Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 315841 times)

Umlauf

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Neues Rundschreiben des BMI für den Bund:
Jeweils auf Download gehen.

Die Einmalzahlungen sind zahlbar und die Redaktionsverhandlungen laufen:
https://www.bmi.bund.de/RundschreibenDB/DE/2023/RdSchr_20230519.pdf


Die beiden älteren Rundschreiben:

Rundschreiben zur Tariferhöhung:
https://www.bmi.bund.de/RundschreibenDB/DE/2023/RdSchr_20230426.pdf

Rundschreiben zum TV zu den Einmalzahlungen:
https://www.bmi.bund.de/RundschreibenDB/DE/2023/RdSchr_20230424.pdf

KlammeKassen

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Die VKA weigert sich ja auch als einzige, den Arbeitgeberzuschuss zu zahlen (Sanierung der klammen Kassen auf Mitarbeiterkosten).

Welcher Zuschuss ist da gemeint?

Bei einer Entgeltumwandlung für die betriebliche Altervorsorge. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Beiträge, die sie dadurch sparen, dass die Sozialabgaben geringer ausfallen, weiterzugeben.  Außer ein Tarifertrag verhindert das. Und dies ist im öffentlichen Dienst der Fall.
Der Bund und die Länder zahlen ihn aber trotzdem freiwillig, nur die VKA nicht....
Die Peanuts, die dadurch beim AN anfallen würden, wären mit einem Dienst egalisiert. Oder einfach qualifizieren und woanders bewerben. Oder mit dem Rauchen aufhören. Wenn alle mit der selben Inbrunst an der eigenen Einnahme-/Ausgabesituation arbeiten würden, mit der sie vom Steuerzahler fordern, mehr Einnahmen zu erhalten, dann wäre schon viel gewonnen.

Sind bei mir etwa 25 Euro im Monat = 300 Euro im Jahr; = bis zur Rente in 30 Jahren 9.000 Euro,
da es sich jährlich noch verzinst, noch mehr.
Natürlich sind es keine Riesen-Summen, aber Haben oder Nicht-Haben... Mit dem Rauchen kann ich nicht aufhören,  da ich es nicht tue.

"[...] mit der Sie vom Steuerzahler fordern, mehr Einnahmen zu erhalten[...]".

=> Dieser Satz ist an dieser Stelle leider sowas von falsch.
Dadurch, dass ich eine Entgeltumwandlung vereinbart habe, vermindert sich das zu versteuernde Einkommen und das sozialversicherungspflichtige Einkommen. Das bedeutet, dass das Gehalt, das der Berechnung der Sozialabgaben zugrunde gelegt wird, geringer ist.
Das bedeutet, dass der Arbeitgeber aufgrund meiner Entscheidung Sozialabgaben einspart, das hat absolut gar nichts mit anderen Steuernzahlern zu tun.
Deshalb wurde das ja auch gesetzlich geregelt, weil es für den Arbeitgeber nicht mit Mehrkosten verbunden ist (wenn ich keine Entgeltumwandlung machen würde, müsste er halt mehr in die Sozialversicherungen zahlen). Die VKA steckt sich diese Gelder aber ein... du glaubst doch nun wirklich nicht, dass diese die Gelder der Allgemeinheit zur Verfügung stellt, die sie hier einspart.


KlammeKassen

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Die VKA weigert sich ja auch als einzige, den Arbeitgeberzuschuss zu zahlen (Sanierung der klammen Kassen auf Mitarbeiterkosten).

Welcher Zuschuss ist da gemeint?



Kann man das vereinfacht so ausdrücken, dass beim Bund noch Altersteilzeit möglich ist?


Nein, das hat mit der Altersteilzeit gar nichts zu tun. Es geht um die Förderung der betrieblichen Altersvorsorge.

Generelle Infos:
https://www2.deloitte.com/de/de/pages/human-capital/articles/neuregelung-arbeitgeberzuschuss-gehaltsumwandlung.html

Bund:
https://www.bmi.bund.de/RundschreibenDB/DE/2022/RdSchr_20220330.pdf?__blob=publicationFile&v=8

Land:
https://www.mf.niedersachsen.de/download/187638/Ergaenzende_Hinweise_zu_den_Durchfuehrungshinweisen_TV-EntgeltU-B_L_NI_Stand_07.09.2022.pdf

VKA:
"Stecken wir uns selbst ein"


Warnstreik

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Mal ehrlich: Der unkonstruktive, polemische Mist hier, verdirbt einem völlig die Laune. Einigen würde es mal gut tun:

1. andere Meinungen auch mal zu akzeptieren
2. Nutzer mit anderen Meinungen nicht herunterzuwürdigen, ja sogar zu beleidigen
3. vom polemischen Framing runterzukommen. Man muss mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein - kann aber anerkennen, dass es bisher im Vergleich mit anderen Gewerkschaften ganz gut ist.

Ein Grundstock an Diskussionskultur kann man doch wohl in einem Forum voller gebildeter Staatsdiener verlangen, oder?

MrBurnz

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Mal ehrlich: Der unkonstruktive, polemische Mist hier, verdirbt einem völlig die Laune. Einigen würde es mal gut tun:

1. andere Meinungen auch mal zu akzeptieren
2. Nutzer mit anderen Meinungen nicht herunterzuwürdigen, ja sogar zu beleidigen
3. vom polemischen Framing runterzukommen. Man muss mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein - kann aber anerkennen, dass es bisher im Vergleich mit anderen Gewerkschaften ganz gut ist.

Ein Grundstock an Diskussionskultur kann man doch wohl in einem Forum voller gebildeter Staatsdiener verlangen, oder?

Seit MrBurnz nicht mehr so aktiv ist, geht es bergab mit der Diskussionskultur

KlammeKassen

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Mal ehrlich: Der unkonstruktive, polemische Mist hier, verdirbt einem völlig die Laune. Einigen würde es mal gut tun:

1. andere Meinungen auch mal zu akzeptieren
2. Nutzer mit anderen Meinungen nicht herunterzuwürdigen, ja sogar zu beleidigen
3. vom polemischen Framing runterzukommen. Man muss mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein - kann aber anerkennen, dass es bisher im Vergleich mit anderen Gewerkschaften ganz gut ist.

Ein Grundstock an Diskussionskultur kann man doch wohl in einem Forum voller gebildeter Staatsdiener verlangen, oder?

zu 3.: Siehe mein Beitrag vom 20.05.2023 10:17 Uhr.
Ohne einen Vergleich mit anderen Branchen / Abschlüssen sind solche Aussagen ohnehin irrelevant.
Genau das habe ich auch gesagt, im Vergleich mit anderen Abschlüssen aus den unterschiedlichsten Branchen ist dieser schon nicht schlecht.

Ich kenne auch keinen einzigen Tarifabschluss, der die Inflation komplett ausgeglichen hätte; was bei den hohen Raten der Inflation auch kaum zu erwarten ist/wäre

GofX

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Ich kenne auch keinen einzigen Tarifabschluss, der die Inflation komplett ausgeglichen hätte; was bei den hohen Raten der Inflation auch kaum zu erwarten ist/wäre

Darf man noch relativieren, dass z. B. ein Metaller (ich meinen z. B. einen IT'ler, der z. B. im KFZ-Handwerk arbeitet) mit 100k im Jahr und 8,6% eine höhere Steigerung erfährt, als ein ÖD IT'ler in E12 (72k p. a.) und vielleicht 10%?

Sind zwar nur 100€/Monat Unterschied, treibt aber die Differenz zwischen ÖD und PW leider noch weiter auseinander.

Insgesamt sind die durchschnittlichen 10,5% gewiss nicht schlecht. Trotzdem darf man nicht aus den Augen verlieren, wo es "klemmt" - und das ist in der Bezahlung der höheren EGn. "Krass unsozial“, sagte Werneke zum Thema Jahressonderzahlung - und das ist "krass dämlich" gewesen.

Umlauf

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Ich kenne auch keinen einzigen Tarifabschluss, der die Inflation komplett ausgeglichen hätte; was bei den hohen Raten der Inflation auch kaum zu erwarten ist/wäre

Darf man noch relativieren, dass z. B. ein Metaller (ich meinen z. B. einen IT'ler, der z. B. im KFZ-Handwerk arbeitet) mit 100k im Jahr und 8,6% eine höhere Steigerung erfährt, als ein ÖD IT'ler in E12 (72k p. a.) und vielleicht 10%?

Sind zwar nur 100€/Monat Unterschied, treibt aber die Differenz zwischen ÖD und PW leider noch weiter auseinander.

Insgesamt sind die durchschnittlichen 10,5% gewiss nicht schlecht. Trotzdem darf man nicht aus den Augen verlieren, wo es "klemmt" - und das ist in der Bezahlung der höheren EGn. "Krass unsozial“, sagte Werneke zum Thema Jahressonderzahlung - und das ist "krass dämlich" gewesen.

Das Gleichziehen des Weihnachtsgelds wäre die Wiederherstellung des Zustandes bis 2004.
Also das Wiederzurückgeben des geklauten Weihnachtsgelds.

Der Wernecke weiß nicht, was seine Vorgänger da verzapft haben.

KlammeKassen

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Ich kenne auch keinen einzigen Tarifabschluss, der die Inflation komplett ausgeglichen hätte; was bei den hohen Raten der Inflation auch kaum zu erwarten ist/wäre

Darf man noch relativieren, dass z. B. ein Metaller (ich meinen z. B. einen IT'ler, der z. B. im KFZ-Handwerk arbeitet) mit 100k im Jahr und 8,6% eine höhere Steigerung erfährt, als ein ÖD IT'ler in E12 (72k p. a.) und vielleicht 10%?

Sind zwar nur 100€/Monat Unterschied, treibt aber die Differenz zwischen ÖD und PW leider noch weiter auseinander.

Insgesamt sind die durchschnittlichen 10,5% gewiss nicht schlecht. Trotzdem darf man nicht aus den Augen verlieren, wo es "klemmt" - und das ist in der Bezahlung der höheren EGn. "Krass unsozial“, sagte Werneke zum Thema Jahressonderzahlung - und das ist "krass dämlich" gewesen.

Das Gleichziehen des Weihnachtsgelds wäre die Wiederherstellung des Zustandes bis 2004.
Also das Wiederzurückgeben des geklauten Weihnachtsgelds.

Der Wernecke weiß nicht, was seine Vorgänger da verzapft haben.

Das ist schon richtig... die IG Metall ist leider komplett davon gezogen, seitdem es der TVÖD ist... immerhin ist es aber prozentual einmal jetzt mal mehr.....; langfristig wird sich aber noch viel tun müssen, wenn der öD noch Personal finden will. Aber wahrscheinlich müssen erstmal die Brücken zusammenstürzen (bevor sie gesperrt wurden) oder mal das Bürgergeld nicht rechtzeitig ausgezahlt werden bevor sich etwas ändert.



Das mit dem Weihnachtsgeld würde ich auch sehr begrüßen...
Da die Arbeitgeberseite ja angeblich bereits dieses Mal mehr für die oberen Entgeltgruppen machen wollte, aber verdi aufgrund der sehr hohen Inflation auf den Mindestbetrag bestanden hat, bleibt die Hoffnung, dass es vielleicht nächstes Mal wieder eine normale lineare Steigerung gibt, verbunden mit dem "Bonbon", dass die JSZ wieder auf 100 % steigt.
Man könnte auch wieder eine Stellenzulage und Urlaubsgeld einführen wie in guten alten BAT-Zeiten

WasDennNun

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Ich kenne auch keinen einzigen Tarifabschluss, der die Inflation komplett ausgeglichen hätte; was bei den hohen Raten der Inflation auch kaum zu erwarten ist/wäre

Darf man noch relativieren, dass z. B. ein Metaller (ich meinen z. B. einen IT'ler, der z. B. im KFZ-Handwerk arbeitet) mit 100k im Jahr und 8,6% eine höhere Steigerung erfährt, als ein ÖD IT'ler in E12 (72k p. a.) und vielleicht 10%?

Sind zwar nur 100€/Monat Unterschied, treibt aber die Differenz zwischen ÖD und PW leider noch weiter auseinander.

Insgesamt sind die durchschnittlichen 10,5% gewiss nicht schlecht. Trotzdem darf man nicht aus den Augen verlieren, wo es "klemmt" - und das ist in der Bezahlung der höheren EGn. "Krass unsozial“, sagte Werneke zum Thema Jahressonderzahlung - und das ist "krass dämlich" gewesen.
Im IG metall bekommt wo ein ITler tariflich 100k?
Klingt nach Märchenstunde.
Wäre klasse wenn du da Belege hättest, um damit Druck zu machen.

Die ITler die ich kenne die in IGM Berrieben arbeiten, kommen AT in diese Region.

EDV Sachverständiger

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Zitat von: GofX
Darf man noch relativieren, dass z. B. ein Metaller (ich meinen z. B. einen IT'ler, der z. B. im KFZ-Handwerk arbeitet) mit 100k im Jahr und 8,6% eine höhere Steigerung erfährt, als ein ÖD IT'ler in E12 (72k p. a.) und vielleicht 10%?...
In welchen Tarifvertrag verdient man als ITler 100k € plus? Sie meinen vermutlich wenige AT Angestellte die das erreichen. Woher kommt eigentlich dieses Gerücht, ITler würden "in der freien" sechsstellig verdienen? Das sind gefühlt noch nicht mal 5%. Ja ich kenne auch so einen. Ich kenne aber viele die als Tarifbeschäftigte ihre 72 k heim tragen, auch einige wie mich die ungefähr die E11/12 im öD mit ca. 60 bis 65 k € sind.

Lassen Sie sich keinen Bären aufbinden. Als ITler > 100 k sind zumindest in D die Ausnahmen....

Emmi87

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Zitat von: GofX
Darf man noch relativieren, dass z. B. ein Metaller (ich meinen z. B. einen IT'ler, der z. B. im KFZ-Handwerk arbeitet) mit 100k im Jahr und 8,6% eine höhere Steigerung erfährt, als ein ÖD IT'ler in E12 (72k p. a.) und vielleicht 10%?...
In welchen Tarifvertrag verdient man als ITler 100k € plus? Sie meinen vermutlich wenige AT Angestellte die das erreichen. Woher kommt eigentlich dieses Gerücht, ITler würden "in der freien" sechsstellig verdienen? Das sind gefühlt noch nicht mal 5%. Ja ich kenne auch so einen. Ich kenne aber viele die als Tarifbeschäftigte ihre 72 k heim tragen, auch einige wie mich die ungefähr die E11/12 im öD mit ca. 60 bis 65 k € sind.

Lassen Sie sich keinen Bären aufbinden. Als ITler > 100 k sind zumindest in D die Ausnahmen....

Zwischen ITler und ITler gibt es Unterschiede wie zwischen Elektriker und Elektriker. Der Zählerableser als Elektriker verdient deutlich weniger als der Elektriker im Kraftwerk. Genau so gibt es den ITler als Support der raus fährt um mal ein Arbeitsplatz einzurichten oder der ITler der Netzwerk Architekturen plant. Im TVV ist zwischen 10 und 14 nicht unüblich.

Doktor

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Inflationsausgleich 3000€.

Mein Hauptjob ist am TvöD angelehnt. Wir bekommen Prämie.

 wo ich geringfügige Beschäftigung tätige, ist der AG auch am TvöD angelehnt.

Meine Frage: Werde ich auch Prämie als Minijobber bekommen? Oder nur 1 Mal


Ich bekomme für 18Std am Stück 450€. (Im Monat)
« Last Edit: 22.05.2023 22:44 von Doktor »

FearOfTheDuck

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Ich kenne auch keinen einzigen Tarifabschluss, der die Inflation komplett ausgeglichen hätte; was bei den hohen Raten der Inflation auch kaum zu erwarten ist/wäre

Darf man noch relativieren, dass z. B. ein Metaller (ich meinen z. B. einen IT'ler, der z. B. im KFZ-Handwerk arbeitet) mit 100k im Jahr und 8,6% eine höhere Steigerung erfährt, als ein ÖD IT'ler in E12 (72k p. a.) und vielleicht 10%?

Sind zwar nur 100€/Monat Unterschied, treibt aber die Differenz zwischen ÖD und PW leider noch weiter auseinander.

Insgesamt sind die durchschnittlichen 10,5% gewiss nicht schlecht. Trotzdem darf man nicht aus den Augen verlieren, wo es "klemmt" - und das ist in der Bezahlung der höheren EGn. "Krass unsozial“, sagte Werneke zum Thema Jahressonderzahlung - und das ist "krass dämlich" gewesen.

Das "Krasseste" daran war aus meiner Sicht, dass Verdi damit hintenraus sein eigenes Klientel ge.../ liebgehabt hat. Somit gibt 2024 es eben keine Erhöhung der JSZ für alle EG auf 90%.

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 wo ich geringfügige Beschäftigung tätige, ist der AG auch am TvöD angelehnt.

Meine Frage: Werde ich auch Prämie als Minijobber bekommen? Oder nur 1 Mal


Ich bekomme für 18Std am Stück 450€. (Im Monat)

als Minijober nur anteilig, da nur angelehnt, aber unsicher ob er es übernimmt
Alles über 3000€ gesamt: da wird das Finanzamt hellhörig werden…