Eine weiteres heranrücken von Hartzis an den öffentlichen Dienst kann aber auch nicht sein!
Warum? Um mal mit Spids immer mal wieder angeführten Gemüseputzer in der EG 1 zu kommen: Warum sollte der mehr erhalten als den Mindestlohn? Und derzeit ist die EG 1/2 noch deutlich über Mindestlohn…
Versuche mal als Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft in einer Gehaltsverhandlung mit deinem Chef zu erwähnen, dass du jetzt mehr Geld willst, weil andere mehr erhalten. Der wird dich fragen, was das denn mit dir und deinem Gehalt zu tun hat — richtig, nichts. Du musst schon Argumente aus dir heraus finden, warum du meinst, dass dein Arbeitgeber mehr für dich ausgeben sollte. Zum Beispiel, weil du für entsprechend mehr Gewinn für das Unternehmen gesorgt hast. Oder, weil man in dir sonst eine fähige Fachkraft verliert, weil du andernorts ein besseres Angebot erhalten hast…
Bevor für Bürgergelderhöhungen Geld da ist, sollten Arbeitnehmer gestärkt werden um Arbeit attraktiver zu machen und bei der aktuellen demographischen Situation nicht noch mehr voll im Saft stehende Menschen an die Hängematte zu verlieren.
Das Bürgergeld wird aufgrund einer Automatik angepasst, in welcher derzeit hier i.W. Das Existenzminimum in seiner Höhe, welches wiederum grundgesetzlich garantiert ist, bestimmend ist. Hier stehen keine Verhandlungen oder politischen Beschlüsse an, sondern es wird einfach umgesetzt. Und das muss es auch; denn hier geht es um das
Existenzminimum. Ich weiß nicht, ob du oder irgendeiner der anderen Leute, die auf diese Personen neidisch sind, das schon begriffen hast/haben: Wer das erhält, hat gerade das Nötigste zur Verfügung und kommt gerade so über die Runden. Von der Stigmatisierung, die auch du hier anwendest, noch nicht einmal zu sprechen. Das sind Leute, die in psychische Probleme geraten, die sich nichts leisten können, die immer, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert (Waschmaschine kaputt) dies nicht spontan klären können, sondern wieder betteln gehen müssen, … Das sind Leute, die können nicht mit weniger zurechtkommen, weil sie schon am
Minimum sind!
Lohnverhandlungen finden aber auf einer ganz anderen Ebene statt. Da geht es nicht um die Sicherung der bloßen Existenz und einer minimalen gesellschaftlichen Teilhabe. Hier geht es um die Frage, was deine Arbeitstätigkeit wert ist. Und das muss ausgehandelt werden.
Klar ist auch, dass auch arbeitstätigen Personen dieses Existenzminimum zusteht. Deshalb gibt es den Mindestlohn; und damit sich Arbeiten auch lohnt, gibt es die Möglichkeiten der „Aufstockung“ bzw. Weitere Sozialleistungen wie Wohngeld oder den Kinderzuschlag. Aber dergleichen (bis auf den Mindestlohn als Untergrenze) ist eine staatliche Aufgabe, nicht Teil der Tarif- bzw. Gehaltsverhandlungen.
Du willst hier tief stapeln, weil du auf der anderen Seite bist.
Ich wüsste nicht, wo ich angegeben hätte, dass ich auf irgendeiner Seite sei. Aber mir ist auch nicht klar, was du mir hier zuschreiben willst. Auf welcher Seite sei ich denn, deiner Meinung nach?
Aber wirkliche Argumente ausser: „das geht so nicht“ hast du nicht.
Um festzustellen, dass jemand Quatsch erzählt, reicht es doch, dessen Aussagen auseinander zu nehmen. Es ist dafür weder notwendig, das Gegenteil dessen, was dieser erzählt hat, zu untermauern, noch es überhaupt für richtig zu halten. Ich kann auch ein falsches Argument für eine richtige Sache widerlegen…