Autor Thema: [BY] Eure Meinung zum bayer. Besoldungsgefüge, insb. im Finanzamt  (Read 5374 times)

Hulbatsub

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Dann wünsche ich dir alles Gute, dass die Grundzufriedenheit bleibt. Wenn du unter dem besten Viertel warst, kann ich nur den Odeonsplatz bzw. als Alternative den Dienstsitz Nürnberg empfehlen, mittlerweile reißen sich sich die Leute nicht mehr drum, so dass es hier - mit etwas Geduld - reichen sollte. Ist aber natürlich auch wieder mit einem anderen Umfeld, einer anderen Arbeitsweise und oft mit einem Fachreferat verbunden, das mit dem Steuerrecht nichts zu tun hat. Und man hat keinerlei Führungs- bzw. Personalverantwortung mehr. Dafür wird man durchbefördert, hat selten bis nie mit Luftpumpen oder Dienst-Nach-Vorschrift-Kollegen zu tun, weil die schnellstmöglich wieder in den nachgeordneten Bereichen zurückgegangen werden. Über einen möglichen Aufstieg, den man mangels Kapazitäten und Stellen am FA aus meiner Sicht vergessen kann und der am FM eher Regel als Ausnahme ist, brauchen wir gar nicht reden.

Ich kenne keine/n Anwärter/in, egal ob Steuer oder StaFi, der/die den Weg bereut haben.

Also bevor ich über irgendwelche Bundesbehörden und Zulagen nachdenken würde, würde ich schauen, was bei mir im
Ressort möglich ist.

Finanzamtler

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Dann wünsche ich dir alles Gute, dass die Grundzufriedenheit bleibt. Wenn du unter dem besten Viertel warst, kann ich nur den Odeonsplatz bzw. als Alternative den Dienstsitz Nürnberg empfehlen, mittlerweile reißen sich sich die Leute nicht mehr drum, so dass es hier - mit etwas Geduld - reichen sollte. Ist aber natürlich auch wieder mit einem anderen Umfeld, einer anderen Arbeitsweise und oft mit einem Fachreferat verbunden, das mit dem Steuerrecht nichts zu tun hat. Und man hat keinerlei Führungs- bzw. Personalverantwortung mehr. Dafür wird man durchbefördert, hat selten bis nie mit Luftpumpen oder Dienst-Nach-Vorschrift-Kollegen zu tun, weil die schnellstmöglich wieder in den nachgeordneten Bereichen zurückgegangen werden. Über einen möglichen Aufstieg, den man mangels Kapazitäten und Stellen am FA aus meiner Sicht vergessen kann und der am FM eher Regel als Ausnahme ist, brauchen wir gar nicht reden.

Ich kenne keine/n Anwärter/in, egal ob Steuer oder StaFi, der/die den Weg bereut haben.

Also bevor ich über irgendwelche Bundesbehörden und Zulagen nachdenken würde, würde ich schauen, was bei mir im
Ressort möglich ist.

Danke für deine Empfehlung.
Leider kenne ich in meinem FA aktuell nur eine Person, die mal für einige Jahre am Ministerium war - allerdings aus der QE2. Damals war es wohl so, dass er vom Ministerium direkt angerufen und gefragt wurde, ob er Lust auf eine Tätigkeit dort hätte. Er war allerdings nicht unter den Top-Anwärtern, sondern eher im Mittelfeld.
Weißt du, ob das heute immer noch so läuft? Oder macht es Sinn, auch mal selbst aufs Ministerium zuzugehen? Ich habe durchaus einige außerdienstliche Zusatzerfahrungen, die hier vielleicht interessant sein könnten. Solange man "nur" ein gut beurteilter Sachbearbeiter in einer AVSt oder RB ist, wüsste ich jetzt nicht, wie die ausgerechnet auf mich kommen sollten.  ;D

Bastel

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Ich nehme jetzt nur Bezug auf den Part mit Entscheidung für Immobilie etc.

Wenn das von einer Beförderung im ÖD abhängt, ist es entweder so auf Kante genäht, dass es aus meiner Sicht völlig unseriös ist oder wir reden von Grundstückspreisen, die es vielleicht in Vohenstrauß oder nahe der tschechischen Grenze gibt. Natürlich ist ein niedriger dreistelliger Nettobetrag mehr im Monat schön. Mehr springt bei einer Beförderung aber nicht raus.


Warum sollten 3-400€ Netto keinen Unterschied machen? Davon kann man ein Auto leasen/finanzieren.

Faser

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Ich denke schon, dass es in Zukunft Probleme geben wird die Leute zu halten. Das Studium in Herrsching ist immernoch bei den großen Kanzleien sehr anerkannt und nach meinen Gesprächen mit diesen wurde mir auch klar, dass aktuell relativ wenige Leute Steuerrecht studieren. Die Nachfrage ist aber enorm. Man wird durchaus immer wieder angesprochen, ob man Interesse hat zu wechseln.
Die Möglichkeit zu wechseln besteht also definitiv und ist durchaus eine Option für die jungen Leute. Trotzdem bin ich jetzt als Betriebsprüfer in Bayern mit den Beförderungsmöglichkeiten und der Besoldung durchaus ganz zufrieden, obwohl man eigentlich in der Praxis ständig mit Leuten Besprechungen macht, die für das Geld vermutlich nicht einmal 5 Tage im Monat arbeiten würden. Der Job ist definitiv nicht einfach, aber draussen hat man in der Regel schon noch viel mehr Druck. Das merkt man auch in den Gesprächen.
Da die jungen Leuten im aktuellen Arbeitsmarkt immer kurzfristiger denken und der Lohn z.B. für München mit A9 am Anfang nicht mehr konkurrenzfähig ist, wird das zu massiven Problemen führen. Die Stellen können diese Jahr nicht mehr besetzt werden.
 Die Arbeit wird auch immer mehr. Der Staat schenkt dadurch extrem viel Geld her, weil in der Prüfung so viel Mehrergebnis liegen gelassen wird dadurch, vor Allem bei den großen Firmen.

Finanzamtler

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Danke für deinen Eindruck, Faser. In der Tat ist das Gehalt auf dem "Kaff", aus dem auch ich komme (Unterfranken), echt okay. Da geht nach einigen Dienstjahren und mit entsprechendem Eigeneinsatz auch noch der Traum vom Eigenheim in Erfüllung.

Das liegt aber eben daran - und hier beginnt der Teufelskreis - dass die wirtschaftliche Stärke der Region um einiges geringer als die Münchens ist. Dadurch braucht man in München wiederum mehr BPler, die aber wegen ihres Gehaltes lieber in die Opf, nach Franken oder in den Westen Bayerns wollen. Und wenn deren Anträge dann abgelehnt werden, zieht es sie irgendwann raus in die Beratung. Grade - leider - die Guten, die dann ihren StB mit Bravour meistern & in der PW schnell an die 100.000 bekommen.

Deshalb auch meine Kritik zu den Beförderungswartezeiten. Die erheblich zu verkürzen, wäre ein guter Ansatz. Kollegen in der BP machen eben A11- bis A13-fähige Arbeit. Wenn der SL dann nach fünf Jahren der Meinung ist, da einen richtig Guten sitzen zu haben, sollte er den irgendwie besser und schneller (be-) fördern können. Stattdessen heißt es aber dann "dir fehlen leider noch x Jahre".  ;D

Wenn der Freistaat hier die Gefahr sieht, jemanden zu schnell "durchzuschießen", der sich dann später auf die faule Haut legt, kann man ja auch hierfür eine Regelung schaffen. Dass beispielsweise die Anforderungen, die mit der Beförderung verbunden waren, auch dauerhaft erfüllt werden müssen.