Autor Thema: Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion  (Read 482500 times)

Beamtix

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #555 am: 14.05.2023 09:10 »
Ich glaube auch, dass Verzögern sich als mittlerweile sehr gute Strategie bei der Besoldung erwiesen hat. Man verspricht und lässt warten und warten. Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass noch die ernsthafte Absicht besteht, das Thema Amtsangemessene Alimentation noch dieses Jahr anzugehen. Ich denke, das soll zusammen mit der Umsetzung eines stark zusammengedampften Tarifergebnisses geschehen. Der DBB sollte dazu eine klare Aussage vom BMI fordern. Aber hier kommt nichts.

Finanzer

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #556 am: 14.05.2023 09:14 »
Inzwischen würde es mich auch garnicht mehr wundern wenn es dieses Jahr keine Anpassungen für die Bundesbeamten gibt.

flip

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #557 am: 14.05.2023 10:29 »
Die Tariferhöhung TVÖD Bund und VKA wurde vorbehaltlich der Annahme durch die Kommission zum 01.03.2024 ausgehandelt.
Eine zeit- und wirkungsgleiche Übernahme für die Bundesbeamten ist wahrscheinlich, eine frühere Anpassung der Besoldung eher nicht.

Beamtix

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #558 am: 14.05.2023 10:33 »
@Finanzer: Da bin ich mir mittlerweile sogar ziemlich sicher. Ich halte es auch für wahrscheinlich,  dass mögluchst viel Zeit gewonnen werden soll, um die nächsten Urteile abzuwarten.
Eigentlich müsste der DBB doch am Ball sein. Weiß jemand, warum da nichts kommt? Wie ist es möglich, dass man von denen fast nichts hört? Bei so einem wichtigen Thema?

Knecht

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #559 am: 14.05.2023 10:47 »
Inzwischen würde es mich auch garnicht mehr wundern wenn es dieses Jahr keine Anpassungen für die Bundesbeamten gibt.

Bezogen auf die Besoldung gehe ich dieses Jahr auch von nichts mehr aus. Der sogenannte Inflationsausgleich wird es dieses Jahr aber wohl hoffentlich noch schaffen...
 

vh

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #560 am: 14.05.2023 11:19 »
Zur Diskussion einer Inflationsprämie für Versorgungsempfänger des Bundes.
Wenn es diese gibt, dann wohl nicht die 3.000 € sondern gekürzt nach § 5 BeamtVG (0,9901) und mit dem individuellen Ruhegehaltssatz von maximal 71,75%. Durchschnittlich liegt dieser im Bund angeblich bei 67-68%.

Ausgehend vom Abschluss TVöD (06/23: 1.240 € und ab 07/23 220 €/Monat) und von der Brutto Durchschnittspension für Bundesbeamte ergibt die so gekürzte Inflationsprämie ca. 4,5 % der durchschnittlichen Versorgungsbezüge für 2023.

2022 gab es eine Erhöhung der Bundes-Besoldung um 1,8%.
Eine tabellenwirksame Erhöhung von eventuell 7,8 % o. ä. soll es vielleicht dann ab 03/2024 geben.

Die Inflation 2022 gab destatis 2022 mit 8,7 % an.
Die aktuelle Inflationsprognose der Bundesregierung für 2023: 6,0 %.

Zum Vergleich die aktuellen Erhöhungen der gesetzlichen Renten:
01.07.2022: alte Bundesländer +5,35 % und neue Bundesländer +6,12 %
01.07.2023: alte Bundesländer +4,39 % und neue Bundesländer +5,86 %

Und da spricht die BMI ernsthaft davon, dass sie Pensionären nicht etwas geben kann, was Rentner nicht bekommen?

lotsch

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #561 am: 14.05.2023 11:49 »
Zur Diskussion einer Inflationsprämie für Versorgungsempfänger des Bundes.
Wenn es diese gibt, dann wohl nicht die 3.000 € sondern gekürzt nach § 5 BeamtVG (0,9901) und mit dem individuellen Ruhegehaltssatz von maximal 71,75%. Durchschnittlich liegt dieser im Bund angeblich bei 67-68%.

Ausgehend vom Abschluss TVöD (06/23: 1.240 € und ab 07/23 220 €/Monat) und von der Brutto Durchschnittspension für Bundesbeamte ergibt die so gekürzte Inflationsprämie ca. 4,5 % der durchschnittlichen Versorgungsbezüge für 2023.

2022 gab es eine Erhöhung der Bundes-Besoldung um 1,8%.
Eine tabellenwirksame Erhöhung von eventuell 7,8 % o. ä. soll es vielleicht dann ab 03/2024 geben.

Die Inflation 2022 gab destatis 2022 mit 8,7 % an.
Die aktuelle Inflationsprognose der Bundesregierung für 2023: 6,0 %.

Zum Vergleich die aktuellen Erhöhungen der gesetzlichen Renten:
01.07.2022: alte Bundesländer +5,35 % und neue Bundesländer +6,12 %
01.07.2023: alte Bundesländer +4,39 % und neue Bundesländer +5,86 %

Und da spricht die BMI ernsthaft davon, dass sie Pensionären nicht etwas geben kann, was Rentner nicht bekommen?

Historisch betrachtet waren Beamte und Versorgungsempfänger und auch Rentner von Inflation immer besonders betroffen, weil ihre Bezüge immer erst spät angepasst wurden. Die EZB geht zwar von sinkenden Inflationsraten aus, viele Ökonomen erwarten aber in Wellen langfristige Inflationsraten von etwa 6-7 %.
Ich sehe aber leider keine Lösung. Bekanntlich sind die deutschen Bürger träge und deutsche Beamte noch viel träger. Bis die irgendwann mal aufbegehren, oder das BVerfG tätig wird, muss noch viel geschehen. Arbeiter und Angestellte konnten auch zu Zeiten der Hyperinflation 1923 (genau vor hundert Jahren) durch kurzfristige Streiks wesentlich mehr erreichen. Schaut man sich den jetzigen Eisenbahnerstreik an, wird es auch zur heutigen Zeit nicht anders verlaufen. Zudem werden die Haushaltsmittel knapp und die Verteilungskämpfe härter, und wer nicht kämpft hat schon verloren.

Rollo83

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #562 am: 14.05.2023 12:34 »
Inzwischen würde es mich auch garnicht mehr wundern wenn es dieses Jahr keine Anpassungen für die Bundesbeamten gibt.

Bezogen auf die Besoldung gehe ich dieses Jahr auch von nichts mehr aus. Der sogenannte Inflationsausgleich wird es dieses Jahr aber wohl hoffentlich noch schaffen...

Für dieses Jahr soll es ja auch gar keine Anpassung für Bundesbeamte geben !!!

Bauernopfer

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #563 am: 14.05.2023 13:42 »
Zur Diskussion einer Inflationsprämie für Versorgungsempfänger des Bundes.
Wenn es diese gibt, dann wohl nicht die 3.000 € sondern gekürzt nach § 5 BeamtVG (0,9901) und mit dem individuellen Ruhegehaltssatz von maximal 71,75%. Durchschnittlich liegt dieser im Bund angeblich bei 67-68%.

Ausgehend vom Abschluss TVöD (06/23: 1.240 € und ab 07/23 220 €/Monat) und von der Brutto Durchschnittspension für Bundesbeamte ergibt die so gekürzte Inflationsprämie ca. 4,5 % der durchschnittlichen Versorgungsbezüge für 2023.

2022 gab es eine Erhöhung der Bundes-Besoldung um 1,8%.
Eine tabellenwirksame Erhöhung von eventuell 7,8 % o. ä. soll es vielleicht dann ab 03/2024 geben.

Die Inflation 2022 gab destatis 2022 mit 8,7 % an.
Die aktuelle Inflationsprognose der Bundesregierung für 2023: 6,0 %.

Zum Vergleich die aktuellen Erhöhungen der gesetzlichen Renten:
01.07.2022: alte Bundesländer +5,35 % und neue Bundesländer +6,12 %
01.07.2023: alte Bundesländer +4,39 % und neue Bundesländer +5,86 %

Und da spricht die BMI ernsthaft davon, dass sie Pensionären nicht etwas geben kann, was Rentner nicht bekommen?

...zumal ja, wie du oben aufgezeigt hast, Rentner andererseits etwas bekommen, was Versorgungsempfänger nicht bekommen können.

Was ich aber nicht verstehe: Wozu sitzt der dbb in den Tarifverhandlungen, wenn derartige Fragen, spätestens nach den schlechten Erfahrungen mit der Corona-Prämie, nicht zumindest am Rande thematisiert werden? Mit dem Abschluss der Verhandlungen ist diesbezüglich "der Zug abgefahren". Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der dbb, wenn eine so wichtige Komponente wie die IAP Abschlussbestandteil zu werden scheint, in den Verhandlungen so naiv ist und einfach kommentarlos darüber hinweg sieht ohne nachzuhaken. Oder ist die Nichtgewährung der IAP an die Versorgungsempfänger gar ein ungeschriebenes Zugeständnis an die AG-Seite für das Zustandekommen der Tarifeinigung? 

Pendler1

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #564 am: 14.05.2023 14:01 »
Wenn ich mir die Finanznachrichten/Meldungen so anschaue....  :(
Beim Bund tun sich ja immer mehr Löcher auf, und die Prognosen sind alles andere als gut.

Allein die geplanten Ausgaben (ohne Wertung!) für Rüstung, Krieg, Migration, Klima, Soziales, Bau etc. sind schon schwindelerregend.

Als Bundesbeamter sollte man vielleicht nicht allzu viel Hoffnung auf gute Besoldungserhöhungen haben - um Enttäuschungen zu vermeiden :)) Zumal ich beim Staat immer häufiger die Bemühungen sehe, die Beamtenbesoldung/Pensionen einzudampfen. Für die B-Beamten u. Bundeswehr wird denn schon noch was einfallen.

Wir "normal Bundesbeamten" sind ja nicht mehr so viele? Keine Streitmacht?

PS. Für Gehaltsvergleiche kann ich nur meine MINT-Kollegen ranziehen: Dipl.-Ing., Bachelor und Master in Physikalische Tätigkeitsgebieten.

Schönen Sonntag noch.







Michael200753

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Antw:Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion
« Antwort #566 am: 14.05.2023 14:12 »
Hallo, ich lese hier schon lange mit, bin Ex Telekom, MD, Versorgungsempfänger. Nach meinem Verständnis war die Coronaprämie als Ausgleich für die coronabedingte Mehrbelastung im Dienst gedacht. Daher auch keine Übertragung auf die VE.

Der Inflationsausgleich betrifft aber aktive und VE. Nachvollziehbar wäre, wie hier an anderer Stelle geschrieben, bei den VE den Betrag irgendwie an den Versorgungssatz zu koppleln.
Das die VE ganz leer ausgehen mag ich mir nicht vorstellen


NordWest

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« Antwort #568 am: 14.05.2023 14:19 »
Hallo, ich lese hier schon lange mit, bin Ex Telekom, MD, Versorgungsempfänger. Nach meinem Verständnis war die Coronaprämie als Ausgleich für die coronabedingte Mehrbelastung im Dienst gedacht. Daher auch keine Übertragung auf die VE.

Der Inflationsausgleich betrifft aber aktive und VE. Nachvollziehbar wäre, wie hier an anderer Stelle geschrieben, bei den VE den Betrag irgendwie an den Versorgungssatz zu koppleln.
Das die VE ganz leer ausgehen mag ich mir nicht vorstellen

Der sogenannte "Inflationsausgleich" ist ohnehin Augenwischerei. Selbst wenn die Inflation zurückgehen sollte, bleiben die Preise zumindest auf dem neuen hohen Niveau. Die Inflationsausgleichsprämie bleibt aber eben nicht, sie ist eine Einmalzahlung. Die Gewerkschaften müssen endlcih begreifen, dass tabellenunwirksame Goodies am Ende einfach nichts wert sind, wenn die tabellenwirksamen Erhöhungen unter der Inflation bleiben.

MoinMoin

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« Antwort #569 am: 14.05.2023 14:24 »
Hallo, ich lese hier schon lange mit, bin Ex Telekom, MD, Versorgungsempfänger. Nach meinem Verständnis war die Coronaprämie als Ausgleich für die coronabedingte Mehrbelastung im Dienst gedacht. Daher auch keine Übertragung auf die VE.

Der Inflationsausgleich betrifft aber aktive und VE. Nachvollziehbar wäre, wie hier an anderer Stelle geschrieben, bei den VE den Betrag irgendwie an den Versorgungssatz zu koppleln.
Das die VE ganz leer ausgehen mag ich mir nicht vorstellen

Der sogenannte "Inflationsausgleich" ist ohnehin Augenwischerei. Selbst wenn die Inflation zurückgehen sollte, bleiben die Preise zumindest auf dem neuen hohen Niveau. Die Inflationsausgleichsprämie bleibt aber eben nicht, sie ist eine Einmalzahlung. Die Gewerkschaften müssen endlcih begreifen, dass tabellenunwirksame Goodies am Ende einfach nichts wert sind, wenn die tabellenwirksamen Erhöhungen unter der Inflation bleiben.
So sieht es aus.
Diese Prämie ist nur eine Abmilderung des Überganges, damit die Leute sich an die höheren Preise gewöhnen können.