Die schöne Graphik endet leider 2019. Bei der weiteren Entwicklung würden wohl noch größere Abstände deutlich werden.
Beim Metalltarif muss man ab 2019 aufpassen, was alles einberechnet wird. Für 2019 gab es das tarifliche Zusatzentgelt, dass unter bestimmten Voraussetzungen in 8 zusätzliche freie Tage umgewandelt werden kann. Das Tabellenentgelt wurde erst 2022 erhöht.
Natürlich ist ein Vergleich TV-L und IGM etwas schwierig, da Staatswesen und Industrie ganz andere Voraussetzungen haben. Aus meiner Sicht egalisiert sich das aber, wenn beide Bereiche um das knappe Gut "Arbeitnehmer" konkurrieren. Und ich meine jetzt nicht unbedingt diejenigen, die schon Jahre im Beruf stehen. Die Verteilungskämpfe werden um die kommenden Jahrgänge ausgetragen werden, die aus der Schule heraus vor der Wahl des zukünftigen Arbeitsplatzes stehen.
Aus meiner Sicht ist dafür der Zug für den ÖD bereits abgefahren. Das Gap zu vielen Branchen (nicht allen!) ist inzwischen groß und es gibt keine übergeordnete Strategie der öffentlichen Arbeitgeber. Entscheidungen, was daran zu ändern, dauern zum einen zu lange, zum anderen wird anderen Themen höhere Priorität eingeräumt. Richtig spüren wird man die Auswirkungen erst in ein paar Jahren. Das alles jetzt (Kitas, Ausländerwesen, Bürgerbüros, Zulassungsstellen, etc.) ist meiner Meinung nach erst ein seichtes Vorgeplänkel zu dem, was kommen wird. Bis die Politik erkennt, dass richtig viel Geld in den ÖD gesteckt werden muss, wird es zu spät sein.
Vor kurzem hat Trumpf (die mit dem Laser) der Stadt Stuttgart Unterstützung bei der Lösung des "Ausländeramt-Problems" angeboten. Motivation: viele Mitarbeitende aus dem Ausland leiden unter der langsamen Bearbeitung der Aufenthaltstitel, was Auswirkungen auf die Standortqualität hat. Ich warte schon auf die erste Ideen, zur Standortsicherung große Unternehmen mit bestimmten staatlichen Aufgaben zu beleihen.