Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1031417 times)

aliengunner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #15 am: 27.04.2023 10:28 »
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.

Für denjenigen, der nichts erwartet, wird sich auch keine Gewerkschaft den A... aufreißen.

patrick0815

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #16 am: 27.04.2023 10:43 »
Etwa gleich, wegen der 9 Monate Verzug vielleicht minimal besser.

Vor allem gehe ich zudem davon aus, dass man auch über 2025 schon verhandeln wird und eine Gesamtlaufzeit von 24 - 27 Monaten anstrebt.

Vielleicht so was:

01.01.24   3000 Euro ISZ

01.07.24   200 Euro Sockel + 6,5 %

01.04.25   100 Euro Sockel + 2,5 %.

Laufzeit 01.10.23 - 31.12.25

Natürlich komplett Spekulatius.

Etwa gleich ist dieser Vorschlag allerdings nicht (zum TVÖD). Wäre annährend das Doppelte.

Aber es wäre ein sehr schöner Abschluss  8)
Wieso? 2025 wird ja auch im TVÖD neu verhandelt und eine Nullrunde wird es sicher nicht. Das "Mehr" wäre 1 % mehr in 2024 für die 9 Monate Nachlaufzeit gegenüber dem Bund. Wäre in meinen Augen vertretbar, weil es ja auch für 2023 schon 2,8 % gab.

Beachte bitte, dass die Laufzeit bis Ende 2025 ginge, also 1 Jahr länger als der aktuelle Abschluss des Bundes.

Insgesamt WÄRE das ein ordentliches Ergebnis, ja.

Der Tarifvertrag von Bund und Kommune geht auch 24 Monate. Also wie in deinem Beispiel.
2023 ist die Quasi-Null-Runde, die durch die Inflationsausgleichszahlung ausgeglichen wird.
2024 200€ Sockel +5,5% (ergibt ca. zwischen 9 und 15% in den Entgeltgruppen auf 24 Monate)

Knarfe1000

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #17 am: 27.04.2023 11:13 »
Mir ging es um deine Aussage, das fiktive Ergebnis wäre das Doppelte gegenüber TVÖD und das ist eben falsch. Weil es halt die kommende TVÖD-Runde 2025 ausklammert.

pascal

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #18 am: 27.04.2023 11:15 »
Wichtig wäre:

Ausbau der Stufe 6 um zuätzliche 3%
JSZ für die obersten EG auf mind. 70%
Mind. 10% auf 24 Monate für alle EG
Niedriger Sockel





Knarfe1000

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #19 am: 27.04.2023 11:24 »
Wichtig wäre:

Ausbau der Stufe 6 um zuätzliche 3%
JSZ für die obersten EG auf mind. 70%
Mind. 10% auf 24 Monate für alle EG
Niedriger Sockel
Zur JSZ habe ich bewusst nichts geschrieben, weil Verdi dagegen schießt und vermutlich nichts fordern wird. Weil es nur die EG 10 und höher tangiert, die Verdi aber nicht im Blick hat. Aber ja, das wäre ein Punkt (Steigerung auf 90 % in zwei Schritten zum Beispiel).

Prüfer SH

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #20 am: 27.04.2023 11:34 »
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Knarfe1000

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #21 am: 27.04.2023 11:42 »
Im September, von Umfragen im Vorfeld habe ich noch nie gehört.

Prüfer SH

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #22 am: 27.04.2023 11:43 »
Im September, von Umfragen im Vorfeld habe ich noch nie gehört.

Oh man, da sehe ich wirklich schwarz.

ACDSee

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #23 am: 27.04.2023 11:43 »
Wichtig wäre:

Ausbau der Stufe 6 um zuätzliche 3%
JSZ für die obersten EG auf mind. 70%
Mind. 10% auf 24 Monate für alle EG
Niedriger Sockel

Ich denke nicht, dass strukturelle Änderungen groß diskutiert werden.

Was jetzt diskutiert werden kann, wäre die Forderung, nicht bereits das Ergebnis.
Hier kann man meiner Meinung nach bereits sehr gut Ankern und ggf. Optionen anbieten.

Beispiele:

1. Fachkräftegewinnung und Attraktivitätssteigerung:

- Reduktion der Stufen auf maximal 3.
- stufengleiche Höhergruppierung
- Reduktion der Wochenarbeiteszeit auf einheitlich 38h


Begründung:
Eingearbeitete Fachkräfte sollen besser entlohnt werden, als Berufsanfänger. Trotzdem sollten diese nach erfolgreicher Einarbeitung zeitnah ein angemessenes Gehalt erhalten. Nach spätestens 3 Jahren sollte jeder seinen Job beherrschen. Stufenlaufzeiten bilden Erfahrungen ab. Sie sind kein Ersatz für regelmäßige Lohnerhöhungen. Eine weitere Verzögerung wirkt in der Folge altersdiskreminierend bzw. bewirkt das Vorenthalten von Entgelt. Stufenlaufzeiten über meherere Jahrzehnte sind ein Hemmschuh bei der Personalgewinnung. Insbesondere in Kombination mit der nicht mehr zeitgemäßen Laufzeitzurücksetzungen und Stufenverringerungen steht dieses Tarifgeflecht aktuell jedem Stellenwechsel und Aufstiegswillen entgegen. Es fördert Beharrlichkeiten und hemmt somit Leistungsträger.

Eine geringere Wochenarbeitszeit zwingt zur dringend nötigen Effizienzsteigerung und Prozessverschlankung. So werden effektiveres Arbeiten und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gesichert. Die Digitalisierung bietet hierzu weitgehende Möglichkeiten.

2. Ausgleich der Inflation:

- Inflationsprämie von 3.000 Euro zum 01.10.2023 zum Ausgleich der bereits erlittenen Kaufkraftverluste
- Gehaltssteigerung von 13% ab 01.10.2023, Laufzeit bis 31.12.2024


Begründung:
Der TVL hat in der letzten Tarifrunde mehrmonatige Nullrunden hinnehmen und letztlich eine Brottolohnerhöhung von 2,8% erhalten, welche die bisherige Inflation nicht ausgleicht. Dieser Nachteil ist zusätzlich zum ohnehin zu gewährenden Entgelt auszugleichen.

Im Anschluss sind die Bruttogehälter an die Preissteigerungsrate gegenüber der letzten Tarifrunde anzupassen.
Aufgrund der besonderen Inflationssituation ist zudem eine überschaubare Laufzeit nötig.
« Last Edit: 27.04.2023 11:50 von ACDSee »

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #24 am: 27.04.2023 11:53 »
Die Generation Z tickt zu großen Teilen völlig anders. Diese sind von der Kopfzahl her ohnehin weniger Leute, der gesamte ÖD und TV-L wird sich daher im zunehmenden Wettbewerb gerade um kluge MINT-Köpfe noch gewaltig die Augen reiben. Daher: Deutlicher Fokus auf diese MINT-Gruppen. Letzlich profitieren auch die Kolleginnen und Kollegen der unteren und mittleren EGs davon.
Und diese Generation könnte man mit Vorzügen im öD eigentlich sehr gut ködern.

Denn work live balance ist insbesondere im MINT Bereich im öD um Faktor 10 besser.
(so meine 30 jährige Berufserfahrung im Wechsel zwischen pW und öD und der Grund warum ich jetzt wieder öD bin)

Knarfe1000

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #25 am: 27.04.2023 12:39 »
Richtig, z.B. Teilzeitmodelle aller Art sind im ÖD viel einfacher machbar für AN. Wobei größere Firmen den Handlungsbedarf erkannt und deutlich aufgeholt haben. Weiche Faktoren werden immer wichtiger, nicht nur das Gehalt.

Iunius

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #26 am: 27.04.2023 17:50 »
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Prüfer SH

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #27 am: 27.04.2023 17:54 »
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.

Iunius

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« Antwort #28 am: 27.04.2023 18:03 »

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.

Also ich bin im dbb, wir wurden hier an unserer Dienststelle befragt, und genau dieser Punkt war die primäre Forderung.
Von Anfang an eine Prozentuale Erhöhung, keine Sonderzahlungen, keine Monate oder Jahre mit Nullrunde sondern vom ersten Monat an mindestens einen Inflationsausgleich.

Nun muss ich aber dazu sagen, dass es hier unter E5 niemanden gibt und die allermeisten Beschäftigten A14 / W3 oder E12-E15 sind.

Prüfer SH

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« Antwort #29 am: 27.04.2023 18:06 »

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.

Also ich bin im dbb, wir wurden hier an unserer Dienststelle befragt, und genau dieser Punkt war die primäre Forderung.
Von Anfang an eine Prozentuale Erhöhung, keine Sonderzahlungen, keine Monate oder Jahre mit Nullrunde sondern vom ersten Monat an mindestens einen Inflationsausgleich.

Nun muss ich aber dazu sagen, dass es hier unter E5 niemanden gibt und die allermeisten Beschäftigten A14 / W3 oder E12-E15 sind.

Das wären tatsächlich angemessene Forderungen. Aber am Ende werden die in dieser Höhe sicherlich nicht gestellt werden, oder was meinst du dazu?