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Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion

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Warnstreik:

--- Zitat von: Modulator am 05.04.2024 17:03 ---Der Einzige der sich darüber freut, ist der Fiskus, der erbarmungslos mit der Steuerprogression zuschlägt.
Was bleibt denn von +2 €/h letztendlich bei uns hängen?

--- End quote ---

Bei jedem bleiben mehr als 50% hängen - bei Sehr-gut-Verdienern 58%, in den kleinen Gehaltsgruppen oder bei Ehegattensplittern zum Teil noch mehr. Selbst der gut-verdienende Mittelbauch hat mindestens die Hälfte in der Tasche.

Ich nehme das gerne mit, vor allem weil ich von der Kraft des Zinseszinses weiß. "Der einzige" der sich freut ist der Fiskus sicher nicht.

NelsonMuntz:

--- Zitat von: Warnstreik am 09.04.2024 14:06 ---
--- Zitat von: Modulator am 05.04.2024 17:03 ---Der Einzige der sich darüber freut, ist der Fiskus, der erbarmungslos mit der Steuerprogression zuschlägt.
Was bleibt denn von +2 €/h letztendlich bei uns hängen?

--- End quote ---

Bei jedem bleiben mehr als 50% hängen - bei Sehr-gut-Verdienern 58%, in den kleinen Gehaltsgruppen oder bei Ehegattensplittern zum Teil noch mehr. Selbst der gut-verdienende Mittelbauch hat mindestens die Hälfte in der Tasche.

Ich nehme das gerne mit, vor allem weil ich von der Kraft des Zinseszinses weiß. "Der einzige" der sich freut ist der Fiskus sicher nicht.

--- End quote ---

Der Zinseszins ist so eine Sache, denn final muss man beachten, dass AG-seitig Prozente weniger relevant sind, sondern das Volumen über die Tariflaufzeit. Hätte man nun das Mehr-Volumen des aktuellen Tarifvertrags vom ersten Monat an in einer einzigen Erhöhung umgesetzt, dann wären unsere Gehälter zur nächsten Runde deutlich geringer. Da wäre er dahin, der dolle Zinseszins.

Iunius:

--- Zitat von: troubleshooting am 09.04.2024 11:43 ---
Och komm, da gibt es doch eine gaaanz einfache Lösung für: Man ändert einfach den Personalschlüssel. Dann betreut eine(r) halt einfach ein paar Leuts mehr, aber dafür sind ja auch die Ruhezeiten länger. Win-win in Reinkultur aus betriebswirtschaftlicher- und Politikersicht. Und, um den Gedanken fortzuführen: Was nicht geht, fängt doch bald KI auf. Das ist ja aktuell DAS Totschlagsargument. Überall wird einfach als Antwort mal völlig unkonkret KI in den Raum geworfen und alle nicken andächtig.

Ich bin ja weiterhin der Meinung, ein Tarifvertrag der als Regel (!) einfach Zeitabsitzen mit mehr Geld belohnt und als Alternative nur den Tätigkeitswechsel bietet, ist völliger Unsinn. In der Regel, weil Ausnahmen eben auch konsequent abgelehnt werden. Wir wollen doch ja keinen Präzedenzfall schaffen.
Out-of-the-box-Denken ist halt im ÖD def. nicht gefragt.  Tatsächlich hatte ich beim Ex-AG mal ein Angebot für eine Erfolgshonorierung meinerseits unterbreitet (Teil Fixgehalt und zus. einen 10%-Anteil für alles, was ich dem Land an Geld im Rahmen von Verhandlungen spare). Es gab genau 2 Reaktionen: Lachen und Kopfschütteln für diese wirklich "unrealisierbare" Idee. Nunja, hab da inzwischen eh meinen Hut genommen und lehne auch konsequent alle Hilfsanfragen von früheren Kollegen ab.

--- End quote ---
Mag ja sein, dass es solche Bereiche wie du sie beschreibst im ÖD der Länder gibt. Die Unikliniken gehören definitiv nicht dazu. Einfach den Personalschlüssel ändern: machen wir. Dann sterben halt Menschen, so einfach ist das. Wir haben in diesem Jahr zum ersten mal seit 1955 3 UND 4 Bett Zimmer. Auf onkologischen Stationen.
Da liegen Menschen mit offenen Wunden (die sich nie wieder schließen werden), Sekretabfluss und Inkontinenz inklusive. Und das Nachbarbett steht 1 Meter weiter (auf beiden Seiten).
Prost!
Da liegt die Fastmutter mit ihrem toten Säugling im Arm (ja sowas gibt es auch bei uns noch) der bei der Geburt starb, neben der Frau mit Schwangerschaftsvergiftung (ja hat Vorteile wenn man sieht was einem bevorstehen könnte) und beide warten auf die Amputationspatientin aus der diabetologischen Abteilung weil da die Betten knapp sind.
Und zusammen haben sie dann 0,75 Pflegekräfte.
Also JETZT wäre das so. Wenn wir deinem Vorschlag folgen dann schaut halt einmal pro Tag jemand vorbei.

Alle jammern sie wenn die Krankenhäuser belegt sind, keinen Platz haben, wenn die Notaufnahme besetzt ist, alles ewig dauert aber an Sichtweisen wie diesen zeigt sich doch: Von gewissen Teilen der Gesellschaft ist das gewollt und wird noch gefördert.

Gut daran ist nur, dass sowas Privat- wie Gesetzlichversicherte gleich betrifft.
1/3 unserer gepalnten Operationen in 2024 mussten wir bisher auf unbestimmte Zeit verschieben weil wir genau das geforderte schon betreiben müssen.

Iunius:

--- Zitat von: MoinMoin am 09.04.2024 12:00 ---
--- Zitat von: Iunius am 09.04.2024 09:21 ---Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen.

--- End quote ---
Oder als Alternative Überstunden anordnen, bis man entsprechendes Personal gefunden hat.

--- End quote ---

Dürfen wir nicht weil: Gründe und Krankenkassenverträge und so (ist zu kompliziert das jetzt auszuführen), aber gleichwohl ist die Arbeitsfähigkeit einer Pflegefachkraft oder eines Arztes auch irgendwann erschöpft.

MoinMoin:

--- Zitat von: Iunius am 10.04.2024 00:05 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 09.04.2024 12:00 ---
--- Zitat von: Iunius am 09.04.2024 09:21 ---Wenn wir jetzt noch die 35 Stunden Woche einführen können, nein müssten, wir die Klinik einen tag pro Woche schließen.

--- End quote ---
Oder als Alternative Überstunden anordnen, bis man entsprechendes Personal gefunden hat.

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Dürfen wir nicht weil: Gründe und Krankenkassenverträge und so (ist zu kompliziert das jetzt auszuführen), aber gleichwohl ist die Arbeitsfähigkeit einer Pflegefachkraft oder eines Arztes auch irgendwann erschöpft.

--- End quote ---
Interessant, dass das verboten ist, bei einer planmäßigen Reduktion auf eine 35h Woche per Überstunden Anordnung die vorherige Stundenanzahl arbeiten zu lassen.
Ein Mehrbelastung der schon jetzt Überlasteten wäre damit aber nicht gegeben, sie hätten einfach nur mehr Geld bei gleicher Leistung.
Aber ich gebe dir absolut Recht, dass man erstmal das Personal ranschaffen muss bevor man die Stunden redutiziert.

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