Ich bin sogar genauestens über die Mietpreisentwicklung informiert, da ich seit 2015 alle zwei Jahre eine vollständige Wohnungsmarktanalyse für einen Ballungsraum auswerte, um daraus die Angemessenheitsgrenzen für das untere Marktsegment zu ermitteln. Im mittleren und oberen Marktsegment, das für Beamte eher zutreffen dürfte, liegen die Anstiege der Bestandsmieten bei den von mir genannten 5% pro 3 Jahre. Von den 15-20%, die du nennst, war der Markt selbst in der Langzeitbetrachtung seit 1990 stets sehr weit entfernt.
Ob Herr Siebenkotten mit seiner Prognose auf fundierte Daten zurückgreift (immerhin ist seine Position hochgradig interessengesteuert), geht aus dem von dir zitierten Beitrag nicht hervor. Dass es eine populistische Aussage ist, wird aufgrund der undifferenzierten Formulierung deutlich. Denn „alles was legal ist, auszunutzen“ ist nur dort möglich und in Einzelfällen wirtschaftlich, wo es der Markt hergibt. Also in einigen der von mir genannten Ballungszentren, aber ganz bestimmt nicht in den ländlichen Regionen Brandenburgs, Thüringens, Niedersachsens, Schleswig-Holsteins oder Hessens. Um nur einige zu nennen.