Autor Thema: Lohnt sich Arbeit noch?  (Read 128633 times)

MoinMoin

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #105 am: 07.11.2023 13:33 »

Ach so, ich wusste nicht, dass es in Düsseldorf keiner Einkommensberechnung bedarf bei Bezug von Wohngeld. Aber  Du scheinst das ja ganz genau zu wissen  8)

Also Leute, zieht doch bitte alle nach Düsseldorf, dort bekommt man noch was für seine Arbeit  ;D

Auch in Düsseldorf richtet sich das Wohngeld nach dem Einkommen:
"Wer bekommt Wohngeld in Düsseldorf?
Wer kann Wohngeld erhalten? Wohngeld können Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstgenutztem Eigentum erhalten, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten"
Korrekt und bei dem Beispiel sind es Minimum 465€ Wohngeld, wenn da noch irgendwelche steuerliche Ausgaben dazu kommen entsprechend mehr.

Hast Du dazu ein konkretes Rechenbeispiel? Behaupten kann man ja viel.
https://www.wohngeldrechner.nrw.de/wg/wgrbhtml/WGRBPM04

Ich habe mich übrigens oben verrechnet, da ich JSZ nicht berücksichtigt hatte.
Ich hab mich übru

Also doch kein konkretes Beispiel. War mir irgendwie klar.
Interessant zu faul oder zu dumm den Rechner mit den Beispieldaten zu füttern?


5. Ergebnis
Das für Sie errechnete Wohngeld beträgt 457,00 Euro monatlich.
Das ermittelte Ergebnis ist unverbindlich.
Ihren endgültigen Wohngeldanspruch kann die für Sie zuständige Wohngeldstelle nach Vorlage
aller erforderlichen Unterlagen ermitteln.
Folgende Daten wurden der Berechnung zugrunde gelegt:

Allgemeine Angaben
Wohnort:Düsseldorf
Wohnverhältnisse:Hauptmieter(in) einer Wohnung oder eines Hauses
Haushaltsmitglieder insgesamt:5
Wohngeldrechtlich zu berücksichtigende Haushaltsmitglieder:5
Wohnraum
Gesamtfläche:200,00m²
Monatliche Miete
Höhe der monatlichen Miete:1200,00Euro
In der Miete sind keine Heizkosten enthalten.
In der Miete sind keine Kosten für die Erwärmung von Wasser enthalten.
In der Miete sind keine sonstigen Kosten der Haushaltsenergie enthalten.
In der Miete ist keine Vergütung für die Überlassung einer Garage enthalten.
In der Miete ist keine Vergütung für die Überlassung eines Kfz-Stellplatzes enthalten.
Jahreseinkommen
1. Person:
Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit:54274,00Euro
Werbungskosten dazu:1230,00Euro
Es werden Steuern vom Einkommen gezahlt.
Es werden Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung gezahlt.
Es werden Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt.
Die Person lebt allein mit nicht volljährigen Kindern zusammen.
Erstellt am: 07.11.2023



Warnstreik

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #106 am: 07.11.2023 13:35 »

In unserem Beispiel zahlt die Familie im Jahr knapp 4000€ Steuern, das entspricht  unter 8%. Dazu hat schafft es der alleinverdienende Ehemann 5 Menschen für 350€ im Monat komplett krankenzuversichern. Schafft er es seinen Bruttoverdienst um 10000€ zu erhöhen, hat die Familie fast 6000€ mehr in der Tasche inklusive einem höheren Anspruch auf Alters- Witwen- und EU-Rente.  Aus meiner Sicht lohnt das schon.

Für die Familien besteht ja auch keine Handlungsbedarf, das passt. Für alleinstehende wird die Belastung in Deutschland im internationalen Vergleich als grenzwertig angesehen. Da war doch mal was...

Ach ja:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/steuern-deutsche-singles-und-doppelverdiener-zahlen-am-meisten-17318116.html

Wovon sprechen wir hier eigentlich? Das Thema des Threads ist die 5-köpfige Einverdienerfamilie. Wenn du jetzt vom Alleinverdiener ausgehst, dann vergleiche bitte auch auch den Solo-Bürgergeldempfänger mit dem Alleinverdiener. Und dann darf man die Frage gerne nochmal stellen, ob sich Arbeit denn lohnt ;-)   

Auch die Doppelverdiener aus dem Artikel liegen meilenweit über der Bürgergeldfamilie - auch mit 3 Kindern.   

Summer

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #107 am: 07.11.2023 13:40 »

Ach so, ich wusste nicht, dass es in Düsseldorf keiner Einkommensberechnung bedarf bei Bezug von Wohngeld. Aber  Du scheinst das ja ganz genau zu wissen  8)

Also Leute, zieht doch bitte alle nach Düsseldorf, dort bekommt man noch was für seine Arbeit  ;D

Auch in Düsseldorf richtet sich das Wohngeld nach dem Einkommen:
"Wer bekommt Wohngeld in Düsseldorf?
Wer kann Wohngeld erhalten? Wohngeld können Mieterinnen und Mieter sowie Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstgenutztem Eigentum erhalten, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten"
Korrekt und bei dem Beispiel sind es Minimum 465€ Wohngeld, wenn da noch irgendwelche steuerliche Ausgaben dazu kommen entsprechend mehr.

Hast Du dazu ein konkretes Rechenbeispiel? Behaupten kann man ja viel.
https://www.wohngeldrechner.nrw.de/wg/wgrbhtml/WGRBPM04

Ich habe mich übrigens oben verrechnet, da ich JSZ nicht berücksichtigt hatte.
Ich hab mich übru

Also doch kein konkretes Beispiel. War mir irgendwie klar.
Interessant zu faul oder zu dumm den Rechner mit den Beispieldaten zu füttern?


5. Ergebnis
Das für Sie errechnete Wohngeld beträgt 457,00 Euro monatlich.
Das ermittelte Ergebnis ist unverbindlich.
Ihren endgültigen Wohngeldanspruch kann die für Sie zuständige Wohngeldstelle nach Vorlage
aller erforderlichen Unterlagen ermitteln.
Folgende Daten wurden der Berechnung zugrunde gelegt:

Allgemeine Angaben
Wohnort:Düsseldorf
Wohnverhältnisse:Hauptmieter(in) einer Wohnung oder eines Hauses
Haushaltsmitglieder insgesamt:5
Wohngeldrechtlich zu berücksichtigende Haushaltsmitglieder:5
Wohnraum
Gesamtfläche:200,00m²
Monatliche Miete
Höhe der monatlichen Miete:1200,00Euro
In der Miete sind keine Heizkosten enthalten.
In der Miete sind keine Kosten für die Erwärmung von Wasser enthalten.
In der Miete sind keine sonstigen Kosten der Haushaltsenergie enthalten.
In der Miete ist keine Vergütung für die Überlassung einer Garage enthalten.
In der Miete ist keine Vergütung für die Überlassung eines Kfz-Stellplatzes enthalten.
Jahreseinkommen
1. Person:
Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit:54274,00Euro
Werbungskosten dazu:1230,00Euro
Es werden Steuern vom Einkommen gezahlt.
Es werden Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung gezahlt.
Es werden Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt.
Die Person lebt allein mit nicht volljährigen Kindern zusammen.
Erstellt am: 07.11.2023


Ich bin dumm und faul gleichzeitig  :-)

200 m²  und lebt allein mit seinen nicht volljährigen Kindern zusammen. Top!


BAT

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #108 am: 07.11.2023 13:45 »


Wovon sprechen wir hier eigentlich? Das Thema des Threads ist die 5-köpfige Einverdienerfamilie. Wenn du jetzt vom Alleinverdiener ausgehst, dann vergleiche bitte auch auch den Solo-Bürgergeldempfänger mit dem Alleinverdiener. Und dann darf man die Frage gerne nochmal stellen, ob sich Arbeit denn lohnt ;-)   


Ich war seit Beginn des Threads von allen betroffenen Konstellationen ausgegangen, da die Erhöhung des Regelsatzes auch alle Konstellationen betrifft und ich - auch für die Familien - mich eher für eine weitere Erhöhung des Regelsatzes aussprechen würde, insbesondere für die Grundsicherung im Alter.

MoinMoin

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #109 am: 07.11.2023 14:17 »
Ich bin dumm und faul gleichzeitig  :-)
Dann ist ja alles gesagt.

Warnstreik

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #110 am: 07.11.2023 14:20 »


Wovon sprechen wir hier eigentlich? Das Thema des Threads ist die 5-köpfige Einverdienerfamilie. Wenn du jetzt vom Alleinverdiener ausgehst, dann vergleiche bitte auch auch den Solo-Bürgergeldempfänger mit dem Alleinverdiener. Und dann darf man die Frage gerne nochmal stellen, ob sich Arbeit denn lohnt ;-)   


Ich war seit Beginn des Threads von allen betroffenen Konstellationen ausgegangen, da die Erhöhung des Regelsatzes auch alle Konstellationen betrifft und ich - auch für die Familien - mich eher für eine weitere Erhöhung des Regelsatzes aussprechen würde, insbesondere für die Grundsicherung im Alter.

Dann entschuldige ich mich - wir waren jetzt so lange bei dem Familienbeispiel, dass ich das fälschlicherweise als unpassend interpretiert habe. Aber mal die Frage an dich: Wie denkst du über das Verhältnis Alleinstehender EG8/4 zum alleinstehenden Bürgergeldempfänger? Lohnt sich aus deiner Sicht das Arbeiten?

@Summer
Das Wohngeld bleibt identisch, egal ob 70 oder 200m2. (oder steigt sogar)   Die Beispielfamilie aus diesem Thread bekommt ca. 560€ Wohngeld im Fall der 1200€-100m2-Wohnung in D.

Organisator

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #111 am: 07.11.2023 14:44 »
Dann entschuldige ich mich - wir waren jetzt so lange bei dem Familienbeispiel, dass ich das fälschlicherweise als unpassend interpretiert habe. Aber mal die Frage an dich: Wie denkst du über das Verhältnis Alleinstehender EG8/4 zum alleinstehenden Bürgergeldempfänger? Lohnt sich aus deiner Sicht das Arbeiten?

Ob lohnen oder nicht - was wäre die Alternative? So wie ich die Regelungen kenne, muss man als Bürgergeldempfänger seine Arbeitskraft zur Verfügung stellen, um Bürgergeld zu bekommen.

Wer also arbeitsfähig aber arbeitsunwillig ist, dürfte früher oder später seinen Bürgergeldanspruch verlieren.

BAT

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #112 am: 07.11.2023 14:50 »

Aber mal die Frage an dich: Wie denkst du über das Verhältnis Alleinstehender EG8/4 zum alleinstehenden Bürgergeldempfänger? Lohnt sich aus deiner Sicht das Arbeiten?

Nee, nicht diese Vergleichsrechnungen. Arbeiten ist ein Wert an sich. Sei es als Lebenserfüllung für den Einen, sei es als solidarischer Beitrag vom Anderen, der möglicherweise Transferzahlungen minimieren kann.

Und mir bleibt es weiterhin nicht zu vermitteln, warum das Schonvermögen so hoch und die Sanktionensmöglicheiten, so lässig sind. Wenn man für den Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, muss man auch den Regelungen des Arbeitsmarktes unterworfen werden; alles andere ist inkonsistent.

Hat das BVerfG bleim Blick auf das Existenzminimum das Schonvermögen außer Acht gelassen?

MoinMoin

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #113 am: 07.11.2023 15:16 »
Wer also arbeitsfähig aber arbeitsunwillig ist, dürfte früher oder später seinen Bürgergeldanspruch verlieren.
Eine häufige vertretene These ist doch, dass es den Menschen, der nicht arbeitswillig ist, zu leicht gemacht wird seine Unwilligkeit auszuleben.
Gepaart mit der unterschwelligen Behauptung, dass diese Unwilligkeit auf die meisten BG Empfänger zutrifft.
(Obwohl "nur" 30% der BG Empfänger arbeitslose Erwerbsfähige sind)
Leider habe ich grade keine Zahlen darüber, wieviel davon langfristig diesen Status und wie deren (Aus)Bildungsstand ist und der verdacht bestehen könnte, dass sie sich somit auf dem BG "ausruhen".


BAT

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #114 am: 07.11.2023 15:22 »
Eine häufige vertretene These ist doch, dass es den Menschen, der nicht arbeitswillig ist, zu leicht gemacht wird seine Unwilligkeit auszuleben.


Welche These? Die Parameter sind niedergeschrieben und für jeden ersichtlich. Abseits von teils fehlenden Sanktionsmöglichkeiten kommen so einige auch mit Sanktionen längere Zeit gut über die Runden.

Was da letzten Endes wirklich gelebt wird geht mir am Arsch vorbei (die Überführung in das SGB XII ist eigentlich nicht umstritten bei langjährigen Beziehern), die Parameter sind aber schon recht dekadent.

Warnstreik

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #115 am: 07.11.2023 15:36 »

Aber mal die Frage an dich: Wie denkst du über das Verhältnis Alleinstehender EG8/4 zum alleinstehenden Bürgergeldempfänger? Lohnt sich aus deiner Sicht das Arbeiten?

Nee, nicht diese Vergleichsrechnungen. Arbeiten ist ein Wert an sich. Sei es als Lebenserfüllung für den Einen, sei es als solidarischer Beitrag vom Anderen, der möglicherweise Transferzahlungen minimieren kann.

Und mir bleibt es weiterhin nicht zu vermitteln, warum das Schonvermögen so hoch und die Sanktionensmöglicheiten, so lässig sind. Wenn man für den Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, muss man auch den Regelungen des Arbeitsmarktes unterworfen werden; alles andere ist inkonsistent.

Hat das BVerfG bleim Blick auf das Existenzminimum das Schonvermögen außer Acht gelassen?

Was man ja in Wirklichkeit gemacht hat ist die Widerherstellung einer dreistufigen Arbeitlosenvorsorge. Mit den einjährigen Übergangslösungen zu Schonvermögen und Miete hat man die Arbeitslosenhilfe teilweise wieder eingeführt.

Die Idee war, dass man Menschen, die nur temporär in so eine Notlage gekommen sind, die Möglichkeit gibt nachhaltig auf die Beine zu kommen statt direkt das erstbeste Ausbeuterangebot annehmen zu müssen. Explizit wurde Zeit für die Jobfindung, berufliche Neuausrichtung und Weiterbildung genannt. Ob das gut ist muss jeder für sich selbst befinden. Allerdings muss man sich auch immer die Arbeitsmarktlage anschauen. Als Wendekind habe ich viele Existenzen scheitern sehen, weil in den 90igern und frühen 2000ern für einen großen Teil der Menschen schlicht keine Arbeit vorhanden war. Ein Jobverlust bedeutete somit (oft) gleichzeitig ein Verlust des Großteils der (spärlichen) Rücklagen für das Alter.

Ich bin ansonsten aber wie du ein großer Freund vom Fördern und Fordern - derzeit gibt es wenig Regionen in Deutschland, wo man keine Jobs hinterhergeworfen bekommt und durch den Mindestlohn gibt es auch deutlich weniger Ausbeuterjobs.

BAT

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #116 am: 07.11.2023 16:22 »
Arbeit ist eigentlich immer zu viel vorhanden; es liegt ja an der Verteilung. Ich bin doch nicht aus Faulheitsgründen für tarifliche Arbeitszeiten von 30 bis maximal 35 Stunden.  ;)

Aber das ist ein anderes Thema.

Ich halte es für systemwidrig, wenn Leute mehr als vier Jahre Bürgergeld beziehen, dann eigentlich sollen die ja dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, was ja offensichtlich nicht der Fall ist (Aufstocker ist was anderes, die haben meist ihre Gewerkschaftsinteressen nicht wahrgenommen wie wir oder Cockpit), also gar nicht in diese Systematik gehören, sondern in SGB XII mit mindestens 20 % erhöhten Regelsatz.

Schokobon

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #117 am: 07.11.2023 20:06 »
"Zur Verfügung stehen" ist wohl eine dehnbare Beschreibung.
Die meisten wollen nicht arbeiten, die anderen können nicht und wieder andere wollen können aber nicht.
Viele Bezieher verfügen über keinerlei auf dem Arbeitsmarkt verwertbaren Kenntnisse und Fähigkeiten und sind weder kognitiv noch körperlich in der Lage derlei zu erlangen. Dieser Bodensatz ist da und muss sozial versorgt werden.

BAT

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #118 am: 08.11.2023 09:21 »
"Zur Verfügung stehen" ist wohl eine dehnbare Beschreibung.
Die meisten wollen nicht arbeiten, die anderen können nicht und wieder andere wollen können aber nicht.
Viele Bezieher verfügen über keinerlei auf dem Arbeitsmarkt verwertbaren Kenntnisse und Fähigkeiten und sind weder kognitiv noch körperlich in der Lage derlei zu erlangen.

Ja, sie stehen also dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, verbleiben aber im System (hat das nicht mit der Kostenaufteilung Bund/Land SGB II vs. SGB XII zu tun?).

Die ganze Diskussion über zu hohe oder zu niedrige Regelsätze, über Sanktionen, Sonderbedarfe entspringt doch nur einer Problematik: "Hartz IV" soll nur für vorübergehende Notlagen gezahlt werden, ist aber zum Dauerabo geworden, wiel die Personen nicht in die passenden Bezugssystem gepackt werden.

Voraussgesetzt sei aber auch, dass zum Beispiel  Aufstocker analog zum Unterhaltsrecht zu 48 Wochenstunden vom Prinzip verplichtet werden. Hiermit bekommt der Mindestlohn auch ganz andere Aspekte, welche meist nur für 40 Wochenstunden hochgerechnet wird, auch in Bezug auf eine spätere Rente. Das ist im Rahmen der gesetzlichen Mindest- und Höchststandards zum Arbeitsrecht systemwidrig.

Opa

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Antw:Lohnt sich Arbeit noch?
« Antwort #119 am: 08.11.2023 09:25 »
Die meisten wollen nicht arbeiten
Worauf stützt sich diese Aussage?