Ich verkenne hier gar nichts, der Zusammenhang ist geradezu trivial, nur komme ich zu einem anderen Schluss. Auch gönne ich Beamten keine Nullrunde, deren Besoldungsanpassung ist nur schlicht ein Problem der Dienstherren, und darf kein Problem der Tarifbeschäftigten sein.
Wie die Politik ihre Finanztöpfe und zur Verfügung stehenden Steuermittel einsetzt, ist doch ein rein politisches Problem. Auch dass beide Parteien aus einem Topf bezahlt werden, den die Politik nicht vergrößern möchte, ist eine rein politische Entscheidung und Prioritätensetzung.
Es ist aber nun einmal…wenn theoretisch eine Milliarde Euro für Erhöhungen da ist, dann gibt es für die Angestellten einen Anteil und für die Beamten. Das weiß der Arbeitgeber, denn er hat ja nicht mehr. Wenn der Beamte hier keine Rolle spielen darf, damit die Tarifler die ganze Millarde als Verhandlungsmasse hat, kann das nur bedeuten, der Beamte bekommt davon nix. Und egal, wie getrennt man das betrachten möchte, das Geld wird dadurch nicht mehr!
Folge: entweder wird geteilt, dann ist der Spielraum durch die Beamten bei den Tarifverhandlungen begrenzt oder man möchte diese Begrenzung nicht, dann bleibt nix mehr für den Beamten….da du das forderst, forderst du eine Nullrunde für Beamte….
Liest sich so, als wärest du der Meinung, die Arbeitgeberseite würde einfach genau das Geld, was sie zuvor für Gehaltserhöhungen eingeplant hat, für eben diese auf Beamte und Tarifbeschäftigte aufteilen.
Diese Annahme würde es überflüssig machen, überhaupt eine Tarifverhandlung durchzuführen. Man könnte stattdessen einfach das Geld nehmen, was die Arbeitgeberseite bereit ist zu zahlen und mehr oder weniger gleich auf alle Arbeitnehmer und Beamten verteilen.
Aber genau darum geht es ja bei den Verhandlungen: Dass es eben keinen festgelegten Rahmen gibt, den der Arbeitgeber locker macht. Seitens der Gewerkschaften ist es die Aufgabe, den Rahmen möglichst groß werden zu lassen, denn er ist ja noch nicht festgelegt. Die Arbeitgeberseite wird schon Wege finden, wie sie das Geld auftreibt. Das hat man besonders in den letzten Jahren sehr gut gesehen. Sobald sich irgendwo eine Krise auftat, wurde getrickst und sehr viel Aufwand getrieben, um trotz ewig klammer Kassen auf wundersame Weise teilweise extrem große Summen zu finden, mit denen man die Wünsche akut finanzieren konnte.
Es ist also durchaus möglich, den Rahmen wesentlich größer zu machen, als das, was im normalen Haushalt angedacht wäre. Die eigenen Mitarbeiter scheinen aber nicht wichtig genug zu sein, um die Möglichkeiten für diese voll auszuschöpfen.
Angenommen man hätte diese auf sonderbare Weise entstandenen zusätzlichen Geldsegen (plural) einfach auf die im öD Beschäftigten verteilt, statt sie für Coronahilfe, Corona Testzentren, Corona Impfungen, Energiehilfen, Kriegshilfen, Flüchtlingsversorgung zu verwenden: Wir würden alle leben wie Könige (oder zumindest wie unser Kanzler).