Autor Thema: Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion  (Read 482470 times)

Umlauf

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 664

Beamtix

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 125
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #526 am: 12.05.2023 07:02 »
Ich finde den Artikel auch sehr gut. Aber seien wir mal ehrlich: So dezidiert hat verdi einfach nicht in seinen öffentlichen Äußerungen argumentiert. Von denen kam fast nichts. Auch nicht vom dbb, von dem man jetzt gar nichts hört. Silberbach muss doch mit BMI darüber gesprochen haben, was das Ergebnis für die Beamten bedeutet. Trotzdem kein Wort. Das ist schon sehr seltsam.

Beamtix

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 125
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #527 am: 12.05.2023 07:05 »
Wenn die Beamten tatsächlich nur 7,8 Prozent erhalten,  ist der Reallohnverlust noch deutlich höher, die Lohnsteigerungen für die unteren Besoldungsgruppen im Vergleich zu den TBs deutlich geringer.

Stolli

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 1
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #528 am: 12.05.2023 08:37 »
Hallo zusammen.
Vielleicht habe ich es irgendwo überlesen oder nicht gefunden. Ist es richtig, dass es für die VE keinen Inflationsausgleich geben wird. Auch wenn für die Beamten und damit die VEs noch gesetzliche Regelungen erfolgen müssen und die Frage des Sockelbetrages wegen der amtsangemessenen Alimentation noch berechnet werden muss bleibt doch die Frage des Inflationsausgleichs offen, der für die VEs zu einer Pensions-Nullrunde bis März2024 werden könnte. Hier müsste man dann schon die Frage Andenken, ob eine solche latente Nullrunde verfassungsgemäß ist zumal  - bevor das Argument Rentner bekommen ja auch nichts - kommt hier zu beachten ist, dass es keine Nullrunde bei den Rentnern .
Auffällig ist das alle Tarifparteien hierzu bewußt ? nichts sagen.

mgb

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 6
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #529 am: 12.05.2023 10:27 »
Ist es richtig, dass es für die VE keinen Inflationsausgleich geben wird.
So sieht es zumindest momentan wohl noch aus. Laut hiesiger örtlicher Presse soll Frau Faeser sich im Rahmen der Tarifverhandlungen  dergestalt geäussert haben, "das sei doch jetzt Rosinenpickerei, sie könne das doch nicht den Pensionären geben, den Rentnern aber nicht"
Die Wahrheit über diesen Coup dürfte wohl eher darin liegen, dass die AG nach den Erfahrungen der letzten Lohnrunden im Bund ´20 und bei den Ländern ´21 die Erfahrung machen durften, dass ein Splitten des Ergebnisses in prozentuale Erhöhungen und Festbeträge die Möglichkeit bietet, durch simples Umbenennen in "Prämien" letztere den VE vorzuenthalten. So geschehen mit der Coronaprämie im Bund (nach Besoldungsgruppen gestaffelt) und in den Ländern von damals 1300,-
Dass diese Gefahr auch in der aktuellen Runde bestand, muss den Verhandlungsführern folglich sehr wohl bewusst gewesen sein, so dass für mich der Verdacht besteht, dass wir (VE) hier schlicht und ergreifend "geopfert" wurden, um den Tarifabschluss überhaupt noch in trockene Tücher zu bringen.  Klar sind Tarif und Besoldung 2 verschiedene Seiten, aber es glaubt doch wohl niemand, dass es einen Abschluss ohne vorherige Zusage der Übernahme für den Beamtenbereich gegeben hätte? (Nicht zuletzt auch aufgrund der Erfahrungen in früheren Jahren)
Besonders ärgert mich dabei das Verhalten der Gewerkschaften, die sich komplett in Schweigen hüllen, obwohl sie  explizit (zumindest in meiner Gewerkschaft kann ich das behaupten, weil ich das vor 2 Jahren über den Seniorenbereich  mit angeleiert habe) auf diese Gefahr im Vorfeld hingewiesen wurden.
Verständlich ist das aus deren Sicht hingegen schon, denn ansonsten müssten sie halt Farbe bekennen....

Pendler1

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 464
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #530 am: 12.05.2023 10:52 »
@ Neumann20

" ... Du bist falsch informiert. Die Entwicklung der Diäten ist an die Lohnentwicklung gekoppelt: ... "

Danke für die Berichtigung.

Sonnenschein0

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 43
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #531 am: 12.05.2023 15:19 »
Es geht auch nicht um 6stellige Jahresgehälter. Eher darum, dass der Nachbar in ähnlichem Beruf in der Industrie einfach bei 35 Stunden statt 41 mal rund 500.- Netto mehr im Monat hat. Und wenns gut läuft nochmal 5 bis 10.000 am Jahresende extra.

Es steht doch jedem frei sich wo anders zu bewerben
. Niemand wird gezwungen im öD zu arbeiten.
Ja, es gibt immer Leute die haben aber so viel mehr. Im Raum Berlin/Brandenburg gibt es auch eine große Kluft. Da gibt es in Mitte die großen Firmen in denen man viel verdient ja, zu welchem Preis? 12h Arbeit am Tag. Sozialleben ade.
In Brandenburg gibt es tausende Firmen die gerade so nach Mindestlohn bezahlen. Also: es geht auch immer schlechter.
Wenn man sich natürlich nur an denen orientiert die mehr auf dem Konto haben kann man ja auch immer nur schlecht gelaunt sein.
In der pw kannst du auch nicht oft sagen "die Sonne scheint,  ich gehe jetzt mal mittags mit den Kindern an den see". Wenn du Glück hast darfst du an deinem Geburtstag eine halbe Stunde früher gehen. Auch das ist nicht überall so, will nur emdy beipflichten dass es im ÖD nicht grundsätzlich alles so total schlimm ist wie oft dargestellt. Ja, es sei denn natürlich ich lebe u.a. in einem Haus dass ich mir nicht leisten kann gerade so kante auf kante. Das sind dann gerne die Leute die am 1. Des Monats als erstes anrufen und sagen sie können ihre Miete nicht zahlen wenn das Geld einen Tag später kommt. Aber dann weiß ich, ich mache irgendwas grundsätzlich falsch.

NordWest

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 184
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #532 am: 12.05.2023 15:47 »
Es steht doch jedem frei sich wo anders zu bewerben.

Genau da liegt ja das Problem: Immer mehr Menschen machen genau das und in so gut wie allen Behörden herrscht eien massive Unterbesetzung, ob das Polizei, Justiz, Lehrer, Verwaltungsangestellte oder Mitarbeiter in Bürgerbüros sind - überall Bewerbermangel. An vielen Stellen sind bereits die Anforderungen an die Bewerber deutlich gesenkt worden, so dass die wenigen Menschen, die man jetzt noch bekommt, teilweise auch noch geringer qualifiziert sind als früher.

Das merken wir ja auch längst alle: Genehmigungs-Staus bei allen möglichen Projekten, lange Justizverfahren, Unterrichtsausfall, gerine Straßenpräsenz der Polizei, lange Wartezeiten auf Amtstermine,...

Mal ganz abgesehen davon, dass die geringe Besoldung einen vom BVrefG festgestellten Verfasssungsbruch darstellt und sich alleine deshalb etwas ändern muss, haben wir auch ein echtes gesellschaftliches Interesse an einem gut ausgestatteten öffentlichen Dienst.

Aber häufig klagen leider die gleichen Menschen über "lahme Ämter" und zu hohe Besoldung. Da muss man einfach mal über die Zusammenhänge nachdenken...

Organisator

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,846
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #533 am: 12.05.2023 15:58 »
Es steht doch jedem frei sich wo anders zu bewerben.

Genau da liegt ja das Problem: Immer mehr Menschen machen genau das und in so gut wie allen Behörden herrscht eien massive Unterbesetzung, ob das Polizei, Justiz, Lehrer, Verwaltungsangestellte oder Mitarbeiter in Bürgerbüros sind - überall Bewerbermangel. An vielen Stellen sind bereits die Anforderungen an die Bewerber deutlich gesenkt worden, so dass die wenigen Menschen, die man jetzt noch bekommt, teilweise auch noch geringer qualifiziert sind als früher.

Das merken wir ja auch längst alle: Genehmigungs-Staus bei allen möglichen Projekten, lange Justizverfahren, Unterrichtsausfall, gerine Straßenpräsenz der Polizei, lange Wartezeiten auf Amtstermine,...

Mal ganz abgesehen davon, dass die geringe Besoldung einen vom BVrefG festgestellten Verfasssungsbruch darstellt und sich alleine deshalb etwas ändern muss, haben wir auch ein echtes gesellschaftliches Interesse an einem gut ausgestatteten öffentlichen Dienst.

Aber häufig klagen leider die gleichen Menschen über "lahme Ämter" und zu hohe Besoldung. Da muss man einfach mal über die Zusammenhänge nachdenken...

und da der Personalmangel voraussichtlich auch nicht durch höhere Einkommen zu beseitigen ist, bedarf es anderer Lösungen: Aufgabenkritik, Prozessoptimierung, Digitalisierung.

Sehr viele Aufgaben und Entscheidungen lassen sich vereinfachen, automatisieren und Personal entlasten, welches dann wichtigere Aufgaben wahrnehmen kann.

Dazu müsste man sich nur einmal bei einem öffentlichen Portal (z.B. Bund.de) als Person identifizieren und schon kann man z.B. einen neuen Personalausweis beantragen. Foto hochladen und fertig. Fotoabgleich per KI, bei Unstimmigkeiten dann doch durch Mitarbeiter. Neuer Perso kommt dann mit der Post an die Meldeadresse. Vollautomatisiert, sicher und personalesourcensparend.

Das Interesse der Bürger ist nicht ein gut mit Personal ausgestatteter öD, sondern ein effizient funktionierender öD!

vh

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 19
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #534 am: 12.05.2023 16:04 »
Ist es richtig, dass es für die VE keinen Inflationsausgleich geben wird.
So sieht es zumindest momentan wohl noch aus. Laut hiesiger örtlicher Presse soll Frau Faeser sich im Rahmen der Tarifverhandlungen  dergestalt geäussert haben, "das sei doch jetzt Rosinenpickerei, sie könne das doch nicht den Pensionären geben, den Rentnern aber nicht"
...
Dann sollten die Spitzenkandidatin der SPD in Hessen und unsere Beamtenvertreter auch berücksichtigen, was sonst noch "gegeben" wurde bzw. wird:
Besoldung/Versorgung Bundesbeamte 2022: +1,8 %
Aktuelle Erhöhungen der gesetzlichen Renten:
01.07.2022: alte Bundesländer +5,35 % und neue Bundesländer +6,12 %
01.07.2023: alte Bundesländer +4,39 % und neue Bundesländer +5,86 %

Pendler1

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 464
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #535 am: 12.05.2023 16:08 »
Offensichtlich beherrschen einige Forumsteilnehmer (weiß ja nicht, ob die tatsächlich Beamte sind) nicht mal die einfache Zinseszinsrechnung.

Da wird geschrieben, man bekomme ja nicht weniger Besoldung, wenn es keine Erhöhung gäbe.

Rein zahlenmäßig richtig. Wenn jemand zum Beispiel im Jahre 2015 2.000,- € bekommt (Nur zum Beispiel!!), und im Jahr 2023 auch noch 2000,- €, dann bekommt er ja nicht weniger :))))

War da nicht etwas mit der prozentualen Geldentwertung, vulgo Inflation?

Ich mein ja nur :))


Sonnenschein0

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 43
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #536 am: 12.05.2023 16:09 »
Es steht doch jedem frei sich wo anders zu bewerben.

Genau da liegt ja das Problem: Immer mehr Menschen machen genau das und in so gut wie allen Behörden herrscht eien massive Unterbesetzung, ob das Polizei, Justiz, Lehrer, Verwaltungsangestellte oder Mitarbeiter in Bürgerbüros sind - überall Bewerbermangel. An vielen Stellen sind bereits die Anforderungen an die Bewerber deutlich gesenkt worden, so dass die wenigen Menschen, die man jetzt noch bekommt, teilweise auch noch geringer qualifiziert sind als früher.

Das merken wir ja auch längst alle: Genehmigungs-Staus bei allen möglichen Projekten, lange Justizverfahren, Unterrichtsausfall, gerine Straßenpräsenz der Polizei, lange Wartezeiten auf Amtstermine,...

Mal ganz abgesehen davon, dass die geringe Besoldung einen vom BVrefG festgestellten Verfasssungsbruch darstellt und sich alleine deshalb etwas ändern muss, haben wir auch ein echtes gesellschaftliches Interesse an einem gut ausgestatteten öffentlichen Dienst.

Aber häufig klagen leider die gleichen Menschen über "lahme Ämter" und zu hohe Besoldung. Da muss man einfach mal über die Zusammenhänge nachdenken...

Das betrifft aber nicht nur den öD sondern alle Branchen
Großes Beispiel ist das Handwerk.

Pendler1

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 464
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #537 am: 12.05.2023 16:13 »
@Organisator

" ... Das Interesse der Bürger ist nicht ein gut mit Personal ausgestatteter öD, sondern ein effizient funktionierender öD! ... "

Zustimmung. Vollkommen richtig.

Das entbindet aber den Dienstherren nicht, sein "Bediensteten" respektvoll zu behandeln, und auch entsprechend zu besolden.

Denke ich mal so.

Bastel

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,389
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #538 am: 12.05.2023 16:50 »
Es geht auch nicht um 6stellige Jahresgehälter. Eher darum, dass der Nachbar in ähnlichem Beruf in der Industrie einfach bei 35 Stunden statt 41 mal rund 500.- Netto mehr im Monat hat. Und wenns gut läuft nochmal 5 bis 10.000 am Jahresende extra.

Es steht doch jedem frei sich wo anders zu bewerben
. Niemand wird gezwungen im öD zu arbeiten.
Ja, es gibt immer Leute die haben aber so viel mehr. Im Raum Berlin/Brandenburg gibt es auch eine große Kluft. Da gibt es in Mitte die großen Firmen in denen man viel verdient ja, zu welchem Preis? 12h Arbeit am Tag. Sozialleben ade.
In Brandenburg gibt es tausende Firmen die gerade so nach Mindestlohn bezahlen. Also: es geht auch immer schlechter.
Wenn man sich natürlich nur an denen orientiert die mehr auf dem Konto haben kann man ja auch immer nur schlecht gelaunt sein.
In der pw kannst du auch nicht oft sagen "die Sonne scheint,  ich gehe jetzt mal mittags mit den Kindern an den see". Wenn du Glück hast darfst du an deinem Geburtstag eine halbe Stunde früher gehen. Auch das ist nicht überall so, will nur emdy beipflichten dass es im ÖD nicht grundsätzlich alles so total schlimm ist wie oft dargestellt. Ja, es sei denn natürlich ich lebe u.a. in einem Haus dass ich mir nicht leisten kann gerade so kante auf kante. Das sind dann gerne die Leute die am 1. Des Monats als erstes anrufen und sagen sie können ihre Miete nicht zahlen wenn das Geld einen Tag später kommt. Aber dann weiß ich, ich mache irgendwas grundsätzlich falsch.

Schön das du den Bund mit irgendwelchen kleinen Klitschen in der ehemaligen Zone vergleichst. Warum nicht gleich mit einer Imbissbude in Sri Lanka?

Organisator

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,846
Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #539 am: 12.05.2023 16:56 »
@Organisator

" ... Das Interesse der Bürger ist nicht ein gut mit Personal ausgestatteter öD, sondern ein effizient funktionierender öD! ... "

Zustimmung. Vollkommen richtig.

Das entbindet aber den Dienstherren nicht, sein "Bediensteten" respektvoll zu behandeln, und auch entsprechend zu besolden.

Denke ich mal so.

Sehe ich auch so. Es gehört beides zusammen.