Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion  (Read 537404 times)

EDV Sachverständiger

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #300 am: 10.12.2023 10:52 »
Also um nochmal auf das Thema mit dem Bund gleichziehen zu kommen: In E13 Stufe 2 werde ich im nächsten Jahr (LstKlasse 1) einen Netto Unterschied von über 2000€ haben, die 120€ Prämie schon mit eingerechnet. Wo sind da die großen Töne von wegen: "Es gibt keinen Grund, warum Landesmitarbeiter weniger verdienen sollten"?. Wie gesagt die höheren egs werden von Verdi systematisch ignoriert und dann wird gemeckert, warum diese nicht In die Gewerkschaft eintreten. Von den fehlenden Rentenbeträgen, dem Vergleich 2025, wo der Bund eine weitere Erhöhung in unbekannter Höhe bekommt etc. Will ich gar nicht erst anfangen aber netto ca. 6% mehr beim Bund ist für mich kein "gleichziehen"
Wer wollte mit wem gleichziehen?

Sie unterliegen vermutlich dem großen Mißverständnis der Staat bzw. Arbeitgeber hätte alle Tiefen des Lebens auszugleichen. Selber machen heißt das Los der Stunde.

Entweder Sie überzeugen Ihren AG argumentativ davon Ihnen Zulagen, höherwertige Tätigkeiten zu gewähren bzw. zu übertragen oder Sie bewerben sich halt woanders wo Sie sich besser bezahlt fühlen.

Das sollte man als EG13er locker hinbekommen...

Sithlord

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« Antwort #301 am: 10.12.2023 11:09 »
Mir ist auch bewusst, dass die erste IST-Auszahlung in Höhe von 1.800 € nicht im Dezember stattgefunden wird, sondern erst im März/April, denn sie müssen auch am 19. Januar für den Tarifeingung erklären. oder?

Max1993

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« Antwort #302 am: 10.12.2023 11:10 »
Also in TVL E10/3 sind es aktuell 2511€ netto. Dann im Februar 2025 sind es 2718€. 207€ netto mehr nur. Traurig. Plus die Beiträge für Rente/vbl die bis November 2024 nicht steigen. Wirklich toller Abschluss.

Wenigstens kann ich in meiner Position „chillen“ und habe keine große Verantwortung. Zzgl. Ferien noch 😅

MDB

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« Antwort #303 am: 10.12.2023 11:10 »
@EDV

Keine sorge das mache ich. Ich promoviere hier nur, die Postdoc Zeit habe ich bei der Geringschätzung, die einem vom AG (nicht vom Vorgesetzten, der ist Top) entgegenkommt abgeschrieben
 Danach geht es ab in die Wirtschaft,  wo die ganzen ehemaligen Kollegen auf einen schlag gerne Mal 30k mehr bekommen. Naja im öd sucht man halt scheinbar nicht die besten, sondern die billigsten. Dann muss man auch aber auch nicht wundern, wenn der Laden nicht läuft

Muschebubu

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« Antwort #304 am: 10.12.2023 11:15 »
„… höherwertige Tätigkeiten zu gewähren bzw. zu übertragen…“

Ach, das geht so einfach? Ich frag mal für einen Freund, wo bekomme ich denn solche Aufgaben her? Die liegen einfach irgendwo rum? Wer macht die aktuell und/oder wem nimmt man die weg und was passiert mit dem?

Muschebubu

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« Antwort #305 am: 10.12.2023 11:17 »
Mir ist auch bewusst, dass die erste IST-Auszahlung in Höhe von 1.800 € nicht im Dezember stattgefunden wird, sondern erst im März/April, denn sie müssen auch am 19. Januar für den Tarifeingung erklären. oder?

Soweit ich es sehe, gibt es für den Teil IAP keine Erklärungsfrist. Hier kommt es nur darauf an, wann man die Zahlbarmachung schafft umzusetzen.

dmmx

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« Antwort #306 am: 10.12.2023 11:36 »
Klar, der Abschluss hätte auch besser sein können - aber mit dem niedrigem Organisationsgrad hat man halt auch die entsprechende Verhandlungsmacht.
Das Gewerkschaftsbashing kommt freilich wie immer meistens von Nichtmitgliedern, die sich jetzt den Mund abputzen, aber rumjammern. Das Geld nehmt ihr aber schon mit. Dafür habe aber ich drei Streiktage und 2 Wochenenden hergegeben. Ich bin durch die Dienststelle getingelt, um die Streikbereitschaft zu erhöhen und musste mich dafür teilweise noch von Kollegen dumm anreden lassen - und ihr habt gar nichts getan!
Wenn Euch der Abschluss nicht passt - dann spendet doch aus Protest den Betrag wieder zurück an den AG!
Ich wäre ja ohnehin dafür, dass der Abschluss nur für Mitglieder gilt, aber das wissen die AG aus guten Gründen zu verhindern.
Wer sich nicht engagiert hat, soll jetzt auch den Mund halten!


Muschebubu

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« Antwort #307 am: 10.12.2023 11:50 »
Dich darf man dafür dann auch mal loben, weil du eben als Gewerkschaftsmitglied in deiner Dienststelle Überzeugungsarbeit leistest. Ich habe aber hier, wie in anderen Dienststellen auch, noch nie jemanden gesehen, der das versucht hätte. Das es Gewerkschaften in der Dienststelle gibt, weiß ich nur aus der Besetzung des PR.

Und zu deinem Vorschlag des Verzichts… nö, ich hab mein Schreiben fertig und werde jetzt auch mit dem Arbeitgeber in Verhandlungen eintreten. Kündigen ohne Alternative ist keine Option, aber wenn es Variante 1 mit Nachverhandlung nicht gibt, dann eben Variante 2 mit Arbeitsleistung „mittlerer Art und Güte“ und wenn die passende Stelle gefunden ist, eben einen Wechsel. Die Geduld ist endlich… und irgendwann wird das auch die erreichen, die jetzt noch geduldig sind. Den Fachkräftemangel werdet nämlich auch ihr deutlich spüren.
« Last Edit: 10.12.2023 11:58 von Muschebubu »

Hens

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« Antwort #308 am: 10.12.2023 11:58 »
Letzten Endes viel gezerre um etwas, das in meinen Augen davor schon fast klar war - nämlich ein Abschluss in der Höhe 1:1 wie im TVÖD.

Was ich nicht verstehe die Hysterie einiger User hier. Natürlich geht es immer besser, aber man muss nicht alles klein reden, damit man in seiner schwarz weiß gefärbten Welt bleibt. Bestes Beispiel ist die Inflationsprämie. Hier hängen sich viele an dem Wort auf und reden dann von einer Nullrunde.

Man hätte es in der Summe auch so lösen können:
120 Euro brutto mehr rückwirkend für das Jahr 2023 bis Ende 2024
+80 Euro brutto ab Ende 2024
+5,5 % ab 2025

Dann würde auch niemand von einer "Nullrunde" sprechen. Nur hätte man das mit dem gleichen Budget genau so gelöst, hätten alle zwar ein kleines plus mehr in der Rente, aber dafür deutliche netto Verluste durch die Steuer. Investiert man einen Teil davon privat in die Rente, hat unterm Strich jeder mehr davon. Und genau so muss man es betrachten und nicht so tun, als gäbe es schlicht diese Zahlung nicht. Es ist defacto mit gleichen Budget der Länder klüger die Steuervorteile auszunutzen, denn so kommt mehr beim AN an. Das hat nichts mit beschönigen zu tun sondern ist Fakt.

Das einzige was mich persönlich stört ist die Laufzeit von 25 Monaten. So ist es wegen dem einen Monat eben ein TVöD- geworden und eben doch nicht ganz 1:1. Nach den Aussagen von Dressel hätte man ja annehmen können, dass es zeitlich eher wieder aufeinander zu geht bzw bleibt und der TVL künftig nicht zeitlich noch mehr hinterher hinkt.

Aber gut, der eine Monat macht dann eben das Kraut auch nicht fett, sodass ich unterm Strich halbwegs zufrieden bin. Jubelstürme löst es natürlich nicht aus, aber eben letzten Endes genau das, was man in etwa erwarten konnte.

Muschebubu

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« Antwort #309 am: 10.12.2023 12:02 »
Dein Denkfehler liegt schon darin, dass du den Sinn der IAP nicht verstanden hast. Die IAP soll etwas aus der Vergangenheit ausgleichen und die Erhöhung soll die aktuelle Arbeitsleistung angemessen entlohnen.

Bauernopfer

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« Antwort #310 am: 10.12.2023 12:03 »
Also um nochmal auf das Thema mit dem Bund gleichziehen zu kommen. Wie gesagt die höheren egs werden von Verdi systematisch ignoriert und dann wird gemeckert, warum diese nicht In die Gewerkschaft eintreten.
Ist das nicht die ewige Frage, was zuerst da war, das Huhn (Eintritt der höhern Egs in die Gewerkschaft) oder das Ei (adäquate Vertretung der höheren Egs durch die Gewekschaft)? Wer tritt in Vorleistung?

Grandia

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« Antwort #311 am: 10.12.2023 12:09 »
Ist nicht 1:1.
Wenn man genau hinschaut sind Zulagen im Bund mit 11,3% erhöht, die in den Ländern um 4,76% x 5,5% ~ 10,5%
Ist nur ein Unterschied von etwas 0,8% aber es ist eben nicht 1:1.
Dazu kommt, dass die 200€ Sockel einen Monat früher als der TVöD Abschluss kommen, die 5,5% aber 2 Monate später als der Abschluss vom TVöD.
Alles bei einem Monat höherer Laufzeit. Dass der TVöD jetzt früher zum Zuge kommt ist m.E. nicht wild. Das bleibt wohl so.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #312 am: 10.12.2023 12:11 »
Also um nochmal auf das Thema mit dem Bund gleichziehen zu kommen. Wie gesagt die höheren egs werden von Verdi systematisch ignoriert und dann wird gemeckert, warum diese nicht In die Gewerkschaft eintreten.
Ist das nicht die ewige Frage, was zuerst da war, das Huhn (Eintritt der höhern Egs in die Gewerkschaft) oder das Ei (adäquate Vertretung der höheren Egs durch die Gewekschaft)? Wer tritt in Vorleistung?

Da Verdi vom Einzelnen sehr viel Geld haben möchte, sehe ich hier eindeutig die Gewerkschaft in der Pflicht in Vorleistung gehen zu müssen. Ich investiere kein Geld in eine Gewerkschaft, die dann gegen mich arbeitet.

Zinc

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« Antwort #313 am: 10.12.2023 12:11 »
Letzten Endes viel gezerre um etwas, das in meinen Augen davor schon fast klar war - nämlich ein Abschluss in der Höhe 1:1 wie im TVÖD.

Es ist nicht 1:1 derselbe Abschluss, guten Morgen.

Bauernopfer

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #314 am: 10.12.2023 12:13 »
Nicht einmal die Gewerkschaften; da ging es nur darum, dass man auch das gleiche Ergebnis anpeilen wollte -- und das hat man ja auch fast geschafft.
Das sehe ich nicht so. Lediglich beim früheren Beginn der IAP-Zahlungen stellt sich der TvL besser. Alle andere Parameter vergrößern den Abstand zum TvöD. Den Drahteselbonus lasse ich mal außen vor :).