Mich würde einfach interessieren, warum sich die Leute so an der fehlenden Tabellenwirksamkeit aufhängen?!
Es geht ums "Prinzip".
Glaub mir, ich brauche die nächste Tarifrunde eigentlich überhaupt nicht. Mit meiner E12/5 und meiner Frau in der E9/6 ("double income, no kids" - zusammen 125kpa) überweisen wir jeden Monat über 1.000,- Euro auf unser Sparkonto. Die "Inflation" kratzt uns überhaupt nicht. Wenn ich nächstes Jahr die 3k Prämie auch noch kriegen sollte (ich bin im TV-H), kaufe ich mir irgendeinen Schwachsinn. Meine Frau vermutlich auch.
TROTZDEM halte ich es für falsch, eine Inflationsprämie, die
ZUSÄTZLICH ausbezahlt werden sollte, dafür zu missbrauchen, um eigentlich jetzt dringend notwendige Tariferhöhungen um über ein Jahr zu verschieben.
Die angedachte
ZUSÄTZLICHKEIT geht komplett verloren. Die Löhne werden jetzt erstmal nicht erhöht. Dafür gibt es Einmalzahlungen. Der Arbeitgeber spart dabei - auf meine Kosten. Thema: Absenkung des Durchschnittseinkommens für Jahressonderzahlung, Rentenbeiträge, Krankengeld, Überstunden, etc. Alles bleibt auf dem Stand, als hätte es keinen Inflationsausgleich gegeben.
Weshalb die Prämie
ZUSÄTZLICH zu einer gleichzeitigen Erhöhung der Entgelte sein sollte? Zum Kompensieren der letzten zwei Jahre! Dass der letzte Tarifabschluss aufgrund der langen Laufzeit für die Arbeitnehmer nur Verluste gebracht hat, darüber brauchen wir wohl nicht zu streiten.
Man kann sich auf dem bereits Erreichten ausruhen und denken, der "Wanst" ist dick genug - ich lasse mich gerne mit "Peanuts" abspeisen - oder man kämpft weiter für die Rechte der Arbeitnehmer. "Fett, faul und gefräßig" ist dabei aber scheinbar leider die bevorzugte Mentalität der Deutschen.