Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 314574 times)

niagAkcaBdipS

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Ich bin zufrieden mit dem Abschluss und ich gehe auch davon aus, dass dieser jetzt so umgesetzt wird.

Ab Juni 2023 gibt es netto 220 EUR mehr, im Juni dann noch die 1.020 EUR Sonderzahlung und ab 01.03. sind es bei mir weitere 90 EUR netto mehr ...

Sicher, dass du den Abschluss korrekt verstanden hast?

FollFosten

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Ich bin zufrieden mit dem Abschluss und ich gehe auch davon aus, dass dieser jetzt so umgesetzt wird.

Ab Juni 2023 gibt es netto 220 EUR mehr, im Juni dann noch die 1.020 EUR Sonderzahlung und ab 01.03. sind es bei mir weitere 90 EUR netto mehr ...

Sicher, dass du den Abschluss korrekt verstanden hast?

Sicher, dass Du richtig gelesen hast?

XLS

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Meine folgende Frage richtet sich an Experten in diesem Forum, die sich tarifpolitisch bzw. tarifrechtlich auskennen:

Vor dem Hintergrund des derzeitigen Tarifabschlusses könnte es ja durchaus möglich sein, dass sich Arbeitgeber des öD über einen Austtritt aus der Sozialpartnerschaft (VKA / Verdi) Gedanken machen und eigene Haustarifverträge abschließen wollen - um Personalkosten zu sparen. Ist dies so ohne weiteres möglich, z. B. wenn dies ein Landkreis per Kreistagsbeschluss für sich festlegt? Welche Hürden wären für den öffentlichen Arbeitgeber mit einem Austritt aus der Tarifpartnerschaft verbunden? Gibt es da Kündigungs- bzw. Übergangsfristen? Andersherum gefragt - welche Vorteile hat die Mitgliedschaft der öffentlichen Arbeitgebers im Tarifverband?

niagAkcaBdipS

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Sicher, dass Du richtig gelesen hast?

Ich denke schon

FollFosten

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https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2023/Einkommensrunde_2023/230422_ekr_bund_kommunen_2023_einigungspapier.pdf

In Teil C (VKA) unter 4.b. wird eine Regelung aufgenommen,
dass für Lehr- und Prüfungstätigkeiten an kommunalen Studieninstituten Arbeitsbefreiung beantragt werden kann.

Gibt es nähere Erläuterungen dazu, warum das jetzt mit aufgenommen worden ist?

Ich wiederhole diese Frage nochmal, gab es hierzu weitere Infos?

FollFosten

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MoinMoin

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Stimmt, vermutlich weil die Gewerkschaften und die Arbeitgeber Angst vor einer Lohn-Preis Spirale haben.
Da nimmt man wohl lieber Reallohnverluste in Kauf.
Allerdings treibt aktuell auch noch eine davon entkoppelte Profit-Preis-Spirale (Gierflation) ihr Unwesen.
Deswegen gab es die letzte(n?) Dekade(n) ja auch immer Abschlüsse mit Reallohngewinn?!
Wie schon mehrfach gesagt, wir sind jetzt "erst" bei einem Reallohnverlust im TVöD Tarifregime (wieder) angekommen.
Soll und ist keine Begründung für oder gegen einem guten/schlechten Abschluss für sich oder im Vergleich.
Ist nur eine beiläufig erwähnte Tatsache
Ja, man darf und uU hat man Grund zum Jammern, die Mehrzahl im öD Angestellten, bezogen auf die jeweilige gesamtgesellschaftlichen Vergleichsgruppen, haben aber mEn nicht viele Gründe zu jammern.
Auch die MINTler (zu denen ich gehöre) nicht.

Zitat
Und ich habe bisher keine Vorstellung, ob monetär gesehen der Abschluss gut oder schlecht ist im Vergleich anderer Abschlüsse.

Ich auch nicht, wir müssen wohl damit leben weniger Geld in der Tasche zu haben.
Wenn ich mal absehbar längeren Leerlauf habe, werde ich mir das mal vornehmen und zusammenstellen mit unterschiedlichen Indexjahren.

Micolash

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Ich bin auch zufrieden mit dem Abschluss. Hauptsächlich weil ich erst seit ein paar Monaten im ÖD arbeite. 3000€ IAP + 470€ brutto/Monat ab 03/2024, da hab ich nichts zu meckern.
Einen Lohnverlust habe ich persönlich nicht, da ich letztes Jahr noch etwa 1000€ weniger brutto pro Monat hatte.

Ich verstehe allerdings, warum viele nicht zufrieden sind.

MoinMoin

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Um so erstaunter bin ich, dass es Leute gibt die eine Tarifeinigung unterhalb der Inflationsrate feiern.

Dein Arbeitgeber ist nicht dafür verantwortlich, die Inflationsrate auszugleichen.

DAS hat auch in diesem Forum kein Einziger jemals verlangt !!!!!!!!!!
Inflationsausgleichszahlung war vom Scholz groß angekündigt - egal, wer wie was dann tatsächlich realisiert.
Ausgleich ungleich Kompensierung

Chris0410

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Guten Morgen zusammen, eigentlich bin ich nur stiller Mitleser - nun habe ich allerdings eine Frage zum Tarifergebnis...

Die letzte Sonderzahlung (220€) wird am 01.02.2024 aufs Konto überwiesen - richtig?
Ab 01.03.2024 wird die Entgelttabelle erhöht (200€ brutto + 5,5%) - richtig?
-> Tarifliche Erhöhung spüre ich das erste Mal mit dem Märzgehalt 2024 (Auszahlung also Ende März) auf dem Konto - richtig?
Das heißt doch im Umkehrschluss, dass mein Februargehalt 2024 (Auszahlung Ende Februar) keine Sonderzahlung und keine tarifliche Erhöhung enthält - richtig?
....also bekommt man mit dem Februargehalt 2024 das selbe Gehalt wie derzeit??
Oder habe ich hier einen Denkfehler? :)

Wieso? Die letzte Zahlung dürftest du doch im Februar 2024 erhalten, also Sonderzahlung + Gehalt. Und ab März erhöhen sich die Tabellenwerte. Wie dein AG die monatliche IAP auszahlt, ob mit dem Gehalt oder getrennt, wirst du sehen, wenn es das erste Mal passiert.

Weil ich als AN ja immer zuerst arbeite und anschließend den Lohn dafür bekomme. Wenn ich beispielsweise ab 01.07.2023 eine Erfahrungssstufe höher komme, bekomme ich das Geld hierfür erst Ende Juli, eben mit dem Juligehalt. Die 220€ gibt es 8x (Auszahlung zum 01.07.2023, 01.08.2023, 01.09.2023, 01.10.2023, 01.11.2023, 01.12.2023, 01.01.2024, 01.02.2024). Und wenn die Entgelttabelle AB 01.03.2024 erhöht wird, bedeutet das für mich, dass ich ab 01.03.2024 höher gestuft bin und somit Ende März das erste Mal die Auswirkung hiervon spüre...??

GofX

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Aktuell bekommt der E5
3184€ und in 40 Jahren würde er 10083€ bekommen.
Der E15
7144€ und in 40 Jahren würde er 22625€ bekommen.

Glaubst du wirklich das wäre noch irgendwo gerecht?

Wenn die Pizza Salami (vom richtigen Pizzabäcker - nicht aus der Tiefkühltruhe) in 40 Jahren ca. 60 Euro kostet, ist es nur gerecht, dass das Einkommen für alle "im Verhältnis" gleich steigt.

Der E15'er kann sich dann - nach wie vor - jeden Tag 'ne Pizza leisten - also sowohl im Jahr 2023, als auch im Jahr 2063 - und der E5'er eben nur alle zwei Wochen einmal. Alles wie immer. Niemand wird schlechtergestellt!

Mit dem bekloppten "wir erhöhen nur die unteren EGs und die oberen nicht so stark", sorgst Du nur dafür, dass sich in 40 Jahren jeder nur noch alle zwei Wochen eine Pizza leisten kann. Studieren lohnt nicht mehr, wenn jeder Schulabbrecher das Selbe verdient.

Schöne neue Welt! ;-)

Kryne

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Guten Morgen zusammen, eigentlich bin ich nur stiller Mitleser - nun habe ich allerdings eine Frage zum Tarifergebnis...

Die letzte Sonderzahlung (220€) wird am 01.02.2024 aufs Konto überwiesen - richtig?
Ab 01.03.2024 wird die Entgelttabelle erhöht (200€ brutto + 5,5%) - richtig?
-> Tarifliche Erhöhung spüre ich das erste Mal mit dem Märzgehalt 2024 (Auszahlung also Ende März) auf dem Konto - richtig?
Das heißt doch im Umkehrschluss, dass mein Februargehalt 2024 (Auszahlung Ende Februar) keine Sonderzahlung und keine tarifliche Erhöhung enthält - richtig?
....also bekommt man mit dem Februargehalt 2024 das selbe Gehalt wie derzeit??
Oder habe ich hier einen Denkfehler? :)

Wieso? Die letzte Zahlung dürftest du doch im Februar 2024 erhalten, also Sonderzahlung + Gehalt. Und ab März erhöhen sich die Tabellenwerte. Wie dein AG die monatliche IAP auszahlt, ob mit dem Gehalt oder getrennt, wirst du sehen, wenn es das erste Mal passiert.

Weil ich als AN ja immer zuerst arbeite und anschließend den Lohn dafür bekomme. Wenn ich beispielsweise ab 01.07.2023 eine Erfahrungssstufe höher komme, bekomme ich das Geld hierfür erst Ende Juli, eben mit dem Juligehalt. Die 220€ gibt es 8x (Auszahlung zum 01.07.2023, 01.08.2023, 01.09.2023, 01.10.2023, 01.11.2023, 01.12.2023, 01.01.2024, 01.02.2024). Und wenn die Entgelttabelle AB 01.03.2024 erhöht wird, bedeutet das für mich, dass ich ab 01.03.2024 höher gestuft bin und somit Ende März das erste Mal die Auswirkung hiervon spüre...??

Wieso denkst du, dass die 220€ jeweils am 01. ausgezahlt werden ?

In der Einigung steht ganz klar, dass diese 220€ jeweils MIT dem Entgelt des entsprechenende Monats ausgezahlt werden.

Die 220€ für den Februar erhälst du also am 28.02., sofern dein Entgelt am 28.02. regulär ausgezahlt wird.

brian

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Dir ist bewußt, was die Nullrunde für Auswirkungen hat? Ich hoffe für Dich, Du wirst weder arbeitslos, krank noch gehst in Elternzeit. Die Leistungen dafür sind nämlich gehaltsabhängig und die Prämie hat keine Auswirkung darauf. Heißt, es gibt weniger Leistung.

Arbeitslosigkeit in den nächsten 24 Monaten schließe ich aus.
Elternzeit ebenfalls.
Krankheit: Wenn ich im Juli krank werden würde, hätte ich doch trotzdem mindestens 1.240 Euro mehr netto, dann 220 Euro aus Juli, ggf. noch 220 Euro aus August..
Dann kommt Krankengeld, was mein Arbeitgeber auf die vollen 100% aufstockt.
Da mein bisheriges 100% Gehalt mehr als akzeptabel ist, kann ich damit gut leben und habe dann sogar noch mehr netto, also vorher.

Auf die vollen 100 Prozent des Gehaltes. ABer mit Sicherheit nicht auf die Prämie.

Kryne

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Dir ist bewußt, was die Nullrunde für Auswirkungen hat? Ich hoffe für Dich, Du wirst weder arbeitslos, krank noch gehst in Elternzeit. Die Leistungen dafür sind nämlich gehaltsabhängig und die Prämie hat keine Auswirkung darauf. Heißt, es gibt weniger Leistung.

Arbeitslosigkeit in den nächsten 24 Monaten schließe ich aus.
Elternzeit ebenfalls.
Krankheit: Wenn ich im Juli krank werden würde, hätte ich doch trotzdem mindestens 1.240 Euro mehr netto, dann 220 Euro aus Juli, ggf. noch 220 Euro aus August..
Dann kommt Krankengeld, was mein Arbeitgeber auf die vollen 100% aufstockt.
Da mein bisheriges 100% Gehalt mehr als akzeptabel ist, kann ich damit gut leben und habe dann sogar noch mehr netto, also vorher.

Auf die vollen 100 Prozent des Gehaltes. ABer mit Sicherheit nicht auf die Prämie.

Hast du dir die Eklärung mal durchgelesen ?

Die Inflationsprämie wird auch im Krankengeld ausgezahlt, selbst wenn wegen der Höhe kein Zuschuss gewährt wird.

Weiterhin wird sind viele andere Fälle genannt in denen die Prämie weiter gezahlt wird. (z.B. auch in Kurzarbeit usw.).

waaaarek

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Bei den ganzen Jubelposts zum Tarifabschluss fehlen mir noch diejenigen, die die Einführung des 49 Euro Tickets als Lohnerhöhung anpreisen. Schließlich hat man ja mehr Geld in der Tasche, weil für das ÖPNV Ticket nur noch 49 Euro statt (wie bei mir [VRR Firmenticket Preisstufe D]) 114,03 Euro abgebucht werden.