Autor Thema: Der öffentliche Dienst und keine Bewerber  (Read 5790 times)

skiveren

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Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« am: 19.05.2023 22:50 »
Der öffentliche Dienst...und keine Bewerber?
Was passt da nicht?
Sind das die 6,65 € im Monat vermögenswirksamen Leistungen?

User6771

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #1 am: 19.05.2023 23:38 »
Hmm.. also ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten, aber als ich mich damals zu meiner Abizeit (2017-2018) um einen dualen Studienplatz/Ausbildungsplatz im öffentlichen Dienst beworben habe, konnte ich nicht feststellen, dass es dort einen Mangel an Bewerbern gäbe. Vielleicht hat sich ja in den letzten Jahren etwas geändert, aber nach meinen Beobachtungen sind zumindest die dualen Studienplätze im gehobenen Verwaltungsdienst recht beliebt und haben viele Bewerber.

PiA

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #2 am: 20.05.2023 19:38 »
In meiner Heimatkommune ist man für als E9b/c ausgeschriebene Stellen im Bereich Finanz- und Anlagenbuchhaltung als Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt nicht ausreichend qualifiziert. Dort wird als persönliche Voraussetzung ein A-II-Pendant oder (Fach-)Hochschul-Bachelor gefordert.

Selbst ein examinierter Steuerberater (über den Praktikerweg ohne Hochschulabschluss, aber 'Bibu', Steuerfachwirt und staatl. gepr. Betriebswirt) wäre lt. telefonischer Anfrage 'mangels Qualifikation' abgelehnt worden.

Hintergrund des Interesses war der Wunsch der Heimatnähe und geregelten Arbeitszeiten.

Da kann man der Stadt dann auch nicht mehr helfen...

BeamterimNorden

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #3 am: 21.05.2023 15:46 »
In meiner Heimatkommune ist man für als E9b/c ausgeschriebene Stellen im Bereich Finanz- und Anlagenbuchhaltung als Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt nicht ausreichend qualifiziert. Dort wird als persönliche Voraussetzung ein A-II-Pendant oder (Fach-)Hochschul-Bachelor gefordert.

Selbst ein examinierter Steuerberater (über den Praktikerweg ohne Hochschulabschluss, aber 'Bibu', Steuerfachwirt und staatl. gepr. Betriebswirt) wäre lt. telefonischer Anfrage 'mangels Qualifikation' abgelehnt worden.

Hintergrund des Interesses war der Wunsch der Heimatnähe und geregelten Arbeitszeiten.

Da kann man der Stadt dann auch nicht mehr helfen...

Das hat 0,0 mit der Stadt zu tun, sondern mit dem besch... TVöD und ggf. noch der entsprechenden Entgeltordnung für die Eingruppierung.
Als öffentlicher AG muss man sich daran halten, auch wenn es immer mehr zur Farce wird und die Bewerbersuche teilweise nahezu unmöglich macht (z. B. im IT-Bereich).

Ich muss mich damit leider täglich rumärgern :-(

2strong

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #4 am: 21.05.2023 16:33 »
Die Entgeltordnung ist doch ein recht liberales Instrument und lässt doch praktisch für jeden, den ein öffentlicher Arbeitgeber einstellen möchte, Tür und Tor auf?! Wenn das nicht genutzt wird, liegt es allein am fehlenden Willen des Arbeitgebers.

BeamterimNorden

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #5 am: 21.05.2023 16:53 »
Die Entgeltordnung ist doch ein recht liberales Instrument und lässt doch praktisch für jeden, den ein öffentlicher Arbeitgeber einstellen möchte, Tür und Tor auf?! Wenn das nicht genutzt wird, liegt es allein am fehlenden Willen des Arbeitgebers.

Einstellen kann man die Personen schon, aber sie müssen bei anderer Qualifikation dann eine EG niedriger eingruppiert werden. Man kann sie also zwar einstellen , es kommt dann aber niemand mehr wegen der Bezahlung.

Das Ergebnis deckt sich also so oder so :-(

So ist es zumindest mit deutlich steigender Problematik in der Praxis.

2strong

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #6 am: 21.05.2023 17:01 »
Wenn sie qualifiziert sind, können sie als sonstige Bewerber auch die grundsätzlich vorgesehene Eintgeltgruppe erreichen bzw. sie erhalten während der Dauer einer Qualifizierung (VL II etc.) eine entsprechende Zulage. Das kann also kaum das Argument sein.

Prüfer SH

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #7 am: 21.05.2023 17:24 »
In meiner Heimatkommune ist man für als E9b/c ausgeschriebene Stellen im Bereich Finanz- und Anlagenbuchhaltung als Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt nicht ausreichend qualifiziert. Dort wird als persönliche Voraussetzung ein A-II-Pendant oder (Fach-)Hochschul-Bachelor gefordert.

Selbst ein examinierter Steuerberater (über den Praktikerweg ohne Hochschulabschluss, aber 'Bibu', Steuerfachwirt und staatl. gepr. Betriebswirt) wäre lt. telefonischer Anfrage 'mangels Qualifikation' abgelehnt worden.

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Da kann man der Stadt dann auch nicht mehr helfen...

Das ist doch völlig irre. Gerade das Steuerrecht ist wahnsinnig komplex und stetig Änderungen unterworfen.
Mich würde es wundern, wenn da viele Bewerbungen eingehen.

MoinMoin

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #8 am: 21.05.2023 18:23 »
In meiner Heimatkommune ist man für als E9b/c ausgeschriebene Stellen im Bereich Finanz- und Anlagenbuchhaltung als Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt nicht ausreichend qualifiziert. Dort wird als persönliche Voraussetzung ein A-II-Pendant oder (Fach-)Hochschul-Bachelor gefordert.

Selbst ein examinierter Steuerberater (über den Praktikerweg ohne Hochschulabschluss, aber 'Bibu', Steuerfachwirt und staatl. gepr. Betriebswirt) wäre lt. telefonischer Anfrage 'mangels Qualifikation' abgelehnt worden.

Hintergrund des Interesses war der Wunsch der Heimatnähe und geregelten Arbeitszeiten.

Da kann man der Stadt dann auch nicht mehr helfen...

Das hat 0,0 mit der Stadt zu tun, sondern mit dem besch... TVöD und ggf. noch der entsprechenden Entgeltordnung für die Eingruppierung.
Als öffentlicher AG muss man sich daran halten, auch wenn es immer mehr zur Farce wird und die Bewerbersuche teilweise nahezu unmöglich macht (z. B. im IT-Bereich).

Ich muss mich damit leider täglich rumärgern :-(
Das hat alleinig mit unfähigen Personaler zu tun und Null, null mit dem tvöd oder der entgeltordnung.
Denn die gibt mehr her als die looser Personaler wahrhaben wollen.

brian

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #9 am: 22.05.2023 07:09 »
In meiner Heimatkommune ist man für als E9b/c ausgeschriebene Stellen im Bereich Finanz- und Anlagenbuchhaltung als Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt nicht ausreichend qualifiziert. Dort wird als persönliche Voraussetzung ein A-II-Pendant oder (Fach-)Hochschul-Bachelor gefordert.

Selbst ein examinierter Steuerberater (über den Praktikerweg ohne Hochschulabschluss, aber 'Bibu', Steuerfachwirt und staatl. gepr. Betriebswirt) wäre lt. telefonischer Anfrage 'mangels Qualifikation' abgelehnt worden.

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Da kann man der Stadt dann auch nicht mehr helfen...

WIrd mich denn ein Steuerberater mit AII einstellen? Vermutlich auch nicht, weil falsche Ausbildung. das siehst Du aber vermutlich als okay an.

Prüfer SH

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #10 am: 22.05.2023 07:23 »
In meiner Heimatkommune ist man für als E9b/c ausgeschriebene Stellen im Bereich Finanz- und Anlagenbuchhaltung als Bilanzbuchhalter oder Steuerfachwirt nicht ausreichend qualifiziert. Dort wird als persönliche Voraussetzung ein A-II-Pendant oder (Fach-)Hochschul-Bachelor gefordert.

Selbst ein examinierter Steuerberater (über den Praktikerweg ohne Hochschulabschluss, aber 'Bibu', Steuerfachwirt und staatl. gepr. Betriebswirt) wäre lt. telefonischer Anfrage 'mangels Qualifikation' abgelehnt worden.

Hintergrund des Interesses war der Wunsch der Heimatnähe und geregelten Arbeitszeiten.

Da kann man der Stadt dann auch nicht mehr helfen...

WIrd mich denn ein Steuerberater mit AII einstellen? Vermutlich auch nicht, weil falsche Ausbildung. das siehst Du aber vermutlich als okay an.

Vielleicht. Ganz sicher aber als Bilanzbuchhalter oder Fachwirt. Und das ganz sicher auch zu besseren Konditionen.

Dakmer

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #11 am: 22.05.2023 08:55 »
Der öffentliche Dienst...und keine Bewerber? Was passt da nicht?

1. Die freie Stelle muss gefunden werden. Insofern ist relevant, wo die Behörde ausschreibt. Da wird wahrscheinlich nur ein kostenloses Portal genutzt und nicht andere modernere.
2. Die altbackene Aufforderung nach schriftlicher Bewerbung nur per Post ist heutzutage im digitalen Zeitalter abschreckend, denn es zeigt, wo die Behörde steht.
2. Die Qualifikation sollte in etwa passen.
3. Wenn jemand schon 20 Jahre solche Arbeit macht, dann sollte nicht so auf die 100%ige Qualifikation abgestellt werden. Will heißen: flexibler sein und die Erfahrungen des Bewerbers nutzen.
4. Nicht das Personalamt sollte deshalb die Vorauswahl treffen, sondern immer nur das Fachamt.
5. Menschenkenntnis im Vorstellungsgespräch: selbst wenn die Qualifikation auf dem Papier super gut aussieht, kann es praktisch doch eine arbeitsscheue Null sein.

was_guckst_du

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #12 am: 22.05.2023 09:49 »
..wer als "Steuerberater" in den öD wechseln will, mit dem simmt doch sowieso etwas nicht.. :)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Finanzer

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #13 am: 22.05.2023 10:08 »
..wer als "Steuerberater" in den öD wechseln will, mit dem simmt doch sowieso etwas nicht.. :)

Och, das Leben da draußen als Steuerberater ist auch nicht immer ein Zuckerschlecken... das Niveau der Mandandtschaft sinkt auch immer weiter und dann ständig diese nervigen Prüfungen durch das Finanzamt  :D

was_guckst_du

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Antw:Der öffentliche Dienst und keine Bewerber
« Antwort #14 am: 22.05.2023 11:04 »
...der normale Weg ist aber eher umgekehrt, wenn man Finanzbeamter ist..

..ein Freund von mir ist diesen normalen Weg gegangen...und ist heute mehrfacher Millionär...verkauft jetzt seine Praxis und macht dann nur noch mal hier und da Nachlassverwaltungen neben einer monatlich lebenslangen "Apanage" aus der ehemaligen Praxis...
Gruß aus "Tief im Westen"

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