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[BW] Fragen zu pauschaler Beihilfe und PKV vs. GKV

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Ackermann:
Hallo beisammen,

seit März diesen Jahres bin ich als Professor in BW verbeamtet. Da es seit Anfang 2023 eine pauschale Beihilfe für die GKV gibt, dachte ich, dass ich das vorerst in Anspruch nehmen könnte und mich zu einem späteren Zeitpunkt für oder gegen die PKV entscheiden könnte. Das erste Semester lässt mir nahezu keine Zeit, mich damit in angemessener Form auseinanderzusetzen.

Allerdings habe ich gelernt, dass die Entscheidung für die pauschale Beihilfe unwiderruflich ist. Sollte ich doch noch in die PKV wechseln wollen, könnte das womöglich der deutlich schlechtere Deal gewesen sein.

Ich bin jetzt 43 Jahre alt und habe keinerlei Vorerkrankungen oder nennenswerte Beschwerden. Für die ersten zwei Monate habe ich jetzt den vollen Betrag von je etwa 800 Euro an die GKV überweisen müssen. Insofern drängt jetzt auch die Frage, wie ich weiter vorgehen soll.

Daher wollte ich fragen, ob mir jemand bei folgenden Fragen weiterhelfen kann.

* Erhalte ich bei der Nutzung der GKV (in Baden-Württemberg) auch Beihilfe ohne die Nutzung der pauschalen Beihilfe?
* Angenommen ich wechsle noch in die PKV -- kann ich von den bisher bezahlten Beiträgen an die GKV noch Geld vom Land erhalten?
* Seht ihr generelle Vor- oder Nachteile für die GKV mit pauschaler Beihilfe oder die PKV ohne pauschale Beihilfe?

clarion:
zu 1. Die Frage verstehe ich nicht.  Wenn GKV dann mit pauschale Beihilfe!  Beihilfe wird immer nachrangig gewährt. Es gibt nur ganz wenige Leistungen,  die von der Beihilfe  jedoch nicht von der GKV übernommen werden.

zu 2. Nein

zu 3. Billiger dürfte die PKV auf jeden Fall sein. Dieses hat mich überzeugt.  In die PKV zu wechseln,  obwohl ich überhaupt nicht hinter dem System PKV stehe. In meinem BL gibt es allerdings die Option pauschale Beihilfe nicht.

Poincare:
zu 1. freiwillig GKV-versichert ohne pauschale Beihilfe ist definitiv die schlechteste Variante. Da gibt es quasi fast gar nichts (vielleicht ein Bisschen Zahn), wo es noch Beihilfe gibt.

2. klares nein

3. generelle Vor- und Nachteile gibt es nicht, da es sehr vom Einzelfall abhängt. Als Professor sollte man genug verdienen, sofern die Gesundheit in Ordnung ist, dass die PKV mit Beihilfe günstiger wird (vor allem dank jetzt wieder 70% im Ruhestand bzw. bei 2+ Kinder). Anzahl der Kinder sollte jetzt auch für die Entscheidung kein Faktor mehr sein, Teilzeit/Vollzeit sollte bei einem Professorengehalt auch kaum eine Rolle spielen für die Entscheidung (vermutlich ist man mit weniger als 100% je nachdem auch schon beim GKV-Höchstsatz).

Ich persönlich hätte mich bei meiner Verbeamtung klar für die damals nicht mögliche pauschale Beihilfe entschieden, um es dann jetzt bei Wiedereinführung der 70% Beihilfe zu bereuen.

Es ist auch hilfreich für die PKV-Variante, wenn man einigermaßen den Überblick behalten kann, je nach Kinderanzahl sind das zig Rechnungen/Rezepte im Jahr, die man einreichen/bezahlen muss.

Ggf. sind Leistungen in der PKV manchmal besser (je nach Arzt/Wohnort), manchmal traut man aber auch der ärztlichen Empfehlung nicht, da es zusätzliche Anreize für überflüssige Maßnahmen gibt.

Aloha:
Die Wahl hängt sehr stark von den persönlichen Lebensumständen ab, so dass algemeine Ratschläge schwierig sind.

Bei der Wahl einer PKV bei Verbeamtung mit 43 Jahren (so wie bei mir) besteht das Risiko nur wenige Rücklagen über die Zeit aufzubauen zu können, so dass die Gefahr hoher Beiträge im Alter sehr hoch ist. In der GKV wären je nach Lebensumständen eventuell auch Partner und Kinder mitversichert, was ein wesentlicher Faktor sein kann, insbesondere wenn Partner oder Kinder Vorerkrankungen haben, welche die PKV-Sätze deutlich steigen lassen (Öffnungsklauseln sind möglich, aber zeitlich befristet, bei zumeist auch suboptimalen Tarifen bzw. Tarifeinschränkungen).

Ich habe mich selbst für die GKV entschieden trotz der 800€. Leider bietet mein Bundesland keine Pauschale Beihilfe an, die ich dann sofort wählen würde. Als GKV-ler erhälst Du dann (und evtl. Deine Familie) typischerweise Beihilfe (je nach Bundesland) für Zahnersatz, Heilpraktikerleistungen, Brillen und Krankenhauswahlleistungen und privatärztlichen Behandlungen.

Poincare:

--- Zitat von: Aloha am 25.05.2023 11:33 ---Die Wahl hängt sehr stark von den persönlichen Lebensumständen ab, so dass algemeine Ratschläge schwierig sind.

Bei der Wahl einer PKV bei Verbeamtung mit 43 Jahren (so wie bei mir) besteht das Risiko nur wenige Rücklagen über die Zeit aufzubauen zu können, so dass die Gefahr hoher Beiträge im Alter sehr hoch ist. In der GKV wären je nach Lebensumständen eventuell auch Partner und Kinder mitversichert, was ein wesentlicher Faktor sein kann, insbesondere wenn Partner oder Kinder Vorerkrankungen haben, welche die PKV-Sätze deutlich steigen lassen (Öffnungsklauseln sind möglich, aber zeitlich befristet, bei zumeist auch suboptimalen Tarifen bzw. Tarifeinschränkungen).

Ich habe mich selbst für die GKV entschieden trotz der 800€. Leider bietet mein Bundesland keine Pauschale Beihilfe an, die ich dann sofort wählen würde. Als GKV-ler erhälst Du dann (und evtl. Deine Familie) typischerweise Beihilfe (je nach Bundesland) für Zahnersatz, Heilpraktikerleistungen, Brillen und Krankenhauswahlleistungen und privatärztlichen Behandlungen.

--- End quote ---

Wobei man auch ohne Rücklagen bedenken muss, dass man ohne pauschale Beihilfe mit der PKV ggf. 400-500 Euro monatlich spart. Das sind auch in 25 Dienstjahren ohne Zinsen schnell über 100.000 Euro, die man zum Ausgleich der ggf. höheren PKV-Gebühr im Alter einsetzen könnte.

Kindertarife sind sehr günstig, vor allem bei 80% Beihilfe, daher auch bei Vorerkrankungen gut zu bewältigen.

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