Viele vergessen auch die Flexibilität - denn, mal ehrlich: Wo stehen die ganzen Eigenheime? Meistens in der PAMPA.
Was heutzutage nicht mal unbedingt ein Nachteil sein muss. Zu der Zeit, wo von dem Eigenheim auf Pump in der Pampa (bitte mit österreichischem Akzent lesen) geschrieben wurde, war es in der Tat noch so, dass besagtes Haus vor allem wegen des Arbeitsweges sehr unattraktiv war. In meiner Branche (Softwareentwicklung bzw. generell IT) ist der vom Arbeitgeber auserkorene repräsentative Standort aber faktisch egal. Aus meinem Studienjahrgang gibt es keinen, der weniger als 3 Tage Homeoffice pro Woche bekommt. Und das war nur ein einziger, der Anfang des Jahres seinen Arbeitgeber gewechselt hat, weils eben nur 3 Tage waren. Ich selbst habe bspw. 100% Homeoffice.
Wenn man die größtmögliche Rendite erzielen will, kauft man sich Immobilien mit ALG (Anderer Leute Geld), logisch. Wenn man das aber nicht als Ziel hat und darüber hinaus auch nicht 100% seines zur Verfügung stehenden Gehaltsrahmens in die Finanzierung einer eigengenutzten Wohnimmobilie steckt, wird vielleicht nicht reich sterben, aber im Alter zumindest nicht arm sein. Insbesondere wenn notwendige Instandhaltungsmaßnahmen nicht auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, sondern immer einigermaßen Zeitnah gemacht werden.
Da sind wir auch beim Pluspunkt eines EFH ggü. einer Wohnung in einer WEG: Du kannst nahezu alles selbst machen. Klar brauchst da beim ersten Mal 3-4x so lange wie ein fähiger Handwerker und wenn du in der Zeit arbeiten würdest, hättest du vielleicht mehr wenn du es machen lässt. Problem ist nur, dass es mittlerweile immer weniger fähige Handwerker gibt, die sich den Pfusch auch noch fürstlich bezahlen lassen und andererseits arbeitest du halt nicht in der Zeit, wo jemand anderes das für dich macht.
Insbesondere für Menschen, die ansonsten gar nicht investieren würden, ist Wohneigentum in vielen Fällen die für sie sinnvollste Entscheidung. Wären die Kaufnebenkosten nicht so verdammt hoch, müsste man nicht mal eine Immobilie mit dem Blick in die Zukunft kaufen. Dann würde es reichen, wenn man sich heute mit dem Partner eine 3 ZKB Butze kauft, die in 5 Jahren wieder verkauft und sich stattdessen ein EFH kauft. Wenn die Kinder ausgezogen sind und man alt wird, verkauft man das wieder und kauft sich eine Altersgerechte 3 ZKB Bude. Da hätte man nicht mal das Problem, dass man immer größer kauft als man gerade zur Miete wohnen würde.