Wohl Zuviel Wein getrunken?
Hier mal nüchtern gucken:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/top20.html


Johannes1893

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Falscher Terminus, meinte die Inflation bei alltäglichen Dingen wie Nahrungsmittel und Getränken.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/Verbraucherpreise-12Kategorien.html#236116

Aber auch in vielen anderen Bereichen

https://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/finanzen/problem-kerninflation-darum-zahlen-sie-immer-mehr-obwohl-die-inflation-sinkt_id_190093116.html

Dann bin ich mal auf die offiziellen Zahlen für April und Mai gespannt bei Nahrungsmitteln. Butter im Preis halbiert, Gurke halbiert, Milch 20 % runter, Mehl und Hefe günstiger, dazu  gesunke Energiekosten. Bibi und Tina Saftschorle seit einem Jahr identischer Preis. Tomatenmark preislich unverändert. Passierte Tomaten günstiger. Grillhähnchen unverändert. Porto seit Januar 2022 unverändert.

Dönerpreis seit Monaten stabil, Weinpreis seit 12 Monaten identisch.  Preise im Restaurant werden wieder normal - heute abend gabs Haxe mit 2 Knödel und Salat für 8.90 Euro.

Aus meiner Sicht findet bei Nahrungsmitteln und Getränken aktuell eine Deflation statt verglichen mit Mai 2022.

Meine persönlichen Beobachtungen sind größtenteils konträr. Ob Butter jetzt wieder billiger ist, halte ich für keinen wichtigen Indikator. Gerade Restaurants sind durch die Bank massiv teurer und das trotz weiterhin 7% MwSt.

Und wenn der Dönerpreis seit Monaten stabil ist nachdem er deutlich angestiegen ist, sagt uns das was? Die Inflationsraten für 2021 und 2022 von offizieller Seite sind deutlich und auch für 2023 werden es über 2%. Der Abschluss im öffentlichen Dienst ist ein Reallohnverlust.

skiveren

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Ich verstehe das Gejammer hier nicht. Warum schießt ihr euch so darauf ein, dass es in 2023 keine Erhöhung gibt? Ihr habt effektiv erstmal netto 220 EUR/Monat mehr in der Tasche. Im nächsten Jahr gibt es dann eine Erhöhung der Tabelle, mit der wohl jeder zufrieden sein kann. Und ein paar Monate später wird wieder verhandelt. Sauer wäre ich erst, wenn es dann in 2025 tatsächlich zu einer Nullrunde kommen sollte. Aber das weiss aktuell noch niemand.

Und mal ehrlich, es steht für uns und auch für die Menschen in der PW nirgendwo geschrieben, dass der Arbeitgeber stets die Inflation auszugleichen hat, um Reallohnverluste zu kompensieren. Es war so und es wird auch immer so sein, dass es gute und schlechte Zeiten gibt, denen man sich auch irgendwie anpassen muss. Im Zweifel weniger Urlaub machen, weniger Essen gehen, paar Abos kündigen oder sich sonstwie einschränken. Und wenn es dann immer noch nicht passt, verhandeln oder irgendwohin wechseln, wo man für seine Arbeitskraft mehr Geld bekommt. Werden aber hier die wenigsten tun, weil ein Großteil der Menschen im ÖD für die auszübenden Tätigkeiten durchaus sehr gut entlohnt werden.

Das Ergebnis geht für mich in Ordnung. Vielmehr rege ich mich über die Vollpfosten in Berlin und über das auf, was dort jeden Tag aufs Neue verbockt wird. Aber das steht hier nicht zur Diskussion.

...sehr schön geschrieben. Schließe ich mich vollumfänglich an. Man kann die Inflationsausgleichsprämie nicht "unter den Tisch kehren".
sehr schlecht geschrieben..
Wer sollen die Vollpfosten in B sein?
Was hat das mit dem erschreckend schwachen Tarifabschluss zu tun?
Die Vollpfosten..sind die V...di Verantwortlichen.., die in Rekordinflationszeiten einem unterirdischen Tarifabschluss sogar noch schönreden..
Mathematik incl. rechnen können bildet.., verantwortliche Gewerkschaftsverhandler nicht!

Umlauf

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Da hier das Hauptargument der Ergebnis-Gutfinder das tatsächliche "Mehr" in der Tasche ist, habe ich mir gedacht, ich rechne das mal für mich selber aus, was es für mich konkret bedeutet. Dazu habe ich einfach die (tatsächlichen und prognostizierten) Netto-Jahresgehälter 2022 - 2025 genommen und daran die prozentuale Veränderung berechnet.
Ergebnis:
In 2023 werde ich im Vergleich zu 2022 5,95% netto mehr haben.
In 2024 werde ich im Vergleich zu 2023 4,62% netto mehr haben.
In 2025 werde ich im Vergleich zu 2024 0,93% netto weniger haben.

Mein Fazit dazu:
2023 und 2024 sieht erstmal ganz nett aus. Ich freue mich über die Mehreinnahmen.
Die Erhöhung in 2023 speist sich allerdings rein aus den IAPen i. H. v. 2560,-€. Dies hat leider keine Auswirkung auf JSZ, LOB & Rente. Da wären mir 6-7% (Brutto) Entgelterhöhung ab 01.01.2023 lieber gewesen. Ich halte es für ein Ergebnis, welches erreichbar gewesen wäre.
In der Erhöhung in 2024 wirkt sich die Entgelterhöhung nun endlich aus. Ist bei mir eine Entgelterhöhung von 9,9% Brutto. Das macht bei meiner Jahres-Netto-Betrachtung in Kombination mit den 440,- € IAP 4,62% mehr als 2023. Ernüchternd, wenn man bedenkt, dass die IAP dabei 0,93% ausmacht und somit die scheinbar so riesige Tariferhöhung in 2024 lediglich 3,69% Nettoerhöhung zum Vorjahr ausmacht. Immerhin endlich mal mit Auswirkung auf JSZ, LOB und Rente. Da wären mir (in Kombination mit der o. g. Wunscherhöhung) 5% Tariferhöhung ab 01.01.2024 lieber gewesen. Und auch das halte ich für ein Ergebnis, welches erreichbar gewesen wäre.
Vielleicht würden jetzt einige sagen: "Du bekommst doch in 2023/2024 insgesamt 10,57% netto mehr, was willst du da lieber das gleiche in brutto, das wäre doch netto weniger?"
Ganz einfach, viele haben es schon geschrieben, aber es ist die Wahrheit: Die Einmalzahlungen verpuffen! Und das macht meine Zahl für 2025 deutlich. Dadurch, dass die in 2024 gezahlte IAP in 2025 nicht mehr da sein wird, sinkt mein Netto-Jahreseinkommen erstmal um 0,93%. Es sei denn, die dann stattfindenden Tarifverhandlungen ergeben für mich im Jahr 2025 eine Netto-Entgelterhöhung in ebendieser Höhe, wenn es keine Minusrunde werden soll. An eine Erhöhung glaube ich nicht. Die Arbeitgebervertreter werden in den nächsten Verhandlungen die durchschnittlichen 11% ab März 2024 zu nutzen wissen, um uns mit weniger als nichts abzuspeisen.

Und versteht mich bitte nicht falsch. Das habe ich nicht geschrieben um hier rumzujammern. Ich freue mich über jeden Euro, den ich mehr bekomme.
Es geht mir nur darum zu verdeutlichen, das ich das Ergebnis für zu schwach halte, weil es für die Arbeitnehmerseite nicht weitsichtig genug ist. Man könnte es als Strohfeuer bezeichnen.
Darüber hinaus finde ich das Verhalten von Verdi, seinen Mitgliedern gegenüber, sehr enttäuschend.
Gemessen an ihren Forderungen von 10,5% bzw. mind. 500,-€ Tariferhöhung für 2023 und der Ablehnung von Einmalzahlungen, haben sie keines ihrer Ziele durchgesetzt. Und jetzt den eigenen Mitgliedern die genau für diese Forderung gestreikt haben und auf die Straße gegangen sind, um dafür zu demonstrieren, dieses Versagen schönzurechnen, und dafür zu werben das Ergebnis anzunehmen, ist in meinen Augen niederträchtig. Ja, ich bezeichne es als böswillig, weil es manche Mitglieder einfach nicht verstehen können.
Anstatt die Eier zu haben und zu sagen: "Es tut uns leid, mehr konnten wir für euch nicht rausholen. Jetzt liegt es an euch, zu entscheiden. Bitte lehnt die Entscheidung ab und dann machen wird ihnen mit unbefristeten Streiks die Hölle heiß, bis sie uns ein annehmbares Angebot vorlegen, das eine echte Wertschätzung beinhaltet und nicht so eine Mogelpackung!" Aber so viel Mumm hat keiner von denen, die aus einer gewissen Fallhöhe agieren...

   

Das wissen wir doch seit vielen Tagen, da es immer wieder wiederholt wird.

Nur wann haben die Gewerkschaften im ÖD einmal ihre Forderungen durchbekommen? Ich habe es noch nie erlebt.

Wo kommen die Vergleichsdaten für 2025 her?

Wie berechnen sich die Daten für die Nettovergleiche? Die Zahlen sehen für mich auf den ersten Blick recht unvorstellbar aus. Das will nicht mal ansatzweise zu meiner 10/5 passen.

Koray

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Im März 23 betrug Inflation 7,4 und im April 23 beträgt sie 7,2%. Selbstverständlich bezogen auf die bereits erhöhten Vorjahresmonate.

Wenn dir dein AG sagt, dass du 8,5% netto weniger für deine Arbeit bekommst, trotz Rekordeinnahmen und gestiegener Anforderungen an dich, dann biste zufrieden? Einfach unglaublich sowas hier zu lesen.

Organisator

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Im März 23 betrug Inflation 7,4 und im April 23 beträgt sie 7,2%. Selbstverständlich bezogen auf die bereits erhöhten Vorjahresmonate.

Wenn dir dein AG sagt, dass du 8,5% netto weniger für deine Arbeit bekommst, trotz Rekordeinnahmen und gestiegener Anforderungen an dich, dann biste zufrieden? Einfach unglaublich sowas hier zu lesen.
Begeistert ist sicher keiner, aber was sind die Alternativen, bzw. bei welchen anderen Arbeitgebern ist es besser? Und warum soll ausgerechnet der Arbeitgeber deine finanziellen Interessen berücksichtigen?

skiveren

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Falscher Terminus, meinte die Inflation bei alltäglichen Dingen wie Nahrungsmittel und Getränken.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Preise/Verbraucherpreisindex/Tabellen/Verbraucherpreise-12Kategorien.html#236116

Aber auch in vielen anderen Bereichen

https://www.google.com/amp/s/amp.focus.de/finanzen/problem-kerninflation-darum-zahlen-sie-immer-mehr-obwohl-die-inflation-sinkt_id_190093116.html

Dann bin ich mal auf die offiziellen Zahlen für April und Mai gespannt bei Nahrungsmitteln. Butter im Preis halbiert, Gurke halbiert, Milch 20 % runter, Mehl und Hefe günstiger, dazu  gesunke Energiekosten. Bibi und Tina Saftschorle seit einem Jahr identischer Preis. Tomatenmark preislich unverändert. Passierte Tomaten günstiger. Grillhähnchen unverändert. Porto seit Januar 2022 unverändert.

Dönerpreis seit Monaten stabil, Weinpreis seit 12 Monaten identisch.  Preise im Restaurant werden wieder normal - heute abend gabs Haxe mit 2 Knödel und Salat für 8.90 Euro.

Aus meiner Sicht findet bei Nahrungsmitteln und Getränken aktuell eine Deflation statt verglichen mit Mai 2022.

Meine persönlichen Beobachtungen sind größtenteils konträr. Ob Butter jetzt wieder billiger ist, halte ich für keinen wichtigen Indikator. Gerade Restaurants sind durch die Bank massiv teurer und das trotz weiterhin 7% MwSt.

Und wenn der Dönerpreis seit Monaten stabil ist nachdem er deutlich angestiegen ist, sagt uns das was? Die Inflationsraten für 2021 und 2022 von offizieller Seite sind deutlich und auch für 2023 werden es über 2%. Der Abschluss im öffentlichen Dienst ist ein Reallohnverlust.
Ein deutlicher Reallohnverlust.., auf die spätere Rente wirkt sich das natürlich in den nächsten Jahren deutlich negativ aus.
Eine Rentenkürzung.., die Auskünfte dazu gibt es dann E 2023 und 2024..
Hier jubeln Leute ( frisch angemeldete Ver.di Leute ) über den Abschluss..
Man muss sich vorstellen 14 monatige Nullrunde erkauft mit 3000 € verteilt auf 14 Monate..
In Rekordinflationszeiten 14 Monate Nullrunde..
Keine tabellenwirksame Erhöhungen über 14 Monate..
Unfassbar!
Puh.., für das Minus..dafür ist nicht einmal Mathe in Hauptschule erforderlich..
Die unsympathische Faeser lacht sich schlapp.., wie man zahnlose/wehrlose Ver.di zerlegt../zähmt..
Die SPD Genossen jubeln wie sie das geschafft hat.., Ver.di so über den Tisch zu ziehen...
« Last Edit: 05.05.2023 23:40 von skiveren »