Ich habe jetzt tatsächlich einige Forennutzer gesehen, die den Abschluss als "Erfolg" oder sogar "gut" bezeichnen.
Ist das übliche Ironie in diesem Forum?
Ich finde die Seite extrem toll, aber wäre doch super Transparent, wenn man auch den Reallohnverlust
(oder -gewinn) mit in den Tabellen / Analysen mit Aufnehmen würde. Irgendeinen Inflationswert der EZB oder so.
Das wäre transparent und würde weitere Menschen sicherlich davon abhalten in den ÖD zu wechseln.
Oder ein 10 Jahres Spezial: "In den letzten 10 Jahren hat der ÖD einen Gehaltszuwachs von 200%(?) und die Inflation Betrug nur 4%"
Um jetzt auch zum Thema etwas zu schreiben.
Der Abschluss ist vollkommen grotesk. Sprudelnde Steuereinnahmen, steigende Kosten an allen Stellen und immer mehr Aufgaben... Gleichzeitig darf ich von meinem Gehalt mehr Steuern bezahlen (Progression). Bürgergeld wird ohne murren im zweistelligen Prozentbereich erhöht und bei mir bekomme ich eine Nullrunde und dann ein Taschengeld, welches meine gestiegenen Nebenkosten fürs Wohnen schon heute nicht kompensiert.
Auf welcher Seite haben die Gewerkschaften verhandelt? Wohl kaum auf Arbeitnehmerseite.
An die UNZUFRIEDENEN- insbesondere unter den Nichtorgansierten-mal unabhäbgig davon, dass Ihnen das Tarifergebnis ohne jegliches Zutun hinten reingesschoben wird:
Sie müssen dem "Angebot" doch nicht zustimmen. Sie gehen am Montag zu Ihrem AG und fordern nochmals 10-30% etc. oben drauf. Wenn er dies nicht akzeptiert, überreichen Sie die bereits am WE vorbereitete Kündigung und gehen einfach zum Zeitpunkt X.
Ach das geht gar nicht - warum nicht? Oder ist einfach nicht genug Arsch in der Hose, um seine Forderungen gegenüber dem AG zu vertreten ? Na ja- wäre auch sehr selbstkritisch, sich sein eigenes Versagen einzugestehen. Da kann man lieber auf die Gewerkschaften/Mitglieder eindreschen, ohne die es gar keine Traifverträge gebe. Hauptsache - man hat sich mal Luft gemacht und die mentale Schieflage ist halbwegs wieder im Gleichgewicht.
Liebes Mitglied "daseinvorsorge", wer ein bisschen Ahnung vom Tarifvertrag hat sollte sich solche Kommentare verkneifen. Man kann nicht einfach von seinem AG im öffentlichen Dienst 20-30% mehr Gehalt verlangen. Jedes Stelle wurde nach einer Stellenbewertung in eine bestimmte Entgeltgruppe eingeordnet. Die einzige Möglichkeit hier mehr Gehalt zu bekommen, wäre eine Stellenneubewertung und was glauben Sie was ihr AG dazu sagen würde? Zulagen müssen seit einigen Jahren vom zuständigen Landesministerium genehmigt werden und diese werden grundsätzlich abgelehnt. Eine Zulagenantrag ist auch nur unter bestimmten Bedingungen möglich:
"Beschäftigte mit einem Entgelt der Endstufe können bis zu 20 v. H. der Stufe 2 zusätzlich erhalten. Die Zulage kann befristet werden. Sie ist auch als befristete Zulage widerruflich. ( § 16 Abs. 5 TV-L)“.
Da diese Zulagen vom zuständigen Landsministerium abgelehnt werden, bleibt nur die Stellenneubewertung möglich Höhergruppierung. Wie realistisch schätzen Sie eine Neubewertung einer Stelle von Ihrem AG ein?