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Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft

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KDC:

--- Zitat von: Herbert Meyer am 21.09.2023 09:04 ---
--- Zitat von: KDC am 21.09.2023 08:37 ---
--- Zitat von: Alien1973 am 21.09.2023 08:23 ---Ich selber hab vor 22 Jahren ein Ausbauhaus gebaut und beim Innenausbau vieles selber gemacht. Das DG wurde erst 4 Jahre später ausgebaut (wegen Kinder). Das Garagentor gabs erst 3 Jahre später. Die Terrasse wurde auch erst später gefliest und der Garten brauchte keinen Gärtner. War halt aufgrund meiner damaligen Wohnsituation so möglich. Kann nicht jeder, ist mir klar.

Heute ist All inclusive sprich Schlüsselfertig, inkl. mit vom Gärtner angelegtem Garten, das Maß der Dinge. Wer es sich leisten kann...

Am häufigsten sind die eigenen vier Wände (Haus oder Wohnung) grundsätzlich in Osteuropa. Aber auch Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Frankreich, Schweden Dänemark und noch viele mehr liegen teils weit vor Deutschland. Der Durchschnitt in der EU liegt bei 71 %, in Deutschland kommen wir gerade mal auf 53% Anteil der Bürger in eigenen vier Wänden. Das muss ja Gründe haben...

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Einige der Gründe sind für die niedrige Eigenheimquote in Deutschland sind:

- es muss DIE perfekte Immobilie sein - man will ja bis zu einem Tod darin leben
- die perfekte Immobilie muss natürlich top ausgestattet sein
- die perfekte Immobilie muss deutlich größer sein, als die bisherige Mietwohnung
- die perfekte Immobilie muss so groß, so gut augestattet sein und so gut gelegen, dass man mit ihr vor Familie, Freunden und Kollegen angeben kann
- die perfekte Immobilie muss so günstig sein, dass man sich in seinem Lebensstil unter gar keinen Umständen auch nur irgendwie ein ganz klein wenig einschränken muss

Und weil meistens einer dieser Punkte, oftmals der letzte, nicht wie gewünscht klappt, bleibt der Deutsche eben lieber in seiner unsanierten und kleinen Mietwohnung, um dann mit 80 Jahren in den Medien über eine Kündigung zwecks Eigenbedarf zu jammern, durch die man dann seine seit 50 Jahren bewohnte Wohnung verlassen muss...

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Das ist aber tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Warum war der Markt für Immobilien dann von 2017 bis 2022 unabhängig vom Sanierungsstand vollkommen leergefegt? Also die Immobilienkäufe, die ich an verschiedenen Flecken in NRW in den letzten Jahre begleiten durfte, liefen alle nach demselben Muster ab: Sobald eine Immobilie feilgeboten wurde, die sich einigermaßen in der gewünschten Region und in stemmbaren Preisrahmen befand, wurde noch am gleichen Tag auf Grundlage einer Handvoll Fotos eine Kaufzusage gegeben und die Finanzierungsmodalitäten übersandt. Der angestrebte Wohnstandard wurde dann erst anschließend in jahrelangen Sanierungsarbeiten mit viel Eigenleistung und entsprechenden Entbehrungen hergestellt. Diese Mentalität ist also mit Sicherheit nicht ausgestorben.

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In dem Zeitraum kamen folgende Faktoren zusammen:

1. billiges Geld => Kredite für 0,X %
2. viel billiges Geld => 110 % Finanzierungen waren möglich
3. explodierende Kosten für Neubauten
4. Angst etwas zu verpassen und nie mehr eine eigene Immobilie erwerben zu können, wenn man nicht sofort zuschlägt

Diese vier Punkte haben den Markt für Bestandsimmobilien richtig angefeuert. Die Preise waren da nicht mehr rational und die Käufer auch nicht. Ich sehe viele Finanzierungen, die komplett auf Kante genäht waren und die Käufer in halbe Bruchbuden gezogen sind mit dem festen Willen diese peu a peu aus dem Laufenden zu sanieren. Und dann sind die Energiepreise expldiert und die letzten Rücklagen gingen für banale Dinge wie Wärme und Licht drauf...

Bei uns kostet bei Neubauwohnungen der m2 5.000 Euro bei Kauf beim Bauträger. Macht bei 90 m2 450.000 Euro. Dass da plötzlich 50 Jahre alte unsanierte Häuser für 250.000 Euro als Schnäppchen galten, ist doch auf den ersten Blick vollkommen nachvollziehbar.

clarion:
Hallo,

Man muss aber berücksichtigen, dass während der Kreditlaufzeit, die  Raten fix bleiben,  während das Einkommen steigt. Mit der Zeit wird es also leichter, den Kredit zu stemmen.

Fatal  ist natürlich,  wenn die Zinsbindung endet und noch ein großer Kreditbetrag offen steht. Da frage ich mich,  warum man aber so finanziert. Zinssätze von weniger als 1% waren eine Ausnahme. Das hätte man wissen können.

Opa:
Richtig. Und wenn ich etwas jünger wäre, würde ich in 5-6 Jahren dem öD den Stinkefinger zeigen und einfach nur bei Zwangsversteigerungen alles kaufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. In den 2030er Jahren wird man ohne Ende Schnäppchen machen können, falls es dann noch erstrebenswert erscheint, in Deutschland zu investieren.

Schmitti:
Dann wird man aber auch das Kapital für diese Schnäppchen haben müssen. Das mag bei uns, die ab und an denken was sie tun würden, wenn man etwas jünger wäre, noch vorhanden sein. Bei denen, die ab und an denken wie das denn alles werden soll, wenn sie etwas älter sind, könnte das ein Problem darstellen.

VaPi:

--- Zitat von: Opa am 21.09.2023 19:54 ---Richtig. Und wenn ich etwas jünger wäre, würde ich in 5-6 Jahren dem öD den Stinkefinger zeigen und einfach nur bei Zwangsversteigerungen alles kaufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. In den 2030er Jahren wird man ohne Ende Schnäppchen machen können, falls es dann noch erstrebenswert erscheint, in Deutschland zu investieren.

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So ein Blödsinn wird schon seit etlichen Jahren erzählt. Eingetreten ist es nie und wird es auch nicht.

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