Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 308205 times)

BAT

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Ja, die armen Ärzte...    Ich sehe sie hier jeden Tag an der Ecke ihren Klingelbeutel feilbieten ;-)


Es gibt so einige, die im DDR-System auch Vorteile gesehen haben. Hierzu gehören u. a. die Polikliniken. Was nichts anderes bedeutet als die Abschaffung des niedergelassenen Arztes. Die sind dann fast nur angestellt (bis auf ein paar Möglichkeiten für die heutigen IGEL-Leistungen, Botox und so).

Klar, gibt es dann teils weniger Einkommen für die Ärzte, aber bessere, vor allem "rund um die Uhr" - Praxen. Und dennoch bessere Arbeitszeiten für diese Klientel. Man kann sich 20 bis 30 % oder sonstwas der Mediziner oder des Personals sparen, weil nicht mehr abgerechnet werden muss.

Das Medizinische System kann wesentlich besser, günstiger und effizienter aufgestellt werden.


Forschung4u

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Gibt es nicht irgendwo schon Zwischenergebnisse zur Mitgliederbefragung?

Aus meinem Betrieb (680 Mitarbeitende) hört man bei einem Organisationsgrad von über 60% von einer sehr großen Ablehnung des Verhandlungsergebnisses.

Vergiss es. Die müssten >75% schaffen.

Forschung4u

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Wird nicht gerade diskutiert, die Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung auf das Niveau der BBG der Rentenversicherung zu heben? ;D

Ja geil. Dann ist mein letzter Rest an unverbeitragtem Gehalt (die stark reduzierte JSZ) auch noch mit Beiträgen belastet ::)

Und da geht er hin, der gerade gewonnene Progressionsausgleich...

Forschung4u

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Ja, die armen Ärzte...    Ich sehe sie hier jeden Tag an der Ecke ihren Klingelbeutel feilbieten ;-)


Es gibt so einige, die im DDR-System auch Vorteile gesehen haben. Hierzu gehören u. a. die Polikliniken. Was nichts anderes bedeutet als die Abschaffung des niedergelassenen Arztes. Die sind dann fast nur angestellt (bis auf ein paar Möglichkeiten für die heutigen IGEL-Leistungen, Botox und so).

Klar, gibt es dann teils weniger Einkommen für die Ärzte, aber bessere, vor allem "rund um die Uhr" - Praxen. Und dennoch bessere Arbeitszeiten für diese Klientel. Man kann sich 20 bis 30 % oder sonstwas der Mediziner oder des Personals sparen, weil nicht mehr abgerechnet werden muss.

Das Medizinische System kann wesentlich besser, günstiger und effizienter aufgestellt werden.

Super. Die Ärzte wandern jetzt schon aus, weil nur noch selten ein der Ausbildung und Verantwortung angemessenes Einkommen erzielbar ist. So verscheuchst du auch die letzten. Denn zu der Geschichte gehört auch die Tatsache, daß in der DDR die Ärzte nicht einfach abhauen konnten.

Forschung4u

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verdi-Einladung zur viko an die Tarifbotschafter:

Am Montag kommt die Bundestarifkommission ö.D. (BTK ö.D.) zusammen, bewertet das Ergebnis der Mitgliederbefragung und entscheidet endgültig darüber, ob die Tarifeinigung angenommen wird. Wir wollen euch am Montagabend über die Diskussionen in der BTK ö.D. und über den Beschluss informieren.

Ebenso soll es um einen Ausblick gehen: Im Fall der Annahme des Verhandlungsergebnisses, wie es mit dem Zeitplan für die Redaktion aussieht, also der Umsetzung des Einigungspapiers in Tariftexte aussieht oder wie es mit dem Thema Altersteilzeit weitergeht.

Ach, so, das Redaktionspalaver müssen wir ja auch noch über uns ergehen lassen. Ich seh schon, Geld sehen wir wahrscheinlich erst zusammen mit der JSZ. Oder alles auf einmal im Dezember ´24.

BAT

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Super. Die Ärzte wandern jetzt schon aus, weil nur noch selten ein der Ausbildung und Verantwortung angemessenes Einkommen erzielbar ist. So verscheuchst du auch die letzten. Denn zu der Geschichte gehört auch die Tatsache, daß in der DDR die Ärzte nicht einfach abhauen konnten.

Das kann systematisch nicht einschlägig sein. Wenn man durch ein strukturiertes System (hierzu gehört auch mindestens die Halbierung der Zahl an Hospitälern) 20 bis 30 % weniger Ärzte braucht und dieses Budget also auf die verbliebenen 70 bis 80 % aufteilt, haben Ärzte im Schnitt mehr Gehalt.

Davon ab: sind wird nicht die Arschlöcher, die teils ein Drittel der von Ungarn, etc. ausgebildeten und bezahlten Mediziner abwirbt?

Im Rahmen von Einweisungen nach dem PsychK habe ich seltens mit Ärzten und guter deutscher Sprache zu tun.

BAT

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Und da geht er hin, der gerade gewonnene Progressionsausgleich...

Diese 8,90 €, die ich im Januar mehr hatte?  ;D :D :o

Forschung4u

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Die acht Milliarden, die der GKV fehlen, sind auf staatliche Dimensionen bezogen eigentlich nicht wirklich viel Geld. Und die Gesundheisversorgung der Bürger ist wichtiger, als vieles anderes. Kommt bei mir z.B. vor der Kulturförderung. Bei letzterer könnte man sicher was abzwacken.

Forschung4u

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Und da geht er hin, der gerade gewonnene Progressionsausgleich...

Diese 8,90 €, die ich im Januar mehr hatte?  ;D :D :o

Gerade bei den Betroffenen der Anhebung ist es ungefähr gleich viel.

Organisator

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Die acht Milliarden, die der GKV fehlen, sind auf staatliche Dimensionen bezogen eigentlich nicht wirklich viel Geld. Und die Gesundheisversorgung der Bürger ist wichtiger, als vieles anderes. Kommt bei mir z.B. vor der Kulturförderung. Bei letzterer könnte man sicher was abzwacken.

Allerdings sollte sich die Sozialversicherung bzw. hier die KV aus Beiträgen finanzieren und nicht aus Steuermitteln, die ggf. im Moment für andere Themen genutzt werden.

Bob Kelso

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Und dazu gibts dann ja auch noch Ärzte, die offen sagen, wenn sie nicht ab und zu die Rechnungen an die Privatversicherten schreiben könnten, könnten sie sich die Behandlung der Kassenpatienten so gar nicht leisten.
Also egal ob Rente oder Krankenversicherung (oder...), nur die Beamten mit Einzahlen zu lassen hilft den Systemen überhaupt nichts, solange man diese nicht mal komplett durchforstet und anpasst. Und wie diese Anpassungen aussehen müssten, wird den jetztigen armen unterdrückten Einzahlern dort wohl kaum gefallen.

Ja, die armen Ärzte...    Ich sehe sie hier jeden Tag an der Ecke ihren Klingelbeutel feilbieten ;-)

Mal ganz im Ernst: Es ist doch am Ende ein Betrag X im System. Dieser kann verteilt werden auf Krankenhäuser, Ärzte, Apotheken, Physios etc...      In der Erwerbszeit ist jeder PKV-Tarif im Normalfall günstiger als der Beitrag an die GKV. Damit ist schonmal weniger Geld im System. Löst man dieses auf und jeder, der jetzt in der PKV ist, zahlt auch den Beitrag für die freiwillige GKV, dann wäre mehr Geld im System und die Ärzte müssten nicht mehr betteln.

Ich verstehe ansonsten die Ungleichbehandlung nicht: Wieso dürfen einige aus der sozialen Finanzierung ausscheiden und andere nicht? Wieso dürfen die, die Ausscheiden wiederkommen? Wieso zahlt die Allgemeinheit Beiträge für Hausfrauen/Hausmänner und hält diese damit von einer Erwerbstätigkeit ab?

Wieso, wieso!
Zeigen Sie mir bitte die Tarife der PKV, welche günstiger sind als die Beiträge zur GKV!
Und beachten Sie bitte, Beiträge zur PKV entrichten alle Familienmitglieder; es existiert keine Familienversicherung.

Ein Beispiel: Verdient der Vater / Mutter : 4000 Euro brutto werden für die gesamte Familie insgesamt 620 Euro; also nur 310 Euro durch das Mitglied für x Personen abgeführt! Das kann nicht reichen! Zudem erhalten zig MIo Menschen eine Gesundheitskarte, ohne jemals / zukünftig in das GKV System einzuzahlen.
PKV: Einzelverträge mit Selbstbeteiligung und ggf. Risiko-Zuschläge! 
Liebe Grüße


JahrhundertwerkTVÖD

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Hier meint wieder jeder über alles diskutieren zu können und mit seiner Experten-(stammtisch)meinung zu glänzen.

Wie in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft auch, wo jeder seine Meinung/Halbwissen äußert, ohne auch nur ansatzweise Ahnung zu haben.

Die medizinische Versorgung ist mittlerweile am Tiefpunkt angelangt.
Sowohl was die Qualität der Mediziner und der Behandlung in den Kliniken, wie auch die Quantität sprich Unterversorgungen an Fachärzten anbelangt.

Viele niedergelassene Ärzte haben trotz hohem Risiko der Eigenständigkeit, nicht wirklich ein höheres Einkommen als Oberärzte im Angestelltenverhältnis.
Hinzu kommt dass Praxen nicht mehr besetzt werden, da sich keine Nachfolger finden. Überbordende Bürokratie und ständige Restriktionen. Die Patienten suchen verzweifelt nach neuen Fachärzten.
Bestehende Praxen sind bereits völlig überfüllt und können und dürfen keine neue Patienten aufnehmen, da sie sonst Bezüge gekürzt bekommen.
So viel zum Thema kassenärztliche Vereinigung, GKV und Vorgaben und Budgetierungen.
D.h. die bestehenden Praxen sind völlig überlaufen und selbst wenn sie könnten, dürfen keine neue Patienten aufgenommen werden. Diese werden schlichtweg nicht vergütet.

Anders ist das bei Privatversicherten. Diese Patienten fallen nicht unter die Budgetrestriktionen. 

Bastel

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Davon ab: sind wird nicht die Arschlöcher, die teils ein Drittel der von Ungarn, etc. ausgebildeten und bezahlten Mediziner abwirbt?

Im Rahmen von Einweisungen nach dem PsychK habe ich seltens mit Ärzten und guter deutscher Sprache zu tun.

Die deutschen Ärzte gehen ja lieber in die Schweiz.

FearOfTheDuck

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Da liegt der Hund begraben. Wenn aufgrund überbordenden Bürokratismuses ein niedergelassener Arzt noch 6 Beschäftigte braucht oder eine Krankenschwester nur die Hälfte der Zeit mit der Pflege der Patienten verbringen kann, dann läuft etwas schief. Etwas das übermäßig zeit- und kostenaufwändig ist und wie Ballast auf das ganze System drückt.

BAT

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Bleibt die Frage, ob wir es hinbekommen, dies ohne den Dokumentations- und Abrechnungswahnsinn in staatliche Hand bekommen, ohne zu Versagen wie der NHS.