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Lohnt sich Arbeit noch?
Bauernopfer:
--- Zitat von: Schmitti am 04.12.2023 12:05 ---
--- Zitat von: Opa am 02.12.2023 09:55 ---Ich selbst würde als Zugewanderter ganz sicher auch in meinen Integrationsbemühungen scheitern, wenn ich dort, wo mir eigentlich geholfen werden soll, auf Menschen träfe, die mich wegen meines kulturellen Hintergrunds von vornherein ablehnen.
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Ich würde erst keine Integrationsbemühungen entwickeln, wenn ich in Massenunterkünfte gepackt würde, vom selbständigen Erwerb des Lebensunterhalts (erstmal) abgeschottet würde bis irgendein Antrag nach Wochen/Monaten mal entschieden wird, den ich vielleicht nicht 100%ig korrekt ausgefüllt habe, weil mein Sprachkurs später anfängt, überfüllt ist, oder abgesagt wird, und ich in den Nachrichten mitbekomme, dass in Deutschland der Staat erstmal den Staat verklagt um zu klären, welche Umwege ein Steuereuro erst gehen muss, bis er in irgendeiner Art von Integrationförderung landen könnte, wenn Staat dafür das Personal hätte...
Die Rahmenbedingungen, damit aus Migration Integration wird, sind in Deutschland einfach grottenschlecht. Seit Jahren. Als Merkel sagte "Wir schaffen das", hätte es lauten müssen "Wir schaffen das, wenn..." und dann folgt eine Aufzählung mit mind. einem dutzend Spiegelstrichen an Voraussetzungen, von denen die meisten von Staat/Politik bis heute nicht geschaffen wurden. Und diese Diskrepanz zwischen Wollen und Können des Staates, Menschen zu integrieren, ihnen damit zu helfen, die ist für einen großen Teil der Ablehnung in der Bevölkerung verantwortlich. Der Rest sind ein paar rechte Spinner.
Und ich halte es nicht gerade für ein Patentrezept, diesbezüglich für mehr Zustimmung und Unterstützung zu sorgen, in dem man einfach alle, die v.a. vom Staat mehr Integrationsvoraussetzungen erwarten und zunehmend daran zweifeln, das Integration ohne diese überhaupt funktionieren kann, auch gleich zu rechten Spinnern erklärt.
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Du sprichst mir aus der Seele. Nicht jeder, der die in diesem Thread beschriebenen Mißstände beklagt, ist ein Feind/Gegner von Flüchtlingen/Asylanten. Es muß aber erlaubt sein, die Wurzeln des Übels zu finden, in diesem Fall meiner Meinung nach die vom Staat geschaffenen Rahmenbedingungen. Deshalb auch mein früherer Hinweis, dass hinterfragt werden muß, warum im Bezug auf Integration bestimmte Quoten in anderen Ländern besser sind. Ein Blick über den Tellerrand hinaus bedeutet keineswegs ein Schielen in die rechte Ecke.
Organisator:
--- Zitat von: Bauernopfer am 04.12.2023 14:45 ---Deshalb auch mein früherer Hinweis, dass hinterfragt werden muß, warum im Bezug auf Integration bestimmte Quoten in anderen Ländern besser sind. Ein Blick über den Tellerrand hinaus bedeutet keineswegs ein Schielen in die rechte Ecke.
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So siehts aus. Rechte oder irgendeine andere Ecke wirds erst dann, wenn man verkürzt nur die genehmen Argumente aufführt, statt alles zu betrachten.
Schmitti:
--- Zitat von: Bauernopfer am 04.12.2023 14:45 ---Es muß aber erlaubt sein, die Wurzeln des Übels zu finden, in diesem Fall meiner Meinung nach die vom Staat geschaffenen Rahmenbedingungen.
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Dazu ein aktueller Artikel des SWR: Warum fast 90 Prozent der Ukrainer in der Region Trier nicht arbeiten:
--- Zitat ---...Für einen Deutschkurs hat sich Anastasia Berezhna zwar angemeldet, wann sie ihn beginnen kann, ist aber völlig ungewiss. "Die meisten Deutschkurse in der Region sind bis Ende 2024 ausgebucht", sagt Sascha May. "Und wenn dann Plätze frei sind, sind sie oft zu weit entfernt."
Viele Ukrainerinnen hätten zudem keinen Führerschein und mit dem Bus sei es teilweise schwierig zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu kommen. Auch das Jobcenter Trier-Saarburg bezeichnet die mangelnde Ausstattung des Öffentlichen Nahverkehrs als schwerwiegendes Problem, das "oftmals ein rechtzeitiges Erreichen der Arbeitsstelle unter Berücksichtigung der Betreuungszeiten unmöglich macht."
Doch nicht immer ist es das fehlende Auto, das zu Problemen führt. Sascha May berichtet von einem ukrainischen Vater mit acht Kindern, dem er einen Job als Bauhelfer vermittelt habe. "Er hat gesagt, dass er dem deutschen Staat nicht auf der Tasche liegen will", berichtet May. Als der Mann nach dem ersten Monat auf seine Lohnabrechnung geschaut habe, sei er aber entsetzt gewesen. Obwohl er 180 Stunden gearbeitet habe, habe das Jobcenter sein Gehalt aufstocken müssen. Auch das Jobcenter Trier-Saarburg bestätigt dem SWR auf Anfrage, dass der Abstand zwischen Lohn und staatlichen Leistungen "in einigen Fallgestaltungen in der Realität kaum noch existiert."
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Und mit dem letzten Absatz landen wir auch gleich wieder ein stückweit näher an der Ausgangsfrage hier, ob sich Arbeit noch lohnt.
BAT:
Nein, bei acht Kinder bleibt sowieso nix über.
Später mal.
MoinMoin:
--- Zitat von: Schmitti am 05.12.2023 11:59 ---Und mit dem letzten Absatz landen wir auch gleich wieder ein stückweit näher an der Ausgangsfrage hier, ob sich Arbeit noch lohnt.
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Nun als alleinerziehender Vater mit 8 Kinder dürften 90% der öD Beschäftigten Bürgergeldempfänger sein.
Ist schon eine Frechheit, dass ein Bauhelfer damit nicht über die Runden kommt ohne staatlichen Zuschuß.
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