Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 312674 times)

Micolash

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Nur die 220€

Für die 1240€ müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

Arbeitsverhältnis bestand am 01.05.2023
mindestens ein Tag Entgeltanspruch zwischen 01.01.2023 und 31.05.2023
100% Arbeitszeit

Heißt das in TZ bekommt man gar keine Prämie oder entsprechend anteilig? Also bei 50% entsprechend 620€?
anteilig

allhit

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Man sollte rechnen können, um das Tarifergebnis zu verstehen. Allein die gezahlte Inflalionspauschale in 2023 macht eine Erhöhung des Gehaltes aus (und das netto). Ab März 2024 dann eine weitere gute Erhöhung und das mit einer Laufzeit bis Ende 2024. Im Januar 2025 dann neue Tarifverhandlungen.
Alle, die hier dagegen sind, sollen sichdas wirklich einmal durchrechnen oder durchrechnen lassen. Klar, die Entgeltgruppen ab e 9c profotieren nicht ganz so hoch davon, aber da wird schon gut verdient. Bis 9b ist das Ergebnis für alle betroffen Tarifgruppen sehr gut.
Also Zustimmung und nicht Ablehnung. Ich selber gehöre der E11 an und die Stigerung ist auch für mich vollkommen akzeptabel.

Info Nr.1

Offizielle Inflationsrate 2022 - 8%
Prognose 2023 - 6%
Prognose 2024  - 3%
Alles zusammen - 17%. Also wir werden uns im nächsten Jahr um mindestens* 17% weniger leisten können als im letzten Jahr. Verdi bietet +ca. 11% in allen Gehaltsgruppen ab dem 01.04.2024. Das bedeutet, dass wir am Ende des Tages ca. 6% weniger verdienen werden.

Info Nr.2

Verbraucherpreisindex zeigt, dass alle Güter werden zum 31.12.2023 ca. 20.9% teurer als im Juli 2020 sein. Das bedeutet, dass wir alle mindestens 21% mehr verdienen müssen, um mindestens auf dem Niveau 2020 bleiben zu können.  Also diese Aktion von Verdi führt zum Reallohnverlust.


Info Nr.3

Für einen Rentenpunkt musste man im letzten Jahr 38901€ Brutto verdienen.
Jetzt liegt dieser Wert bei 43142€ Brutto. D.h. wenn Sie jetzt immer noch 38901€ Brutto verdienen, bekommen Sie 0,9 Rentenpunkte. Strategisch gesehen es wird spürbare Auswirkungen auf ihre künftige Rente haben. Eine Erhöhung der Tabellenwerte könnte diese Lücke kompensieren.


niagAkcaBdipS

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Info Nr.3

Für einen Rentenpunkt musste man im letzten Jahr 38901€ Brutto verdienen.
Jetzt liegt dieser Wert bei 43142€ Brutto. D.h. wenn Sie jetzt immer noch 38901€ Brutto verdienen, bekommen Sie 0,9 Rentenpunkte. Strategisch gesehen es wird spürbare Auswirkungen auf ihre künftige Rente haben. Eine Erhöhung der Tabellenwerte könnte diese Lücke kompensieren.

Was hindert dich daran, die vollen 3.000 Euro auf dein Rentenkonto zu überweisen?
Ist durchaus möglich.

Wabi Sabi

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Wird die Inflationsprämie bei Teilzeit jetzt eigentlich nur prozentual gezahlt? Ich konnte darüber bisher nix finden.

Nach den Sätzen 3 der Absätze 2 der §§ 2 und 3 TV Inflationsausgleich gilt § 24 Abs. 2 TVöD entsprechend, welcher lautet:

Soweit tarifvertraglich nicht ausdrücklich etwas anderes geregelt ist, erhalten Teilzeitbeschäftigte das Tabellenentgelt (§ 15) und alle sonstigen Entgeltbestandteile in dem Umfang, der dem Anteil ihrer individuell vereinbarten durchschnittlichen Arbeitszeit an der regelmäßigen Arbeitszeit vergleichbarer Vollzeitbeschäftigter entspricht.
Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung ungemein!

Infotron

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Interessant finde ich, dass in den Krankenhäusern zunächst eine Lohnkürzung gefordert wurde. Nun wird verkündet, auch von seiten der AG, dass man hier zusätzlich Möglichkeiten der Verbesserung verhandeln konnte.

In der Vereinbarung hört sich das so an als ob die Entgelte um bis zu 2 Stufen angehoben werden können, also quasi Stufen übersprungen werden können. Auch in Stufe 6 soll es die Möglichkeit eines Zusatzbonus geben.

Machen die das weil die Kostenträger das übernehmen müssen wenn es Teil des Tarifvertrags ist?

Pfleger000

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ja, "refinanzierbar", trotzdem ein "witz"  >:(

MoinMoin

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Info Nr.1

Offizielle Inflationsrate 2022 - 8%
Prognose 2023 - 6%
Prognose 2024  - 3%
Alles zusammen - 17%. Also wir werden uns im nächsten Jahr um mindestens* 17% weniger leisten können als im letzten Jahr. Verdi bietet +ca. 11% in allen Gehaltsgruppen ab dem 01.04.2024. Das bedeutet, dass wir am Ende des Tages ca. 6% weniger verdienen werden.

Info Nr.2

Verbraucherpreisindex zeigt, dass alle Güter werden zum 31.12.2023 ca. 20.9% teurer als im Juli 2020 sein. Das bedeutet, dass wir alle mindestens 21% mehr verdienen müssen, um mindestens auf dem Niveau 2020 bleiben zu können.  Also diese Aktion von Verdi führt zum Reallohnverlust.


Info Nr.3

Für einen Rentenpunkt musste man im letzten Jahr 38901€ Brutto verdienen.
Jetzt liegt dieser Wert bei 43142€ Brutto. D.h. wenn Sie jetzt immer noch 38901€ Brutto verdienen, bekommen Sie 0,9 Rentenpunkte. Strategisch gesehen es wird spürbare Auswirkungen auf ihre künftige Rente haben. Eine Erhöhung der Tabellenwerte könnte diese Lücke kompensieren.
Info Nummero 0
gefühlt ist das Ergebnis wesentlich besser als das vom hier so gerne gelobtem IGM,
vielleicht vergleicht einer das mal miteinander was da so im Verhältnis Jahreseinkommen Brutto 2022/2023/2024/2025 rüber kommt und ebenso was auf dem Konto ankommt.
Dieser Abschluss, IGM, bei der Bahn, Post und so weiter.
IDann bekäme man ein Gefühl dafür, ob man Ende 2024 scheiße oder ganz ok dasteht.
Ich denke da haben wir ab 2024 mehr in der Tasche als die anderen, trotz der Entgelttabellen NullRunde bis März.

Info Nummero -1
Alle bisherigen Abschlüsse haben einen Reallohnverlust und Kaufkraftverlust zur Folge.
Hier wird der Reallohn Gewinn des letzten Jahrzehnts aufgefressen.

zu Info No3:
2020 39167
2019 39301
2018 38212

Hast also einen schönen Rentenpunkt Gewinn gemacht die Jahre vor 2021, der wird jetzt leider aufgefressen.
Aber wenn du die 3000€☺ lieber Brutto gehabt hättest, dann kannst du wie schon erwähnt freiwillig einzahlen.

Gorfindel

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Kann mir einer vielleicht kurz sagen ob das Tarifergebnis auch jetzt für uns im TVöd - SuE gilt?  :-\

Japp, SuE ist Teil des TVÖD-TV. Daher sind die Erhöhungen immer auf die SuE-Tabelle anzuwenden.

Danke Dir

Infotron

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ja, "refinanzierbar", trotzdem ein "witz"  >:(

Wenn das in der Breite von den Arbeitgebern tatsächlich so umgesetzt wird, finde ich das nicht so schlecht. Mit 3 Jahren Ausbildung würde man dann mit 3.776,15 €/Monat Grundgehalt starten statt mit 3.304,69 €/Monat nach den Tabellen für 2024.
Klar, es gibt auch schon Tarifverträge wo man mit 4k startet, aber so weit entfernt davon wäre der TVöD dann nicht mehr.

schnitzelesser

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Ich habe mal eben meine real erhaltenen Jahresnettogehälter und die Prognosen für 2023/24 durch den TV-Abschluss inkl. Coronaprämie und Inflationsprämie (beide steuer- und sv-frei) von 2020 bis 2024 bewertet (2024 unter Annahme von Steueranpassungen und Krankenversicherungsanpassungen, 2023 mit Erhöhung der Pflegeversicherung zum 01.07.) und das ganze mit dem Verbraucherpreisindex und den Inflationsprognosen bis Ende 2024 abgeglichen. Demnach müsste ich in den Jahren 2021 bis 2024 für den vollen Inflationsausgleich insgesamt ca. 4 % netto mehr erhalten, als es der Fall war, ist und sein wird, um dieselbe Kaufkraft wie im Jahr 2020 zu haben. 4 % eines Jahresnettogehalts mal 4 Jahre kann jetzt mal jeder für sich bewerten.
« Last Edit: 23.04.2023 17:24 von schnitzelesser »

XLS

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guckt euch eure Lohnzettel im Januar 2025 an und vergleicht die zu Mai 2022 und ihr werdet erstaunt sein wie  verdi euch übern Tisch gezogen hat. In kanpp 3 Jahren werdet ihr ein Plus von ca 7,5 Prozent haben (ohne staatliche Angleichungen die alle erhalten). Seid ihr immer noch glücklich über das Ergebnis?

....im Januar 2025 haben wir im Vergleich zu 2022 genau die 200 Euro Sockelbetrag + 5,5 Prozent mehr auf dem Gehaltszettel stehen. Und wir haben in 2023 / 2024 3.000 Euro zusätzlich erhalten. Wo liegt das Problem?

Das Problem ist das ihr nicht lesen könnt. Ichb hab von den beiden Lohnzetteln gesprochen.

.....wir haben in 2025 die 200 Euro und weitere 5 Prozent mehr als in 2022, zudem jedes Jahr auch noch Steuersenkungen zur Vorbeugung der kalten Progression und ich persönlich noch um die 250 Euro brutto mehr, da ich in die Erfahrungsstufe 6 übergehe. Das alles ganz automatisch....und unkompliziert. Nebenbei lasse ich mir Überstunden bezahlen infolge des Personalmangels...macht um die 250 Euro brutto im Monat....

Ich bin für die stetige Entwicklung dankbar. Wem das nicht passt, kann ja seine Arbeitsstelle wechseln.

pascal

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Interessant finde ich, dass in den Krankenhäusern zunächst eine Lohnkürzung gefordert wurde. Nun wird verkündet, auch von seiten der AG, dass man hier zusätzlich Möglichkeiten der Verbesserung verhandeln konnte.

In der Vereinbarung hört sich das so an als ob die Entgelte um bis zu 2 Stufen angehoben werden können, also quasi Stufen übersprungen werden können. Auch in Stufe 6 soll es die Möglichkeit eines Zusatzbonus geben.

Machen die das weil die Kostenträger das übernehmen müssen wenn es Teil des Tarifvertrags ist?

Ganz schlecht gemacht.. Warum wird nicht einfach die p Tabelle um einige Prozente zusätzlich erhöht. So muss jetzt jeder Mitarbeiter in die einzelverhandlung oder wie? Schafft Ungerechtigkeiten und Intransparenz. Warum unterschreibt verdi so etwas?

zinn123

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guckt euch eure Lohnzettel im Januar 2025 an und vergleicht die zu Mai 2022 und ihr werdet erstaunt sein wie  verdi euch übern Tisch gezogen hat. In kanpp 3 Jahren werdet ihr ein Plus von ca 7,5 Prozent haben (ohne staatliche Angleichungen die alle erhalten). Seid ihr immer noch glücklich über das Ergebnis?

....im Januar 2025 haben wir im Vergleich zu 2022 genau die 200 Euro Sockelbetrag + 5,5 Prozent mehr auf dem Gehaltszettel stehen. Und wir haben in 2023 / 2024 3.000 Euro zusätzlich erhalten. Wo liegt das Problem?

Das Problem ist das ihr nicht lesen könnt. Ichb hab von den beiden Lohnzetteln gesprochen.

.....wir haben in 2025 die 200 Euro und weitere 5 Prozent mehr als in 2022, zudem jedes Jahr auch noch Steuersenkungen zur Vorbeugung der kalten Progression und ich persönlich noch um die 250 Euro brutto mehr, da ich in die Erfahrungsstufe 6 übergehe. Das alles ganz automatisch....und unkompliziert. Nebenbei lasse ich mir Überstunden bezahlen infolge des Personalmangels...macht um die 250 Euro brutto im Monat....

Ich bin für die stetige Entwicklung dankbar. Wem das nicht passt, kann ja seine Arbeitsstelle wechseln.

Ich will den AG nicht wechseln. Es soll eine Option einer 2. Gewerkschaft geben. Verdi sollte abgelöst werden.

Stempelroboter

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guckt euch eure Lohnzettel im Januar 2025 an und vergleicht die zu Mai 2022 und ihr werdet erstaunt sein wie  verdi euch übern Tisch gezogen hat. In kanpp 3 Jahren werdet ihr ein Plus von ca 7,5 Prozent haben (ohne staatliche Angleichungen die alle erhalten). Seid ihr immer noch glücklich über das Ergebnis?

....im Januar 2025 haben wir im Vergleich zu 2022 genau die 200 Euro Sockelbetrag + 5,5 Prozent mehr auf dem Gehaltszettel stehen. Und wir haben in 2023 / 2024 3.000 Euro zusätzlich erhalten. Wo liegt das Problem?

Das Problem ist das ihr nicht lesen könnt. Ichb hab von den beiden Lohnzetteln gesprochen.

.....wir haben in 2025 die 200 Euro und weitere 5 Prozent mehr als in 2022, zudem jedes Jahr auch noch Steuersenkungen zur Vorbeugung der kalten Progression und ich persönlich noch um die 250 Euro brutto mehr, da ich in die Erfahrungsstufe 6 übergehe. Das alles ganz automatisch....und unkompliziert. Nebenbei lasse ich mir Überstunden bezahlen infolge des Personalmangels...macht um die 250 Euro brutto im Monat....

Ich bin für die stetige Entwicklung dankbar. Wem das nicht passt, kann ja seine Arbeitsstelle wechseln.

Ich will den AG nicht wechseln. Es soll eine Option einer 2. Gewerkschaft geben. Verdi sollte abgelöst werden.

Dann los, fang mal an eine zu gründen.

XLS

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....jeder hat seinen Verdienst selbst in der Hand....Bildung, Abschlüsse, Weiterbildung, Engagement, Soziale Kompetenz und den eigenen Arbeitgeber etwas zu nehmen wissen, um das größtmögliche herauszuholen.

Wer hier nur auf die Gewerkschaft wartet, ist schon ganz schön arm dran...