Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 315610 times)

MoinMoin

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man spätestens ab März 23 weniger in der Tasche hat.
Das ist albern. NIEMAND hat "weniger in der Tasche".

Bestimmst kannst du uns vorrechnen, wie du zu diesem Schluss kommst.
Also im Juli 2023 haben wir alle "weniger in der Tasche".
Im März 2324 haben einige weniger in der Tasche als im Vormonat.
Alle haben im März 24 mehr in der Tasche als im Mai 23.
Dafür haben alle im im Juni 24 weniger in der Tasche als im Juni 23, oder?

Fakt ist wir haben bis März 24 eine Null Runde, da bekommt niemand mehr Tabellenentgelt als jetzt!

xirot

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man spätestens ab März 23 weniger in der Tasche hat.
Das ist albern. NIEMAND hat "weniger in der Tasche".

Bestimmst kannst du uns vorrechnen, wie du zu diesem Schluss kommst.
Also im Juli 2023 haben wir alle "weniger in der Tasche".
Im März 2324 haben einige weniger in der Tasche als im Vormonat.
Alle haben im März 24 mehr in der Tasche als im Mai 23.
Dafür haben alle im im Juni 24 weniger in der Tasche als im Juni 23, oder?

Fakt ist wir haben bis März 24 eine Null Runde, da bekommt niemand mehr Tabellenentgelt als jetzt!

Das weniger für 2024 wird sich durch die Anpassung der Steuertabelle zu 01.2024 ausgleichen.

niagAkcaBdipS

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Fakt ist wir haben bis März 24 eine Null Runde, da bekommt niemand mehr Tabellenentgelt als jetzt!
Wir haben keine Nullrunde!
Wir haben nur keine tabellenwirksame Erhöhung.
Und das ist vollkommen okay.

xirot

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Wie ist der Zusammenhang zwischen Geldwert und Kaufkraft?
Hab ich dir oben am Beispiel von Lebensmitteln erklärt.

Zu den Auswirkungen des Tarifabschlusses auf die Kaufkraft hier nochmals mein Brotbeispiel, jetzt mal mit den echten Werten (Stkl. I, kein Kinderfreibetrag):

Situation heute: E1/2 bekommt 2.016 Euro (netto 1.431 Euro), E15Ü/5 bekommt 7.956 Euro (netto 4.442 Euro). Ein Brot kostet 5 Euro.
-> E1 kann 286 Brote kaufen, E15Ü kann 888 Brote kaufen.

Beide bekommen den Tarifabschluss, der Brotpreis steigt bis März 2024 von 5 Euro auf 5,66 Euro.

Situation ab 03/2024: E1 bekommt 2.356 Euro (netto 1.621 Euro), E15Ü bekommt 8.605 Euro (netto 4.757 Euro). Ein Brot kostet 5,66 Euro.
-> E1 kann weiterhin 286 Brote kaufen, E15Ü kann jedoch nur noch 840 Brote statt vorher 888 kaufen.

Das eigentliche Problem daran ist, dass der E15Ü behauptet von 840 Broten nicht satt zu werden.

Das eigentliche Problem daran ist, zu meinen, dass die Welt nur aus Broten besteht. Für Personen die ausschließlich Wert auf vorgekautem legen fällt es natürlich schwer Transferleistungen wie sie bei Prüfungen im Abitur und Studium gelebte Praxis sind zu erreichen.

Kanda

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Wie ist der Zusammenhang zwischen Geldwert und Kaufkraft?
Hab ich dir oben am Beispiel von Lebensmitteln erklärt.

Zu den Auswirkungen des Tarifabschlusses auf die Kaufkraft hier nochmals mein Brotbeispiel, jetzt mal mit den echten Werten (Stkl. I, kein Kinderfreibetrag):

Situation heute: E1/2 bekommt 2.016 Euro (netto 1.431 Euro), E15Ü/5 bekommt 7.956 Euro (netto 4.442 Euro). Ein Brot kostet 5 Euro.
-> E1 kann 286 Brote kaufen, E15Ü kann 888 Brote kaufen.

Beide bekommen den Tarifabschluss, der Brotpreis steigt bis März 2024 von 5 Euro auf 5,66 Euro.

Situation ab 03/2024: E1 bekommt 2.356 Euro (netto 1.621 Euro), E15Ü bekommt 8.605 Euro (netto 4.757 Euro). Ein Brot kostet 5,66 Euro.
-> E1 kann weiterhin 286 Brote kaufen, E15Ü kann jedoch nur noch 840 Brote statt vorher 888 kaufen.

Das eigentliche Problem daran ist, dass der E15Ü behauptet von 840 Broten nicht satt zu werden.

Das eigentliche Problem ist, dass E15Ü vermutlich drei Jahre länger zur Schule gegangen ist, anschließend 5 Jahre zum Studium und vermutlich nochmal 5 Jahre für einen Lohn unter E1 promoviert hat. E15Ü musste vorher bis 45 arbeiten, bis er in seinem Leben so viel Brot kaufen konnte wie E1. Jetzt muss er eben bis 50 arbeiten, da die Differenz immer geringer wird. Es ist mit Sicherheit ein toller Weg für Aus- und Weiterbildungen sowie Führungsaufgaben immer weniger Brote zu geben. 14€ Mindestlohn wären übrigens auch ein toller Weg Gesellenausbildungen nutzlos zu machen. Das sollten wir als Nächstes angehen.
Aus meiner persönlichen Situation: ich kann durch Übernahme von Führungsaufgaben 2 EG nach oben. Das Angebot existiert. Aber warum soll ich mir das für 200€ brutto mehr an tun? Ich habe abgelehnt und schaue gerade genüsslich zu, wie die Hälfte aller Führungspositionen unbesetzt ist.

VaPi

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Sind hier noch andere Juristen unterwegs?

Habe schon direkt erste Anfragen bekommen ob die 3000 € pfändbar sind.

Bei den 1240 € ist es wohl unproblematisch ein Fall des 850i ZPO, weil eine nicht wiederkehrende Einmalzahlung. Hier muss dann ein Antrag bei Gericht gestellt und auf Milde des Richters gehofft werden.

Aber wie verhält es sich bei den 220 €? Gehören ja zweifelsfrei auch zu der nicht wiederkehrenden 3000 € Prämie. Aber könnte ein Richter werten dass die die aufgrund der monatlichen Zahlweise einen wiederkehrenden Charakter erhalten , womit sich ein Antrag nach 850i ZPO erübrigt?

Oder wäre es auch taktisch besser generell nur einen Antrag über die 1240 € zu stellen,  um eine Gesamtentscheidung zu umgehen, die eben aufgrund der monatlichen Auszahlung weniger erfolgsversprechend wäre als ein separater Antrag über die zweifelsfrei nicht wiederkehrenden 1240 € ?

Meines Erachtens komplett pfändbar. Es liegt keine Erschwernis, wie zb bei Coronabonus vor. Anderweitige Regelungen sind nicht ersichtlich.

Vorstellbar wäre ein Urteil, das 50% als unpfändbar ausurteilt.

Kanda

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Fakt ist wir haben bis März 24 eine Null Runde, da bekommt niemand mehr Tabellenentgelt als jetzt!
Wir haben keine Nullrunde!
Wir haben nur keine tabellenwirksame Erhöhung.
Und das ist vollkommen okay.

Dann haben wir nächstes Jahr de facto eine Nullrunde. Man kann es drehen wie man will: eins der beiden Jahre ist eine Nullrunde. Für manche sogar noch weniger als das

BVerfGBeliever

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Wie ist der Zusammenhang zwischen Geldwert und Kaufkraft?
Hab ich dir oben am Beispiel von Lebensmitteln erklärt.

Zu den Auswirkungen des Tarifabschlusses auf die Kaufkraft hier nochmals mein Brotbeispiel, jetzt mal mit den echten Werten (Stkl. I, kein Kinderfreibetrag):

Situation heute: E1/2 bekommt 2.016 Euro (netto 1.431 Euro), E15Ü/5 bekommt 7.956 Euro (netto 4.442 Euro). Ein Brot kostet 5 Euro.
-> E1 kann 286 Brote kaufen, E15Ü kann 888 Brote kaufen.

Beide bekommen den Tarifabschluss, der Brotpreis steigt bis März 2024 von 5 Euro auf 5,66 Euro.

Situation ab 03/2024: E1 bekommt 2.356 Euro (netto 1.621 Euro), E15Ü bekommt 8.605 Euro (netto 4.757 Euro). Ein Brot kostet 5,66 Euro.
-> E1 kann weiterhin 286 Brote kaufen, E15Ü kann jedoch nur noch 840 Brote statt vorher 888 kaufen.

Das eigentliche Problem daran ist, dass der E15Ü behauptet von 840 Broten nicht satt zu werden.

Das Beispiel sollte lediglich zeigen, dass nicht "die Kluft immer größer wird" (wie vorhin hier behauptet), sondern das Gegenteil der Fall ist:

E1 kann sich weiterhin gleich viel leisten wie vorher, während E15Ü verzichten muss (ersetze "Brot" durch irgendetwas deiner Wahl)..

Majon

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Ich kann mit dem Ergebnis aus Inflationsprämie, Sockelbetrag und prozentualer Erhöhung ganz gut leben...

Das Einzige, was ich persönlich sehr bedauerlich finde ist, dass die Altersteilzeitregelung nicht verlängert wird, da ich dadurch mindestens 1½ Jahre länger arbeiten und dadurch auch länger in Deutschland leben muss, bevor ich mit 63 und horrenden Abschlägen in Rente gehen und auf die Kanaren auswandern kann...

Tja, neuer Stichtag: 01. Oktober 2031 - dann habe ich, inkl. Ausbildung, durchgehend 45 Jahre und 2 Monate gearbeitet...

Nun kann ich bloß noch hoffen, dass die Abschläge bei vorzeitig in Anspruch genommener Rente von derzeit 14,4% in den nächsten 8½ Jahren nicht noch drastisch angehoben werden...

niagAkcaBdipS

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Dann haben wir nächstes Jahr de facto eine Nullrunde. Man kann es drehen wie man will: eins der beiden Jahre ist eine Nullrunde. Für manche sogar noch weniger als das
Also ich habe dieses Jahr 2.560 Euro netto mehr in der Tasche.
In 24 habe ich 440 Euro mehr in der Tasche und am März 24 habe ich dann ca. 9% brutto mehr.

Eine Nullrunde in 23 und oder 24 kann ich nicht erkennen.

AE

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Frage zur Altersteilzeit: Verdi teilt ja mit, dass es nicht gelungen ist, die Regelung zur Altersteilzeit
zu verlängern. Das heißt konkret? Es kann niemand mehr in Altersteilzeit gehen oder wurden nur einzelne Bedigungen gestrichen?


Aleksandra

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Hallo zusammen,
bin eigentlich stille Mitleserin. Aber dieses Ergebnis haut mich wirklich um - im negativen Sinne.

Ich hoffe die ganze Zeit, dass ich einen katastrophalen und dämlichen Rechenfehler mache. Aber wenn ich nichts übersehen habe, bekomme ich mit den 220€ netto mehr, als mit der Tabellenerhöhung ab März 2024. Heißt also mehr Gehalt zwischen Juni 23 und März 24, dann wieder weniger. Nur geringfügig, aber trotzdem.

Geht‘s noch wem so?

Geht mir in E9b/Stufe 3 auch so.
Sind zwar nur ~25€, ist aber trotzdem mies…
Ab März 24 bekommst Du laut Tabelle 410,09 EUR brutto mehr. Und das ist bei Dir weniger als 220 EUR netto?

Aleksandra

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Aus meiner persönlichen Situation: ich kann durch Übernahme von Führungsaufgaben 2 EG nach oben. Das Angebot existiert. Aber warum soll ich mir das für 200€ brutto mehr an tun? Ich habe abgelehnt und schaue gerade genüsslich zu, wie die Hälfte aller Führungspositionen unbesetzt ist.
Bei mir ist es exakt dasselbe. Ich habe sozusagen das Maximum erreicht, was ich an Entgelt bekommen kann ohne Führungsaufgaben zu übernehmen. Für ein paar hundert EUR brutto mehr bin ich dafür aber nicht bereit. Dafür müsste man mir schon Entgeltsteigerungen zusagen die deutlich über dem liegen was die Tabelle so her gibt.

Junge

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Wie ist der Zusammenhang zwischen Geldwert und Kaufkraft?
Hab ich dir oben am Beispiel von Lebensmitteln erklärt.

Zu den Auswirkungen des Tarifabschlusses auf die Kaufkraft hier nochmals mein Brotbeispiel, jetzt mal mit den echten Werten (Stkl. I, kein Kinderfreibetrag):

Situation heute: E1/2 bekommt 2.016 Euro (netto 1.431 Euro), E15Ü/5 bekommt 7.956 Euro (netto 4.442 Euro). Ein Brot kostet 5 Euro.
-> E1 kann 286 Brote kaufen, E15Ü kann 888 Brote kaufen.

Beide bekommen den Tarifabschluss, der Brotpreis steigt bis März 2024 von 5 Euro auf 5,66 Euro.

Situation ab 03/2024: E1 bekommt 2.356 Euro (netto 1.621 Euro), E15Ü bekommt 8.605 Euro (netto 4.757 Euro). Ein Brot kostet 5,66 Euro.
-> E1 kann weiterhin 286 Brote kaufen, E15Ü kann jedoch nur noch 840 Brote statt vorher 888 kaufen.

Na und?
Wer braucht schon 840 Brote wenn 286 Brote auch reichen müssen.

BrotloseKunst

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Hallo zusammen,
bin eigentlich stille Mitleserin. Aber dieses Ergebnis haut mich wirklich um - im negativen Sinne.

Ich hoffe die ganze Zeit, dass ich einen katastrophalen und dämlichen Rechenfehler mache. Aber wenn ich nichts übersehen habe, bekomme ich mit den 220€ netto mehr, als mit der Tabellenerhöhung ab März 2024. Heißt also mehr Gehalt zwischen Juni 23 und März 24, dann wieder weniger. Nur geringfügig, aber trotzdem.

Geht‘s noch wem so?

Geht mir in E9b/Stufe 3 auch so.
Sind zwar nur ~25€, ist aber trotzdem mies…
Ab März 24 bekommst Du laut Tabelle 410,09 EUR brutto mehr. Und das ist bei Dir weniger als 220 EUR netto?

Ja, (außer in meinem Rechenweg steckt irgendwo ein Fehler, den ich übersehe...)

Juli 2023 (mein letztes Netto +220): 2463.85€
April 2024 (laut TVöD-Gehaltsrechner): Brutto 4036,96, Netto 2443,93€