Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 312782 times)

JahrhundertwerkTVÖD

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Es wurde bereits mehrfach darüber diskutiert eine weitere Gewerkschaft zu gründen.
Bringt aber nichts, da in einem Betrieb Tarifeinheitsgesetz greift und somit die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern den Tarif vorgibt.

Alles schön und gut.
Jetzt ist es leider so, dass Verdi immer wieder betont für 2,5 Mio Beschäftigte zu verhandeln (also alle!!!), gleichzeitig aber immer wieder nachteilig für die Gruppen ab E9 verhandelt bzw dortige Steigerungen sogar als unsozial ansieht.
Das passt nicht zusammen, dass eine Gewerkschaft bewusst und nachteilig für bestimmte Gruppen verhandelt und gleichzeitig damit wirbt, alle Mitarbeiter zu vertreten.

Knarfe1000

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Auf der Homepage von Verdi gibt es den Flyer "Was bedeutet die TARIFEINIGUNG für mich - Rechenbeispiele)
Dort ist die höchste EG S 8a bzw. P8. Scheinbar gibt es keine EG 9 oder höher.
Sind zu wenige Mitglieder    ;)

Wobei bis EG 10 sind es ja noch die berühmten 11 %.

SinnedYam

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Es wir ja viel über die Erhöhungen und Inflationsprämie gesprochen. Was hat die Einigung aber außerdem noch ergeben? In einem Stichpunkt ist ja zu lesen, dass die Altersteilzeit nicht verlängert wurde. Kann mir jemand sagen warum? Was gibt es sonst noch für Nebenbedingungen, die geändert wurden?
Ich habe in dem Zusammenhang nur gelesen, dass die Altersteilzeit nicht verlängert wurde, weil der Personalschwund ohnehin groß ist, dass man nicht noch mehr frühzeitig gehen lassen kann.

Sukram10

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Ist doch das Problem des Staates. Warum willst du (als AN?) diesen Widerspruch abwenden?
Hier ging es um die Attraktivität des Dienstes in den höheren EG des ÖD. Ich als E12 bin also durchaus an der weiteren Handlungsfähigkeit, insbesondere in Bezug auf Lohnerhöhungen, interessiert.

alfaromeofahrer

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Es wurde bereits mehrfach darüber diskutiert eine weitere Gewerkschaft zu gründen.
Bringt aber nichts, da in einem Betrieb Tarifeinheitsgesetz greift und somit die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern den Tarif vorgibt.

Naja also im Bereich der Krankenhäuser existieren Verdi und der Marburger Bund auch parallel. Und bestimmen bzw. kämpfen relativ unabhängig voneinander für verschiedenen Berufsgruppen.

Forschung4u

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Auf der Homepage von Verdi gibt es den Flyer "Was bedeutet die TARIFEINIGUNG für mich - Rechenbeispiele)
Dort ist die höchste EG S 8a bzw. P8. Scheinbar gibt es keine EG 9 oder höher.

Man wird dort nur an der Verbreitung für EGs interessiert sein, in denen man einigermaßen erfolgreich war.

brian

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Auf der Homepage von Verdi gibt es den Flyer "Was bedeutet die TARIFEINIGUNG für mich - Rechenbeispiele)
Dort ist die höchste EG S 8a bzw. P8. Scheinbar gibt es keine EG 9 oder höher.
Sind zu wenige Mitglieder    ;)

Wobei bis EG 10 sind es ja noch die berühmten 11 %.

Nope, bei mir nicht mal 10 Prozent.

Forschung4u

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Es wurde bereits mehrfach darüber diskutiert eine weitere Gewerkschaft zu gründen.
Bringt aber nichts, da in einem Betrieb Tarifeinheitsgesetz greift und somit die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern den Tarif vorgibt.

Alles schön und gut.
Jetzt ist es leider so, dass Verdi immer wieder betont für 2,5 Mio Beschäftigte zu verhandeln (also alle!!!), gleichzeitig aber immer wieder nachteilig für die Gruppen ab E9 verhandelt bzw dortige Steigerungen sogar als unsozial ansieht.
Das passt nicht zusammen, dass eine Gewerkschaft bewusst und nachteilig für bestimmte Gruppen verhandelt und gleichzeitig damit wirbt, alle Mitarbeiter zu vertreten.

Gut beobachtet. Und nun?

FearOfTheDuck

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Fakt ist nunmal das es der beste Tarifabschluss seit der Nachkriegszeit im öffentlichen Dienst ist.
Dieser Fakt gilt aber nicht für diejenigen, die rechnen können. Der historisch beste Abschluss wurde genau dann erzielt, als es den größten Reallohnzuwachs gab. Reallohnzuwachse waren der Regelfall. Jetzt gibt es einen deutlichen Reallohnverlust.

Ja na klar Keule :-) Weil du ja auch die 80 Jahre die im öffentlichen Dienst dabei bist, jedesmal die Inflation, Deflation, Stagflation und Resignation mit einfließen lassen hast.

Prozentual gesehen (rein nominaler Anstieg) ist es das beste Ergebnis.

Weiß jemand wie die Laufzeit 1974 war? Bei einem Jahr wären die 11% damals deutlich besser als die durchschnittlich 11% jetzt auf zwei Jahre. Die 5,4 % 01.05.-31.12.1992 dürften bei vielen auch über den Werten von heute liegen.

edit:
https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2021/210923_Einkommensentwicklung_Tarifabschluesse_ab_1990_Stand_21.pdf

niagAkcaBdipS

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Weiß jemand wie die Laufzeit 1974 war? Bei einem Jahr wären die 11% damals deutlich besser als die durchschnittlich 11% jetzt auf zwei Jahre. Die 5,4 % 01.05.-31.12.1992 dürften bei vielen auch über den Werten von heute liegen.

Weiß jemand, ob es 1974 ebenfalls eine Inflationsprämie gab, die den Tarifabschluss abgerundet hat und somit das Ergebnis mehr oder weniger absolut akzeptabel gemacht hat?

Insider2

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Ist doch das Problem des Staates. Warum willst du (als AN?) diesen Widerspruch abwenden?
Hier ging es um die Attraktivität des Dienstes in den höheren EG des ÖD. Ich als E12 bin also durchaus an der weiteren Handlungsfähigkeit, insbesondere in Bezug auf Lohnerhöhungen, interessiert.

Ja, ich auch. Wenn allerdings die AG das nicht begreifen, werden (hoffentlich) entsprechende TB in den genannten Entgeltgruppen ihre Konsequenzen ziehen. Das ist dann das Problem der AG. Sofern die AN weiter nur meckern und keine Initiative ergreifen, anderswo das Entgelt zu erlangen, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht, kann es ihnen nicht so schlecht gehen und der öD ist die perfekte Hängematte

FearOfTheDuck

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Weiß jemand wie die Laufzeit 1974 war? Bei einem Jahr wären die 11% damals deutlich besser als die durchschnittlich 11% jetzt auf zwei Jahre. Die 5,4 % 01.05.-31.12.1992 dürften bei vielen auch über den Werten von heute liegen.

Weiß jemand, ob es 1974 ebenfalls eine Inflationsprämie gab, die den Tarifabschluss abgerundet hat und somit das Ergebnis mehr oder weniger absolut akzeptabel gemacht hat?

Es ging darum, ob der jetzige Abschluss "prozentual" gesehen tatsächlich der beste der Nachkriegsgeschichte war. Den Hinweis auf die Reallohnentwicklung wies Lio1896 von der Hand.

Lio1896

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Weiß jemand wie die Laufzeit 1974 war? Bei einem Jahr wären die 11% damals deutlich besser als die durchschnittlich 11% jetzt auf zwei Jahre. Die 5,4 % 01.05.-31.12.1992 dürften bei vielen auch über den Werten von heute liegen.

edit:
https://www.dbb.de/fileadmin/user_upload/globale_elemente/pdfs/2021/210923_Einkommensentwicklung_Tarifabschluesse_ab_1990_Stand_21.pdf
[/quote]

Weiß jemand ob 1974 über 1 Million Mitglieder im ÖTV gewerkschaftlich organisiert waren und dementsprechend Macht hatten während heute nur einige wenige für ihre Rechte kämpfen? Der Rest sich über 10000 Seiten in Foren über alles aufregt, natürlich während der Arbeitszeit, und trotzdem die Prozente gerne mitnimmt, wofür er 0,00 getan und gezahlt hat.

Knarfe1000

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Ich bin in der Gewerkschaft, mehr geht bei mir nicht...

FearOfTheDuck

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Verdi hat fast 2 Millionen Mitglieder, hätte also doppelt so viel Macht. Das kann es also nicht sein.