Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1537438 times)

Albeles

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4665 am: 10.11.2023 12:11 »
Das Problem bei den Verhandlungen ist ja eigentlich leicht zu sehen. Jeder der da für die TDL verhandelt, will da rausgehen und sagen: Ich hab viel Geld gespart, mein Job war gut. Das der nächste das ausbügeln muss oder das ganze zu kurz gedacht ist, interessiert die Verhandler doch gar nicht. Die wissen, bei der nächsten Verhandlung sitz ich eh nicht mehr da!

ellie

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« Antwort #4666 am: 10.11.2023 12:22 »
Bei uns gibt es Wiedereingliederungsmaßnahmen nach längerer Krankheit, vielleicht gibt es auch bei euch mehr Möglichkeiten, als bekannt?

daseinsvorsorge

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« Antwort #4667 am: 10.11.2023 12:26 »

Ich ziehe mich im Januar zwei Wochen mit einer AU raus.

Es kann nicht sein, dass ich meinen Jahresurlaub erstmal dazu nutzen muss, um meine Erschöpfung loszuwerden. Die ersten drei Tage meines Urlaubs liege ich nur im Bett und schlafe 14 Stunden!

Organisch ist alles in Ordnung, es ist einfach der Stress.

P.S. Wollten Sie sich nicht einen Job suchen oder warten Sie erst ein Mal Ihren Genesungsverlauf ab ?

Tariflas

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« Antwort #4668 am: 10.11.2023 12:49 »

Ich ziehe mich im Januar zwei Wochen mit einer AU raus.

Es kann nicht sein, dass ich meinen Jahresurlaub erstmal dazu nutzen muss, um meine Erschöpfung loszuwerden. Die ersten drei Tage meines Urlaubs liege ich nur im Bett und schlafe 14 Stunden!

Organisch ist alles in Ordnung, es ist einfach der Stress.

P.S. Wollten Sie sich nicht einen Job suchen oder warten Sie erst ein Mal Ihren Genesungsverlauf ab ?

Hab ich, ein Angenot liegt vor, ist aber 50km entfernt.

Tariflas

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« Antwort #4669 am: 10.11.2023 12:54 »
Wenn ich ehrlich sein soll: ich kann auch nicht mehr.
Bei mir ist es ebenfalls so, dass wenn ich 2 Wochen Urlaub habe, ich diese Zeit erstmal brauche um mich überhaupt erholen zu können. Dann geht es einem gerade wieder besser und schon wird man wieder kaputt gemacht auf der Arbeit.
Und wofür das alles? Damit man seine Miete zahlen kann und die sonstigen Lebenshaltungskosten, die immer teurer werden, während andere die gar nicht hier sein sollten, hier trotzdem versorgt werden und es völlig egal ist wenn sie nie arbeiten!

Bin nur noch wütend!


So ist es leider, wir sind nur die Arbeitsbienen und sollen funktionieren.

Die AU ist das einzige Mittel, um sich zu wehren!

In meiner Welt bedeutet Urlaub Ablenkung, wegfahren, schöne Erlebnisse mit Freunden und Mann…

Tja ich musste einige Freunde vertrösten, die Kraft reicht derzeit einfach nicht aus für Konzertbesuche oder abends was Essen gehen.

Mein Leben habe ich mir anders vorgestellt.

Bauernopfer

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« Antwort #4670 am: 10.11.2023 12:55 »
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.

Das wäre aber eine böse Überraschung  ;)

In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.

Keine zeitgleiche und inhaltsgleiche Übernahme (d. h. prozentual geringere Erhöhung) für die Beamten.
Keine IAP für die Versorgungsempfänger.

Steve 69

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« Antwort #4671 am: 10.11.2023 13:00 »
Bei uns im Haus ist die Situation mittlerweile auch unerträglich. Krankenstand so hoch wie nie.( Liegt in der Natur der Sache wenn fast nur noch altes Personal rumläuft) Zig Stellen unbesetzt, Stellen werden zum 3. oder 4. Mal ausgeschrieben. Entweder bewirbt sich keiner, oder es bewerben sich 1,2 Leute, die früher niemals zum Vorstellungsgespräch geladen worden wären. Aus Verzweiflung stellt man dann einen von denen ein, in der Hoffnung , es könnte ja doch was werden. Meistens überleben die aber die Probezeit nicht und das Dilemma fängt von vorne an.  Unsere Hausspitze erkennt dieses Problem und motzt auch, in der Politik handelt man aber wie die drei Affen. Hoffentlich fliegt denen mal alles gehörig um die Ohren.

daseinsvorsorge

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« Antwort #4672 am: 10.11.2023 13:02 »

Ganz konkret: was genau änderst du denn damit?
Ich kenne so einige Leute bei uns die keine Lust mehr haben, und wenn du dir dann einen neuen Job suchst, landest du halt vom Regen in der Traufe.
Denn es ändert sich nicht, dass die meisten Menschen in unserer Klassengesellschaft eben lohnabhängig sind.

Und weil das so ist - und auch keine relevanten gesellschaftlichen Kräfte vorhanden sind, die das grundsätzlich verändern wollen  - muss sich jeder alleine durchschlagen oder AN-Vertretungen mit seinen Interessen beauftragen.

Zinc

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« Antwort #4673 am: 10.11.2023 13:05 »
Darf ich zusammenfassen, dass viele hier befürchten, dass die Gewerkschaften sich wieder zu billig abspeisen lassen? Die Frage ist, können wir das noch in irgend einer Art beeinflussen? Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet. Der TVL hinkt schon so lange der Inflation hinterher. Man muss sich klar machen, dass bei den aktuellen Forderungen nur darüber verhandelt wird, wie hoch die Reallohnsenkung werden soll.

Du sagst es ja schon selbst "Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet". Funktioniert bei der Bahn ja auch.

daseinsvorsorge

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« Antwort #4674 am: 10.11.2023 13:14 »
Darf ich zusammenfassen, dass viele hier befürchten, dass die Gewerkschaften sich wieder zu billig abspeisen lassen? Die Frage ist, können wir das noch in irgend einer Art beeinflussen? Klar wird es seitens der Gewerkschaften wieder vereinzelte Streiks geben, aber wohl nicht so intensiv, dass es die AG kümmert.

Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet. Der TVL hinkt schon so lange der Inflation hinterher. Man muss sich klar machen, dass bei den aktuellen Forderungen nur darüber verhandelt wird, wie hoch die Reallohnsenkung werden soll.

Du sagst es ja schon selbst "Eigentlich sollte kein Angebot angenommen werden, das nicht ≥10% ab Okt 2023 beinhaltet". Funktioniert bei der Bahn ja auch.

Und warum funktioniert das bei der Bahn?? Ach ja- mindestens 60%-70 sind% organisiert und warten nur auf die Urabstimmung. Warum machen die Gewerkschaften im ÖD das bloß nicht ?

Tariflas

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« Antwort #4675 am: 10.11.2023 13:30 »


Und wenn es jetzt einen saftigen Tarifabschluss gäbe, würde sich genau was für euch (Tariflas/Pelikan) ändern?

Geld=Wertschätzung

Zudem könnte ich mir eine Putzfrau leisten, Massagen und mehr Urlaube zur Erholung. Plus mit 63 in Rente gehen statt 68..

daseinsvorsorge

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« Antwort #4676 am: 10.11.2023 13:35 »


Und wenn es jetzt einen saftigen Tarifabschluss gäbe, würde sich genau was für euch (Tariflas/Pelikan) ändern?

Geld=Wertschätzung

Zudem könnte ich mir eine Putzfrau leisten, Massagen und mehr Urlaube zur Erholung. Plus mit 63 in Rente gehen statt 68..

P.S. Massagen - statt mehr Geld/Urlaub  - hatte die vka in der SuE-Runde 2022 für die Erzieherinnen vorgeschlagen. Als ihnen dann klar wurde, dass dafür regelmäßige und tatsächliche Pausenzeiten notwendig werden, haben Sie sofort davon Abstand genommen.

Modulator

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4677 am: 10.11.2023 13:47 »
off topic

Könnt ihr den zitierten Text auf das minimieren, auf was sich eure Antwort bezieht?
Hier steht x-mal mehr Text als Quote, als die Antwort dann ist.
Man darf den zitierten Text kürzen und ersetzt den Teil durch [...].
Auch kann man einfach vorhergehende Postings aus dem Quote entfernen.

Das macht alles übersichtlicher und lesbarer.

/off topic

Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4678 am: 10.11.2023 14:17 »
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.

Das wäre aber eine böse Überraschung  ;)

In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.

Keine zeitgleiche und inhaltsgleiche Übernahme (d. h. prozentual geringere Erhöhung) für die Beamten.
Keine IAP für die Versorgungsempfänger.

Ich vermute auch, dass es auf einen Kompromiss hinaus läuft a la TVöD. Ein Teil der IAP zeitnah zu Beginn 2024, danach Restaufzehrung monatlich und ggf. ebenfalls ab drittem Quartal 2024 eine Tariferhöhung bestehend aus Sockel und Prozenten. Für die untersten EG gibts bis zu 15% insgesamt und oben rum die prophezeiten 7%.

Sonst wird meiner Erwartung nach nichts kommen. Keine Stadtstaatenzulage (jedenfalls nicht fix - höchstens die Zulage dauerhaft ermöglicht, um den Sonderfall Berlin rechtmäßig werden zu lassen), keine Arbeitszeitregelungen, keine stufengleiche Höhergruppierung, keine bessere Stufenzuordnung MINT, keine Zulagen für SuE oder sonst wen.

Es heißt dann wieder und wieder: Jetzt sind gerade sehr schwierige Zeiten. AG und Gewerkschaften haben sich geeinigt, das in einer späteren Tarifrunde noch einmal aufzugreifen. Und täglich grüßt das Murmeltier. Aber wenn sie ganz hartnäckig dran bleiben, haben meine Enkel vielleicht mal was davon ;)

Mint

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4679 am: 10.11.2023 14:32 »
Falls das so kommt werden gerade in den oberen Entgeltgruppen noch mehr Stellen unbesetzt bleiben bzw. noch mehr Leute wie gerade Ingenieure abwandern oder zum Minderleister. Dann können die unteren und mittleren EG gerne den Laden am laufen halten.

Ich selbst warte im Prinzip nur noch die nächste Verhandlungsrunde ab. Bei schlechtem Abschluss suche ich mir dieses Jahr gemütlich noch eine der recht zahlreichen Stellen im TV-V aus und werde durchaus mit Genuss die Kündigung einreichen. Der AG wird definitiv aus allen Wolken fallen, da es schlicht keinen Stellvertreter für meine Spezialaufgaben gibt. Ersatz wird sehr schwierig zu finden sein. Tut mir einerseits duchaus leid da ich mich als recht pflichtbewusst bezeichne, ist dann aber nicht mehr mein Bier.