Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 308187 times)

Cillian

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Info Nr.1

Offizielle Inflationsrate 2022 - 8%
Prognose 2023 - 6%
Prognose 2024  - 3%
Alles zusammen - 17%.
Zusammen 18%. Wobei, genaugenommen 17,9144%

Wo ist jetzt eigentlich das Problem der oberen Lohngruppen, der absolute Abstand wird doch sogar größer?
Unterschied E5 Stufe 6 zu E15 Stufe 6, bisherige Tabelle: 4850,68€
Unterschied E5 Stufe 6 zu E15 Stufe 6, Tarifabschluss ab 2024: 5116,48€
Also rund 5,5% größere Lohnschere.

Johannes1893

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Info Nr.1

Offizielle Inflationsrate 2022 - 8%
Prognose 2023 - 6%
Prognose 2024  - 3%
Alles zusammen - 17%.
Zusammen 18%. Wobei, genaugenommen 17,9144%

Wo ist jetzt eigentlich das Problem der oberen Lohngruppen, der absolute Abstand wird doch sogar größer?
Unterschied E5 Stufe 6 zu E15 Stufe 6, bisherige Tabelle: 4850,68€
Unterschied E5 Stufe 6 zu E15 Stufe 6, Tarifabschluss ab 2024: 5116,48€
Also rund 5,5% größere Lohnschere.

Da fehlt es an den Basics.

Wäre für dich der Abstand auch noch gleich wenn 10 Jahre lang Mindestbeträge vereinbart werden?

schnitzelesser

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Info Nr.1

Offizielle Inflationsrate 2022 - 8%
Prognose 2023 - 6%
Prognose 2024  - 3%
Alles zusammen - 17%.
Zusammen 18%. Wobei, genaugenommen 17,9144%

Wo ist jetzt eigentlich das Problem der oberen Lohngruppen, der absolute Abstand wird doch sogar größer?
Unterschied E5 Stufe 6 zu E15 Stufe 6, bisherige Tabelle: 4850,68€
Unterschied E5 Stufe 6 zu E15 Stufe 6, Tarifabschluss ab 2024: 5116,48€
Also rund 5,5% größere Lohnschere.

Ja, und 1949 hat der bestbezahlte Angestellte nur 50 Mark mehr bekommen als der Müllwerker. Merkste selber, ne?

Pfleger000

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ja, "refinanzierbar", trotzdem ein "witz"  >:(

Wenn das in der Breite von den Arbeitgebern tatsächlich so umgesetzt wird, finde ich das nicht so schlecht. Mit 3 Jahren Ausbildung würde man dann mit 3.776,15 €/Monat Grundgehalt starten statt mit 3.304,69 €/Monat nach den Tabellen für 2024.
Klar, es gibt auch schon Tarifverträge wo man mit 4k startet, aber so weit entfernt davon wäre der TVöD dann nicht mehr.
"Wenn" bin mir sicher so wird es nicht kommen....
... Und ja du hast recht wäre schon ganz nett.
Ich z. B. P12 Stufe IV auf Stufe VI  ;)

Pfleger000

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Interessant finde ich, dass in den Krankenhäusern zunächst eine Lohnkürzung gefordert wurde. Nun wird verkündet, auch von seiten der AG, dass man hier zusätzlich Möglichkeiten der Verbesserung verhandeln konnte.

In der Vereinbarung hört sich das so an als ob die Entgelte um bis zu 2 Stufen angehoben werden können, also quasi Stufen übersprungen werden können. Auch in Stufe 6 soll es die Möglichkeit eines Zusatzbonus geben.

Machen die das weil die Kostenträger das übernehmen müssen wenn es Teil des Tarifvertrags ist?

Ganz schlecht gemacht.. Warum wird nicht einfach die p Tabelle um einige Prozente zusätzlich erhöht. So muss jetzt jeder Mitarbeiter in die einzelverhandlung oder wie? Schafft Ungerechtigkeiten und Intransparenz. Warum unterschreibt verdi so etwas?
Es wurde auch eine "Öffnungsklausel" für Zulagen die in Betriebs- bzw. Dienstvereinabrungen vereinbart worden sind zu gewähren. Bin gespannt was dass genau heißt  :o

brian

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Man sollte rechnen können, um das Tarifergebnis zu verstehen. Allein die gezahlte Inflalionspauschale in 2023 macht eine Erhöhung des Gehaltes aus (und das netto). Ab März 2024 dann eine weitere gute Erhöhung und das mit einer Laufzeit bis Ende 2024. Im Januar 2025 dann neue Tarifverhandlungen.
Alle, die hier dagegen sind, sollen sichdas wirklich einmal durchrechnen oder durchrechnen lassen. Klar, die Entgeltgruppen ab e 9c profotieren nicht ganz so hoch davon, aber da wird schon gut verdient. Bis 9b ist das Ergebnis für alle betroffen Tarifgruppen sehr gut.
Also Zustimmung und nicht Ablehnung. Ich selber gehöre der E11 an und die Stigerung ist auch für mich vollkommen akzeptabel.

Von drei mal wiederholen wird es nicht wahrer. Es gibt keine Gehaltserhöhung in 2023 und schon gar Krone WEITERE in 2024.

Paschulke

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"Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen in den Jobcentern leisten Großes und das verdient nicht nur Respekt, sondern auch Anerkennung." So bedankte sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil für die Arbeit der Jobcenter-Mitarbeitenden auf dem digitalen Tag der Jobcenter am 6. Dezember 2022.

https://www.sgb2.info/DE/Service/Meldungen/hubertus-heil-videobotschaft-jobcenter.html

Ich glaube, dass nicht nur die Mitarbeiter in den Jobcentern während der Coronapandemie Anerkennung verdienen, sondern auch alle anderen Behörden die den staatlichen Betrieb während der Pandemie am Laufen gehalten haben. Auch aktuell seit dem Ausbruch des Krieges wird viel von den Kolleginnen und Kollegen in den Ämtern abverlangt, jetzt neu bei den Wohngeldstellen, Familienkassen etc.

Ich selbst arbeite in einem Jobcenter und sehe wie viele Mitarbeiter auf dem Zahnfleisch gehen. Wir haben aktuell einen Krankenstand der noch nie so hoch war. Ich spreche nicht von einem gebrochenen Arm, oder Rücken, hier geht es in Richtung Erschöpfung, Depressionen, Überarbeitung. Es sind Mitarbeiter aus dem mittleren Dienst bis hin zum gehobenen Dienst. Es betrifft die Eingangszonen, die Leistungsabteilungen und den Vermittlungsbereich.

Wenn ich so manche Beiträge hier lese, habe ich leider den Eindruck, dass die die am lautesten schreien, während Corona gechillt im Homeoffice saßen. Die Egomanie macht auch hier nicht Halt.

Ich finde, dass ab dem gehobenen Dienst (schließe mich hier ein) bereits recht gut verdient wird und finde es völlig in Ordnung, dass die unteren Gehaltsstufen entsprechend angehoben werden. Ich hätte mich gefreut rückwirkend ab 01/23 eine "kleine Lohnerhöhung" zu erhalten, so als Dank und Anerkennung wie Herr Heil es Eingangs so schön erwähnt. Viele Kolleginnen wurden zu den Gesundheitsämtern abberufen und mussten dort bis an die Belastungsgrenze gehen, teils darüber hinaus...auch hier wäre eine Lohnerhöhung ab 01/23 rückwirkend gewinnbringend gewesen. Aber die Lobeshymnen die unsere Vorgesetzten vor Monaten und Jahren immer wieder hervorbrachten scheinen vergeben und vergessen.

Vielleicht hätte man statt einer Lohnerhöhung auch eine Senkung der Wochenarbeitszeit ins Spiel bringen können.
Das was die Krankenpflegerinnen und Pfleger als Wunsch äußerten. Nicht mehr Geld, sondern mehr Freizeit um sich vom stressigen KH-Alltag erholen zu können. Etliche AG greifen mittlerweile auf eine 4-Tagewoche zurück um ihre Mitarbeiter zu motivieren und den Krankenstand zu senken. Die Ergebnisse hierbei scheinen bislang sehr positiv zu sein.

Vielleicht wird dies ja Thema zu den Tarifverhandlungen in 2 Jahren, wobei ich hier wohl etwas zu euphorisch bin...

realistiker

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Nur Verdi war clever genug die Regelung so zu gestalten, dass alle Mitglieder automatisch zustimmen, außer sie widersprechen aktiv dem Ergebnis.
Insofern ist der Drops gelutscht. Ein lächerlicher Abschluss. Über die höchste Inflationsrate seit der Nachkriegszeit eine Nullrunde - unfassbar. Das nenne ich doch Wertschätzung.

Bin sehr froh den Entschluss gefasst zu haben, den öffentlichen Dienst zu verlassen. Der Handschlag endet dank Verdi auch noch mit ner Nullrunde.

Kann man das irgendwo gesichert nachlesen? Soweit ich die zu 99% negativen Kommentare auf Twitter verfolgt habe, weiß das keiner.
Gegen linke Agitation und Propaganda.

brian

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Gerade im jobcenter hätte es dann wohl eher nicht mehr Freizeit sondern mehr mehrarbeitsstunden gegeben.

realistiker

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Wenn ich so manche Beiträge hier lese, habe ich leider den Eindruck, dass die die am lautesten schreien, während Corona gechillt im Homeoffice saßen. Die Egomanie macht auch hier nicht Halt.

Was ist da jetzt deine Kritik? Es wird im Homeoffice nicht gearbeitet oder was genau meinst du? Mit diesem Argument hat mich mein letzter AG verloren. Was genau macht denn den stressigen Job in "Eingangszonen" so stressig?

Ich finde, dass ab dem gehobenen Dienst (schließe mich hier ein) bereits recht gut verdient wird und finde es völlig in Ordnung, dass die unteren Gehaltsstufen entsprechend angehoben werden.

Wofür man in aller Regel aber massive monetäre Abstriche über sich ergehen lassen musste, wohingegen du bereits kräftig Zaster eingesackt hast.

Eingangszone... Man man man. ::)
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brian

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Gerade die on dem jobcentern machen dank elektronischer akte mit zentralen einscannen der Post,  callcenter und zentraldruck homeoffice und brauchen gar nicht mehr ins Amt.

FearOfTheDuck

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Was ja auch vollkommen ok und zeitgemäß wäre.


Prüfer SH

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[ :)  :);) author=MF Beat link=topic=120547.msg295392#msg295392 date=1682251922]
 :)
Bei dem ganzen ergebnislosen Hin&Her hier im Forum kann ich nur hoffen, dass alle die von diesem ausgezeichneten Tarifabschluss betroffenen AN für sich ein entsprechendes Fazit ziehen.. An > der EG10 dürften in Summe nur wenige gewerkschaftlich organisiert sein und nach gestern gibt es keinen Grund dies weiterhin zu sein. Ich für meinen Teil finde den "Abschluss" eine bodenlose Frechheit - Entgelterhöhungen sind das eine, allerdings warten die Ergebnisse mit weiteren Unverschämtheiten auf. Schaue man sich hier einfach mal die Sauerei mit der ausgelaufenen ATZ-Regelung an... Aber auch hierfür gibt es eine Lösung, traurig aber wahr - kann nur hoffen, dass diesen "Joker" viele Betroffenen ziehen werden....... Ich auf alle Fälle!


Joker? Lass mich teilhaben


In Kurzform auch "kzh" genannt 👍



Naja 8)


Mehr bleibt einem ja nicht übrig. Bin allerdings auf den Blick des AG gespannt..... Nichts mit Krankengeld nach sechs Wochen😁🤷‍♂️

Warum nichts mit Krankengeld?

AnnaLena1990

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guckt euch eure Lohnzettel im Januar 2025 an und vergleicht die zu Mai 2022 und ihr werdet erstaunt sein wie  verdi euch übern Tisch gezogen hat. In kanpp 3 Jahren werdet ihr ein Plus von ca 7,5 Prozent haben (ohne staatliche Angleichungen die alle erhalten). Seid ihr immer noch glücklich über das Ergebnis?

....im Januar 2025 haben wir im Vergleich zu 2022 genau die 200 Euro Sockelbetrag + 5,5 Prozent mehr auf dem Gehaltszettel stehen. Und wir haben in 2023 / 2024 3.000 Euro zusätzlich erhalten. Wo liegt das Problem?

Das Problem ist das ihr nicht lesen könnt. Ichb hab von den beiden Lohnzetteln gesprochen.

.....wir haben in 2025 die 200 Euro und weitere 5 Prozent mehr als in 2022, zudem jedes Jahr auch noch Steuersenkungen zur Vorbeugung der kalten Progression und ich persönlich noch um die 250 Euro brutto mehr, da ich in die Erfahrungsstufe 6 übergehe. Das alles ganz automatisch....und unkompliziert. Nebenbei lasse ich mir Überstunden bezahlen infolge des Personalmangels...macht um die 250 Euro brutto im Monat....

Ich bin für die stetige Entwicklung dankbar. Wem das nicht passt, kann ja seine Arbeitsstelle wechseln.

250 für Überstunden pro Monat? Wie viele sind das denn in etwa wenn ich fragen darf?

AnnaLena1990

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....jeder hat seinen Verdienst selbst in der Hand....Bildung, Abschlüsse, Weiterbildung, Engagement, Soziale Kompetenz und den eigenen Arbeitgeber etwas zu nehmen wissen, um das größtmögliche herauszuholen.

Wer hier nur auf die Gewerkschaft wartet, ist schon ganz schön arm dran...

Wie läuft das denn grundsätzlich ab wenn ich nicht in der Gewerkschaft bin? Die Tabellen müssen doch trotzdem Anwendung finden oder wie funzt das?