Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 313859 times)

Romsen

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Das ganze Bashing gegen öD und Beamte geht mir fast noch mehr gegen den Strich als die miserable Verhandlung selbst.

Von überall gibt's nur noch aufs Maul.
Willkommen in Deutschland.

Aber das hat man ja selbst innerhalb dieses Forums, zB findet ein nicht unbeachtlicher Teil hier Lehrer zu hoch besoldet 😉
Gibt sogar einen nicht unerheblichen Teil in der Bevölkerung der meint, Lehrer sollten nach Leistung bezahlt werden. Wie auch immer dies aussehen soll

TheKarlos

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Gibt sogar einen nicht unerheblichen Teil in der Bevölkerung der meint, Lehrer sollten nach Leistung bezahlt werden. Wie auch immer dies aussehen soll

Ganz einfach: um so besser die Noten der Schüler, um so höher die Leistung des Lehrers. Absolut neutral ohne Möglichkeit der Manipulation  ::)

Reisinger850

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Kriege ich dann mehr Sold, wenn meine 5 Flüchtlinge und 7 lernbehinderte Schüler eine 4 schaffen? Oder geil, zentrale Klassenarbeiten von Klasse 5 bis 13. Die dürfte ich dann aber nicht korrigieren, denn da würde ich einfach jedem ne 1 geben wenn ich dadurch mein A13 aufhübschen kann

Doktor

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Wisst ihr, dass diese Einigung auf Schlichtungsvorschlag keinen rechtskräftigen Beschluss hat.

Jetzt sind Verdi Mitglieder dran. Am 17.05.ist ein Stichtag, wo man wissen wird, ob der Vorschlag akzeptiert wird oder nicht.

Verdi Mitglieder müssen abstimmen.
Ich rede keinen Scheiß, diese Info ist vom meinen BR, wo ich selber das Mitglied bin.

Hat jemand darüber im Forum gesproche?

Mehr Infos bekomme ich auf unserer Sitzung, die am Donnerstag stattfindet. Wir werden kurz darüber den ganzen Betrieb informieren. Sobald ich Text habe, mache ich neuen Post.

LG

Aleksandra

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Ja, das ist bekannt.
Es müssten aber mindestens 75% der verdi Mitglieder dagegen stimmen, damit der Vorschlag nicht angenommen wird.

Silentgalaxy

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Wisst ihr, dass diese Einigung auf Schlichtungsvorschlag keinen rechtskräftigen Beschluss hat.

Jetzt sind Verdi Mitglieder dran. Am 17.05.ist ein Stichtag, wo man wissen wird, ob der Vorschlag akzeptiert wird oder nicht.

Verdi Mitglieder müssen abstimmen.
Ich rede keinen Scheiß, diese Info ist vom meinen BR, wo ich selber das Mitglied bin.

Hat jemand darüber im Forum gesproche?

Mehr Infos bekomme ich auf unserer Sitzung, die am Donnerstag stattfindet. Wir werden kurz darüber den ganzen Betrieb informieren. Sobald ich Text habe, mache ich neuen Post.

LG

Mr. burnz?

Doktor

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Achso. Danke für Info.
Ich kann mir gut vorstellen dass Mitglieder mehr nein sagen würden, weil Wernecke bzw.Verdi Parole ganze Zeit hartnäckig 10% mehr Geld und LZ von 12 Monaten wiederholt haben. Sie sollen in letzten Monaten 30.000 neue Mitglieder bekommen haben, ich glaube wegen dieser Aussage und konstanter Wiederholung haben sie wirklicj neue Leute geholt.

Jetzt hat er sofort den Vorschlag genommen, der sich ziemlich ursprünglicher Aufforderung unterscheidet.

Mr Burnz? Wer?

Warum redet man in Medien nicht über Abstimmung der Mitglieder? Man labbert dass der Vorschlag sofort rechtskräftig ist und sofort durchführbar
Peinlich

Aleksandra

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Interview DLF mit Werneke:
https://www.deutschlandfunk.de/abschluss-tarifverhandlungen-interview-frank-werneke-vorsitzender-ver-di-dlf-f3f6892c-100.html

Ganz interessant.
Lt Werneke würde auch ein längerer Arbeitskampf am Ergebnis nichts mehr substantiell ändern

öfföff

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Ist das nicht logisch? Dass es überhaupt zur Schlichtung kam (mit dem ganz ordentlichen Vorschlag) lag doch nur daran, dass in der 3. Runde der Vorschlag abgelehnt wurde. Also sollte man bei den TV-L Verhandlungen im Herbst einfach auch den Vorschlag der 3. Runde ablehnen, dann kommts automatisch zur Schlichtung mit noch etwas besserem Resultat.

Umlauf

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Interview DLF mit Werneke:
https://www.deutschlandfunk.de/abschluss-tarifverhandlungen-interview-frank-werneke-vorsitzender-ver-di-dlf-f3f6892c-100.html

Ganz interessant.
Lt Werneke würde auch ein längerer Arbeitskampf am Ergebnis nichts mehr substantiell ändern


Die 4. Runde war für die Gewerkschaften ein Hinterherverhandeln des Schlichterspruchs. Karin W. wollte den an vielen Stellen drücken.

Der große Erzwingungsstreik 1992 hat auch nur den Erhalt des damaligen Schlichterspruchs gebracht. Die AG haben ihn ursprünglich abgelehnt.

Eukaryot

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Die Perspektive einer ärmeren Großstadt:
Zitat
Stadt Wuppertal sieht Mehrkosten durch Tarifeinigung gelassen entgegen

Wuppertals Kämmerer Stefan Kühn begrüßt die Einigung im Tarifstreit für den Öffentlichen Dienst. Es sei ein guter Kompromiss, der vor allem für die Beschäftigten mit geringeren Einkommen eine spürbare Entlastung mit sich bringe, so Kühn.

Der Personalkostensteigerung für die Stadt Wuppertal sieht er gelassen entgegen. Zwar bedeute die Einigung für den städtischen Haushalt für die Jahre 2023 und 2024 ein Minus von rund drei Millionen Euro. „Da wir aber für beide Jahre mit Personalkosten in Höhe von 400 Millionen Euro kalkulieren, kann man in der Relation durchaus von einer Punktlandung reden“, sagte Kühn.
Vollzeitäquivalent

daseinsvorsorge

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Meine folgende Frage richtet sich an Experten in diesem Forum, die sich tarifpolitisch bzw. tarifrechtlich auskennen:

Vor dem Hintergrund des derzeitigen Tarifabschlusses könnte es ja durchaus möglich sein, dass sich Arbeitgeber des öD über einen Austtritt aus der Sozialpartnerschaft (VKA / Verdi) Gedanken machen und eigene Haustarifverträge abschließen wollen - um Personalkosten zu sparen. Ist dies so ohne weiteres möglich, z. B. wenn dies ein Landkreis per Kreistagsbeschluss für sich festlegt? Welche Hürden wären für den öffentlichen Arbeitgeber mit einem Austritt aus der Tarifpartnerschaft verbunden? Gibt es da Kündigungs- bzw. Übergangsfristen? Andersherum gefragt - welche Vorteile hat die Mitgliedschaft der öffentlichen Arbeitgebers im Tarifverband?

Jede Kommune kann Mitglied in einem Landesverband KAV z.B. BAY sein, der wiederum Mitglied der vka ist. Jede Kommune kann aber auch austreten und selbst Haustarifverträge abschließen. Aber auch hier sind wieder Gewerkschaften die andere Vertragspartei. Wenn es die jeweilige Kommune schafft, dass alternative Gewerkschaften oder AUBs die Mehrheit der Mitglieder ausmachen, könnte man sehr preiswerte Hautarifverträge abschließen.

Eigentlich ist ein solches Szenario m.E. aber de facto ausgeschlossen, weil ansonsten die Mitarbeiterinnen zu anderen Nachbarkommunen, die nach TVÖD zahlen, abwandern werden. Außerdem müßte die Kommune, die austreten will, rechtssicher Haustarifverträge abschließen. Dafür benötigt man personellen Sachverstand, den man - wenn nicht in eigenen Reihen vorhanden -möglicherweise teuer einkaufen muss .

daseinsvorsorge

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Was können wir (die oben Entgeltgruppen) denn dafür tun, dass es 2025 für uns besser (JSZ, Abstände nicht verringern oder gar steigern, etc.) wird. Jetzt hätten wir etwas mehr als 1,5 Jahre Zeit, um zu handeln und weniger zu jammern.

Mögliche Handlungsoptionen:

- Wir müsste alle geschlossen in die Gewerkschaft eintreten, damit auch unsere Themen Gehör finden.
- Können wir eine Gewerkschaft gründen?! (Wie würde das funktionieren)
- Weiter jammern und nichts tun
- ...
- ..
- .

Für weitere Vorschläge bin ich sehr offen

In einer Abteilung sind im Schnitt 20 Personen, davon 14-16 in den Entgeltgruppen 5-9a und 4 bis 6 Personen im Bereich 9b+.

Selbst wenn die höheren Entgeltgruppen in die Gewerkschaft eintreten ist die Masse (logischerweise) im unteren Bereich. Es gibt kein Szenario in dem Verdi sich für 9b+ einsetzen wird weil diese Entgeltgruppen einfach keine repräsentative Anzahl an Mitgliedern wiederspiegeln wird.

Es gäbe natürlich das unrealistische Szenario welches du im ersten Spiegelstrich beschreibst. Wir treten alle geschlossen der Gewerkschaft bei. Dann müsste ich jetzt also meinen Antrag fertig machen und 1 % Brutto pro Monat einzahlen in der Hoffnung jeder in Deutschland macht mit.

Risiko vs. Erfolgschance nicht erschwinglich.

Also- bleibt weiterhin nur rumjammern ? Ganz im Gegenteil:

1.)  Die Unzufriedenen gehen auf Ihre Landräte/(Ober-)Bürgereister zu und legen eine Forderungsliste vor. Sie argumentieren wie hier im Forum mit dem "unterirdischen, leistungsfeindlichen  Tarifabschluß+ sonstigen schlechten Rahmendingungen.Wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden (können), legen sie die bereits vorgefertigte Kündigung vor und bereiten sich auf den Wechsel vor.

2.) Sie gründen tatsächlich eine Spartengewerkschaft; Anleitung dazu z.B. unter- https://www.personalwissen.de/arbeitsrecht/mitbestimmung/gewerkschaft/gewerkschaft-gruenden-arbeitnehmer/- . Spartengewerkschaften sind immer möglich, wenn nachgewiesen wird, dass einzelne Berufsgruppen nicht ausreichend vertreten werden. Und nach den Kommentaren hier, liegen ja unzählige Belege vor, dass sogar gegen einzelne Berufs-/Entgeltgruppen verhandelt wird.Von daher wird jedes Arbeitsgericht dem- bei Zweifeln der bisher verhandelnden Gewerkschaften -zustimmen.

Jetzt muß man nur noch eine entsprechend hohe Anzahl von Beschäftigten überzeugen, in Ihre Gewerkschaft einzutreten und entsprechende Beiträge zu bezahlen, damit man auch tariffähig wird. Ist alles mit sehr viel persönlichem Engagement verbunden- aber besser als rumjammern und das "OPFAA" sein allemal.


Micolash

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Ich freue mich auf die Gewerkschaft ITöD  ;D

brian

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Nein, die Einigkeit bestand eben nicht.