Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1081121 times)

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3585 am: 20.10.2023 15:29 »
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?

Und ich dachte, ich bin mal wieder zu doof zum Rechnen ;)

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3586 am: 20.10.2023 15:31 »
Hm, also mein AG (SH) zahlt zum Jobticket (egal ob D-Ticket oder vom Nahverkehr vor Ort) 30€/Monat hinzu. Das ist schon deutlich billiger; bis August bin ich damit zum Nulltarif hier im Ort unterwegs gewesen…

Mein Landesarbeitgeber zahlt nichts zum D-ticket, aber wer sich eines privat kauft, wurde aufgefordert, diese doch bitte bei Diensreisen einzusetzten - ohne Ausgleich!
Wir kriegen es genauso -wie die Bahncard- erstattet, wenn wir dadurch Geld einsparen. Land NI

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3587 am: 20.10.2023 15:39 »
Ein privat angeschafftes Deutschlandticket kann nicht – auch nicht antei-lig – erstattet werden und ist dienstlich mit zu nutzen (vgl. Mehrauf-wandsprinzip in Art. 3 Abs. 1 Satz 1 BayRKG sowie Nr. 5.1.5 Satz 2 der Verwaltungsvorschriften zum BayRKG – VV-BayRKG). Das gilt auch für Tickets, die für regelmäßige Fahrten zwischen Wohnung und Dienst-stelle angeschafft wurden.
5. Für die dienstliche Beschaffung von BahnCards (Business) gelten die bisherigen Maßgaben weiter. Bei einer beabsichtigten Beschaffung einer BahnCard (Business) der 2. Klasse ist in die Wirtschaftlichkeitsberech-nung das Deutschlandticket einzubeziehen, sofern die voraussichtlichen Fahrten im Regionalverkehr stattfinden. Privat angeschaffte BahnCards sind auch weiterhin nicht erstattungsfähig.
(Auszug aus dem Schreiben vom Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat vom 27.04.2023)


Wobei ich nicht weiß, was in "Art. 3 Abs. 1 Satz 1 BayRKG sowie Nr. 5.1.5 Satz 2 der Verwaltungsvorschriften zum BayRKG – VV-BayRKG" steht. Ich bin es leid und müde inzwischen ständig als MINTler* irgendwelche Verwaltungsvorschriften bedienen zu müssen, anstatt pragmatisch vorgehen zu können.

*es gibt Ing.  auch bei BWL!
« Last Edit: 20.10.2023 15:55 von Faunus »

Zinc

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3588 am: 20.10.2023 16:14 »
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das sind ja alles wunderbare Dinge, doch sie reihen sich alle unter die Vergütung ein. Was bringt mir mehr Zeit im HO, wenn ich nicht ausreichend verdiene. Was nützt mir ein freier Tag, wenn ich mir keinen Luxus (Weggehen, Urlaub etc.) leisten kann, usw.

Wir können über diese Dinge gerne sprechen, NACHDEM ein annehmbares Lohnniveau erreicht wurde.

Ich freu mich sehr für dich, wenn du dein Wunschnetto erreicht hast und jeder Cent mehr dir überdrüssig erscheint und du jetzt lieber an anderen Stellschrauben drehen möchtest. So muss aber nicht jeder empfinden.

Als ich in Stufe 5 anlangte, wurde auch gleichzeitig mein Vertrag auf 90 % Arbeitszeit runtergesetzt. Ich habe trotzdem noch  geringfügig mehr verdient.
Mehr Geld bringt für alle (Wünsche) etwas: man kann sich z.B. sein E-Bike zu besseren Konditionen als über das Jobbike mit dem "Mehr" finanzieren.
Außerdem geht es meinen AG NICHTS an, ob ich ein Deutschlandticket, ein Fahrrad oder sonst was vom Gehalt kaufe und ich kann mir einen Haufen Formularkrusch sparen. Es ist einfacher, günstiger udn zielführender privat einzukaufen!


Wir haben HO, Weiterbildungmöglichkeiten, fexible Arbeitszeit mit Gleittagen.... ich bringe meine Urlaubstage fast nicht mehr fristgerecht weg...

Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.

Da sieht man mal, wie gut das funktioniert. Du und deine Frau glauben tatsächlich daran, dass sie hier einen Schnapper gemacht haben.

Johann

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3589 am: 20.10.2023 16:26 »
Bindungsfrist läuft bald aus und schon 535 Einträge hier im Forum!? Da wurde die Zeit jedenfalls nachhaltig investiert

Sind ja immerhin ein paar Jahre. Laut meinem Profil sind das bei mir im Schnitt alle drei Tage ein Post.

Duales Studium mit welcher Version?
1. Jahr vollständig Lehre ohne Studium?
2. Lehrjahr dann im Semester in der Hochschule und außerhalb im Amt?
3. Lehrjahr mit Praxissemster im Amt und ein Semester wieder freigestellt und Rest im Amt, sowie Gesellenprüfung
4. Jahr - Studium abschließen und Bachelorarbeit im Amt?

Und dafür hast Du eine Lehrvergütung für 3 Jahre voll  bekommen oder aber verteilt auf 4 Jahre.
Das wären dann so 45T in 4 Jahren grob berechnet.

Ist das so gelaufen?

Es war kein Ausbildungsintegriertes duales Studium. Der einzige Abschluss ist der B. Sc.. Mein Arbeitgeber hatte (bzw. hat nach wie vor) einen Vertrag mit einer ansässigen privaten Hochschule darüber, dass er für einen monatlichen Preis x minus Mengenrabatt seine angehenden Nachwuchskräfte dort hin schickt. Das Studium wechselte quartalsweise zwischen Theoriephase an der Hochschule und Praxisphase in der Behörde. In den Theoriequartalen liefen je zehn Wochen Vorlesungen und in den letzten zwei Wochen sämtliche Klausuren und sonstigen Prüfungsleistungen. Hausarbeiten sowie Abschlussarbeit wurden jeweils im Praxisquartal angefertigt. Das Studium war angesetzt für sieben Semester, wobei die letzte Prüfungsleistung schon zehn Tage nach Beginn des siebten Semesters stattfand und ich ab dem Zeitpunkt bereits als vollwertige Arbeitskraft verwendet wurde (aber zunächst noch mit der "außertariflichen" Studentenvergütung).

Zurückzahlen hätte ich die vollen Studiengebühren der Hochschule sowie die (ich glaub so wurds genannt) Unterhaltsbeihilfe in den Theoriequartalen. Die Erstattung der Unterhaltsbeihilfe in den Praxisphasen wäre wohl rechtlich nicht gegangen, weil ich ja im Grunde Arbeitsleistung wie ein Werkstudent erbracht habe. Und da lag man zu meiner Studienzeit am Ende eben bei rund 50k Erstattungsfähiger Euros.

sebbo83

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« Antwort #3590 am: 20.10.2023 16:40 »
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?
Das Jobrad wurde über einen stationären Shop eines großen Fahrradhandels organisiert zu einem marktüblichen Preis. Die monatlichen Raten ergeben die Summe, dass sie 1.7k weniger Gehalt erhält über die 3 Jahre. Das Rad kostet auch bei anderen Shops üblicherweise 2.8k€.
Der AG zieht die Summe vom Brutto ab, richtig. Sie erhält vom AG jedoch auch einen AG-Anteil der Leasingrate, der im etwa dem Abstand von 1.100€ entspricht. Sie verzichtet also auf einen Rentenverlust von 18% auf 1.7k?  1.1k€ erhält sie als AG-Zuschuss. Warum sollte man das nicht machen? Sie erhält auch alle Reparaturen und Wartungen für den Zeitraum frei. Das sind im Schnitt auch nochmal 300€. Finde das schon ein ökonomisches Angebot für sie.

Könnt ja gerne das Cube Reaction Hybrid Pro 750 in den Shops suchen. Es war genau das was meine Frau wollte und sie hat am Ende keine 2000€ dafür aus ihrer eigen Tasche bezahlt (inklusive der verlorenen RV eingerechnet)
« Last Edit: 20.10.2023 16:49 von sebbo83 »

MoinMoin

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« Antwort #3591 am: 20.10.2023 16:47 »
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?
Das Jobrad wurde über einen stationären Shop eines großen Fahrradhandels organisiert zu einem marktüblichen Preis. Die monatlichen Raten ergeben die Summe, dass sie 1.7k weniger Gehalt erhält über die 3 Jahre. Das Rad kostet auch bei anderen Shops üblicherweise 2.8k€.
Der AG zieht die Summe vom Brutto ab, richtig. Sie erhält vom AG jedoch auch einen AG-Anteil der Leasingrate, der im etwa dem Abstand von 1.100€ entspricht. Sie verzichtet also auf einen Rentenverlust von 18% auf 1.7k?  1.1k€ erhält sie als AG-Zuschuss. Warum sollte man das nicht machen? Sie erhält auch alle Reparaturen und Wartungen für den Zeitraum frei. Das sind im Schnitt auch nochmal 300€. Finde das schon ein ökonomisches Angebot für sie.
Ach so, der AG bezahlt mehr Lohn als ohne Jobrad, dann ist es natürlich ein Deal.
Hat man denn auch die Möglichkeit, diese Lohnerhöhung direkt zu bekommen?

EDV Sachverständiger

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« Antwort #3592 am: 20.10.2023 16:47 »
Ich warte einfach die Tarifverhandlungen ab.

Den ganzen "chronisch unterbezahlten" hier mit Kumpel bei Porsche und somit auch Wunsch nach Porsche Gehalt empfehle ich einfach nur zu wechseln. Das Glück kommt nicht zu euch. Ihr müsst zum Glück kommen. Wenn die Lebensführung nicht mehr zum Gehalt passt halt eines von beiden anpassen.

Wenn es die Lebensplanung nicht hergibt muss man halt nach Kompromissen suchen. Dieses ewige "aber wir haben ja x Prozent weniger als x, y oder z" bringt niemanden etwas. Ihr seit den Arbeitsvertrag zu vorher bekannten Konditionen eingegangen. Gut manche scheinen sich wirklich vorher nicht über das Gehalt informiert / verhandelt zu haben und sind nun entsprechend frustriert. Aber hey, selbst Schuld und der AG wird euch dann eben so eingruppieren wie es ihm passt. Wer nicht nach Stufe 6 fragt bekommt evtl. nur Stufe 3.

Also abwarten und Tee trinken. Wer meint unterbezahlt zu sein muss seinem Vorgensetzen halt stichhaltige Arbeitsergebnisse vorweisen und nach Zulage oder höherwertigen Tätigkeiten fragen. Bekommt man die nicht entweder akzeptieren oder wechseln.

Klingt blöd ist aber so...

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3593 am: 20.10.2023 16:50 »
Das ist doch Quark. Meine Frau bezahlt für ihr 2.8k teures Jobbike lediglich 1.7k aus eigener Tasche am Ende der Laufzeit.
Was ist Quark?
Das man ein 2.8k teueres Jobrad auch auf dem freien Markt für unter 1.7k kaufen kann?
Oder das man seine 300€ Rentenverlust vergessen hat. Oder die Versteuerung des geldwerten Vorteils bei der verbilligtem Übernahme des Rades?
Das Jobrad wurde über einen stationären Shop eines großen Fahrradhandels organisiert zu einem marktüblichen Preis. Die monatlichen Raten ergeben die Summe, dass sie 1.7k weniger Gehalt erhält über die 3 Jahre. Das Rad kostet auch bei anderen Shops üblicherweise 2.8k€.
Der AG zieht die Summe vom Brutto ab, richtig. Sie erhält vom AG jedoch auch einen AG-Anteil der Leasingrate, der im etwa dem Abstand von 1.100€ entspricht. Sie verzichtet also auf einen Rentenverlust von 18% auf 1.7k?  1.1k€ erhält sie als AG-Zuschuss. Warum sollte man das nicht machen? Sie erhält auch alle Reparaturen und Wartungen für den Zeitraum frei. Das sind im Schnitt auch nochmal 300€. Finde das schon ein ökonomisches Angebot für sie.
Ach so, der AG bezahlt mehr Lohn als ohne Jobrad, dann ist es natürlich ein Deal.
Hat man denn auch die Möglichkeit, diese Lohnerhöhung direkt zu bekommen?

Nein

MoinMoin

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« Antwort #3594 am: 20.10.2023 17:00 »
Klingt blöd ist aber so...
Nö, klingt klug.
Blöd wird es nur, wenn man dann bockig mehr Geld vom AG verlangt, dieses aber nicht bekommt, weil der AG entweder zu blöd ist, deinen Wert zu erkennen oder er halt besser pokert als du und du dann trotzdem bleibst und die Schuld bei der Gewerkschaft suchst.

Denn Weltweit haben wir noch keinen Fachkräftemangel.

Oliver1976

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« Antwort #3595 am: 20.10.2023 17:08 »
Ich warte einfach die Tarifverhandlungen ab.

Den ganzen "chronisch unterbezahlten" hier mit Kumpel bei Porsche und somit auch Wunsch nach Porsche Gehalt empfehle ich einfach nur zu wechseln. Das Glück kommt nicht zu euch. Ihr müsst zum Glück kommen. Wenn die Lebensführung nicht mehr zum Gehalt passt halt eines von beiden anpassen.

Wenn es die Lebensplanung nicht hergibt muss man halt nach Kompromissen suchen. Dieses ewige "aber wir haben ja x Prozent weniger als x, y oder z" bringt niemanden etwas. Ihr seit den Arbeitsvertrag zu vorher bekannten Konditionen eingegangen. Gut manche scheinen sich wirklich vorher nicht über das Gehalt informiert / verhandelt zu haben und sind nun entsprechend frustriert. Aber hey, selbst Schuld und der AG wird euch dann eben so eingruppieren wie es ihm passt. Wer nicht nach Stufe 6 fragt bekommt evtl. nur Stufe 3.

Also abwarten und Tee trinken. Wer meint unterbezahlt zu sein muss seinem Vorgensetzen halt stichhaltige Arbeitsergebnisse vorweisen und nach Zulage oder höherwertigen Tätigkeiten fragen. Bekommt man die nicht entweder akzeptieren oder wechseln.

Klingt blöd ist aber so...

Das ist doch quatsch. Ich kann in meiner Arbeit aufgehen und diese leidenschaftlich gerne ausführen und mich trotzdem chronisch unterbezahlt fühlen. Weil u.a. vielleicht das System "krankt".

Von der Logik her sollte doch der, der die zukünftigen Führungskräfte ausbildet und für den Arbeitsmarkt befähigt mehr verdienen, als die Führungskraft nachher. Das ist in unserem deutschen Bildungssystem aber nicht der Fall. Hier verdient der/die universitär Ausbildende (und das ist nicht nur der Herr oder die Frau Professor) auch im Vergleich zur Lehrkraft an der Schule gleichviel (Angestellte Lehrkraft) oder weniger (verbeamtete Lehrkraft). PW lasse ich außen vor, da ist es noch extrem weniger, aber davon hatten es wir ja schon.





Faunus

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« Antwort #3596 am: 20.10.2023 17:27 »

Klingt blöd ist aber so...

Für mich klingt es normal.

Wer sich zu den zukünftigen Führungskräften zählt sollte ganz schnell lernen den Wert seiner Arbeit klar und deutlich bis enervierend seinem Vorgesetzten mitzuteilen oder dorthin gehen, wo die Arbeit geschätzt wird.

Wenn man schon für sich selbst als zukünftige Fhürungskraft nicht eintreten kann, dann sollte man auch besser keine MA führen.





daseinsvorsorge

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« Antwort #3597 am: 20.10.2023 19:59 »
@ daseinsfürsorge.  Du bist ja ein Verfechter der Gewerkschaften. Ich finde, Verdi macht sich einen ziemlich schlanken Fuß, die schlechten Ergebnisse nur auf den geringen Organisationsgrad zu schieben.  Ich war lange Zeit Mitglied, da war die Mitgliederzahl auch noch höher, die Ergebnisse haben da auch keine Sterne vom Himmel geholt. Infolge dessen bin ich ausgetreten und ich kenne genug Kollegen, die ebenso gehandelt haben.  Die Gewerkschaften sollten sich also auch mal selbst etwas hinterfragen.

Mit meinem Beitrag will ich vorallem klarmachen, dass Nichtmitglieder für Ihre Ergebnsise verantwortlich sind, weil sie diese auch selber verhandelt haben.Und wenn Sie ausgetreten sind, was ja auch ok ist, dann sind auch Sie für Ihre Ergebnisse verantwortlich.

Jetzt haben Sie und Ihre Kollegen doch endlich die Chance, mehr herauszuverhandeln als die Gewerkschaft- warum tun die meisten das nicht ?? Der Hinweis, dass der AG auf den Tarifvertrag verweist und deshalb keine Einzelverhandlung führen will,kann nicht greifen.

Und das Grundprinzip - je höher der O.grad- desto besser die Ergebnisse - bleibt auch bestehen, auch wenn man m.E. Tarfverhandlungen im ÖD nicht mit Tarifverhandlungen z.B. der IG Metall vergleichen kann, weil sich die Rahmenbedingugen in vielen Bereichen unterscheiden

Aber auch im Bereich des ÖDs lassen sich gute Ergebnisse erzielen- siehe letztes Jahr SuE  (Zulage 130/180 +  2 Regenerationstage)  oder Pflege an den Unikliniken ( Entlastungstarifvertrag nach 79 Tagen Streik) . Allerdings muß sich dafür auch engagieren und nicht nur Kommentare schreiben, sondern den Arsch hochkriegen. Die Streikkultur im ÖD ist eben nicht besonders ausgeprägt- ganz im Gegenteil z.B. zur IG Metall oder GDL, auf deren Ergebnisse hier gerne verwiesen wird.



« Last Edit: 20.10.2023 20:16 von daseinsvorsorge »

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3598 am: 20.10.2023 20:40 »
Die Absurdität dieser Volkswirtschaft:

Es wird ein Fachkräftemangel beanstandet, aber bessere Arbeitsbedingungen, hauptsächlich in Form von einer besseren Vergütung, gibt es nicht? Ich kann Arbeitgeber, die so sind, nicht ernst nehmen.


Ich kann Leute, die unter besseren Arbeitsbedingungen hauptsächliche eine bessere Vergütung verstehen, nicht ernst nehmen. Das ist in der Denke genauso 1990 wie ein Obstkorb oder kostenloser Filterkaffee...

Punkte, die Arbeitsbedinungen verbessern, sind aus meiner Sicht:

- Ausweitung Home Office
- Flexible Jahresarbeitszeitkonten incl. unbegrenzer Anzahl Gleittage für Überstundenabbau
- Erhöhung jährliche Urlaubstage
- Reduzierung Wochenarbeitszeit
- festes jährliches Weiterbildungsbudget für jeden MA, dessen Restbetrag in das Folgejahr übertragen wird
- Lebensarbeitszeitkonten

Das sind ja alles wunderbare Dinge, doch sie reihen sich alle unter die Vergütung ein. Was bringt mir mehr Zeit im HO, wenn ich nicht ausreichend verdiene. Was nützt mir ein freier Tag, wenn ich mir keinen Luxus (Weggehen, Urlaub etc.) leisten kann, usw.

Wir können über diese Dinge gerne sprechen, NACHDEM ein annehmbares Lohnniveau erreicht wurde.

Ich freu mich sehr für dich, wenn du dein Wunschnetto erreicht hast und jeder Cent mehr dir überdrüssig erscheint und du jetzt lieber an anderen Stellschrauben drehen möchtest. So muss aber nicht jeder empfinden.

Wunschnetto ist relativ. Die Arbeitsbedingungen beeinflussen aber sehr deutlich, welche Ausgaben ich habe und sie viel mir von meinem Netto effektiv zur Verfügung bleibt.

Bin ich fünf Tage pro Woche im HO, spare ich im Monat 200 Euro Sprit plus 300 Euro Steuer, Versicherung, Kraftstoff, Kundendienst und Abnutzung des KfZ, weil ich unser Zweitauto dann direkt verkaufe. Zusätzlich jeden Tag zwei gewonnene Stunden Lebenszeit, die ich nicht im Auto verbringen muss.

500 Euro pro Monat mehr zur Verfügung plus 2 Stunden je Bürotag - für mich eine unschlagbare Kombi.

ellie

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« Antwort #3599 am: 20.10.2023 21:22 »
Klingt blöd ist aber so...
Nö, klingt klug.
Blöd wird es nur, wenn man dann bockig mehr Geld vom AG verlangt, dieses aber nicht bekommt, weil der AG entweder zu blöd ist, deinen Wert zu erkennen oder er halt besser pokert als du und du dann trotzdem bleibst und die Schuld bei der Gewerkschaft suchst.

Denn Weltweit haben wir noch keinen Fachkräftemangel.

oder der AG zahlt nicht mehr, WEIL er den rechten Wert erkannt hat? Auch möglich...