Wo ein Wille, da ein Weg. Wenn man will, geht vieles. Aber man will halt nicht, das ist das Problem.
Ich hatte in einem früheren Post von fahren auf Sicht geschrieben. Nach dem Abschluss des TvÖDs hätte man schon alles vorab programmieren können, da die Chance ja bestand, dass auch so etwas im TV-L kommen könnte. Gleiches gilt für alle Veränderungen. Man kann eine Software auch so gestalten, dass Gehaltsanpassungen per Knopfdruck möglich sind. Entsprechende Rechenmodelle hinterlegt etc.
3 Monate für eine Umsetzung einer Tarifveränderung sind schon mehr als lange. Das kann nicht an einer Software oder etwas anderem liegen, sondern an einer Vorgabe von oben oder was auch immer. So wie wahrscheinlich auch schon bei den Verhandlungen zuvor.
Wie gesagt, wo ein Wille, da auch ein Weg und sei es durch einige Nachtschichten der entstehenden MA.
Das stimmt so jetzt nicht, ich kann zwar nur für BW sprechen, aber hier liegt das Problem bei der Dezentralität.
Unsere Zahlstellen werden im LBV BW gebündelt aber die Datenstruktur ist aus Sicherheitsgründen redundant und dazentral gehalten. Die einzelnen Systeme sind zwar vernetzt, bedürfen bei einem Datenabgleich aber einer umfassenden Kontrolle, außerdem wird das "neue" System erst getestet bevor es "online" geht.
Sie werden vom Netz genommen, Updates aufgespielt, dann das System neu gestartet (dauert 12 - 16 Stunden).
So sind Personalverwaltung DIPSY und das SAP System zur Auszahlung nur einmal monatlich im direkten Ablgeich (und in dieser Zeit auch nur über das Verwaltungsnetz) verbunden.
Um eine Sonderzahlung für alle Betroffenen Beschäftigten anzuweisen muss diese angelegt, verarbeitet und per Update versendet werden.
Diese Updates im DIPSY müssen dann von den Verwaltungen getätigt werden, Fehler müssen gesucht, gefunden und abgeglichen werden.
Dann erfolgt die Meldung an das LBV von welchem aus die Vorgänge zur Auszahlung angelegt werden. Aufgrund der Einspruchsfristen und des nur monatlich erfolgenden Updates sind wir (weil über Dezember und Neujahr keiner Arbeitet - also ein Monat wegfällt) im Februar mit den Eingaben fertig.
Dann folgt das LBV der Anweisung im Monat darauf(Informationsweitergabe ihr wisst schon) und dann sind wir im März.
Also kommt das Geld in BW im Monat März.
Wenn das System einfacher wäre, wäre es Störungsanfälliger und oder für Angriffe von Außen offen. Ich will gar nicht wissen wie laut ihr schreien würdet wenn das Geld vom konto der Landesoberkasse plötzlich geklaut würde.