Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 312347 times)

FollFosten

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Selbst der Elektro/Metallindustrie-Abschluss ist für die meisten Entgeltgruppen geringer als der TVÖD-Abschluss

Zu Beginn des Jahres 2023 gibt es die erste Stufe der Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro netto (Auszubildende 550 Euro), zahlbar bis Ende Februar. Im Juni 2023 steigen die Tarifentgelte um 5,2 Prozent. 

Anfang 2024 erhalten die Beschäftigten die zweite Stufe der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von weiteren 1500 Euro (Auszubildende 550 Euro). Im Mai 2024 steigen die Tarifentgelte dann um 3,3 Prozent. Die Laufzeit: bis 30. September 2024.

Schöne Aufstellung die du da hast.

Hast du da noch mehr solcher exakten Zeiträume und Zahlen der anderen TV Abschlüsse?

Möchte mal beizeiten einen Indexierten Vergleich der Abschlüsse (Also was hat der EG3S6, EG9aS6 und Eg13S6 von 2020 bis 2025, S6 weil die anderen ja eine Entgeltsteigerung Kraft Stufenaufstieg) der basteln, um zu sehen wer am Ende des Jahres denn mehr erreicht hat.
Durch die Einmalzahlungen und Zeiträume ja etwas unübersichtlich für mich derzeitig.


Tarifvertragssammlung:
https://www.wsi.de/de/datenbank-tarifabschluesse-15320.htm

Mit der Auswahl "2022", "Alle Branchen", "nur Lohn und Gehalt" bekommt man einen ganz guten Überblick. Der TVöD muss sich da nicht verstecken!

Knarfe1000

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In unserer Großstadt würden die Personalkosten mit dem vorliegenden Schlichtungsvorschlag laut Kämmerer lediglich um 1,25 Prozent steigen.

Wie soll das denn funktionieren.
Vielleicht 1,25 % mehr als vorher schon verplant.

Herbert Meyer

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In unserer Großstadt würden die Personalkosten mit dem vorliegenden Schlichtungsvorschlag laut Kämmerer lediglich um 1,25 Prozent steigen.

Wie soll das denn funktionieren.

Sehe drei Möglichkeiten: Matheschwäche des Kämmerers, Schwerhörigkeit des Journalisten oder die Tatsache, dass sich die Personalkosten der Stadt noch aus weiteren Bestandteilen zusammensetzen als dem TVöD (externe Dienstleister, Outsourcing, außertarifliche Entlohnungen, etc.). Da die Meldung aber seit heute morgen nicht abgeändert wurde, scheint niemand an dieser Zahl Anstoß zu nehmen.

blanket

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Guten Morgen zusammen, eigentlich bin ich nur stiller Mitleser - nun habe ich allerdings eine Frage zum Tarifergebnis...

Die letzte Sonderzahlung (220€) wird am 01.02.2024 aufs Konto überwiesen - richtig?
Ab 01.03.2024 wird die Entgelttabelle erhöht (200€ brutto + 5,5%) - richtig?
-> Tarifliche Erhöhung spüre ich das erste Mal mit dem Märzgehalt 2024 (Auszahlung also Ende März) auf dem Konto - richtig?
Das heißt doch im Umkehrschluss, dass mein Februargehalt 2024 (Auszahlung Ende Februar) keine Sonderzahlung und keine tarifliche Erhöhung enthält - richtig?
....also bekommt man mit dem Februargehalt 2024 das selbe Gehalt wie derzeit??
Oder habe ich hier einen Denkfehler? :)

Wieso? Die letzte Zahlung dürftest du doch im Februar 2024 erhalten, also Sonderzahlung + Gehalt. Und ab März erhöhen sich die Tabellenwerte. Wie dein AG die monatliche IAP auszahlt, ob mit dem Gehalt oder getrennt, wirst du sehen, wenn es das erste Mal passiert.

Weil ich als AN ja immer zuerst arbeite und anschließend den Lohn dafür bekomme. Wenn ich beispielsweise ab 01.07.2023 eine Erfahrungssstufe höher komme, bekomme ich das Geld hierfür erst Ende Juli, eben mit dem Juligehalt. Die 220€ gibt es 8x (Auszahlung zum 01.07.2023, 01.08.2023, 01.09.2023, 01.10.2023, 01.11.2023, 01.12.2023, 01.01.2024, 01.02.2024). Und wenn die Entgelttabelle AB 01.03.2024 erhöht wird, bedeutet das für mich, dass ich ab 01.03.2024 höher gestuft bin und somit Ende März das erste Mal die Auswirkung hiervon spüre...??

Wieso denkst du, dass die 220€ jeweils am 01. ausgezahlt werden ?

In der Einigung steht ganz klar, dass diese 220€ jeweils MIT dem Entgelt des entsprechenende Monats ausgezahlt werden.

Die 220€ für den Februar erhälst du also am 28.02., sofern dein Entgelt am 28.02. regulär ausgezahlt wird.

Das heißt, die 1.240€ netto im Juni 2023 werden Ende Juni erst aufs Konto überwiesen? Hier war dann wohl mein Denkfehler, ich bin von Ende Mai 2023 ausgegangen (damit man die Sonderzahlung im Juni verwenden kann)

Genau.

Die werden mit dem Juni Entgelt bezahlt. Also Ende Juni auf dem Konto.

.....also in zwei Monaten...sehr schnelle Soforthilfe hihihihi


Die Verdi-Mitglieder können den Abschluss ja noch ablehnen. Fix ist alles erst ab Mitte Mai, wenn die Mitglieder darüber endgültig entschieden haben.

Knarfe1000

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Da reichen aber 25 % Zustimmung. Daran habe ich keinerlei Zweifel.

Micolash

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Die Verdi-Mitglieder können den Abschluss ja noch ablehnen. Fix ist alles erst ab Mitte Mai, wenn die Mitglieder darüber endgültig entschieden haben.

Es braucht nur 25% Ja-Stimmen. Und es finden sich auf jeden Fall 25%, welchen 11.5% und 3000€ ne Beule in der Hose wächst. Malle-Urlaub gesichert grööööhl

Tikus

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ich finde das Ergebnis auch total gut

3000 € jeden Monat brutto für alle mehr

für die, die über 3000 € verdienen wollen, dann 5,5 % auf den Betrag den sie aktuell bekommen.

und das alles 24 Monate lang. Weiß jemand ob es dann nach 24 Monaten 2x 3000 € gibt oder muss dann wieder verhandelt werden

ich weiß gar nicht was ihr habt  :) :) :) :)

PatAttack

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Weiß jemand, ob es nun im Rahmen des neuen TV möglich sein wird, ein Fahrrad-Leasing über den AG auch auf Bundesebene zu machen? Bei den kommunalen AG gibt es die Möglichkeit meines Wissens nach schon.

Micolash

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Weiß jemand, ob es nun im Rahmen des neuen TV möglich sein wird, ein Fahrrad-Leasing über den AG auch auf Bundesebene zu machen? Bei den kommunalen AG gibt es die Möglichkeit meines Wissens nach schon.

Gibt keine Regelung dazu, die einzige Sonderregelung für den Bund befasst sich mit Lohnzuschlägen.

https://www.dbb.de/einkommensrunde/einkommensrunde-2023/ergebnis.html

PublicHeini

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Was können wir (die oben Entgeltgruppen) denn dafür tun, dass es 2025 für uns besser (JSZ, Abstände nicht verringern oder gar steigern, etc.) wird. Jetzt hätten wir etwas mehr als 1,5 Jahre Zeit, um zu handeln und weniger zu jammern.

Mögliche Handlungsoptionen:

- Wir müsste alle geschlossen in die Gewerkschaft eintreten, damit auch unsere Themen Gehör finden.
- Können wir eine Gewerkschaft gründen?! (Wie würde das funktionieren)
- Weiter jammern und nichts tun
- ...
- ..
- .

Für weitere Vorschläge bin ich sehr offen

OEDITler

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Weiß jemand, ob es nun im Rahmen des neuen TV möglich sein wird, ein Fahrrad-Leasing über den AG auch auf Bundesebene zu machen? Bei den kommunalen AG gibt es die Möglichkeit meines Wissens nach schon.
Warum sich das nicht lohnt, hat ver.di schon während der letzten Tarifrunde (sogar mal ordentlich!) beschrieben: https://bawue.verdi.de/++co++0716cbfa-309e-11e7-8ff2-525400423e78

War auch zu keinem Zeitpunkt Thema bei der diesmaligen Runde

FollFosten

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Weiß jemand, ob es nun im Rahmen des neuen TV möglich sein wird, ein Fahrrad-Leasing über den AG auch auf Bundesebene zu machen? Bei den kommunalen AG gibt es die Möglichkeit meines Wissens nach schon.

Mein Jobrad hat schon 1.300 km gelaufen (ohne E!) ... wäre für den Bund auch eine gute Idee!

BAT

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"Die Tarifparteien nutzen die Möglichkeit voll aus, die das Inflationsausgleichsgeld bietet. [...] Das hat eine pikante Note. Denn das Inflationsausgleichgeld ist nur steuerfrei, wenn es zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gezahlt wird. Hier wird es zu einer durchlaufenden Komponente, wenn man von den 20 Euro Unterschied beim Festbetrag absieht. So gestaltet man kreativ, nutzt den gesamten Spielraum, den das Steuerrecht bietet. Wenn die Wirtschaft so etwas macht, ist das Geschrei groß. Nun können Unternehmer auf das Finanzministerium zeigen - es saß bei den Verhandlungen mit am Tisch.

FAZ - Kommenatar. So ganze sehe ich die Gefahr nicht abgewendet, dass diese Einmalzahlungen ex tunc nicht doch zumindest der Steuer unterfallen. Wäre die Frage, ob jemand klagt. Denn meines Erachtens erfüllt diese EInigung nicht die Voraussetzung der Sonderregelung dess EStG.

Lio1896

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Weiß jemand, ob es nun im Rahmen des neuen TV möglich sein wird, ein Fahrrad-Leasing über den AG auch auf Bundesebene zu machen? Bei den kommunalen AG gibt es die Möglichkeit meines Wissens nach schon.

Die Möglichkeit gibt es schon seitdem letzten Tarifvertrag. Die Behörden sind nur zu doof es auch umzusetzen.

Herbert Meyer

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Was können wir (die oben Entgeltgruppen) denn dafür tun, dass es 2025 für uns besser (JSZ, Abstände nicht verringern oder gar steigern, etc.) wird. Jetzt hätten wir etwas mehr als 1,5 Jahre Zeit, um zu handeln und weniger zu jammern.

Mögliche Handlungsoptionen:

- Wir müsste alle geschlossen in die Gewerkschaft eintreten, damit auch unsere Themen Gehör finden.
- Können wir eine Gewerkschaft gründen?! (Wie würde das funktionieren)
- Weiter jammern und nichts tun
- ...
- ..
- .

Für weitere Vorschläge bin ich sehr offen

Den Tarifvertrag verlassen und außertariflich verhandeln.