Heizungsbetrieb ab 2024

Begonnen von BAT, 25.04.2023 14:53

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Opa

Zitat von: Organisator am 15.09.2023 11:17
Zitat von: Opa am 15.09.2023 11:13
Es zwingt die Kommunen zu einer Wärmeplanung und subventioniert umweltfreundliche Technologien, für die sich Viele ohne die Förderung nicht oder erst wesentliche später entschieden hätten. Außerdem macht es Deutschland wesentlich unabhängiger von Energie-Importen, was angesichts der Tatsache, dass sehr viel Energie aus politisch instabilen und ethisch bedenklichen Ländern importiert wird, eine erhebliche Verbesserung darstellt.

Einerseits. Und andererseits hat das Gesetz auch einen Regelungsgehalt, der jedoch nicht sofort die Leute zum Handeln zwingt sondern langfristige Vorgaben macht.

Richtig, z.B. auch für Neubauten. Wobei die auch vor dem Gesetz zum Großteil die Anforderungen erfüllt haben.

Schmitti

Zitat von: Opa am 15.09.2023 11:13
Es zwingt die Kommunen zu einer Wärmeplanung und subventioniert umweltfreundliche Technologien, für die sich Viele ohne die Förderung nicht oder erst wesentliche später entschieden hätten. Außerdem macht es Deutschland wesentlich unabhängiger von Energie-Importen, was angesichts der Tatsache, dass sehr viel Energie aus politisch instabilen und ethisch bedenklichen Ländern importiert wird, eine erhebliche Verbesserung darstellt.
Wenn ich mir anschaue, was die Suchmaschinen heute schon bei "Kommunale Wärmeplanung Stellenanzeige" so alles auswerfen, bleibt die Frage, ob Deutschland am Ende mehr Geld in die Wärmepumpenindustrie und tatsächlich aufs Klima wirkende Änderungen stecken wird, oder doch wieder v.a. die Sparte der Berater und Planer unterhalten wird.

BAT

Wir sind uns ja einig, dass viele Wege nach Rom führen. Und bereits mehrfach hatte ich geschrieben, dass ich die Grünen gewählt hätte, wenn wenigstens diese für 180 € pro Tonne CO2 votiert hätten (die meines Wissens für eine Umsteuerung mögich sind) und im Gegensatz zu partikulargebieten wie der Heizung ALLE Bereich abgedeckt hätten.

Diesen Weg halte ich für besser und bin halt kein Freund von "der Staat nimmt dich an die Hand". Also hier milliarden Förderungen zum Umweltschutz für Egons Heizung und auf der anderen Seite milliarden Förderungen zur Umweltverschmutzung für Egons Diesel.

Das ist alles nicht konsistent und viel zu teuer für den Staat, selbst wenn er sich selbst einen Freibrief für seine Gebäude gibt.

Organisator

Zitat von: Opa am 15.09.2023 11:20
Zitat von: Organisator am 15.09.2023 11:17
Zitat von: Opa am 15.09.2023 11:13
Es zwingt die Kommunen zu einer Wärmeplanung und subventioniert umweltfreundliche Technologien, für die sich Viele ohne die Förderung nicht oder erst wesentliche später entschieden hätten. Außerdem macht es Deutschland wesentlich unabhängiger von Energie-Importen, was angesichts der Tatsache, dass sehr viel Energie aus politisch instabilen und ethisch bedenklichen Ländern importiert wird, eine erhebliche Verbesserung darstellt.

Einerseits. Und andererseits hat das Gesetz auch einen Regelungsgehalt, der jedoch nicht sofort die Leute zum Handeln zwingt sondern langfristige Vorgaben macht.

Richtig, z.B. auch für Neubauten. Wobei die auch vor dem Gesetz zum Großteil die Anforderungen erfüllt haben.

Anekdotisch: Wenn ich durch die Gegend laufe und Neubauten sehe, haben wenige einen Schornstein, aber alle eine WP.

MoinMoin

Zitat von: BAT am 15.09.2023 10:48
Zitat von: MoinMoin am 15.09.2023 09:35

Wenn dein Kessel 30 Jahre alt und kein Niedertemp ist, dann musste umrüsten.
Ansonsten wüsste ich nicht für wen es 2024 in irgendeiner Form Druck gibt oder gegeben hätte sein Heizung umzurüsten.

Naja, die Immo hat durch Rechtskraft des Gesetzes schlagartig an Wert verloren. Würdest du es nicht "Druck" nennen, wenn die Eigentum (solange es nicht mi mindestens 65 Prozent EE beheizt wird), mit Handstreich 10, 20 oder 30 K an Wert verliert.

Das ist leider die falsche Sichtweise, die Umrüstung an sich als Problem zu sehen. Außer bei den Personen, die ihre Immo mit ins Grab nehmen bzw. vererben.
natürlich kann man das auf das Gesetz schieben, dass der Preis sich jetzt an den Markt neu ausrichtet.
Wahrscheinlich, weil jetzt der letzte Depp merkt, dass Gas dann langfristig nicht der Weg ist und es vorher nicht mit eingepreist hat.
Oder der andere sich freut eine Immo mit alter Heizung zu kaufen und den Verkäufer jetzt drücken kann mit dem Gesetz als Argument und der Verkäufer es mit sich machen lässt.
Dann haben also andere Immos jetzt durch das Gesetz an 10-20% an Wert gewonnen? Weil sie keinen Investitionsstau haben?
oder haben Immos mit Gasheizung ohne das Gesetz durch die Verteuerung des Gaspreises an 10-20% an Preis verloren?
Der nächste sucht jetzt nach Immos, die alte Heizungen haben um Fördergelder abzuholen und Modernisierungsaufschläge vom Mieter zu kassieren.

....

Ich persönlich sehe bei meinen Häusern durch das Gesetz weder die Notwendigkeit, noch eine Verpflichtung hektisch irgendwelche Kessel auszutauschen, noch sehe ich eine 10-30k abfallen des Marktpreises.
Habe auch kein 10-30k ansteigen des Marktpreises gesehen, als ich Bäder erneuert habe oder Brennwertkessel vor Jahren eingebaut habe.

Also Ruhe bewahren, den Ball flach halten und schauen welche Gelder der Staat einen jetzt für die Modernisierung schenkt.

BAT

Nun, deine Ausführungen gelten ja für einen gesättigten Immoblienmarkt. Abgesehen von Neubau glaubst Du doch nicht ernsthaft, dass man seine Immo nach Wunschkonfiguration kauft (auch in Bezug auf Lage, Garten, Etage, etc.)?

Man muss nehmen, was da ist, seit vielen Jahren, da zu wenig gebaut wird. Und du glaubst, dass die Deutschen zu wenig bauen wollen? Wir hätten doch bei vernünftigter Bauleitplanung (die Aufgabe des Staates ist) bereit 1 oder 2 Mio. mehr Wohnungen mit aktuellem Standard.

Opa

Was eine Immobilie wert ist, interessiert doch eh nur zu dem Zeitpunkt, zu dem ich kaufen oder verkaufen will. Den im Zuge der Nullzinsen überheizten Immobilienmarkt der letzten 12 Jahre kann man genauso wenig als Maßstab nehmen, wie den aktuellen Preisrückgang, der abgeschwächt auch energetisch top ausgestattete Immos trifft, weil die Zinsen mittlerweile von 0,5% auf über 4% angestiegen sind.

Bei steigenden Zinsen verliert eine Immobilie als Wertanlage in Konkurrenz zu anderen Produkten und wird zudem für einen Teil der am Eigenheim interessierten Käuferschaft unfinanzierbar. Die Nachfrage geht somit zurück und die Preise ebenfalls.

PS: Wenn wir eine vernünftige Bauplanung und dadurch 1-2 Mio. Wohnungen mehr hätten, würden die Preise durch das größere Angebot noch schneller und tiefer fallen ;)

BAT

Zitat von: Opa am 15.09.2023 11:43

PS: Wenn wir eine vernünftige Bauplanung und dadurch 1-2 Mio. Wohnungen mehr hätten, würden die Preise durch das größere Angebot noch schneller und tiefer fallen ;)

Deswegen freut mich das persönlich durchaus. Das gebe ich zu. Aber der Verkauf ist bei mir halt sehr akut und die Förderung könnte einbrechen, wenn der Investor nur 30 % statt 70 % wie ich bekommt. ;)

Bob Kelso

Zitat von: Opa am 15.09.2023 11:13
Es zwingt die Kommunen zu einer Wärmeplanung und subventioniert umweltfreundliche Technologien, für die sich Viele ohne die Förderung nicht oder erst wesentliche später entschieden hätten. Außerdem macht es Deutschland wesentlich unabhängiger von Energie-Importen, was angesichts der Tatsache, dass sehr viel Energie aus politisch instabilen und ethisch bedenklichen Ländern importiert wird, eine erhebliche Verbesserung darstellt.

Und die massiv zunehmende  Stromerzeugung  ( Heizung; Industrie; Mobilität) wird wie erfolgen?

MoinMoin

Zitat von: BAT am 15.09.2023 11:35
Nun, deine Ausführungen gelten ja für einen gesättigten Immoblienmarkt. Abgesehen von Neubau glaubst Du doch nicht ernsthaft, dass man seine Immo nach Wunschkonfiguration kauft (auch in Bezug auf Lage, Garten, Etage, etc.)?

Man muss nehmen, was da ist, seit vielen Jahren, da zu wenig gebaut wird. Und du glaubst, dass die Deutschen zu wenig bauen wollen? Wir hätten doch bei vernünftigter Bauleitplanung (die Aufgabe des Staates ist) bereit 1 oder 2 Mio. mehr Wohnungen mit aktuellem Standard.
Nun ich glaube, dass eine Immobilie zu dem Preis verkauft wird, wie man einen Käufer findet.

Wenn also der Käufer jetzt plötzlich (aufgrund der Gesetzeslage) sich andere Gedanken darüber macht, was er etwas investieren will (was er auch schon vorher hätte sich überlegen können) dann kann es sein, dass er das in den Preis einpreist, so wie vorher auch schon.

Und natürlich gibt und gab es immer gute Zeitpunkte und schlechte Zeitpunkte etwas zu verkaufen.

MoinMoin

Zitat von: MoinMoin am 15.09.2023 09:35
Zitat von: Alien1973 am 15.09.2023 09:21
Kann ich jetzt bis 2028 mit der Heizungsumrüstung warten, denn bis dahin muss meine Gemeinde ja erst mal ihre Wärmeplanung vorlegen? Damit entfällt ja der Druck für 2024. Oder liege ich da falsch....?
Wenn dein Kessel 30 Jahre alt und kein Niedertemp ist, dann musste umrüsten.
Ansonsten wüsste ich nicht für wen es 2024 in irgendeiner Form Druck gibt oder gegeben hätte sein Heizung umzurüsten.
Kleine Ergänzung:
So wie ich es bisher rausgelesen habe, können alle aktuellen Heizungen bis 2045 weiterbetrieben und repariert werden.
https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/FAQ/GEG/faq-geg.html
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Gesetz/entwurf-geg.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Oder hat da jemand andere Informationen.

Das Gesetz schränkt nur deinen Spielraum ein, wenn du eine neue Heizung einbauen willst.
Also wer sich dadurch in seinem Verkaufspreis drücken lässt, der hat ein Verhandlungsproblem.
Insbesondere, wenn man bedenkt, dass eine neue Heizung keine 10k mehr kosten wird als beim aktuellem Austausch.
und wenn jetzt jemand mit den Argumenten kommt: Ja, ich muss aber Dämmen und HK Austauschen und ...
Nein, musste nicht, solltest du aber auch machen, wenn du einen Brennwertkessel einbaust, weil es sich rentiert (auch ohne dieses Gesetz)

BAT

Zitat von: MoinMoin am 15.09.2023 14:11

Oder hat da jemand andere Informationen.


Ich glaube, ich hatte schon zehnmal geschrieben, dass diese Autonomie bei einem Mehrparteinhaus in der Regel nicht mehr bestehen wird. Die Wahrscheinlichkeit einer Havarie ist mit der Anzahl der Parteien zu multiplizieren.  ;)

So, bin erstmal in Kroatien, im Urlaub. Bis dann!

KDC

Zitat von: Bob Kelso am 15.09.2023 12:32
Zitat von: Opa am 15.09.2023 11:13
Es zwingt die Kommunen zu einer Wärmeplanung und subventioniert umweltfreundliche Technologien, für die sich Viele ohne die Förderung nicht oder erst wesentliche später entschieden hätten. Außerdem macht es Deutschland wesentlich unabhängiger von Energie-Importen, was angesichts der Tatsache, dass sehr viel Energie aus politisch instabilen und ethisch bedenklichen Ländern importiert wird, eine erhebliche Verbesserung darstellt.

Und die massiv zunehmende  Stromerzeugung  ( Heizung; Industrie; Mobilität) wird wie erfolgen?

Zum einen wird durch die E-Mobilität weniger Strom für die Erzeugung von Diesel und Benzin verwendet. Zum anderen erlebe ich hier eine immer stärker werdende Dezentralisierung der Stromerzeugung, häugig in Kombination mit stationären oder mobilen Speichern. Das geht im Großen durch BHKWs in Kombination mit Nah- bzw. Fernwärmenetzen, im Kleinen mit einer OV-Anlage auf dem Dach oder im ganz Kleinen mit einem Balkonkraftwerk. Durch Balkonkraftwerke haben wir in unserer Familie (3 Haushalte) in den vergangenen 12 Monaten knapp 1.800 kWh erzeugt und durch verändertes Verbrauchsverhalten nochmal knapp 1.000 kWh eingespart. Oftmals bringt es mehr, wenn viele kleine Schritte machen, als wenn einer alleine alle Schritte geht.

Zum Vergleich: wir hatten zuvor mit insgesamt zehn Personen 7.000 kWh Strom pro Jahr verbraucht und danach 4.200 kWh.

Keeper83

Zitat von: Alien1973 am 15.09.2023 10:29
@Keeper83

nur Müll labern und auch noch meinen seine Geschichte ist lustig...  ::)



Wieso lustig? Diese Geschichte spielt sich aktuell millionenfach in diesem Land ab.
Dummheit, Halbwissen, Stille Post, Empöööörung. Ich finde das eher erschreckend als lustig.