Die Arbeitgeber wollten Geld sparen. Ihr Ziel war die Belastung auf 3 Haushaltsjahre zu verteilen und das schaffen sie jetzt in ihren Büchern.
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Ich bin sehr fasziniert was hier im Forum diskutiert wird. Ich überlege die ganze Zeit in welcher Welt hier einige leben.
Meine (ganz kurz gefasste) Meinung dazu: Final wird immer nur ein über Volumen diskutiert, welches in Verhandungen dann in entsprechende Tariferhöhungen umgesetzt wird. Das Volumen selbst konkurriert natürlich mit all den anderen staatlichen Ausgabepositionen und ist daher begrenzt.
Wenn Gewerkschaften dieses Volumen erhöhen wollen, müssten sie technisch betrachtet auch Ideen haben, an welcher Stelle in anderen Bereichen zu Gunsten der vertretenen Mitarbeiter Ausgaben gekürzt werden könnten. Da Gewerkschaften sich aber eher am linken Rand verorten, sind Kürzungen bei Ausgaben ideologisch kaum darstellbar und damit steht man auf dem selbst ausgerollten Schlauch.
Ich würde das als "kognitiven Tilt" bezeichnen. Für mich ist das nicht attraktiv.
Zitat:"Wenn Gewerkschaften dieses Volumen erhöhen wollen, müssten sie technisch betrachtet auch Ideen haben, an welcher Stelle in anderen Bereichen zu Gunsten der vertretenen Mitarbeiter Ausgaben gekürzt werden könnten."
Bei dieser Aussage, kann ich nicht mitgehen. Dieser "Druck" wird m. M. nach oft angewandt. Wenn ich der Meinung bin gute Gründe als Gewerkschaft zu haben das die Leute besser zu bezahlen sind und der Arbeitgeber davon überzeugt wird (überzeugt werden muss), ist es Aufgabe des Arbeitgebers zu schauen, woher er die Mittel dafür bekommt.
Der Staat hat dann mehrere Möglichkeiten wie z. B. Einsparungen, Schuldenaufnahme, Erhöhung der Einnahmen. Als Gewerkschaft kann es mir -erstmal- egal sein. Wenn man sich ansonsten auf dieses Spiel einlässt, tappt man meines Erachtens in die Falle und macht sich unnötig zum Buhmann bei dem Bereich, der von den genannten Bereich betroffen wird. Ebenfalls in diese Richtung gehen einige Zitate bzgl. "Wenn man mit dem Tarifabschluss nicht zufrieden ist, hätte man selbst mehr tun müssen usw.". Wenn ich als Gewerkschaft mir diesen Teil zu Eigen mache, muss ich auch mit der Kritik umgehen können und meine Arbeit vertreten.
Ebenfalls in meinen Augen ein NoGo, ist die IAP (3.000 Euro). Ich fände es besser wenn die Gewerkschaft immer auch die Folgejahre im Blick hätten. Schon vor zig Jahren habe ich Zitate von Bankern zu anderen Themen gelesen, dass in Deutschland die Menschen noch nie den Zinses Zins Effekt verstanden haben. Wer mehr zu dem Thema wissen will, soll sich mal mit dem im Internet zu findenden Beispiel mit der Anlage als Sparguthaben von Jesus beschäftigen. Daher würde ich mir wünschen, dass die Gewerkschaften "nur" Prozentsteigerungen verhandeln. Wenn dann der Arbeitgeber zu den ausgehandelten Prozenten noch den IAP zahlen möchte, kann er das gerne tun oder lassen.
Letzten Endes glaube ich, wird der Tarifabschluss so angenommen werden. Damit müssen beide Seiten zunächst leben. Ob das gut für den Arbeitgeber ist oder für die Gewerkschaft - Beschäftigte, wird sich zukünftig zeigen. Die Menschen stimmen halt einfach mit den Füssen ab. So war es früher, so wird es auch hier wieder sein und auch zukünftig wird sich daran m. M. nach, nichts ändern.