Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion  (Read 239196 times)

Oliver1976

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #405 am: 11.12.2023 10:16 »
Guten Morgen zusammen.
Habe ich auch Anspruch auf die Einmalzahlung wenn ich zum 31.12.23 aus dem Unternehmen ausscheide? Und wenn ja, wie wird das realisiert, wenn die Auszahlung nicht wie geplant im Dezember stattfinden wird, sondern erst im Januar oder auch März? Ist mein NOCH-Arbeitgeber dann zu einer Nachzahlung verpflichtet?
Ich habe stark die Vermutung das ich (sofern ich Anspruch habe) nicht ohne weiteres an das Geld kommen werde

Moin,

ja hast du.
Alle die am 9.12.2023 beschäftigt beim Land waren haben Anspruch auf bis zu 1800€ IAP.
Wir haben extra auch darauf geachtet das diese für Kolleg*innen in Elternzeit und Co. gilt. Jeder bekommt diese Zahlung solange er seit dem 1.8.23 mindestens 1 Tag Anspruch auf Entgelt erworben hat.

Die hier so beschimpften Gewerkschaften sind nämlich nicht so dumm wie ihr das hier viele da stellen.

Ich muss schon sagen das was man hier viel lesen kann als jemand der mit verhandelt hat, zeugt davon das viele hier absolut kein Sinn dafür haben wie stark oder nicht stark wir Beschäftigte Sinn.

Auf Grund unser stärke haben wir ein durch aus starkes Ergebnis erzielt. Im Schnitt steigen die Gehälter nachhaltig um 11%. Ja es gibt Schwächen wie die IPA und die Laufzeit. Leider sind es Verhandlungen und kein Wunschkonzert.

Der einzige Anspruch ist den wir haben können. Nach der Runde ist vor der nächsten Runde. Also lass uns nicht aufregen sondern sagen wenn wir noch stärker beim nächsten mal sind können wir noch mehr rausholen.

https://mitgliedwerden.verdi.de/

Denn wir haben uns schon sehr genau überlegt was wir da machen. Klar war auch wenn wir das Angebot den TVöD Abschluss zu übernehmen, ausgeschlagen hätte wäre diese Forum erst recht explodiert und es wäre auch fragwürdig ob man noch eine größere Steigerung an Kampfkraft im Januar auf die Straße hätte bringen können.

Bei einer 4 Runde hätte es auch schlechter werden können. Im besonderen da das Ziel der Arbeitgeber den Abschluss auf 3 Haushaltsjahre zu verteilen nicht mehr möglich gewesen wäre für sie.

Ich bitte euch mal in eure Debatten ein bisschen weniger Unterstellungen ein zubauen und dafür ein bisschen mehr Sinn für die Realität.

Dann tut es mir leid, dass ihr als Verhandler eine derart schlechte Position habt oder realitätsfremd seit....

Ich sehe für mich eine NULLRUNDE bis zum 01.11.2024, denn ich kenne NIEMANDEN (ausgenommen Selbständige), der die 3000 € IAP NICHT bekommen hätte. Daher wundere ich mich eher, dass mein Arbeitgeber mir das nicht als Wertschätzung meiner Leistungen in den letzten Jahren gerne von sich aus ausbezahlt hat.

Am 01.11.2024 kommen nun 200 € dazu. Das sind bei mir dann, ohne die JSZ einfließen zu lassen, in der EG 14/6 sage und schreibe 3,11 % on top und dann ab dem 01.02.2025 noch die 5,5 %.

Also leider weit weit entfernt von irgendwelchen 11 %, die nun überall rumgeistern....

hugodehippo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #406 am: 11.12.2023 10:22 »
Du erhälst ein Jahresbrutto i.H.v. 80k€.Wenn doch anderswo signifikant mehr zu erzielen ist- was hält Dich?
Dies völlig unabhängig von tariflichen Erhöhungen.

Oder geht es hier eher ums "Seele streicheln"?
Das bei Verdiensten in dieser Größenordnung die inflationsbedingten Mehrausgaben lebensbedrohlich sind glaube ich eher nicht.....

Mitleser

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #407 am: 11.12.2023 10:23 »
Zitat
Am 01.11.2024 kommen nun 200 € dazu. Das sind bei mir dann, ohne die JSZ einfließen zu lassen, in der EG 14/6 sage und schreibe 3,11 % on top und dann ab dem 01.02.2025 noch die 5,5 %.

Also leider weit weit entfernt von irgendwelchen 11 %, die nun überall rumgeistern....

Wenn die Tabelle stimmt, sind es 564€ mehr wie vorher...monatlich...nicht gut?

andreg

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #408 am: 11.12.2023 10:25 »
Heute ist Arbeitstag 1 nach dem "besten Ergebnis aller Zeiten" ... Viele haben ja angekündigt, bei unzureichendem Abschluss 2 Gänge herunterzuschalten bzw. die Kündigung einzureichen. Da ich dem Forum wenig Jubilieren entnehme, frage ich mich:

Wie sieht's aus? Füße schon auf dem Tisch und/oder Kündigung schon formuliert?  ;)

Dezember ist ja immer ein etwas schwieriger Monat für Neuanfänge, aber ab Januar werd ich anfangen Berwerbungen zu verschicken.

troubleshooting

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #409 am: 11.12.2023 10:26 »
Bei uns kündigen auch Leute weil sie anderswo paar k€/Jahr mehr verdienen.

Dafür nehmen Sie dann die Nachteile der pW in Kauf, ebenso teils abstrus lange Wegzeiten.
Macht dann nachher netto 100-200 Euronen pro Monat mehr, aber teilweise auch mind. 20 Stunden Fahrtweg. Keine VBL, keine Arbeitsplatzsicherheit.


Oh ja, hat schon immer so super funktioniert der Menschheit Angst zu machen. Ja, ich habe jetzt einen längeren Fahrweg - ca. 100m - ist hart, aber nehme ich auf mich.
Keine VBL - es gibt auch andere Angebote.
Keine Arbeitsplatzsicherheit? Bisher habe ich immer von mir aus den Hut genommen und wenn nichts geht, nimmt der ÖD aus Mangel ja grad jeden zurück. Und, sieht auch nicht so aus, als würde sich das auf absehbare Zeit ändern.

So, Paniklevel wieder etwas runter geschraubt, ausserdem scheint grad so schön die Sonne.

simon1979

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #410 am: 11.12.2023 10:36 »
Ich hab den sehr wohl verstanden. Es gibt aber nunmal keine, wenn Sockel auf % oder Sockel auf Sockel kommen.
Es gibt insbesondere keine Zinseffekte auf 0 laut Nullprodukt.

Eins noch dazu:
Verarschen lässt sich hier keiner, es gibt aber Menschen, die können Zahlen ohne Emotionen darlegen und ohne um sich zu schlagen.
Was meinst du mit "Zinseffekte auf 0 laut Nullprodukt."?

Davon abgesehen: Der Zinseszins-Effekt ist das eine. Tabellenwirksame 3000€, die "für ewig" in der Tabelle stehen sind das andere. Was sind da im Vergleich einmalige, schäbige 3000€?

Mein Beispiel mit noch 10 Jahren bis zur Rente kann man ja auch weiterspinnen: 30 Jahre statt 10, dann sind es 3000€x30 = 90000€ zzgl. Zinseszins-Effekt. Und der erreicht bei 30 Jahren Laufzeit ganz andere Dimension im Vergleich mit nur 10 Jahren!

Es wird auch in Zukunft überwiegend lineare Tariferhöhungen geben und weniger Sockel oder Festbeträge. Andernfalls würde die Tabelle immer weiter gestaucht und der EG15 Abteilungsleiter könnte sich gegenüber dem EG1 Gemüseputzer von seinem "höheren" Brutto bzw. dem daraus resultierenden Netto gerade mal den Gegenwert eines zusätzlichen Abendessen im Monat leisten (aber nur bei Mäckes und ohne Familie ;))
Dazu wird es selbst die TdL nicht annähernd kommen lassen...

Die IAP ist nur für diejenigen interessant, die in Kürze in Rente gehen, sich deshalb um Langzeitwirkungen keine Gedanken machen müssen und nur den "Brutto = Netto Effekt" genießen wollen (das soll übrigens kein Vorwurf sein! Ginge ich Ende nächsten Jahres in Rente, würde mich die IAP auch sehr begeistern...).

Was du möchtest ist statt der IAP eine Lineare Erhöhung. Und ich stelle doch nur in Frage, ob es dann überhaupt etwas gegeben hätte, gäbe es die IAP nicht.
Jeder hätte sich über monatlich 120€ Brutto bis zum November 24 gefreut. Bei einigen drückt aber der Schuh und die Auszahlung der IAP noch in diesem Jahr hilft.
Auf mindestens mittlere Sicht sind die 120€ natürlich besser aber ich wette mit dir, dass dann genauso viele die fehlende IAP angeprangert hätten.
Der Zeigeist ist seltsam geworden: Lieber jetzt viel aufm Kopf hauen statt nach vorne zu planen. Noch perverser: Man kann jetzt schon das Geld von übermorgen ausgeben. Zahlen nach xx Tagen.

Mich nervt eine Sache gehörig an der Logik der Länder. Für 24 ist zu wenig Geld da aber man schafft es noch aus dem Haushalt von 23 1800€ für jeden breit zu schlagen. Wird wohl mit der Schuldenbremse und Nachtragshsushslten hinkommen?

Unser Kämmerer hat für das HHJ 2023 bei jedem Angestellten und Beamten vorsorglich die 3000 € IAP berücksichtigt und hat einen konformen HH hinbekommen. Jetzt muss er sogar weniger zahlen, als er eingeplant hat.
Ich gehe davon aus, dass das jeder gute Haushaltsplaner gemacht hat. Wenn ja, lachen sich die AG jetzt ins Fäustchen und stoßen mit dem eingesparten Geld auf die Gewerkschaften und deren Verhandler an!

Maggus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #411 am: 11.12.2023 10:37 »
Ich sehe für mich eine NULLRUNDE bis zum 01.11.2024, denn ich kenne NIEMANDEN (ausgenommen Selbständige), der die 3000 € IAP NICHT bekommen hätte. Daher wundere ich mich eher, dass mein Arbeitgeber mir das nicht als Wertschätzung meiner Leistungen in den letzten Jahren gerne von sich aus ausbezahlt hat.

Dass DU NIEMANDEN kennst ist doch ganz allein Dein Problem!
Wenn Du das nächste Mal bei Lidl oder im Kaufland einkaufen gehst, dann frag doch mal die Beschäftigten dort, in welcher Höhe sie eine IAP-Zahlung erhalten haben. Die Schwarz-Gruppe hat freiwillig 250 € bezahlt - und für die Kauflandbeschäftigen gab es diese nicht aufs Konto sondern als Warengutschein.
Soweit mit bekannt, haben von den 40 DAX-Unternehmen bisher ungefähr die Hälfte eine IAP bezahlt. Allerdings muss man die herausrechnen, die aufgrund eines Tarifabschlusses (IG Metall, Chemie, ...) zu dieser Zahlung verpflichtet sind, um zu erkennen, welche es wirklich freiwillig tun und in welcher Höhe. Denn auch die 3.000 € wurden, soweit mir bekannt, auch in den seltensten Fällen freiwillig ausgeschöpft.

hugodehippo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #412 am: 11.12.2023 10:37 »
Die Frage ist doch inwieweit sich durch irgendwelche Gehaltsanpassungen Änderungen in meinem Lebensstandard eintreten. Passiert durch diesen Abschluss genausowenig wie durch die vorhergehenden. Dies ist sicherlich kein Argument dafür, keinen Inflationsausgleich/ keine Tarifsteigerungen vorzunehmen, aber der eigentliche Kaufkraftlevel der Einkommen im öD war schon bei Vertragsschluss klar.
Wenn das nicht ausreicht bleibt nur der Jobwechsel. Ob damit dann wesentliche Veränderungen eintreten wage ich für die Mehrheit der MA des öD zu bezweifeln.
So einfach ist das.

simon1979

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #413 am: 11.12.2023 10:44 »
Guten Morgen zusammen.
Habe ich auch Anspruch auf die Einmalzahlung wenn ich zum 31.12.23 aus dem Unternehmen ausscheide? Und wenn ja, wie wird das realisiert, wenn die Auszahlung nicht wie geplant im Dezember stattfinden wird, sondern erst im Januar oder auch März? Ist mein NOCH-Arbeitgeber dann zu einer Nachzahlung verpflichtet?
Ich habe stark die Vermutung das ich (sofern ich Anspruch habe) nicht ohne weiteres an das Geld kommen werde

Moin,

ja hast du.
Alle die am 9.12.2023 beschäftigt beim Land waren haben Anspruch auf bis zu 1800€ IAP.
Wir haben extra auch darauf geachtet das diese für Kolleg*innen in Elternzeit und Co. gilt. Jeder bekommt diese Zahlung solange er seit dem 1.8.23 mindestens 1 Tag Anspruch auf Entgelt erworben hat.

Die hier so beschimpften Gewerkschaften sind nämlich nicht so dumm wie ihr das hier viele da stellen.

Ich muss schon sagen das was man hier viel lesen kann als jemand der mit verhandelt hat, zeugt davon das viele hier absolut kein Sinn dafür haben wie stark oder nicht stark wir Beschäftigte Sinn.

Auf Grund unser stärke haben wir ein durch aus starkes Ergebnis erzielt. Im Schnitt steigen die Gehälter nachhaltig um 11%. Ja es gibt Schwächen wie die IPA und die Laufzeit. Leider sind es Verhandlungen und kein Wunschkonzert.

Der einzige Anspruch ist den wir haben können. Nach der Runde ist vor der nächsten Runde. Also lass uns nicht aufregen sondern sagen wenn wir noch stärker beim nächsten mal sind können wir noch mehr rausholen.

https://mitgliedwerden.verdi.de/

Denn wir haben uns schon sehr genau überlegt was wir da machen. Klar war auch wenn wir das Angebot den TVöD Abschluss zu übernehmen, ausgeschlagen hätte wäre diese Forum erst recht explodiert und es wäre auch fragwürdig ob man noch eine größere Steigerung an Kampfkraft im Januar auf die Straße hätte bringen können.

Bei einer 4 Runde hätte es auch schlechter werden können. Im besonderen da das Ziel der Arbeitgeber den Abschluss auf 3 Haushaltsjahre zu verteilen nicht mehr möglich gewesen wäre für sie.

Ich bitte euch mal in eure Debatten ein bisschen weniger Unterstellungen ein zubauen und dafür ein bisschen mehr Sinn für die Realität.

Dann tut es mir leid, dass ihr als Verhandler eine derart schlechte Position habt oder realitätsfremd seit....

Ich sehe für mich eine NULLRUNDE bis zum 01.11.2024, denn ich kenne NIEMANDEN (ausgenommen Selbständige), der die 3000 € IAP NICHT bekommen hätte. Daher wundere ich mich eher, dass mein Arbeitgeber mir das nicht als Wertschätzung meiner Leistungen in den letzten Jahren gerne von sich aus ausbezahlt hat.

Am 01.11.2024 kommen nun 200 € dazu. Das sind bei mir dann, ohne die JSZ einfließen zu lassen, in der EG 14/6 sage und schreibe 3,11 % on top und dann ab dem 01.02.2025 noch die 5,5 %.

Also leider weit weit entfernt von irgendwelchen 11 %, die nun überall rumgeistern....

@Baldehemaliger

Kurze Frage.

Ihr verkauft den Tarifabschluss der Länder so, als würde man nun zum TVöD aufschließen und ihn mehr oder weniger übernehmen.

Die 200 € zzgl. der 5,5 % werden 02/25 im TV-L ausbezahlt. Der TVöD Tarifvertrag läuft bis 31.12.2024.
Das bedeutet das die Beschäftigten der Länder 2025 zu den Beschäftigen des Bundes aufschließen, für einen Tarifvertrag, der dann schon wieder veraltet ist und neu verhandelt wird.

Sorry, aber deine bzw. die Argumentation der Gewerkschaften ist für die Angestellten der Länder ein Tritt in den Allerwertesten und wenn er dann am Boden liegt, spukt ihr auch noch auf ihn.


hugodehippo

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #414 am: 11.12.2023 10:47 »
Ich würde mir wünschen dass hier ein anderer Ton einkehrt. Einige Äußerungen hier sind abwertend und beleidigend, das muss nun wirklich nicht sein.

ellie

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #415 am: 11.12.2023 10:49 »
Die Frage ist doch inwieweit sich durch irgendwelche Gehaltsanpassungen Änderungen in meinem Lebensstandard eintreten. Passiert durch diesen Abschluss genausowenig wie durch die vorhergehenden. Dies ist sicherlich kein Argument dafür, keinen Inflationsausgleich/ keine Tarifsteigerungen vorzunehmen, aber der eigentliche Kaufkraftlevel der Einkommen im öD war schon bei Vertragsschluss klar.
Wenn das nicht ausreicht bleibt nur der Jobwechsel. Ob damit dann wesentliche Veränderungen eintreten wage ich für die Mehrheit der MA des öD zu bezweifeln.
So einfach ist das.

oh - wieso sollte sich durch Tarifentwicklungen der Lebensstandard ändern? doch wohl eher durch besser bezahlte Arbeit durch Aufstieg?

Albeles

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #416 am: 11.12.2023 10:53 »
Das Gejammer geht mir etwas auf den Sack  ;D

Ich bin in keiner Gewerkschaft und nehme das Verhandelte einfach mit. Danke dafür!

Ich habe trotzdem gestreikt und den Tag bekomme ich garantiert auch abgezogen....am Ende steht für mich ein dickes Plus. Und NEIN ich kündige nicht, weil ich den geilsten Job der Welt habe.

Wenn ihr alle so unzufrieden seit, meckert hier nicht rum, sondern bewegt euren Hintern und kündigt endlich!!!!

Das einzige Meckern was ich hier tolerieren kann, ist von denjenigen die in der Gewerkschaft sind.

Und was soll das Geblubber von TVÖD ist besser weil.... geht doch dahin und fertig, es hält euch niemand auf.
Zudem ist der TVÖD auch nicht die Spitze des möglichen. Ich habe vorher auch in der PW als IT´ler gearbeitet und mein Stresslevel war um das 10 fache höher als jetzt.

Es wird niemals ein Ergebnis geben, das allen gerecht wird.

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #417 am: 11.12.2023 10:53 »
Nun ist es also vollbracht...

Just my 2 Cents:

Ich hätte nicht erwartet, dass man tatsächlich quasi dasselbe Ergebnis wie der TVöD erreichen kann und wird. Die Zeichen schienen relativ schlecht - sei es wegen der Haushaltsprobleme des Bundes, welches auf die Länder ausstrahlt oder die fallende Inflation/Wirtschaftsleistung.
Dagegen hat geholfen, dass der Bund den Flüchtlingsgipfel zugunsten der Länder beendet hat und man es sich nicht leisten kann den Abstand zum TVöD zu groß werden zu lassen.

Der Abschluss ist nun am Ende derselbe - sogar ein klein bisschen besser, da über die IAP früher "spürbar" und auch die lineare Erhöhung tritt im Verhältnis einige Monate früher ein.

Ist der Abschluß megasuperduper? Sicher nicht. Liegt der Abschluss im Bereich der anderen großen Gewerkschaften wie z.B. der IGM oder der IGBCE? Definitiv, zum Teil sogar spürbar darüber. Man liegt für 95% der Beschäftigten zwischen 9 und 13% (plus Einmalzahlung) - so einen Abschluss hat es lange nicht gegeben. Natürlich sind auch die Rahmenbedingungen andere. Allerdings muss man auch sagen, dass die Leute im TV-L bescheiden Organsiert sind. Hier geht in der Tat ein großer Dank an die Branchen, die zumindest relevanten sozialen aber auch arbeitskämpferischen Druck aufbauen konnten.

Kritisch sehe ich in der Tat die Sockelbeträge. Ich verstehe total, dass die Inflation (im Grunde ist es dieses mal ja ein "Infaltionstarifvertrag") die niedrigen Entgeldgruppen besonders hart trifft, da wenig(er) Puffer für das tägliche Leben vorhanden ist. Allerdings wird es dadurch schwerer und schwerer zum einen hochqualifizierte Positionen zu besetzen als auch diese zu halten. Und der Sprung von der 11 in die 12 oder 12 in die 13 oder 13 in die 14 mit Übernahme von höherer Verantwortung ist (zumindest finanziell) schlicht unattraktiv. Hier wurde zwar für die IT schon ein wenig getan, aber das betrifft noch andere Bereiche. Hier muss man die nächsten Jahre ansetzen.

Zum Thema IAP und Vergleichbare Abschlüsse: Die IAP ist kein "Geschenk". Sie fällt auch nicht vom Himmel. Im Fall der Tarifverträge des TVöD und des TV-L wurde ein Teil als Einmalzahlung (die dann schnell Cash gegen die Inflation bringt) und ein Teil als vorgezogene Erhöhung ausgehandelt. Mal in Bezug auf andere, große Tarifverträge: Die "große" Erhöhung von 9-13% gab es bei den wenigsten Tarifverhandlungen direkt ab Monat 1.. Fast immer sind sie gesplittet: z.B. gab es bei der IGM (Metall und Elekto) erstmal einige Monate Nullrunde, dann 5,2% und ein Jahr später nochmal 3,3%. Auch hier gibt es in Summe (aber auch hier aufgeteilt und im Rahmen des Tarifabschlusses) die 3000€ IAP- die aber auch hier über die Zeit aufgeteilt wurde. Faktisch ist der Abschluss der durchsetzungsstarken IGM erstmal schlechter als der des öffentlichen Dienstes. Die Energiejungs/mädels bei der IGBCE haben analog über eine ähnliche Laufzeit 10,5% und die volle IAP geholt. Auch hier wurde das Ergebnis aufgeteilt - der Abschluss galt aber Rückwirkend und war damit leicht besser.

 Und jetzt Butter bei die Fische: Das sind (von den Großen) die wirklich Mitglieder- und Durchsetzungsstarken Gewerkschaften.


Aus meiner Sicht sollte man sich für die nächsten Verhandlungen zusammentun - vielleicht auch mit den Beamten - und sich mal "amtsangemessen" auf die Fahnen schreiben: Das heißt, dass man sich eventuell auch bei den MINT-Berufen ein wenig zukunftsgewanter aufstellt und eben auch Verantwortung im Verhältnis besser bezahlt.

SvenL1975

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« Antwort #418 am: 11.12.2023 10:56 »
Zitat
Am 01.11.2024 kommen nun 200 € dazu. Das sind bei mir dann, ohne die JSZ einfließen zu lassen, in der EG 14/6 sage und schreibe 3,11 % on top und dann ab dem 01.02.2025 noch die 5,5 %.

Also leider weit weit entfernt von irgendwelchen 11 %, die nun überall rumgeistern....

Wenn die Tabelle stimmt, sind es 564€ mehr wie vorher...monatlich...nicht gut?

Bei EG14/6 sind es ab 02/25 netto 248,06€ mehr. Ledig, keine Kinder, keine Kirchensteuer. Nein. Nicht gut.

Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion
« Antwort #419 am: 11.12.2023 11:02 »
Ich verstehe, dass einige zufrieden sind mit dem Abschluss und andere unzufrieden. Die erzielten Werte finde ich ja auch nicht verkehrt, aber die lange Zeit, bis der Esel an die vorgehaltene Möhre kommt stört mich. Ab und zu frage ich mich echt ob alle, die den Abschluss hier so feiern auch wissen, dass nach 2023 nicht direkt 2025 kommt? Das ist es war ich kritisch finde. 1 Jahr und noch fast drei Monate bis die am Wochenende erzielte Erhöhung dann mal endlich vollständig kommt. Das finde ich zu lang. ;)