Die Forderung muss natürlich höher sein, als das was man auf jeden Fall durchsetzen will. Fordert man 10 Prozent gibt es ganz sicher weniger. Forderst du 15 Prozent und willst eigentlich nur 10 Prozent erreichen, ist diese Forderung sinnvoll.
Nach der Logik sollten die Gewerkschaften vielleicht 30% fordern- bleiben am Ende ja wahrscheinlich so ca. 15 % hängen - was für ein Qutasch.Man kann nur das fordern, was man am Ende - also in einem Erzwingungsstreik auf der Straße - auch zumindest halbwegs durchsetzen kann. Tja- und da haperts ja sehr deutlich.
Die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen im ÖD - insbesondere bei den Ländern -hält sich ja sehr in Grenzen. Nicht alle Organisierten haben selbst bei Aufruf dann gerade "Zeit" zu streiken; vielleicht 5% der Unorganisierten wollen sich maxmal ein bis zwei Tage auf eigenen Kosten leisten.
Und der Rest - geschätzt 80-85 % - schauen zu und warten ab, was so passiert. Natürlich kritisch, weil sie erwarten ja von den Gewerksschaften, dass diese mal so richtig- für sie - auf den Putz hau´n. Nach deren Einschätzung sind Gewerkschaften so etwas wie eine quasi staatliche Institution, die sowieso immer da ist.
Und wenn das Ergebnis dann "mau" ausfällt, fühlt man sich wieder bestätigt, kein Mitglied zu sein. Wofür auch etwas zahlen, wenn ich alles frei Haus bekommen, zumal man sich ja auch nicht vertreten sieht. Tja- das Beste wäre wohl, wenn alle aus den Gewerkschaften austreten würden. Alle könnten sich den Mitgliedsbeitrag sparen und bekommen auch einen Tarifvertrag.
Damit ich nicht falsch verstanden werde; wer nicht Mitglied sein will- OK. Dann bitte aber auch selber verhandeln, mit Kündigung drohen und ggf. abwandern. Und nicht Ergebnisse der Gewerkschaften einfordern, die aus o.g. Gründen u.a nicht eintreten werden.