Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 308281 times)

Knarfe1000

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Das wissen viele leider nicht: Heutzutage sind viele Standesbeamte gar keine statusrechtlichen Beamte mehr, sondern Angestellte, die als Amtsträger die Funktionsbezeichnung Standesbeamter führen.
Wieder was gelernt. Der Standesbeamte, der uns getraut hat, war Beamter in A 11. Ist aber schon lange her...

Tanathos

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Bin ich hier tatsächlich der Einzige, mit dem Abschluss absolut zu frieden ist?
Ja, man hätte an dem Beginn der tabellenwirksamen Erhöhung arbeiten können und diese auf den 01.01.24 vorziehen können.
Aber ansonsten bin ich rund um zu frieden.

Ne bin auch vollends glücklich

Micolash

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Bin ich hier tatsächlich der Einzige, mit dem Abschluss absolut zu frieden ist?
Ja, man hätte an dem Beginn der tabellenwirksamen Erhöhung arbeiten können und diese auf den 01.01.24 vorziehen können.
Aber ansonsten bin ich rund um zu frieden.

Ne bin auch vollends glücklich

dito

Maggus

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A-Karte für alle die, die zum 31.5.2023 in Rente gehen (gegangen werden da automatisches Ausscheiden).

Wer zum 01.06.2023 in Rente geht bekommt die Sonderzahlung von 1.240 € steuerfrei!
Aber klar, man findet bestimmt immer noch eine UNMÖGLICHE und UNFAIRE Benachteiligung.

VaPi

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Wow, dass ist echt gut. Ich werde als Standesbeamter mit E 7 abgespeist  >:( Mit dem neuen Tarifabschluss hätte ich dann 3.614 Euro brutto im Monat.

Da hast du aber Glück, typischerweise wird bei Standesbeamten keine selbständige Leistung gesehen, so dass für reine Tätigkeiten als Standesbeamter eine E6 zutreffend wäre.

Die Urteile sind bekannt. Die Kollegen einer gleich großen Kommune haben die gleiche Stellenbeschreibung und erhalten dafür 9a. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn? man fühlt sich gerade so hilflos.

Nicht dein Ernst.


Die Rechtsprechung (Z.B. BAG v. 18.8.1999 – 4 AZR 492/98; LAG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 2.3.2016 – 7 Sa 343/15) gehen von nötigen gründlichen und umfassenden Fachkenntnissen aus. Selbstständige Leistung im Tarifsinne wird bei Auslandsberührung von Vorgängen gesehen. Auf deren Zeitanteil kommt es dann an. E6 <20%; E7 20-33,3%; E8 33,3-49,9%; E9a mindestens 50%.

Wir wissen von einem Standesamt einer gleich großen Kommune, dass diese 9 a erhalten und zwar mit der identischen Stellenbeschreibung.

Hier in der Kommune und auch in allen anderen Kommunen anliegend, wird die 9b gezahlt. Drunter macht den Job keiner mehr. Fertige Standesbeamte gibts auch nicht am Markt , da man die Qualifikation nur durch Weiterbildung erlangen kann. (Voraussetzungen für die Bestellung). Wer 100% Standesamt arbeitet und sich mit einer< E9 abspeisen lässt, der ist selber Schuld. Einfach mal nen Lehrgang in Bad Salzschlürf besuchen und rumfragen , was so verdient wird.

Herbert Meyer

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A-Karte für alle die, die zum 31.5.2023 in Rente gehen (gegangen werden da automatisches Ausscheiden).

Ich kann noch schnell eine Petition bei Herrn Heil einreichen, dass das Renteneintrittsalter mit Sofortwirkung auf 74 angehoben wird. Dann profitieren auch noch die älteren Herrschaften von diesem besten Abschluss aller Zeiten.

HyDiHo

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Das viele im mittleren Dienst und sogar im gehobenen Dienst im Verhältnis zur PW gut bezahlt werden, ist kein Geheimnis. Das Problem besteht vielmehr darin, dass der ÖD für Akademiker mit nachgefragten Studiengängen und (Recht, BWL, Infomatik) guten Abschlüssen (Top 30%) insbesondere in Führungspositionen finanziell nicht attraktiv ist - schon gar nicht im TVÖD. Die Schere geht desto weiter auseinander, desto mehr Führungsverantwortung übernommen wird. Denn da gibt es in der PW erhebliche Gehaltsprünge, ganz im Gegensatz zum ÖD, wo es nur um wenige hundert EUR Nettozuwachs geht.

Im ÖD beträgt der Faktor 3-4 (Verhältnis Einstiegsamt mD - Behördenleiter), während in der PW der Faktor wesentlich höher ist, tlw. bis Faktor 30. Letzteres ist aus meiner Sicht zu hoch, aber Faktor 5 - 8 erschiene mir durchaus vertretbar. Qualigikation und Verantwortung müssen sich schließlich lohnen, sonst will niemand mehr Führungskraft werden.

Leider verschärfen die Gewerkschaften mit ihren stets auf die unteren Lohngruppen ausgerichteten Abschlüssen die Problematik noch weiter. Mir will nicht in den Sinn, mit welcher Begründung eine E5 eine Lohnsteigerung von 14 % erhalten soll, aber die Führungsebene nur gut 8%. Wenn man die aktuelle Entwicklung konsequent zu Ende denkt, dann scheint Verdi ungeachtet der individuellen Qualifikation lieber sozialistische Zustände haben zu wollen - zugespitzt formuliert vergleichbar wie in der DDR.

Herbert Meyer

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In unserer Großstadt würden die Personalkosten mit dem vorliegenden Schlichtungsvorschlag laut Kämmerer lediglich um 1,25 Prozent steigen.

Wie soll das denn funktionieren.

Sehe drei Möglichkeiten: Matheschwäche des Kämmerers, Schwerhörigkeit des Journalisten oder die Tatsache, dass sich die Personalkosten der Stadt noch aus weiteren Bestandteilen zusammensetzen als dem TVöD (externe Dienstleister, Outsourcing, außertarifliche Entlohnungen, etc.). Da die Meldung aber seit heute morgen nicht abgeändert wurde, scheint niemand an dieser Zahl Anstoß zu nehmen.

Es war übrigens die Schwerhörigkeit des Journalisten. Mittlerweile wurde in der Meldung von 1,25 auf 16 Prozent korrigiert.

Micolash

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 :D

1,25 und 16 klingen halt auch fast gleich...

Bob Kelso

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Wenn sich jetzt hier über Arbeitsplatzbeschreibungen, Qualifikationen und hohe Gehälter ausgetauscht wird, läuft das dem Thread-Zweck zuwider.

Können wir bitte weiter den miserablen Abschluss bashen?

Bei Verdi Facebook zeigt man schon mit dem Finger auf dieses Forum, dass es doch gar nicht so schlimm sei unter den Mitgliedern und der Abschluss ja super sei - es würde kaum noch drüber gesprochen was man als Akzeptanz wertet.

Hm, eigentlich bestand hier Einigkeit, dass der Abschluss ok und die Arbeitsbedingungen im ÖD sehr gut sind, bevor es in eine Spezialthemadiskussion abdriftete...

Also mit flächendeckendem Bashing ist es vorerst wohl nichts.  8)

Nun Ihre "Erhebung", dass sich alle im ÖD wohl fühlen "und [dieser] sehr gut" ist, darf ich deutlich in Frage stellen.
Ich kenne mich in der "Verwaltung" nicht aus; freue mich, dass Nicht-Akademiker über 70 000 Euro verdienen!
Auch berichten einige Foristen über den angenehmen Job und die freie Ausgestaltung; wunderbar.
Doch es gibt MIO Angestellte im ÖD, welche in Päd. / sozialen / psychologischen / med. Arbeitsbereichen arbeiten und eindeutige zu erfüllende Vorgaben an Bildung und Studium vorgesetzt bekommen. Diese werden über eine Fachausbildung oder ein Studium erworben, mit selbst finanzierten Weiterbildungen zum Fach... !

Jedes Eingruppierungsmerkmal wird von allen Seiten betrachtet, um dann doch die Entgeltgruppe drücken zu können: Ergebnis: Hoher Personalmangel; hohe Fluktuation / unbesetzte Stellen, über Jahre hinaus.
Der Bürger flucht und schimpft und bleibt aber letztlich "unversorgt"!

Micolash

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Das ist natürlich doof. Deswegen: Augen auf bei der Berufswahl!

Bob Kelso

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https://www.fr.de/wirtschaft/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-einigung-lohn-gebuehren-preis-spirale-92232666.html

es bleibt nicht nur bei bild.de

Wenn ich schon lese, dass die Überschrift wieder direkt das schreibt. Und im Artikel dann, dass sein könnte, dass [...]

Wenn IGMetall die Löhne jedes Mal extrem erhöht und sich dadurch Produkte verteuern, wird gar nichts gesagt oder kritisiert. Sobald es aber den öffentlichen Dienst betrifft, geht das Gehate gleich wieder los ::)

Frag mich immer, wie diese Einstellung zu Stande kommt.

Jeder soll mehr Gehalt bekommen und das Bürgergeld wird auch problemlos um über 10 % angehoben.
Aber sobald der öffentliche Dienst das macht, ist der Aufschrei groß. Am besten wir arbeiten alle umsonst  8).

Finanzen der Kommunen: Schauen Sie um sich, welche Zielgruppen bzgl. der Finanzierung seit vielen Jahren im Vordergrund stehen!

Bob Kelso

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Das ist natürlich doof. Deswegen: Augen auf bei der Berufswahl!

Insofern wird sicherlich eine bewusste Wahl getroffen!

Diese Berufswahl schenkt auch Ihnen und Ihrer Familie und der Gesellschaft : Gesundheit und Bildung!
 

Prüfer SH

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:D

1,25 und 16 klingen halt auch fast gleich...

Hab ich auch sofort gedacht

Micolash

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Das ist natürlich doof. Deswegen: Augen auf bei der Berufswahl!

Insofern wird sicherlich eine bewusste Wahl getroffen!

Diese Berufswahl schenkt auch Ihnen und Ihrer Familie und der Gesellschaft : Gesundheit und Bildung!

Das ist ja das Problem. Die Berufe werden immer noch ausgeführt, es finden sich immer noch Leute die es für das Geld machen. Erst wenn das nicht mehr gegeben ist, kann sich grundsätzlich was ändern.
Meine Aussage war nicht despektierlich gemeint.