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Über die Rendite der VBLklassik
cyrix42:
Die weitere Lebenserwartung eines 67-jährigen Mannes ist derzeit in Deutschland wohl etwa 16,4 Jahre, die einer gleichaltrigen Frau 19,4 Jahre (Quelle) Aber Versicherungen rechnen m.W. mit einer Lebenserwartung von insgesamt 90 Jahren. Auf diese Laufzeit von dann 23 Jahren gerechnet, wäre der Auszahlungsbetrag dann "schon" ca. 7k€, also etwa 70% des Vermögens (zu Rentenbeginn).
Siehe auch Rentenfaktor für weitere Informationen dazu. (Die Versicherungen müssen sich eben gegen langlebige Rentenbezieher absichern; und klar -- sie wollen auch Geld verdienen, zahlen also im Mittel weniger aus, als sie einnehmen.)
KDC:
--- Zitat von: Markus am 29.08.2023 09:38 ---
--- Zitat von: KDC am 29.08.2023 07:05 ---Das langjährige Mittel von 1950 bis 2022 liegt bei 2,26 %.
--- End quote ---
Hast du dir mal die Geldmengenausweitung der EZB angeschaut? Es gibt realistisch nur zwei Szenarien: Das ganze System implodiert (dann ist meine Abschätzung eh hinfällig) oder man schafft es, die Schulden über Jahrzehnte über eine hohe Inflation abzutragen. Hier habe ich 5-10% angenommen, was den aktuellen offiziellen Zahlen entspricht. Real ist die Inflation natürlich höher.
--- Zitat von: KDC am 29.08.2023 07:05 ---Wie kommst du auf deine Annahmen?
--- End quote ---
Dazu schreibe ich bei Gelegenheit was.
--- End quote ---
Nochmal: die durchschnittliche Inflation aus 73 Jahren lag bei 2,26 %. Dann ist sie jetzt eben mal für zwei oder drei Jahre über dem langjährigen Mittel. Wo ist da das Problem? Solche Phasen gab es ebenfalls in der Vergangenheit.
Auf der einen Seite nimmst du Inflationen zwischen "5 - 10 %" als völlig realistisch an. Auf der anderen Seite unterstellst du gleichzeitig eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von 2 %. Und das über 25 Jahre.
Beim besten Willen, das kann ich mir nicht vorstellen.
Antiker:
--- Zitat ---Nochmal: die durchschnittliche Inflation aus 73 Jahren lag bei 2,26 %. Dann ist sie jetzt eben mal für zwei oder drei Jahre über dem langjährigen Mittel. Wo ist da das Problem? Solche Phasen gab es ebenfalls in der Vergangenheit.
--- End quote ---
Wenn die Angaben korrekt sind, wurde die Zusatzrente ja bereits über einen langen Zeitraum um ca. 1,26 % jährlich entwertet. Warum?
"Die Anpassung der Rentenleistungen aus der VBLklassik ist festgeschrieben. Sie erhöhen sich jedes Jahr zum 1. Juli um 1 Prozent (§ 39 VBL-Satzung)"
cyrix42:
Ich vermute, weil es billiger ist. Aber darüber könnten die Gewerkschaften mit der TDL im Rahmen des ATV (Tarifvertrag zur Altersvorsorge) verhandeln. Allerdings ist dieser derzeit ggü. der TDL frühestens zum 31.12.2024 und ggü. Bund und Kommunen frühestens zum 30.06.2026 kündbar. In dieser TV-L-Verhandlung ist also nicht mit Änderungen bezüglich der VBL zu rechnen.
chetti:
Die ursprüngliche Rechtsgrundlage für die 1 %-ige Dynamisierung ist nicht der § 39 der VBL-Satzung, sondern § 18 Abs. 4 Satz 1 Betriebsrentengesetz, wo Sonderregelungen für den öffentlichen Dienst gesetzlich festgeschrieben sind.
Ich stelle mir deshalb die Frage, ob diese dort festgelegte Dynamisierungshöhe überhaupt durch tarifvertragliche Vereinbarung rechtsgültig nach oben oder unten verändert werden könnte. Ich bin da skeptisch.
Sollte das tatsächlich so der Fall sein, habe ich Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit dieser Regelung, wenn man sich für die anderen Bereiche die Regelungen im § 16 Betriebsrentengesetz ansieht. Dort könnte man von der 1 %-igen Dynamisierung nach oben abweichen (§16 Abs. 3 Nr. 1).
Wie seht Ihr das?
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