Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 312687 times)

Umlauf

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Wird die Einmalzahlung dann auf dem Lohnzettel als Inflationsausgleichszahlung vermerkt? Damit man das differenzieren kann.
Ja, das ist sogar eine Anforderung seitens des Ministeriums, dass man das explizit ausweist

Ohne besondere Kennzeichnung wird das Finanzamt schnell zur Sache sein.
War bei der Energiepauschale ja nicht anders. Das wurde jetzt sogar im Steuerbescheid extra mit einem Satz erwähnt.

Umlauf

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Wie gehts jetzt heute weiter nachdem Sachsen gestern doch zugestimmt hat?

Heute 24:00 Uhr läuft die Frist zur Ablehnung ab.
Damit sollte der Tarifvertrag zum Inflationsausgleich morgen in Kraft treten.
Für die eigentliche Tarifeinigung werden die Redaktionsverhandlungen beginnen. Um das Kleingedruckte auf Papier zu bringen. Da sollte jetzt keine Überraschungen rauskommen.

Gorfindel

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Wie gehts jetzt heute weiter nachdem Sachsen gestern doch zugestimmt hat?

Heute 24:00 Uhr läuft die Frist zur Ablehnung ab.
Damit sollte der Tarifvertrag zum Inflationsausgleich morgen in Kraft treten.
Für die eigentliche Tarifeinigung werden die Redaktionsverhandlungen beginnen. Um das Kleingedruckte auf Papier zu bringen. Da sollte jetzt keine Überraschungen rauskommen.

Und wie lange dauern solche Redaktionsverhandlungen in der Regel?

SusiE

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KDC

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Bei allen anderen ist mir das völlig egal.

Ja, dass Du ein so genannter "Sonnenschein" bist, lässt sich bereits hier im Forum erahnen.

Wie gesagt, mir ist es auch gänzlich egal, wie Du Deinen Tag verbringst und es hat auch mit der Sache nichts zu tun.

Dass man sich einen neuen Job sucht, wenn ausschließlich "A*sch**cher" um einen herum sind, kann man vielleicht eher verstehen, als dass man kündigt, weil man ein paar Prozent weniger verdient, als Andere.
Oder man ist wie Du und versteht es nicht und rät deshalb an, zu kündigen, weil die Kohle nicht stimmt.

Alles in Allem findet sich (fast) immer eine Lösung.

Was bedeutet für dich "A*sch**cher"? Leute, die die ihnen übertragenen Aufgaben zur Zufriedenheit des Arbeitgebers erfüllen? Kann ich null nachvollziehen. Ich habe eine klare Stellenbeschreibung und die erfülle ich.

Auf den letzten drölfhundert Seiten zum Thema Tariverhandlungen kamen regelmäßig Sätze wie "mein Arbeitgeber muss mir ein Reallohnplus bescheren", "wenn der Tarifabschluss keinen vollständigen Inflationsausgleich bietet, dann werde ich meine Arbeitsleistung reduzieren", "mir steht ja wohl ein Reallohnzuwachs zu", "in der freien Wirtschaft verdient jeder in vergleichbarer Position mindesten 100 k plus Firmenwagen".

Das ist der grundsätzliche Tenor der letzten Wochen hier zu diesem Thema. Da war das Hauptargument gegen den ÖD das Gehalt, da hat niemand argumentiert mit: "Ach, dann gibts halt mal einen Reallohnverlust für zwei oder drei Jahre. Dafür habe ich hier mega liebe Kollegen, die regelmäßig Kuchen mitbringen."

Und jetzt sollen die Kollegen plötzlich der Bleibegrund schlechthin und das Gehalt egal sein?

Gorfindel

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Echt jetzt? Wie soll das mit der Auszahlung dann ende Juni klappen :o

BAT

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Echt jetzt? Wie soll das mit der Auszahlung dann ende Juni klappen :o

Das betrifft nicht die Prämienzahlungen, sondern den Tarif ab 2024.

GofX

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Und jetzt sollen die Kollegen plötzlich der Bleibegrund schlechthin und das Gehalt egal sein?

Nö, habe ich nicht gesagt.

Du solltest aufhören, nur in Extremen zu denken. Also, entweder "Geld ist das Wichtigste!" oder "Ab jetzt ist das Gehalt absolut egal - nur noch die Kollegen sind das Wichtigste!". Dazwischen gibt es eine ganze Reihe von Nuancen und am Ende bestimmt das Mischungsverhältnis aus Geld und allen anderen Faktoren, ob man sich mit dem Job arrangieren kann oder nicht. Hier finden halt viele das Gehalt im ÖD extrem zum Kotzen und schreiben auch dementsprechend emotional. Das muss man aber nicht in jedem Fall für bare Münze nehmen.

Ob man "A*sch**cher" um sich herum hat, kann jeder für sich selbst am besten definieren. Ich meine damit keine bestimmte Gattung Mensch, die aus irgendeinem speziellen Grund dazugehören könnte.

Das Erfüllen einer "klaren Stellenbeschreibung" klingt jetzt ein wenig nach "Dienst nach Vorschrift" - nur kein Handschlag zu viel und gemessen an der Tatsache, dass der Mensch ein soziales Wesen ist, auch nicht unbedingt förderlich für den weiteren Lebensweg.

Aber ich will Dir dazu nichts erzählen. Ich setze voraus, Du bist alt genug und weißt, was Du tust.

Umlauf

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Echt jetzt? Wie soll das mit der Auszahlung dann ende Juni klappen :o

Der Tarifvertrag für die Einmalzahlungen tritt morgen in Kraft.

Einzige Bedingung: Die gesamte Tarifeinigung darf bis heute 24:00 Uhr von keiner der 4 Seiten abgelehnt werden. Da hätte das Sachsen-Problem noch den Stecker gezogen.

Die Redaktionsverhandlungen betreffen nur die Tariferhöhung im März 24.

Ist im Teil E der Einigung und in §5 des TV für die Einmalzahlungen nachzulesen.

Flying

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Und jetzt sollen die Kollegen plötzlich der Bleibegrund schlechthin und das Gehalt egal sein?

Nö, habe ich nicht gesagt.

Du solltest aufhören, nur in Extremen zu denken. Also, entweder "Geld ist das Wichtigste!" oder "Ab jetzt ist das Gehalt absolut egal - nur noch die Kollegen sind das Wichtigste!". Dazwischen gibt es eine ganze Reihe von Nuancen und am Ende bestimmt das Mischungsverhältnis aus Geld und allen anderen Faktoren, ob man sich mit dem Job arrangieren kann oder nicht. Hier finden halt viele das Gehalt im ÖD extrem zum Kotzen und schreiben auch dementsprechend emotional. Das muss man aber nicht in jedem Fall für bare Münze nehmen.


Das trifft es doch auf den Punkt. Natürlich gibt es da viele Nuancen, die man für sich abwägen muss. Ich könnte außerhalb des öD auch mehr Geld verdienen, im Moment sind mir die Annehmlichkeiten im öD und mein Team aber "wichtiger". Das habe ich für mich so entschieden.
Dann aber noch darüber zu meckern, dass man zu wenig Geld verdient, nützt halt nichts. Denn wenn da dein Hauptaugenmerk liegt, dann bist du selbst für Veränderung zuständig. Das muss ja nicht nur ein Wechsel sein, kann ja auch ne Gehaltsverhandlung oder ne Teilnahme am Streik sein.

Gorfindel

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Echt jetzt? Wie soll das mit der Auszahlung dann ende Juni klappen :o

Der Tarifvertrag für die Einmalzahlungen tritt morgen in Kraft.

Einzige Bedingung: Die gesamte Tarifeinigung darf bis heute 24:00 Uhr von keiner der 4 Seiten abgelehnt werden. Da hätte das Sachsen-Problem noch den Stecker gezogen.

Die Redaktionsverhandlungen betreffen nur die Tariferhöhung im März 24.

Ist im Teil E der Einigung und in §5 des TV für die Einmalzahlungen nachzulesen.

Ja Sachsen hat ja gestern Abend zugestimmt. Dann ist ja alles gut wenn sich das erst auf die Tariferhöhung 24 bezieht. Dann klappts ja bald mit der Einmalzahlung :)

KDC

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Und jetzt sollen die Kollegen plötzlich der Bleibegrund schlechthin und das Gehalt egal sein?

Nö, habe ich nicht gesagt.

Du solltest aufhören, nur in Extremen zu denken. Also, entweder "Geld ist das Wichtigste!" oder "Ab jetzt ist das Gehalt absolut egal - nur noch die Kollegen sind das Wichtigste!". Dazwischen gibt es eine ganze Reihe von Nuancen und am Ende bestimmt das Mischungsverhältnis aus Geld und allen anderen Faktoren, ob man sich mit dem Job arrangieren kann oder nicht. Hier finden halt viele das Gehalt im ÖD extrem zum Kotzen und schreiben auch dementsprechend emotional. Das muss man aber nicht in jedem Fall für bare Münze nehmen.


Das trifft es doch auf den Punkt. Natürlich gibt es da viele Nuancen, die man für sich abwägen muss. Ich könnte außerhalb des öD auch mehr Geld verdienen, im Moment sind mir die Annehmlichkeiten im öD und mein Team aber "wichtiger". Das habe ich für mich so entschieden.
Dann aber noch darüber zu meckern, dass man zu wenig Geld verdient, nützt halt nichts. Denn wenn da dein Hauptaugenmerk liegt, dann bist du selbst für Veränderung zuständig. Das muss ja nicht nur ein Wechsel sein, kann ja auch ne Gehaltsverhandlung oder ne Teilnahme am Streik sein.

Du hast mich genau richtig verstanden. Wenn mir die Nuancen sehr wichtig sind, dann darf ich nicht mit dem Gehalt unzufrieden sein - so wie es auf den letzt drölfhundert Seiten hier viele sind. Dieses Meckern stört mich.

Zum Thema Stellenbeschreibung, klare Aufgaben und Dienst nach Vorschrift: Ich weiß, was ich zu tun habe und kenne meine Kompetenzen. Mir sind die Ziele bekannt, die wir erreichen sollen und bis wann wir diese erreichen sollen. Und im Rahmen dessen bewege ich mich.

Was genau ist daran jetzt schlecht? Wieso bewertest du Dienst nach Vorschrift als etwas Schlechtes?


GofX

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Was genau ist daran jetzt schlecht? Wieso bewertest du Dienst nach Vorschrift als etwas Schlechtes?

Aus Erfahrung.

Kollegen, die ankündigten, "ab jetzt mache ich nur noch Dienst nach Vorschrift!!!1^^1", waren i. d. R. zutiefst frustriert - über was auch immer. Meist Perspektivlosigkeit im Gehalt, in der Entwicklung, usw.

"Dienst nach Vorschrift" in Bezug auf soziale Interaktion, worum es hier gerade geht, reduziert vermutlich das gesprochene Wort auf ausschließlich dienstliche Belange.

"Sozialkompetenz" wird gerade im ÖD sehr groß geschrieben. Gerade wenn es um das Führen von Mitarbeitern geht. Mit Gesprächen, die sich ausschließlich um dienstliche Belange drehen, erkennen Vorgesetzte keine Sozialkompetenz.

Vermutlich erst wenn Du die in ihrem Büro sitzende und heulende Kollegin fragst, was los ist - und das wirst Du nach Deiner Vorstellung hier wohl eher nicht tun wollen - hättest Du vielleicht beweisen können, sozialkompetent zu sein.

So traut man es Dir nicht mehr zu - und auch wenn Du Dich selbst eines Tages für die Idealbesetzung einer vakanten Position hältst - wird es trotzdem der Kollege werden, der mittags mit den Anderen zusammen Essen geht und nicht als "Eigenbrödler" bekannt lieber in seinem Büro sitzt und mit niemandem über das Abscheiden Deutschlands beim ESC vom letzten Wochenende spricht.

Das alles mag vielleicht nicht richtig sein, ist aber trotzdem so.

Wenn mir die Nuancen sehr wichtig sind, dann darf ich nicht mit dem Gehalt unzufrieden sein

Doch.
Auch das Gehalt ist nur einer der Faktoren, der sich auf die Zufriedenheit auswirkt. Genauso wie der Sternekoch in der Kantine, der nette Kollege, der kurze Weg zur Arbeit, die gelegentlich nicht allzu hohe Arbeitsauslastung, usw.
Während ich alles andere richtig toll finde, könnte ich mich trotzdem über das Gehalt ärgern. Wäre der Grad der Verärgerung bei allen so hoch, wie Du hier im Forum wohl bei Manchem empfunden hast, gäbe es eine viel höhere Fluktuation.
Deshalb nochmal: man muss hier nicht alle Aussagen für bare Münze nehmen. Oftmals sind sie auch nur falsch verstanden. Gerade in einem Internet-Forum fehlt die nonverbale Komponente der Kommunikation - von daher sind Missverständnisse vorprogrammiert.

DonBlech

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Was genau ist daran jetzt schlecht? Wieso bewertest du Dienst nach Vorschrift als etwas Schlechtes?

Aus Erfahrung.

Kollegen, die ankündigten, "ab jetzt mache ich nur noch Dienst nach Vorschrift!!!1^^1", waren i. d. R. zutiefst frustriert - über was auch immer. Meist Perspektivlosigkeit im Gehalt, in der Entwicklung, usw.
Meiner Erfahrung nach haben diese frustrierten Kollegen schon vorher keinen Dienst nach Vorschrift gemacht,  im Gegenteil für sich selbst nach eigenem Gutdünken deifiniert, was denn 'Dienst nach Vorschrift' sein sollte ...
Und nach dieser 'Drohung', ab nun nur noch Dienst nach Vorschrift zu machen, hat das auch kaum Auswirkungen gehabt, weil sie, wie gesagt, schon vorher nach dem Motto 'mehr Schein als Sein' 'gearbeitet' haben.

Leonhardt

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Du hast mich genau richtig verstanden. Wenn mir die Nuancen sehr wichtig sind, dann darf ich nicht mit dem Gehalt unzufrieden sein - so wie es auf den letzt drölfhundert Seiten hier viele sind. Dieses Meckern stört mich.

Wahrscheinlich sind die zufrieden, die irgendwo in den günstigen Regionen (Land, Kleinstadt oder runtergekommene Großstadt im Strukturwandel) leben und die unzufrieden, die ihr Werk in einer der boomenden Regionen Deutschlands verrichten? Oder liegt der Unterschied zwischen denen, die groß geerbt haben und jenen die nicht geerbt haben? Ich weiß es nicht. Mich stören Beiträge wie deine auch. "Selbst Schuld - zieh doch um / kündige doch". Das Allheilmittel schlechthin, wenn einem die Ideen ausgehen...