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[Allg] Der attraktivste Dienstherr

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AVP:
Hier mal ein Grobvergleich der allgemeinen Perspektive anhand des gD im Innenressorts:

Saarland Stellenplan (S.68 und 69):

https://www.saarland.de/SharedDocs/Downloads/DE/mfw/Haushaltsplan_2023_final/Haushaltsplan2023.pdf?__blob=publicationFile&v=1

A13: 117
A12: 287
A11: 309
A10: 859
A9: 1.196

Darin enthalten sind Innenministerium, Polizei (Großteil), Fachhochschule, Brandschutz, Landesverwaltungsamt

Da die höherwertigen Stellen sicherlich insbesondere den Ministerium zugeordnet sind wird es für einen Saarländischen Polizisten wohl praktisch keine Perspektive über A10 geben.

Dazu NRW: https://www.haushalt.fm.nrw.de/daten/hh2023.ges/daten/pdf/2023/HHP-2023-Gesamtdokument.pdf (S. 433 nur Polizei)

A13: 1.787
A12: 3.454
A11: 17.172
A10: 9.591
A9: 9.559

Man sieht also dass selbst in NRW bei der Polizei - ohne die höherwertigen Stellen aus dem Ministerium - ein deutlich attraktiverer Stellenkegel zur Verfügung steht und man alleine deshalb bei gleicher Tätigkeit und Leistung wohl mit 1-2 höheren Besoldungsgruppen rechnen kann.

Im Endeffekt heisst dies dann, vor 12 Jahren fangen 2 Brüder bei der Polizei NRW an, Bruder A in NRW und Bruder B im
Saarland. Beide gehobener Dienst + Studium. 2 Kinder Mietstufe 4.

Bruder A: 61363 € Jahresbrutto ( https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023&g=A_11&s=6&f=3&fstand=v&mst=IV&z=100&zulageid=10.1&zulageid=10.2&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0 )

Bruder B: 45143 € Jahresbrutto ( https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/sl?id=beamte-saar-2023r&g=A_9&s=6&f=3&fstand=v&z=100&zulageid=10.1&zulageid=10.2&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0 )

clarion:
Bruder B lebt in einem schnuckelig kleinen freistehenden Eigenheim in Kleinottweiler, während Bruder A zur Miete in einer Vierzimmerwohnung in Köln lebt. Die Mietstufe 4 gibt es im Saarland quasi nicht.

NvB:

--- Zitat von: clarion am 14.10.2023 12:36 ---Bruder B lebt in einem schnuckelig kleinen freistehenden Eigenheim in Kleinottweiler, während Bruder A zur Miete in einer Vierzimmerwohnung in Köln lebt. Die Mietstufe 4 gibt es im Saarland quasi nicht.

--- End quote ---

Aber gerade im Auftragsspektrum der Polizei finde ich das schon erheblich.

15.000€ im Jahresschnitt... Auf 15 Jahre gerechnet hat man alleine mit der Besoldung in NRW die ein oder andere Bude gut getilgt bekommen.

Für annähernd gleiche Arbeiten.

Ich bin der Meinung, dass auch ein Polizist aus dem Saarland ruhig den gleichen Sold bekommen sollte wie der Kollege aus NRW mit den gleichen Voraussetzungen.

AVP:

--- Zitat von: clarion am 14.10.2023 12:36 ---Bruder B lebt in einem schnuckelig kleinen freistehenden Eigenheim in Kleinottweiler, während Bruder A zur Miete in einer Vierzimmerwohnung in Köln lebt. Die Mietstufe 4 gibt es im Saarland quasi nicht.

--- End quote ---

Tatsächlich hat selbst Saarbrücken nur die Mietstufe 3 (war davon ausgegangen es wäre die 4). In Köln wäre man aber in Mietstufe 6 und dann bei knapp 65k Jahresbrutto: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023&g=A_11&s=6&f=3&fstand=v&mst=VI&z=100&zulageid=10.1&zulageid=10.2&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0

Aber mit vielen Kindern wird man wohl tatsächlich in Thüringen am meisten rausholen, da sind die Lebenshaltungskosten wohl auch eher gering und die Kinderzuschläge unabhängig der Mietstufe.

Stellenpool im gD scheint auch in Ordnung zu sein: https://finanzen.thueringen.de/fileadmin/user_upload/Einzelplan_03_-_2024__Haushaltsentwurf_.pdf  Seite 92

A13: 166
A12: 298
A11: 493
A10: 631
A09: 176

Sind dann bei A11 61k Jahrsbrutto selbst auf dem Dorf: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/nw?id=beamte-nrw-2023&g=A_11&s=6&f=3&fstand=v&mst=VI&z=100&zulageid=10.1&zulageid=10.2&zulage=&stj=2023b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0

Selbst wenns aufm Dorf nur für A10 reicht kommt man mit 57,3k wohl sehr gut klar: https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/beamte/th?id=beamte-thueringen&g=A_10&s=6&f=3&fstand=v&zulageid=10.1&zulageid=10.2&z=100&zulage=&stkl=1&r=0&zkf=0

clarion:
Hallo,

Ich wollte darauf hinaus, dass es absolute Gerechtigkeit bei der Besoldung nicht gibt. Wenn man flächendeckend die gleiche Besoldung einführen würde, wird man den Beamten in teuren Wohngegenden nicht gerecht. Bei den Mietstufen scheinen sich die meisten Dienstherren auf den Wortort beziehen zu wollen. Das wird denen nicht gerecht, die wegen der hohen Wohnkosten auf das Land gezogen sind und weit pendeln müssen.

Nicht zuletzt gibt es große Verwerfungen, wenn man Beamtenkinder mit Familienzuschläge von mehreren Hundert Euros alimentiert.  Zum Einen gibt es bei den TB und in der Privatwirtschaft auch keine derart exorbitanten Kinderzuschläge und zum Anderen führt das dazu, dass kinderreiche Beamte nicht nach dem Amt sondern nach der Fertilität besoldet werden.

Nicht zuletzt sollten diejenigen,  die sich demnächst auf hohe Familienzuschläge freuen, bedenken, dass diese nicht pensionswirksam sind. Im Gegenteil führt die Zuschlagsorgie dazu, dass die Dienstherren noch weniger geneigt sind, die Grundbesoldung zu erhöhen. Mit dem Ergebnis,  dass der ÖD für junge, meist noch kinderlose Nachwuchskräfte noch unattraktiver wird.

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