Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion III (Tarifergebnis)  (Read 308262 times)

schnitzelesser

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Vor allem geht es nicht um ein Fass, sondern um eine Berechnungslogik zur prozentualen Bewertung. Und es wären auch nicht 0,08 Punkte pro Jahr, sondern eher 0,11.

Faaaaaalsch. Die 3000€ stehen dem für 2022 gültigen Durchschnittsbrutto von 43.142€ gegenüber. Ergibt immer 0,069 Rentenpunkt was bei 36,01€ pro Rentenpunkt 2,50€ entspricht. Da das Durchschnittsbrutto 2023 deutlich steigen wird, wird dieser wert sogar nochnals sinken.

Auch wird sich das nicht durch die Rente weiter fortpflanzen. Die spätere Tabellenerhöhung wäre sicherlich nicht im selben Maße erfolgt wenn es dieses Jahr schon eine Erhöhung gegeben hätte.
Du hast meinen verlinkten Beitrag nicht gelesen.

XLS

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Die durschnittlich 11% sind die, die für die Zeit ab 03/24 verkündet wurden. Gewiss spart der AG zunächst jede Menge Kohle durch das jetzige Modell bis dahin. Dann sollen es aber die durschnittlich 11% brutto sein. Demzufolge waren sie innerhalb der Laufzeit von zwei Jahren auch brutto drin. (Wie auch immer man sie anderweitig aufgeteilt hätte)

...die 11 Prozent wären wahrscheinlich auch gekommen: 5,5 Prozent in 2023 und 5,5 Prozent in 2024. mit der IAP haben wir noch 3.000 Euro "auf die Hand" mehr.

Aber wir hätten keine 20 Prozent bekommen.

Keeper83

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...In 10 Monaten wird Formosa angegriffen und wir haben 16 Prozent Inflation...

Die 16 Prozent Inflation haben wir dann aber nicht wegen dem Angriff, sondern wegen den Sanktionen die die Amerikaner von uns verlangen werden. Es gibt keinen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Angriffskriegen und Sanktionen, denn sonst hätten wir ja bei Irak- Afghanistan und vielen weiteren auch sanktionieren müssen.
Die derzeitige Inflation beruht also rein auf Ideologie und nicht auf irgendwelchen Kriegen.

Wie würdest du dem Russischem bzw. Chinesischem Regime deutlich machen, dass man Grenzen nicht mit Gewalt verschiebt und Kriegsverbrechen nicht tolerierbar sind? 

Quelle zu dem Verlangen der Amerikaner? 

armerknecht

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Zitat
Inflationsdruck lässt kaum nach
Bei hohen Lebensmittelpreisen keine Trendwende in Sicht

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bei-hohen-Lebensmittelpreisen-keine-Trendwende-in-Sicht-article24082660.html

FearOfTheDuck

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Die durschnittlich 11% sind die, die für die Zeit ab 03/24 verkündet wurden. Gewiss spart der AG zunächst jede Menge Kohle durch das jetzige Modell bis dahin. Dann sollen es aber die durschnittlich 11% brutto sein. Demzufolge waren sie innerhalb der Laufzeit von zwei Jahren auch brutto drin. (Wie auch immer man sie anderweitig aufgeteilt hätte)

...die 11 Prozent wären wahrscheinlich auch gekommen: 5,5 Prozent in 2023 und 5,5 Prozent in 2024. mit der IAP haben wir noch 3.000 Euro "auf die Hand" mehr.

Aber wir hätten keine 20 Prozent bekommen.

Gewiss. Es ist ja auch spekulativ, was die IAP an Prozenten wert gewesen wäre.

Nein sicher nicht. Daher wie Knarfe schrieb: Es ist müßig...

Tanathos

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Für mich sind das in TV V 12/2 6400€ Brutto die pro Jahr vom AG zu zahlen wären.

Off Topic:
Wie kommt man in Gruppe 12 TV-V und was muss dafür tun / gemacht haben?
Konkret: Was übst du für Tätigkeiten aus...

Die Entgeltgruppe 12 ist ein absoluter Traum für mich, würd es aber (vermutlich) leider auch bleiben...

Ähhhh würde sagen Job wechseln und verhandeln. So wars bei mir. Bin an sich Ingenieur in einer strategischen Rolle, bzw. Bindeglied zu Verbänden.

Tanathos

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Vor allem geht es nicht um ein Fass, sondern um eine Berechnungslogik zur prozentualen Bewertung. Und es wären auch nicht 0,08 Punkte pro Jahr, sondern eher 0,11.

Faaaaaalsch. Die 3000€ stehen dem für 2022 gültigen Durchschnittsbrutto von 43.142€ gegenüber. Ergibt immer 0,069 Rentenpunkt was bei 36,01€ pro Rentenpunkt 2,50€ entspricht. Da das Durchschnittsbrutto 2023 deutlich steigen wird, wird dieser wert sogar nochnals sinken.

Auch wird sich das nicht durch die Rente weiter fortpflanzen. Die spätere Tabellenerhöhung wäre sicherlich nicht im selben Maße erfolgt wenn es dieses Jahr schon eine Erhöhung gegeben hätte.
Du hast meinen verlinkten Beitrag nicht gelesen.

Weil deine Berechnung schwachsinnig ist. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der AG, und das habe ich wiederum in einem anderen Beitrag dargelegt den du wohl nicht gelesen hast, für die 3000€  Netto noch die Bruttokosten getragen hätte. Du bekommst 3000€, mehr nicht. Ob Brutto oder Netto ändert an dem Betrag nix.

patrick0815

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...klar ist die IAP "zusätzlich", ansonsten hätten wir gar nichts bekommen, gemessen an den Vorjahren vlt. eine pumpelige Erhöhung von jährlich um die 3 Prozent (brutto!!!).

Mit der Steuer- und Abgabenfreiheit der IAP geht ja der positive Aspekt einher, dass wir "mehr Geld auf die Hand" erhalten. Unter normalen / versteuerten Umständen hätten wir nie so eine hohe Zahlung erhalten. Ich rechne die 3.000 Euro gedanklich immer in ca. 5.000 Euro brutto um. Wir profitieren somit von der Steuerfreiheit.
So kannst du das nicht umrechnen, da dir die Einzahlungen in SV und VBL entgehen. Ganz weit vorn im Thema habe ich eine Berechnung angestellt, die diese Umstände bewertet.

https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,120547.msg295408.html#msg295408

Der Beitrag kann gern diskutiert werden.

Was bringen 3k für die Rente? 0,08 Punkte oder? Lächerlich was da für ein Fass aufgemacht wird.

Es sind aber 0,08 Punkte × 20-30 Jahre.. ergo irgendwas um gesamt 2-3 Rentenpunkte á 35€, die dir entgehen, also rd. 100€ Rente bzw. 1.200€ im Jahr × 20 Jahre rd. 25.000€ Rente..

Wie Bastel und andere schon schrieben...

Der Effekt auf die Rente ist tatsächlich nur einmalig und zwar in dem Jahr, in dem die Inflationsausgleichsprämie gezahlt wird.

niagAkcaBdipS

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Ähhhh würde sagen Job wechseln und verhandeln. So wars bei mir. Bin an sich Ingenieur in einer strategischen Rolle, bzw. Bindeglied zu Verbänden.

Hab ich gemacht, bin von 7 in die 10 durch Wechsel des Arbeitgebers.
Kein Studium, kein Ingenieur, kein Betriebswirt oder ähnliches.
Kfm. Ausbildung.

Die Beschreibung deiner Stelle ist leider sehr spekulativ und mehr oder weniger nichtssagend.
Strategische Rolle habe ich auch inne.

Aleksandra

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Zusätzlich ist sie aber in dem Moment nicht mehr, wo die Ausbezahlung der jetzt dringend notwendigen Entgelterhöhung verschoben wird - vielmehr wird sie damit bezahlt.

Ich sehe - und das ist wahrscheinlich mein "Fehler" - den "ohnehin geschuldeten Arbeitslohn" nicht mehr als das, was vor zwei Jahren bei der letzten Tarifrunde errechnet wurde, sondern als das, was jetzt errechnet wurde - dass die Entgelte zuerst um 200,- Euro und dann um zusätzliche 5,5% erhöht werden.

Du erhältst ja weiterhin Deinen Arbeitslohn. Also ich die Prämie immer zusätzlich.
Wann es eine Lohnsteigerung gibt ist frei verhandelbar. Aber ganz gleich was man verhandelt. Die Prämie ist immer zusätzlich. Denn Deinen normalen Lohn erhältst Du ja trotzdem.
Was halt nicht geht ist, dass ein AG das normale Gehalt an einem Monat gar nicht ausbezahlt und das durch eine IAP ersetzt. Aber das ist bei uns ja auch nicht der Fall.

alterschlingel

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Ich finde die Erhöhung in 3/24 auch nicht richtig. Ändert aber wohl nichts mehr an der aktuellen Situation. Das heißt, abfinden damit. Was mir aber Sorge macht, in welch perfider Form immer neue Verhandlungstaktiken und Varianten ins Feld geführt werden.
Wenn das Schule macht, dann erhalten wir in Zukunft die prozentualen Erhöhungen immer erst am ENDE der Laufzeit, weil ja die letzte Erhöhung "eben erst" tabellenwirksam wurde.

Das ist die reinste Basarmentalität in meinen Augen.

Rechthaber

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Du erhältst ja weiterhin Deinen Arbeitslohn. Also ich die Prämie immer zusätzlich.
Wann es eine Lohnsteigerung gibt ist frei verhandelbar. Aber ganz gleich was man verhandelt. Die Prämie ist immer zusätzlich. Denn Deinen normalen Lohn erhältst Du ja trotzdem.
Was halt nicht geht ist, dass ein AG das normale Gehalt an einem Monat gar nicht ausbezahlt und das durch eine IAP ersetzt. Aber das ist bei uns ja auch nicht der Fall.

Ich sehe trotzdem nicht, wie die Inflationsprämie in der aktuellen Ausgestaltung mit § 8 Abs. 4 EStG konform ist. § 8 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 mag strittig sein, aber ich sehe Nr. 4 als nicht erfüllt an. Denn mit Wegfall der Prämie im Februar 2024 erhöht sich der Arbeitslohn im März 2024.

Ich verstehe immer noch nicht, dass das bei verdi oder beim dbb keiner gesehen haben will.

Es genügt ja ein Beschäftigter (TV-L) oder Beamter (Landesbeamte) in den Finanzbehörden, den der vorliegende Abschluss nicht tangiert und der sich das dann mal genauer anschaut... Und schwupps, nachträglich zu versteuern. Mit Glück nur die Zahlung im Februar 2024, mit Pech alle monatlichen Zahlungen seit Juli 2023.
« Last Edit: 27.04.2023 15:02 von Rechthaber »

Prüfer SH

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Du erhältst ja weiterhin Deinen Arbeitslohn. Also ich die Prämie immer zusätzlich.
Wann es eine Lohnsteigerung gibt ist frei verhandelbar. Aber ganz gleich was man verhandelt. Die Prämie ist immer zusätzlich. Denn Deinen normalen Lohn erhältst Du ja trotzdem.
Was halt nicht geht ist, dass ein AG das normale Gehalt an einem Monat gar nicht ausbezahlt und das durch eine IAP ersetzt. Aber das ist bei uns ja auch nicht der Fall.

Ich sehe trotzdem nicht, wie die Inflationsprämie in der aktuellen Ausgestaltung mit § 8 Abs. 4 EStG konform ist. § 8 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 mag strittig sein, aber ich sehe Nr. 4 als nicht erfüllt hat. Denn mit Wegfall der Prämie im Februar 2024 erhöht sich der Arbeitslohn im März 2024.

Ich verstehe immer noch nicht, dass das bei verdi oder beim dbb keiner gesehen haben will.

Es genügt ja ein Beschäftigter (TV-L) oder Beamter (Landesbeamte) in den Finanzbehörden, den der vorliegende Abschluss nicht tangiert und der sich das dann mal genauer anschaut... Und schwupps, nachträglich zu versteuern. Mit Glück nur die Zahlung im Februar 2024, mit Pech alle monatlichen Zahlungen seit Juli 2023.

Vielleicht kommt ja eine Lohnsteueraußenprüfung

patrick0815

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Du erhältst ja weiterhin Deinen Arbeitslohn. Also ich die Prämie immer zusätzlich.
Wann es eine Lohnsteigerung gibt ist frei verhandelbar. Aber ganz gleich was man verhandelt. Die Prämie ist immer zusätzlich. Denn Deinen normalen Lohn erhältst Du ja trotzdem.
Was halt nicht geht ist, dass ein AG das normale Gehalt an einem Monat gar nicht ausbezahlt und das durch eine IAP ersetzt. Aber das ist bei uns ja auch nicht der Fall.

Ich sehe trotzdem nicht, wie die Inflationsprämie in der aktuellen Ausgestaltung mit § 8 Abs. 4 EStG konform ist. § 8 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 mag strittig sein, aber ich sehe Nr. 4 als nicht erfüllt hat. Denn mit Wegfall der Prämie im Februar 2024 erhöht sich der Arbeitslohn im März 2024.

Ich verstehe immer noch nicht, dass das bei verdi oder beim dbb keiner gesehen haben will.

Es genügt ja ein Beschäftigter (TV-L) oder Beamter (Landesbeamte) in den Finanzbehörden, den der vorliegende Abschluss nicht tangiert und der sich das dann mal genauer anschaut... Und schwupps, nachträglich zu versteuern. Mit Glück nur die Zahlung im Februar 2024, mit Pech alle monatlichen Zahlungen seit Juli 2023.

Dies ist doch haarspalterei.

In der Tarifeinigung wird niemals stehen, dass die Inflationsausgleichsprämie als Ausgleich für die in 2023 ausbleibende Entgelterhöhung gezahlt wird.
Für die in 2023 ausbleibende Erhöhung, wird das Entgelt in 2024 im Schnitt um 11% erhöht. Anstatt 5,5% in 2023 und 5,5% in 2024.

Prüfer SH

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Du erhältst ja weiterhin Deinen Arbeitslohn. Also ich die Prämie immer zusätzlich.
Wann es eine Lohnsteigerung gibt ist frei verhandelbar. Aber ganz gleich was man verhandelt. Die Prämie ist immer zusätzlich. Denn Deinen normalen Lohn erhältst Du ja trotzdem.
Was halt nicht geht ist, dass ein AG das normale Gehalt an einem Monat gar nicht ausbezahlt und das durch eine IAP ersetzt. Aber das ist bei uns ja auch nicht der Fall.

Ich sehe trotzdem nicht, wie die Inflationsprämie in der aktuellen Ausgestaltung mit § 8 Abs. 4 EStG konform ist. § 8 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 mag strittig sein, aber ich sehe Nr. 4 als nicht erfüllt hat. Denn mit Wegfall der Prämie im Februar 2024 erhöht sich der Arbeitslohn im März 2024.

Ich verstehe immer noch nicht, dass das bei verdi oder beim dbb keiner gesehen haben will.

Es genügt ja ein Beschäftigter (TV-L) oder Beamter (Landesbeamte) in den Finanzbehörden, den der vorliegende Abschluss nicht tangiert und der sich das dann mal genauer anschaut... Und schwupps, nachträglich zu versteuern. Mit Glück nur die Zahlung im Februar 2024, mit Pech alle monatlichen Zahlungen seit Juli 2023.

Dies ist doch haarspalterei.

In der Tarifeinigung wird niemals stehen, dass die Inflationsausgleichsprämie als Ausgleich für die in 2023 ausbleibende Entgelterhöhung gezahlt wird.
Für die in 2023 ausbleibende Erhöhung, wird das Entgelt in 2024 im Schnitt um 11% erhöht. Anstatt 5,5% in 2023 und 5,5% in 2024.

Was geschrieben steht  interessiert nicht. Entscheidend ist die rechtliche Würdigung. Ich bin aber auch sicher das da nichts passiert. Ich kenne mich im Bereich LSt allerdings zu wenig aus, wie das mit Arbeitslohn und der Beweiskraft ist.
Vielleicht weilt hier ja ein LSt-Außenprüfer unter uns?