Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1058549 times)

ellie

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3915 am: 27.10.2023 22:25 »
Nicht zu vergessen die 3000€ IAP, die ja von Verdi im TVL noch nicht einmal gefordert wurde und die auf die Differenz zugunsten des TVöD noch einmal draufgerechnet werden müsste.

Nein, die spielt keine Rolle, da sie auch beim TVöD nur eingesetzt wurde, um den Zeitpunkt der Wirksamkeit der Tabellenentgelt-Erhöhung zu verschieben. Da hier aber nur die Jahres-Tabellenentgelte verglichen wurden, spielt diese Sonder-Maßnahme keine Rolle.
Wiese spielt sie keine Rolle? Durch die IAP erhöht sich das Einkommen im TVöD in den genannten Jahren.

Ich verstehe nicht, wieso einige meinen, der Abschluss wäre höher, wenn es die IAP nicht gäbe!?
Der TVÖD-Abschluss war doch auch so, dass erst anteilig abgabenfrei ausgezahlt wurde, im nächsten Schritt ab 1.3.24 der Festbetrag von  200€  + 5,5%  (des vorigen Gehalts + die 200€) . Die 200€ sind doch quasi die monatlichen IAP-Anteile des Vorjahres. Die könnt ihr doch nicht wegleugnen!

skiveren

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3916 am: 27.10.2023 22:57 »
Vielleicht für die Intelligenten hier...
Eine Einmalzahlung ist nicht Tabellenwirksam...für die nächsten Jahre..
Zins und Zinseszins ....
Jeder VW Mitarbeiter und IG Metall Mitarbeiter würde auf Grund der letzten Jahre der Tarifergebnisse sofort die Arbeit einstellen...
DANKE Ver.di..raus!

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3917 am: 27.10.2023 23:01 »
Wären die 220 € mtl. IAP tabellenwirksam gewesen, wäre der Basiswert im 2.Jahr höher gewesen (+kleine Wirkung auf Rente und JSZ, dafür netto weniger). Auf lange Sicht hätte sich das schon ausgewirkt.

Aber wäre, hätte, Fahrradkette...

@skivis IG-Metall war zuletzt auch nicht besser (eher schlechter), hat aber den besseren Vorlauf.

smiteme

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3918 am: 27.10.2023 23:04 »
Ich wäre mit 200 + 5,5% zufrieden....
Wäre doch ein guter Deal!

Sehen andere hier wahrscheinlich anders...

skiveren

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3919 am: 27.10.2023 23:17 »
Die deutschen Kassen sind leer.., dass man das immer noch nicht verstanden hat..
Steuergelder werden anderweitig ausgegeben..
Ihr seid unbedeutend...

Pinsel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3920 am: 28.10.2023 06:57 »
Da haste wohl Recht und genau aus diesem Grund werden einige kündigen jetzt. Ab 9 wird nichts mehr getan seitens der Gewerkschaft.

Da die neuen Eingruppierungen auch bestimmt mit in die Verhandlungen einfließen und die Auszahlungen gestartet sind, wird s noch enger in der Geldbörse des Landes!  ::)

Bei uns mussten alle bis 15.10. (spätestens Ende des Jahres) umgruppiert sein wegen irgendwelcher Zuschüsse sagt das Ministerium. Bekommen jetzt die Rückzahlungen. Teilweise wurde schon ausgezahlt.
E9a wurden nur um eine Entgeltstufe höher gestuft, soweit sie nicht schon in 6 waren.


erst vor wenigen Jahren wurde die Stufe 6 auch für die oberen Gehaltsstufen eingeführt. Dass sie nichts machen stimmt also nicht! Auch wenn der Abstand zu 5 nicht wirklich groß ist. Bei uns ist das Problem, dass niemand mehr bereit ist, für paar € mehr Leitungspositionen zu übernehmen. Sämtliche Abgänge der letzten Jahre  in Führungsposition wurden von unter 30-jährigen besetzt, die noch nicht so hoch eingruppiert sind. Ist ja auch schön, aber zeigt auch, dass viele von uns zufrieden sind mit dem, was sie haben :-)

Es wäre ein Ansatz, diese vor wenigen Jahren erst eingeführte Stufe 6 weiter zu entwickeln. Zumal der Abstand zur Stufe 5 recht gering ist. Gehen Gewerkschaften da mit? Die AG sind eher nicht der Bremsklotz, zumal gerade auch Führungspositionen mit davon profitieren könnten.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3921 am: 28.10.2023 07:27 »
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..

Das kann ein Blick in die Privatwirtschaft bestätigen: Hier wurde die Inflationspauschale häufig bereits als zusätzlichen Bonus (auch zusätzlich zu Gewinnbeteiligung etc.) in voller Höhe ausbezahlt. (Auch ganz ohne Tarifverhandlungen)

Und jetzt bitte niemand direkt wieder kontern mit "dann geht doch in die PV wenn es dort besser ist" :)

Das die öffentliche Hand dieses Mittel zur Unterstützung bei der Bewältigung der Inflation schafft und dann selber nicht bei seinen Mitarbeitern einsetzt ist wirklich komisch.
Bei den mir bekannten pW wurde die IAP nicht wirklich on the Top bezahlt, sondern es wurde die jährlich geplante Prämie so umgewandelt, so das der AG nicht mehr auszahlte, als geplant oder als Gewinnbeteiligung eh ausgeschüttet wurde.
Dafür halt Brutto für Netto. Also win win.
Mir sind leider keine Firmen bekannt, die hier einfach mal so 3000€ extra auf dem Markt geschmissen hätten.

MoinMoin

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« Antwort #3922 am: 28.10.2023 07:29 »
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..
Leider fällt Ver.di auf diese Falle herein.., war bei Kommunen auch schon so..
Einmalzahlungen vermindern später die Rente.., sind unbedingt zu verhindern..
Der "Deutsche" ist bekanntlich gierig auf Euronen und vergisst die tabellenwirksamen Entgeltsteigerungen..
GIERIG ohne zu Denken..

ach die 1,23€ weniger Rente….passt eher zum deutschen Geiz. Jeder Cent muss 3-mal überlegt werden
Ein deutscher Rechner..
Wo kommen ihre 1,23 € her..?
Quelle?
Bitte ein Rechenbeispiel?
nimmste dUrchschnitts einkommen, weißt dann wieviel rentenpunkte es  wären, wenn du 3000€ brutto bekommen hättest und multiplizierst das mit den Wert des Rentenpunkte.
so übern daumen 3/43*30 also knappe 2€

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #3923 am: 28.10.2023 07:33 »
Auch im TV-L können Prämien aus Drittmittelgeldern im Wissenschaftsbereich gezahlt werden: §40 Nr. 6 macht es möglich.

Passiert in BaWü wie beim 16.5 leider gar nicht
Dann ist wegen Personalfluktuation noch kein Bedarf oder der Bedarf wurde noch nicht erkannt, weil die echten Entscheidern nicht wissen, dass es diese Möglichkeit gibt.

MoinMoin

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« Antwort #3924 am: 28.10.2023 07:35 »
Da haste wohl Recht und genau aus diesem Grund werden einige kündigen jetzt. Ab 9 wird nichts mehr getan seitens der Gewerkschaft.

Da die neuen Eingruppierungen auch bestimmt mit in die Verhandlungen einfließen und die Auszahlungen gestartet sind, wird s noch enger in der Geldbörse des Landes!  ::)

Bei uns mussten alle bis 15.10. (spätestens Ende des Jahres) umgruppiert sein wegen irgendwelcher Zuschüsse sagt das Ministerium. Bekommen jetzt die Rückzahlungen. Teilweise wurde schon ausgezahlt.
E9a wurden nur um eine Entgeltstufe höher gestuft, soweit sie nicht schon in 6 waren.


erst vor wenigen Jahren wurde die Stufe 6 auch für die oberen Gehaltsstufen eingeführt. Dass sie nichts machen stimmt also nicht! Auch wenn der Abstand zu 5 nicht wirklich groß ist. Bei uns ist das Problem, dass niemand mehr bereit ist, für paar € mehr Leitungspositionen zu übernehmen. Sämtliche Abgänge der letzten Jahre  in Führungsposition wurden von unter 30-jährigen besetzt, die noch nicht so hoch eingruppiert sind. Ist ja auch schön, aber zeigt auch, dass viele von uns zufrieden sind mit dem, was sie haben :-)

Es wäre ein Ansatz, diese vor wenigen Jahren erst eingeführte Stufe 6 weiter zu entwickeln. Zumal der Abstand zur Stufe 5 recht gering ist. Gehen Gewerkschaften da mit? Die AG sind eher nicht der Bremsklotz, zumal gerade auch Führungspositionen mit davon profitieren könnten.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Einführung nicht auf dem Verdi Mist gewachsen, sondern von der AG Seite initiiert worden.

Pinsel

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« Antwort #3925 am: 28.10.2023 08:34 »
Das kann ich mir gut vorstellen. Was erneut die Frage aufwirft: Warum Mitglied bei Verdi werden? Zum Beispiel als EG12/13. Wenn die Belange höherer Entgeltgruppen wie beim Thema Stufen offenbar eher durch die AG-Seite Rücksicht finden?

Was sagen die Gewerkschaftsvertreter im Forum dazu?

Mit großer Sicherheit können wir davon ausgehen, dass hier auch Entscheidungsträger der Gewerkschaften mitlesen oder lesen lassen. Daher wäre eine fundierte Antwort auf etliche Fragen hilfreich. Letztlich auch um neue Mitglieder zu generieren:

1. Warum werden höhere Entgeltgruppen erkennbar systematisch benachteiligt bei den Tarifverhandlungen zum TV-L? Zu erkennen durch Diskriminierung bei der JSZ oder Forderung von Mindestbeträgen.
2. Wieso gibt es nicht ergänzend eine Art Mitgliedschaft Light (ohne Anspruch auf Streikgeld) zu geringeren Beiträgen?
3. Wieso der reflexartig Verweis auf die notwendige Übertragung von Verhandlungsergebnissen auf Beamte?
4. Besteht die Bereitschaft notwendige Reformen anzugehen?

Gewerkschaften sind wichtig. Sie müssen aber eine Transformation in die digitale Arbeitswelt vornehmen.

Mario Nette

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« Antwort #3926 am: 28.10.2023 08:41 »
Wären die 220 € mtl. IAP tabellenwirksam gewesen, wäre der Basiswert im 2.Jahr höher gewesen (+kleine Wirkung auf Rente und JSZ, dafür netto weniger). Auf lange Sicht hätte sich das schon ausgewirkt.

Aber wäre, hätte, Fahrradkette...

...

Sofern es denn im zweiten Jahr eine weitere Anpassung gegeben hätte! Eine einmalige Anpassung mit voller Laufzeit wäre ja auch möglich.

Oliver1976

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« Antwort #3927 am: 28.10.2023 09:08 »
Die Inflationsausgleichsprämie ( IAP ) sollte zusätzlich gezahlt werden..Das, dass ..die IAP im Zusammenhang von Tarifverhandlungen missbraucht wird..war so niemals gedacht..

Das kann ein Blick in die Privatwirtschaft bestätigen: Hier wurde die Inflationspauschale häufig bereits als zusätzlichen Bonus (auch zusätzlich zu Gewinnbeteiligung etc.) in voller Höhe ausbezahlt. (Auch ganz ohne Tarifverhandlungen)

Und jetzt bitte niemand direkt wieder kontern mit "dann geht doch in die PV wenn es dort besser ist" :)

Das die öffentliche Hand dieses Mittel zur Unterstützung bei der Bewältigung der Inflation schafft und dann selber nicht bei seinen Mitarbeitern einsetzt ist wirklich komisch.
Bei den mir bekannten pW wurde die IAP nicht wirklich on the Top bezahlt, sondern es wurde die jährlich geplante Prämie so umgewandelt, so das der AG nicht mehr auszahlte, als geplant oder als Gewinnbeteiligung eh ausgeschüttet wurde.
Dafür halt Brutto für Netto. Also win win.
Mir sind leider keine Firmen bekannt, die hier einfach mal so 3000€ extra auf dem Markt geschmissen hätten.

Meine Frau hat neben der sonst üblichen Prämie in 2022 1500 € einfach so bekommen und die weiteren folgen zu Weihnachten dieses Jahr. Sie arbeitet bei einem kleinen tarifungebundenen IT-Dienstleister mit 20 MA.

Grandia

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« Antwort #3928 am: 28.10.2023 09:16 »
Sollte die IAP 2024 in Stücken ausgezahlt werden, kann der AG meiner Meinung nach danach schwer erklären, warum die Kaufkraft wieder sinken soll. Also muss Netto mindestens genauso viel bei heraus springen wie der unversteuerte monatliche IAP-Abschlag. 5 oder 6% allein wird nicht ausreichen.
Der AG verschiebt mit dieser Option lediglich dir Erhöhung, setzt sich selbst aber ein Minimum an Brutto, welches anschließend gewahrt werden muss.

cyrix42

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« Antwort #3929 am: 28.10.2023 09:48 »
Nö, tut er nicht. Bzw. wird natürlich pessewirksam erklärt werden, dass für die unteren Entgeltgruppen das ausgezahlte Nettoentgelt nicht sinken wird. Das heißt aber nicht, dass dies auch in EG 15/6 oder im Mittelstandsbauch der Fall sein muss, wo die Grenzsteuer- und -abgabenlast bis zu 55% beträgt.