Gewerkschaften sind wie ein PR ein feines Mittel für AG und AN das nicht mit jedem alles einzelvertraglich ausgehandelt werden muss.
Nicht mehr und nicht weniger.
Für den einen ist das von Vorteil, für den anderen eine Hürde und für den Dritten, nett, weil er sich bequem zurücklehnen kann und im Zweifel auf die da schimpfen kann....
...und weil man ja nicht (mehr) organisiert ist ist, ist das Schimpfen auf die Gewerkschaften völlig sinnfrei. Wie ich schon ein paar Seiten zuvor beispielhaft anführte: Ich trete aus dem ADAC aus und beschwere mich dann aber trotzdem, nicht abgeschleppt zu werden
Endlich ist man als Nichtorganiserter für sein Ergebnis selbstverantwortlich.- aber irgendwie will man diese Verantwortung dann doch nicht übernehmen- insbesondere für die Fach-und Führungskräfte > EG9a ein Armutszeugnis.
Richtig ist - und das kritisiere ich auch - dass die Gewerkschaften immer wieder suggerieren, sie würden doch für alle Beschäftigen verhandeln, obwohl das natürlich nicht richtig ist. Aber insbesondere für die Fach-und Führungskräfte > EG9a müßten dies ja aufgrund des hohen Intellekts ja leicht zu durchschauen sein. Tun/Wollen sie aber nicht.
Zur Verteidigung aller Nichtorgansierten; irgendwie hat sich es ja im ÖD festgesetzt: Auch wenn man nicht organisiert ist, erhält man trotzdem mindestens die gleichen Leistungen wie Organiserte. Kluger Schachzug der AGs, der von der Politik aber erst geschaffen worden ist.Wenn man das aber zu Ende denkt; alle Mitglieder treten aus den üblichen Gewerkschaften aus und können das Gesparte anlegen etc. Aber dann gibt´s keine Tarifverträge mehr; denn solche können nur mit Gewerkschaften abgeschlossen werden.
Könnte für die Masse der Fach-und Führungskräfte > EG9a bedeuten, endlich mehr Gehalt aushandeln zu können, als im Tarifvertrag festgelegt. Könnten Sie als Nichtorgansierte bereits jetzt tun- tun sie aber. Gut - das die öffentlichen AGs dazu übergeben, dann mit dubiosen christlichen Gewerkschaften zu verhandeln oder gar eigene Gewerkschaften (AUBs) zugründen- eher unwahrscheinlich aber auch nicht undenkbar. Die Ergebnisse solcher Tarifverhandlungen kann man sich ja in den Branchen anschauen.
Und das Beste : Bei diesen "Gewerkschaften" ist man automatisch Mitglied- durch Unterschrift des Arbeitsvertrages - der AG kümmert sich wirklich um alles. Immerhin sind dann alle organisiert- es wird aber trotzdem nicht gestreikt- komisch
Zu den Forderungen der Gewerkschaften:
Nur die Teile des Tarifvertrages, die gekündigt worden sind, werden neu verhandelt. Deshalb sind alle anderen Forderungen darüber hinaus sinnfrei. Erschütternd, wenn so etwas von den Fach-und Führungskräfte > EG9a geäußert wird. Dafür müßte sich man sich mal intensiver mit Tarifverträgen beschäftigen, was für einige wohl zu komplex erscheint.
Es wird nicht das gefordert, was irgendwie wünschenswert, angemesen etc ist. Bei vielen Beiträgen kommt man sich hier vor wie bei Wünsch Dir was ;der Trödeltrupp etc.. Es kann nur das und in etwa in der Höhe gefordert werden, was gegen den zu erwartenden Widerstand der AGs - notfalls im Erzwingungsstreik - durchsetzbar erscheint.
Und die AGs werden nur die Zugeständnisse machen, zu denen sie sich gezwungen sehen. Alles andere ist ihnen SCHEIß EGALWeil der ÖD insgesamt - insbesondere aber der TVL- eine zu geringe Streikbereitschaft aufweist, ist das auch ein Kriterium in Bezug auf die Forderungshöhe. Von daher sind Forderungen aus diesem Forum wie 15-20% völlig lächerlich. Intressant auch, dass einige hier auch bis hin zu "Generalstreiks" aufrufen, man selber aber auf gar keinen Fall streiken wird -das sollen mal die anderen machen.
Die Vergleiche z.B. mit der IG Metall sind auch lächerlich, weil ganz andere Verhandlungsbedingungen, deutlich höherer Organisationsgrad und und höhere Streibereitschaft. Und: Man müßte sich wirklich engagieren, anstatt nur zu meckern. Und Beiträge zahlen; und spätestens da dürfte für die meisten dann der Spaß aber aufhören- wo doch sonst immer alles kostenfrei war
Von daher erstaunt mich mich die Höhe der Forderungen, die quasi analog zu den im TVÖD waren. Für das dortige Ergebnis mußte aber lang und anhaltend gestreikt werden. Deshalb gehe ich von maximal 75% des TVÖD-Ergebnisses aus. Womit sollen die Gewerkschaften auch drohen: Mit geringer Streikbereitschaft, mit AN, die mit einem Wechsel drohen, diesen aber dann dich nicht vollziehen , mit Kommentarschreibern ??
ALSO: In Tarifverhandlungen sollte man als Nicchtorgansierter selber verhandeln und sein Ergebnis dann auch selber verantworten. Oder einfach die Klappe halten, wenn man alle Leistungen des Tarifvertrages ohne eigenes Engagament erhält.