Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1016989 times)

Meierheim

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #30 am: 27.04.2023 18:48 »
Da im TVöD eine 14-monatige Nullrunde vereinbart wurde wäre im TVL gerecht:
Zahlung der 3000.- € Inflationsausgleich bereits 2023
Tabellenwirksame Erhöhungen ab 1.3.2024 parallel zum TVöD + 1% Ausgleich für den bisherigen Abstand

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #31 am: 28.04.2023 06:24 »
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Das schlechtere Abschneiden als im TVöD ist doch jetzt schon vorprogrammiert. Wer glaubt denn hier ernsthaft an Gegenteiliges? Es wird angeblich (wohl auch so in der Realität) kein Geld da sein und von unserer Seite kaum bis gar keine Druckmittel geben. Man sieht ja auch, wie schnell das letzte desaströse Ergebnis vergessen wurde. Kurzer Shitstorm ohne Folgen. Danach kräht kein Hahn mehr.

Prüfer SH

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #32 am: 28.04.2023 07:43 »
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Das schlechtere Abschneiden als im TVöD ist doch jetzt schon vorprogrammiert. Wer glaubt denn hier ernsthaft an Gegenteiliges? Es wird angeblich (wohl auch so in der Realität) kein Geld da sein und von unserer Seite kaum bis gar keine Druckmittel geben. Man sieht ja auch, wie schnell das letzte desaströse Ergebnis vergessen wurde. Kurzer Shitstorm ohne Folgen. Danach kräht kein Hahn mehr.

Ich persönlich werde das Ergebnis nie vergessen, das war echt die Krönung meiner Karriere. Aber du hast natürlich Recht, insgesamt wurde das viel zu harmlos akzeptiert und letztlich auch nicht mehr drüber gesprochen.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #33 am: 28.04.2023 07:54 »
Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?

Knarfe1000

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #34 am: 28.04.2023 08:00 »
Und ich wette, dass es definitiv eine ISZ von 3000 Euro geben wird. Weil man damit argumentativ %-Forderungen nach unten drücken kann und damit doppelt Geld spart (weil die ISZ steuer- und abgabenfrei ist).

Egal, was irgendein Ministerialfuzzi aus Würschtelberg sagt. Und wenn BW aus der TV-L aussteigen will: Bitteschön. Sollen sie zusehen, wo sie noch Bewerber für den ÖD herbekommen, wo die Lage jetzt schon miserabel ist. Der Mann hat den Schuss offenbar nicht gehört.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #35 am: 28.04.2023 08:45 »
Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?
Ich persönlich keine, weil es mir schnuppe ist, ich wusste ja auf was ich mich monetär einlasse.
Maximal reduziere ich aber meine Stunden und führe offene Gespräche mit Mitbewerber, sehe aber kaum jemanden der mir ein besseres gesamtpacket anbieten kann.

Werde aber individuelle Zulagen nach §16.5 für die Kollegen, die ich halten will und die möglicherweise frustriert sind, einfordern.

Coffee86

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #36 am: 28.04.2023 08:55 »
Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Nicht leistbar, so so. Wie sollen dann nur lineare Erhöhungen leistbar sein? Damit zu drohen finde ich echt eine Unart. Wobei ich natürlich auch lieber mehr % nehmen würde, als die IAP.

Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen. Ich hoffe alle anderen Folgen dem Denken von BaWü. Diese steuerfreie Prämie hat uns beim letzten Abschluss (Corona-Prämie) schon einen miserablen Abschluss beschert.

Ich befürchte aber .. es wird wieder voll ausgereizt und am Ende passiert tabellenwirksam erst 2025 was. Spätesntens wenn sie in den Ministerien anfangen zu rechnen wird das ganz schnell die oberste Prämisse in den Verhandlungen sein und Verdi springt drauf ein wie ein läufiger Hund weil es sich ja super verkaufen lässt.

Und ich wette, dass es definitiv eine ISZ von 3000 Euro geben wird. Weil man damit argumentativ %-Forderungen nach unten drücken kann und damit doppelt Geld spart (weil die ISZ steuer- und abgabenfrei ist).

Egal, was irgendein Ministerialfuzzi aus Würschtelberg sagt. Und wenn BW aus der TV-L aussteigen will: Bitteschön. Sollen sie zusehen, wo sie noch Bewerber für den ÖD herbekommen, wo die Lage jetzt schon miserabel ist. Der Mann hat den Schuss offenbar nicht gehört.

Ja gut - ich versteh die Leute in den Ministerien halt auch irgendwo. Wie sollen sie gegen Verdi denn was tun um Fachkräfte zu gewinnen? Verdi will nur Sozialismuspauschalen und gegen die kannst du keine Steigerung für die oberen EGs durchdrücken. In den unteren sieht es doch super aus. Wir können uns bei den E5-E8 Stellen nicht über die Bewerberlage beschweren. Alles andere wird schon ne Weile an externe Personalgewinnungsfirmen outgesourced und auch da hat man kaum mehr Erfolg. Und da geht es nicht mal nur um den MINT Bereich sondern auch um die Führungspositionen in der Verwaltung. Den öD (Land) kriegst du durch Verdi nicht interessanter .. die AGs können ja nicht einfach ohne Tarifabschluss die oberen EGs anheben.

Was meint ihr, wann werden die Forderungen bekanntgegeben? Wird es vorab Umfragen geben, weiß jemand genaueres?

Im Moment laufen die Fachinternen Abstimmungen innerhalb der Gewerkschaften.
Der dbb und die GEW haben Arbeitskreise gebildet und in den nächsten Wochen laufen Befragungen der Personalräte in den betroffenen Einrichtungen.
In den Allermeisten Fällen wird es in den betroffenen Landesträgerschaften vor dem Sommer noch eine Personalversammlung geben, dort wollen Verdi und GEW Präsenz zeigen.

Man rechnet hinter vorgehaltener Hand aber mit einem schlechteren Abschneiden als im TVöD - Beispiel:

Das Finanzministerium Baden-Württemberg hat bereits klargestellt keinen Steuerfreien Sonderzahlungen zustimmen zu wollen. Einem solchen Vorschlag sei vollumfänglich entgegenzutreten, es sei schlicht nicht Leistbar.
So drohte Ministerialdirektor Krauss unter der Hand damit aus dem TV-L Verbund, nach dem Vorbild Hessens, auszutreten sollte es sich in diese Richtung bewegen.

Das schlechtere Abschneiden als im TVöD ist doch jetzt schon vorprogrammiert. Wer glaubt denn hier ernsthaft an Gegenteiliges? Es wird angeblich (wohl auch so in der Realität) kein Geld da sein und von unserer Seite kaum bis gar keine Druckmittel geben. Man sieht ja auch, wie schnell das letzte desaströse Ergebnis vergessen wurde. Kurzer Shitstorm ohne Folgen. Danach kräht kein Hahn mehr.

Ich persönlich werde das Ergebnis nie vergessen, das war echt die Krönung meiner Karriere. Aber du hast natürlich Recht, insgesamt wurde das viel zu harmlos akzeptiert und letztlich auch nicht mehr drüber gesprochen.

Ach - intern grummelt das bei den TVöD-Beschäftigten immer noch (zumindest in meinem Dunstkreis) - aber man hat keine Lobby. Verdi ist das Sprachrohr welche den Mist verkaufen als wäre es Gold und die Medien sagen ja eh seit Anbeginn der Verhandlungen wie überzogen die Forderungen wären. Das Meinungsbild kriegst du medial nicht dargestellt und daher kommt es einen so vor als wäre alles i.O.
Man wird sich aber schon sehr bald umschauen wenn man keine Leute mehr findet. Heute hat man schon Probleme - in 5 Jahren wird das noch viel dramatischer aussehen. Den AGs ist das bewusst wenn man sieht das man ja immerhin von sich aus mit einer Erhöhung der JSZ für die oberen EGs in die Verhandlung ging, was aber von Sozialismus-Verdi abgewatscht wurde. Bei der Fachkräftegewinnung hat der öD zwei Gegner: den Wettbewerb und Verdi


Albeles

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #37 am: 28.04.2023 09:08 »
Ehrlich gesagt interessiert es mich null, was TVÖD oder DB aushandeln. Wichtig ist mir einzig und allein, was im TV-L rum kommt. Und ich fühle mich nicht sehr gut von Verdi vertreten. Das ist zumindest mein persönliches Empfinden seit der letzten Tarifverhandlung. Wenn ich 1% Jahresbeitrag davon abziehe, waren es 0,4% mehr Gehalt im Jahr an Plus. Die Corona Prämie kann ich jetzt nicht als riesen Verhandlungserfolg sehen.
Wer wenig erwartet wird auch nicht viel enttäuscht.

Für denjenigen, der nichts erwartet, wird sich auch keine Gewerkschaft den A... aufreißen.
Eine Gewerkschaft die ständig ihre Mitglieder enttäuscht steht am Ende alleine da, ohne zahlende Mitglieder!

Leonhardt

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #38 am: 28.04.2023 10:26 »
Ich gebe mal eine Schätzung zum Reallohnverlust Ende des Jahres 2023 auf Grundlage der vorliegenden Daten und Prognosen ab. Dazu gehören der Verbraucherpreisindex (VPI) des Statistischen Bundesamts und die aktuellste Inflationsprognose der Bundesregierung für 2023 (+5,9%).

Demnach Inflation:
VPI 01/2021: 101,0
VPI 12/2022: 113,2
VPI Prognose 12/2023: 1,059 x 113,2 = 119,9
Inflation geschätzt 2021-2023 = 18,7%

Tarifsteigerungen 2021 - 2023:
01/2021: +1,3%
12/2022: +2,8%
insgesamt: 4,13%

Die Tarifsteigerung müsste also schon bei knapp 15% liegen, um die Realeinkommensverluste 2021-2023 wieder auszugleichen plus der noch zu erwartenden Inflation für 2024. Derzeit sieht die Bundesregierung nach Angaben der ARD für 2024 moderate +2,7% voraus (glaube das wer wolle).

Will man also Ende 2024 beim Realeinkommen noch bei +-0 rauskommen, sollte man vorsoglich ca. 17,75% rausverhandeln für 2024.  ;)

Mit anderen Worten - wir sind schon Stand jetzt völlig gearscht und können jeglichen Reallohnausgleich vergessen... Und ja, wenn die Privatwirtschaft nicht im gleichen Maße krachen geht, wird die Mitarbeitergewinnung zukünftig noch schwieriger. Wir werden sehen...

Edit: Weil gelegentlich der Vorwurf kommt, dass ich wahllose Zeiträume für meine Betrachtungen verwende. Ja, das stimmt. Ich sehe den vorletzten Tarifabschluss mit seinen Regelungen zur Zahlung von mickrigen 1,3% ab 01.01.2021 als Anbeginn des Reallohnniedergangs im TV-L. Daher ist der Betrachtungszeitraum der von mir individuell gewählte.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #39 am: 28.04.2023 10:32 »
Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen.
Die Frage ist doch:
Will man die 3000 Netto in dieser TV Laufzeit.
Oder will man eine Lohnerhöhung, die von diesen 3000€ Brutto inkl. AG Anteil Tabellenwirksam finanziert wird?
Also ~30€ (bei Verteilung auf 5 Jahren) AN Brutto monatlich mehr.
oder ~100€ AN Brutto bei 24 Monaten Laufzeit.

Selbst wenn er die 3000 AG Brutto in einem Jahr komplett als Lohnerhöhung drauf haut, kommen bei mir pro Jahre nur 800€ Netto an, Break Even (ohne Verzinsung oder Lohnerhöhungen) in 3,5 Jahren.
Und dann Gewinne Gewinne Gewinne....

Coffee86

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #40 am: 28.04.2023 10:40 »
Also ich für meinen Teil finde diese "Drohung" GROßARTIG! Ich will keine IAP sondern nur tabellenwirksame Erhöhungen.
Die Frage ist doch:
Will man die 3000 Netto in dieser TV Laufzeit.
Oder will man eine Lohnerhöhung, die von diesen 3000€ Brutto inkl. AG Anteil Tabellenwirksam finanziert wird?
Also ~30€ (bei Verteilung auf 5 Jahren) AN Brutto monatlich mehr.
oder ~100€ AN Brutto bei 24 Monaten Laufzeit.

Selbst wenn er die 3000 AG Brutto in einem Jahr komplett als Lohnerhöhung drauf haut, kommen bei mir pro Jahre nur 800€ Netto an, Break Even (ohne Verzinsung oder Lohnerhöhungen) in 3,5 Jahren.
Und dann Gewinne Gewinne Gewinne....

Ich für meinen Teil mache mir da nicht mal einen Kopf ob der "Break Even" in 2, 3 oder 5 Jahren erreicht wäre (wobei meist eher früher als später durch "Zinses-Zins-Effekt" bei der nächsten Tarifverhandlung). Ich muss so oder so noch ein paar Jahre arbeiten und habe auch Interesse daran in 12 Monaten noch Personal/Kollegen zu finden für die der Job auch halbwegs(!) lukrativ ist (wobei man davon kaum reden kann). Was bringen mir die Einmalzahlungen, wenn ich in 12 Monaten dann irgendwann hier alleine sitze, weil es für etwaige neue Kollegen immer noch die gleiche besch***** Entgelttabelle gibt?


Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #41 am: 28.04.2023 11:01 »

....Was bringen mir die Einmalzahlungen, wenn ich in 12 Monaten dann irgendwann hier alleine sitze, weil es für etwaige neue Kollegen immer noch die gleiche besch***** Entgelttabelle gibt?

So ist es. Und gerade im MINT-Bereich sieht es wirklich beschissen aus (sorry für die Wortwahl). Wenn sich hier nichts ändert auch hinsichtlich der Lohntabelle geht bald nix mehr bei uns. Generation Z tickt anders und wird sich das nicht bieten lassen.

Im Übrigen: Die Reallöhne sind in D zwischen 1991 und 2019 gerundet grob etwa 12 Prozent gestiegen, obwohl die Nominallohnsteigerung bei ca. 60 Prozent gelegen ist (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung). Finde ich angesichts einer langen Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs und viel bejammerten Fachkräftemangels unterirdisch. Zumal ja auch immer mehr Leute studieren. Schlägt sich aber nicht wirklich in der Lohnentwicklung so recht wieder in den letzten 30 Jahren.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #42 am: 28.04.2023 11:06 »
Beides richtig.

Nur hat das bisher leider (siehe auch TVÖD-Ergebnis) keine S.. gejuckt, weder links- noch rechtsseitig des Verhandlungstisches.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #43 am: 28.04.2023 11:13 »
Daher auch meine Frage:

Welche Konsequenzen zieht ihr konkret für Euch aus einem möglichem schlechten TV-L Verhandlungsergebnis?

Würde mich interessieren. Ich bin erst vor vier Jahren mit 40+ gewechselt. Und befürchte dass ein erneuter Wechsel nötig wird. Damit habe ich einerseits kein Problem. Etwas Schade wäre es aber schon da hier interessante Aufgaben gegeben sind. Aber irgendwann ist gut...

Coffee86

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #44 am: 28.04.2023 11:17 »
Beides richtig.

Nur hat das bisher leider (siehe auch TVÖD-Ergebnis) keine S.. gejuckt, weder links- noch rechtsseitig des Verhandlungstisches.

Ich seh das nicht mal so scharf. Ich denke schon die AG sind sich dem bewusst. Das hatten die AG auch kommuniziert, das sie ein Problem bei der Fachkräftegewinnung haben und sehen. Daher kam ja auch die Forderung ihrerseits die JSZ für die oberen EGs zu erhöhen. Aber wie gesagt - die AG haben da ein Problem das Verdi heißt. Diese verhandeln explizit für die unteren EGs und kümmern sich nicht um das Fachkräfteproblem.

Die AG können nicht mal wenn sie wollten (und ein grunds. Wille ist da sicherlich da) für die MINT-Bereiche viel tun. Alles was man EXTRA anbieten würde, würde Verdi abschmettern und eine Verteilung an die unteren EGs einfordern.

Wie ich schon mal schrieb. Das Problem der AG ist der Wettbewerb und Verdi.